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Tageszeitung unö Anzeiger für Dippolöiswalöe, Schmieöeberg u. A. Bezugspreis: Für einen Monat 2- mit Zuiragen; einzelne Rmnm«r 10 Rpfg. :: Gemeinoe-Verbanbs-Vlrokonto Nr. 8 Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 408 :r Postscheckkonto Dresden 122 48 :: Aelteste Zeitung des Bezirks Diefe« Blatt enthält »le amtlichen Bekanntmachungen »er Amtshauptmannschaft, t>e« Sladlrats und de« Finanzamt« Dippoldiswalde - AnzeigenpreU: Di« 46 Millimeter breit« - Millimeterzelle 6 Rosa.: im Terttetl bi« 98 - Millimeter breite Millimeterzelle 18 Rpfg. ' :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittag«. :: s :: Zur Zett ist Preisliste Nr. S gättig. :: l.. ? Nr. 54 Sonnabend, am 5. März igg8 104. Jahrgang /»in? Ministerpräsident Hodscha über die Beziehungen vll«. der Tschechoslowakei zum Deutschen Reich Wettervorherk»»« »«s »eichsw^terdieußteS Ausgabeorl Dresden Sonntag: Mäßiger westlicher Wind. Meist heiter. Trocken. Sehr mild. Frühdunst oder Nebel. Nachts stellenweise leichter Bodenfrost. Montag: Zeitweise auffrischender Wind und stellen weise bewölkt, jedoch meist trocken. Mild. Wetterlage: Das Hochdruckgebiet, welches seit eini gen Tagen über Westeuropa festzustellen ist, breitet sich lang sam nach Osten aus und macht seinen Einfluß in Mittel europa immer mehr geltend. Seine westlichen Teile werden durch eine über den Atlantik- herankommende Störungs- froüt angegriffen, die sich in Richtung auf Skandinavien und Mitteleuropa bewegt. Die Störung zeigt jedoch bereits deutliche Spuren des beginnenden Zerfalls und wird sich da-, her in unserem Gebiete nur durch eine vorübergehende Bewölkungszunahme bemerkbar machen. Aus -er Heimat unö dem Sachfemanö Dippoldiswalde. Heute marschieren die niedlichen Porzellan-Soldaten auf. Kleine Kunstwerke sind es, die heute und morgen bei der WHW - Str aß e ns ainm - lung von den Männern der SA, U, des NSFK, NSKK usw. angeboten werden. Niemand wird sich der kleinen Spende für einen solchen Soldaten entziehen und darüber hinaus gern noch ein Opfer bringen. In acht Tagen, am 13. März, ist dann Eintopfsonntag — versehentlich war ge stern der morgige Sonntag als solcher genannt worden. Am gleichen Tage, 13. 3., ist auch Heldengedenktag. Wie uns mitgeteilt wurde, wird an diesem Tage nach einem Propa gandamarsch am Heldenehrenmal im Hindenburgpark eine Heldenehrung stattfinden. Der Propagandamarsch ist zu gleich der Auftakt für die am Sonnabend, 19. März, in un serem Kreise statkfindende Bersammlungswelle: „Völker-, frieden oder Iudendiktalur?" Am Mittag des Sonntag, 13., ist dann auch das gemeinschaftliche Eintopfessen im Schühenhause, an dem die gleiche Zahl MHW-Betreuter teilnehme« wird wie Spender. Dippoldiswalde. Achtung Kraftfahrzeug führer! Bei den letzten Verkehrskontrollen mußten im mer wieder zahlreiche Beanstandungen gemacht werden. ' Hauptsächlich sind die Vorderradbremsen bei Krafträdern njcht in Ordnung. Auch die Beleuchtung der hinterek Kennzeichen bei Kraftwagen und bei Krafträdern entspricht ost nicht den Vorschriften. Die Kennzeichen der Kraftwagqn müssen auf 20 Meter, die der Krafträder auf 14 Meter bei Dunkelheit deutlich lesbar sein. Verantwortlich ist der Füh rer des Kraftfahrzeuges; denn es ist seine Pflicht, vor In gebrauchnahme seines Fahrzeuges dieses genau nachzu sehen, ob alles in Ordnung ist. Es ist eine kleine Mühe und erfordert nur wenig Zeit, sich von dem Zustand seines Fahrzeuges zu überzeugen. Dafür erspart er sich Bean standungen und Strafen sowie das Vorfahren seines Fahr zeuges nach Abstellung der Mängel. — Die einzelnen Gefolgschaften der HI (Bann 216) wer den im Monat März in ihren Standorten Eltern abende abhalten. - — Unter den ersten kinderreichen Eltern,, die am Mon tag aus der Hand des Reichsstatthalters und'Gauleiters Pg. Martin Mutschmann das Ehrenbuch erhielten, befinden sich, wie auch schon am Dienstag mit aufgeführt, aus unserem KreiSgebiet folgende Familien: Houpt, Maximilian, Dip poldiswalde, Hohestraß« 26; Lehmann, Paul, Dippoldis- rbalde, Reichstädter Straße 22. — Baugenehmigungen wurden erteilt: An Richard Pahlitzsch zum Einbau von 2 Zimmern im Dach geschoß und Umbau eines Zimmers im 1. Obergeschoß; äst Maurer Bruno Donner zum Bau eines Schornsteines; an die LandessiedlSngsleitung Sachsen der NatioualsozlaUsti- schen KriegSopferdersorgung e. B. in Dresden-A. 1 zur Er richtung eines Doppelwohnhauses (2 Siedlungshäuser). Dippoldiswalde. „Ar-Ni".Lichtspiele. «in Film, dem man tiefes menschliches Empfinden nicht abspre chen kann, läuft unter dem Titel „Frauenliebe — Frauenleid" gegenwärtig in den „Ar-Ri"-Lichtspielen. Magda Schneider, eine Ftlmkllnstlertn von Format, gestal tet ihn menschlich und dramatisch zu besonderer Höhe. Sie ist diejenige, die der ganzen Handlung Leben gibt und da bet tut sie dies mit einer Feinheit und überzeugenden Ge staltung, daß man den Film nicht nur sieht, sondern mit er lebt. Eine ganz große Frauenliebe prägt sich in ihrem Han deln aus. An ihrer übergroßen Liebe droht sie zu zer brechen, aber am Schlüsse wird ihr doch der Lohn. Dabei ist der Film von Anfang bis zum Ende lebenswahr, niemals spürt man eine Uebertreibung, schlicht ist die ganze Darstel lung. Eines jeden Herz gewinnt der kleine Peter Bosse, der so kindlich und ungezwungen, so herzig kaum ein zwei tes Mal zu finden ist. Ivan Pelrovich und Oskar Sima sind zwei männliche Rollenträger, die ebenfalls keine Se kunde die Handlung schleppen lassen. — 3m Beiprogramm bringt eine „Nordlandfahrt" ganz wunderbare Bilder von -er Küste Norwegens. Sie führt nach den bedeutenden Städten jenes Landes, in die Fjorde und bis hinauf zum Nordkap und nach Spitzbergen mit seinen riesigen Glet schern und schneebedeckten Bergen. Wer sollte beim Schauen dieser Herrlichkeiten nicht Lust zu solcher Nord landfahrt an Bord eines so schönen deutschen Dampfers be ¬ stehen, daß der Reichskanzler an den Schutz der Deutsche» auch in der Tschechoslowakei dachte. Ein in diesem Sm» formulierter Standpunkt wäre ein Eingriff in die inneren Angelegenheiten der Tschechoslowakei. Es wäre ein sehr schlechter Dienst an der weiteren Entwicklung der Angelegenheiten in Mitteleuropa und an den Beziehungen zwischen der Tschechoslowakei und dem Deutschen Reich, wenn wir hier nicht sehr klar sagen wür den, daß die Tschechoslowakei niemals und unter keinen Umständen einen Eingriff in ihre innervolitischen Ange legenheiten zulassen kann. Die tschechoslowakische Regie rung läßt daher niemanden in Zweifel darüber, daß die Bevölkerung dieses Staates sämtliche Attribute ihrer staatlichen Selbständigkeit mit allen ihren Kräften, falls sie berührt würden, verteidigen würde. Die Heimat der feit alters her hier ansäßigen deuk- scheu Bevölkerung liegt im tschechoslowakischem Staat. ES ist daher Aufgabe einzig und ausschließlich dieses Staa tes, vom ersten Tag seiner Erneuerung sein Verhältnis zu dieser BevSNerung so zu regeln, daß diese selbst die ewige Wahrheit fühlt und erlebt, daß ihre ewige Heimat in der Tschechoslowakei ist. Der deutsche Reichskanzler hat erklärt, daß eS bei gutem Willen möglich ist, einen Weg deS Ausgleiches zur Beruhigung zu finden. Mit dieser Ansicht deS Reichs kanzlers, sagte Hodscha, stimme ich voll überein. Zwischen dem Deutschen Reich und der Tschechoslo wakei bestehen mehr Barrieren psychologischen als poli tischen Charakters. Unser Volk, selbst von nationalem Fühlen erfüllt, hat Verständnis für das nationale Gefühl jedes anderen. Es ist erforderlich, daß auch die Bevölke rung des Deutschen Reiches Verständnis dafür habe, was nach langen Jahrzehnten und Jahrhunderten des alten —- - Dresden. Schwindel auf jede Weise. Mit einem dreisten Schwindel tritt seit einigen Tagen in Dres den ein Betrüger auf, der sich als Betriebsobmann aus- gibt ugd bei Gastwirten Räume und Verpflegung für angebliche Betrisbsvergnügen bestellt. Er macht jedesmal eine ausgiebige Zeche und erklärt bei der Präsentierung daß die Summe bei Abhaltung des „Fe- - » wird, um sich dann nie Wiedersehen zu lassen. Bor Auftreten des Schwindlers wird gewarnt. Hohenstein-Ernstthal. In der Nähe des Gasthofes „Zur Katze" war dieser Tage ein von Chemnitz kommender Per sonenkraftwagen die Böschung hinabgestürzt und hatte sich überschlagen. > Der Fahrer war durch die Windschutzscheibe geschleudert worden. Er ist jetzt seinen schweren Verletzun gen im Krankenhaus erlegen. Stan» der Tierseuchen in Sachsen. Im amtlichen Be- richt über die Tierseuchen in Sachsen am 1. März wurden folgende Seuchen festgestellk: Milzbrand in insgesamt fünf Gehöften; Maul- und Klauenseuche in insgesamt 11 Ge meinden und 24 Gehöften; Schweinepest In Insgesamt vier Gehöften. Straßenwetterdienst Reichsautobanen: schnee- und eisfrei. Reichsstratzen: mir noch in höheren Gebirgslagen Slattew, tonend, «s ist ge streut. Betkhr nur stellenweise durch Spurrinnen erschwert. Der tschechoslowakische Ministerpräsident Hodscha legte im Prager Abgeordnetenhaus und im Senat die Auslas sung der tschechoslowakischen Regierung zur internatio nalen Lage dar. Er betonte die traditionell gewordene Zusammenarbeit der Tschechoslowakei mit Frankreich, stellte weiter das gute Verhältnis des Staates zu den Ländern im Donauraum fest und kam dann auf das Ver hältnis zum Deutschen Reich zu sprechen. Dabei verwies Ministerpräsident Dr. Hodscha zu nächst äuf den zwischen den beiderseitigen diplomatischen Organen stattfindenden Meinungsaustausch, der das Ziel habe, daß die Organe der Oeffentlichkeit, insbesondere der Journal stik, auf beiden Seiten Angriffe vermeiden und Objektivität als den höchsten Stolz der Presse bewah ren. Mil gmem Erfolg seien auch Verhandlungen wirt schaftlicher Natur mit dem Deutschen Reich beendet wor den; und wir zweifeln nicht, so sagte der Ministerpräsi dent wörtlich, daß der Meinungsaustausch auch über wei tere Fragen im Geiste ^gegenseitigen Verständnisses geführt werden wird. Der Ministerpräsident kam kurz auf die Rede des Generalfeldmarschalls Göring zu sprechen und verwies auf die Erklärung des Führers und Reichskanz lers, daß zu den Interessen des Deutschen Reiches auch der Schutz der Bürger deutscher Nationalität gnderer Staa ten gehöre, die aus eigener Kraft nicht imstcknde seien, sich innerhalb ihrer Grenzen das Recht auf allgemeine mensch liche, politische und weltanschauliche Freiheit zu sichern. Nach unserem Urteil, so sagte Dr. Hodscha, braucht man diese Erklärung nicht auf die Tschechoslowakei zu beziehen, deswegen nicht, weil man von den deutschen Bürgern der Republik nicht sagen kann, daß sie auS eige ner Kraft nicht imstande wären, sich da« vorgenannte Recht zu sichern. ES könnte jedoch die Anschauung ent ¬ kommen? — Ein bunter Trickfilm findet allerdings nur ge teilte Aufnahme. Er ist englisch-amerikanisches Erzeugnis. Vielleicht ist er insofern wertvoll, als man einen Vergleich anstellen kann zwischen deren und unserer Filmproduklion. — Sehr unterhaltend und interessant ist die Wochenschau, die einer Reihe wichtiger Begebenheiten in Wort und Bild gedenkt, darunter auch des Einsturzes der Brücke über den Niagarafall. Reinholdshain. Die neue Ortsgruppe der NSDAP in Reinholdshain (einschließlich der Orte Oberhäslich, Rein berg und Elend) hat am 1. März ihre Tätigkeit ausgenom men. Eine Dienststelle wurde in Reinholdshain (Gasthof) er richtet, wo wöchentlich einmal Dienststunden von 19,30—21 Ilhr abgehalten werden, und zwar: mittwochs von NSDAP, donnerstags von DAF und montags von NSV. Die Ge schäfte der NSV werden erst nach Ablauf des WHW über nommen, deshalb erfolgt die Betreuung dieser Volksgenossen im Monat März noch durch die seitherige Ortsgruppe Dip poldiswalde. GtnDhütt«. Wenn auch noch nicht jeder hiesig« Betrieb «ine Werkschar hat, ein« Betriebskapelle besitzt beinahe auch jeder Kleinbetrieb. Sie ein . wichtiger Bestandteil im Programm der Kamerad . Auch während eines kürzlich im Post- hptei slattgefundenen Kameradschaftsabendes eines hiessen Be triebes stellte eine solch«, soeben ins Leben gerufen« Betriebs- Kapelle Ihr beachtlicher Können unter Beweis und gab den Rah men zu der Veranstaltung. Dresden. In den letzten Tagen wurden im Dresdner Stadtgebiet nicht weniger als fünf Kraftfahrzeuge von noch unbekannten Tätern gestohlen, und zwar »in Kraftrad und vier Personenwagen. Eigentümlich ist, daß es die Diebe nur auf Personenkraftwagen der Marke DKW abgesehen hat ten. Da noch weitere Diebstähle zu erwarten sind, wird zur größten Vorsicht und sofortiger Meldung beim Auftreten verdächtiger Personen gemahnt. Dresden. Mit 110 Großkundgebungen im Kreise Dres den wurde am Freitagabend die große Aufklärüngswelle „Völkerfrieden oder Iudendiktalur" im Gau Sachsen eröff net. Zu Tausenden strömten die Volksgenossen in Dresden j wie in den Vdrorten und Dörfern zu den Kundgebungs stätten. In den überfüllten Versammlungssälen standen die Hakenkreuzbanner'als die Zeichen des siegreichen Kampfes gegen das Judentum um die Rednertribünen. SA und A , standen wie in den Zeiten des Kampfes bereit. Und auf- : merksam folgten die Volksgenossen den aufklärenden Wor- - ten der Redner über di« Gefahren, die vom Juden und dem-! jüdisch geleiteten Bolschewismus uns und der gänzen Welt drohen. ' ,