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IS. Jahrgang Nr. 2S3 Freitag, äen 2S. Oktober 1S2I Paris meldet, Verätzung b i's zui diesem Zeit'. Oktober ange- soll der zuge- vom Hundert T«v ReichS'wtr't'schaftSncit stellte Leitsätze für ein W o h u u n gsv» »k v rD n c a m in auf, vcub ve- ren Vie Mittel zur Her sie l'l un g neuer Wvtz. Zungen au» bem Wohnungswesen selbst be schafft werden müssen. Bezirksausschlchsihung. In der Sitzung de» Bezirksausschüsse- der Amts- stcv»pl,na nn schuft Schv'ckrzenbevp 26. Oki ober führt» den Vorsitz AmtShanptmunn Tr. Kaestner. Die Ta gesordnung umfasste 66 Gep»nstäi»de. GeneHmi^git wurden Nachträge zu den OrlSgesetzen über die Wahl- len von Stadivero'rdncten beziv. Gemeind»« ver t r eiern in Grttnhain, Johanngeorgenstadt, Woilf»- grün, Steinheider Waschleilhe, Breitenbrunn. Ober» affalter und Unterstlltzcngrüu. Ten Gemeinden soll emp fohlen werden, als einheitlichen Wahllermin den 4. Dezember 1921 festzusetzens da- Ort-a-setz der Gemeinde Pöhla über Äleinha »»bauten sowl« Nach träge zu den Gemetndesteuerordnungen (Eintritt-- und PergnügunASsieuer) für Bern-boch, Zoharulgeor-enstadt, Das Wichtigste vom Tage. Nach Parteiführern in einer Besprechung mit ^em Reich-Präsident en gemachten Mitteilungen -luvst die Neuw ä'h'k de- Re 't^chSPrüsidentsn A n- lang Dezember statt. Ti« deutschen UüteirWndler für die Wi'rt- IchastSdertzandiungon mit Polen Tr. Sichif- I r und Lewa Id werdem von' einem groben Stab k achter st ändi'g er begleitet sein. Ihre Abreise surfte Anfang nächster Woche erfolgen. » Reichskanzler Tr. WivtH hat sich gestern Istend zu kurzem Aufenthalt nach Baden begeben, vr, wird heute abend in Karlsruhe eine Red« vber die politisch«' Lage halten. * Tie kommunistische Bewegung in Lder- lchlesi e n n i m m t jedem Tag ,z u. Alles warte! dar auf, das, di« o berschI es i sche, Frage endgültig geregelt wird, um dein Generalstreik zu be ll l n n e n. Iver Aampf um eine kibstimmuns,. Gt. Reichskanzler Tr. Wirth hat am Mittwoch Rem -Reichstag das zweit« Kabinett vorgestellt, da» sei- »en Namen trägt. Wichtige Posten innerhalb biestr Dilegierung sind bis auf weiteres notgedrungen nnbe- Mtzt geblieben, wie z. B. da- Wiederanfbaumtnisterinm Ur. Rathen au, und das Finanzministerium muhte, Dnimtiielbar vor Beginn der grossen Meuerdebatt«. gar Rem bisherigen Ernährungsmtntster Tr. Herme - über- Reben werden. Tennoch hät der Reichstag diesem Ka- Rtiielt am Schluß seiner 'Mittwochsitzung, durch- die Slv- Ruhm« einer zustimmenden Tagesordnung das Mandat Rur Einleitung und Durchführung der Politik erteilt, Rie Tr. Wirth tm Anschluß einer eingehenden Schild«- luuig der durch den Beschluß der Botschafter konteren- Reschasseneu Lage in großen Zügen dargelegt hau«. Ties« »Politik wird entsprechend der gesamten Situation be- Ultinmt werden durch di« feierlich« NechtSver- Riahruug. die in der äm Tage darauf nach Paris ^schickten Note zum Au-druck 'gebracht worden ist, «nid die zu 'sagen h'at. daß die Neichüregterung und daS Reutscho Bvlk den Genfer Spruch älS Bruch des Frie- IdeiiSvertranes lind als widerrechtlich nicht anzuerkennen Rktmvgen. Schon di« nächsten Täge werden zeigen müs sen. ob unsere Gegner di« 'von Gefahren aller Art um- -drohte Stellung der zweiten Regierung Wirth richtig Rn würdigen wissen oder nicht. Sollte da- nickt der Issal'l sein, so würden wir Linnen kürzester Frist vor le in er neuen Krise stchtzn, die noch viel größer und Ischwerwiegender sein würde, als die eben mühselig bei- Izelegt«. Nicht mit Unrecht ist 'sogar gesagt worden, daß Irina wirkliche Beilegung gar nicht zu erreichen gewe- Ifeu sei, und daß die Krise Latsächstch fortdauert. So Ihaven z. B. die Demodda^enverklärt, sie machten Piste künftige Hältung gegenüber dem zweiten Kabinett Msrth grundsätzlich und in weitgehender Form davon lahhüngtjg. ob die Regierung den Standpunkt der feier- lischen Rechtöverw.ahxung mit dem den Demokraten er- Ijocderlick .erscheinenden Nachdruck vertritt und 'beibe- Iläit. Di« Demokraten haben nämlich, in dieser Hinsicht Bedenken, welche ganz ähw'lich denen der, Deutschen olksp artet sind, und 'befser als dadurch.kann die darteipoliiische Lage der neuaeb-ildeten Regierung kaum nrkeunzeichnet werden. GS komnU noch ein weiterieS Ihm zu. Ganz am Schluß der Mittwochsitzung des Reichs- luges wurde nach' her Abstimmung über di« billigende Itugeöordnung Riarcks-Wirt'h noch' eine zweite Abstim mung lllwr einen Antrag Gmintuger vot-genominen der Ikeutschnationaler Herkunft war, und einen Gesamt- Protest des Reichstage- igegeitz den Beschluß des i'wtschaftcrrat» -um Ausdruck vriiiger, sollt«. Di« um diesen Antrag in 'zwölfter Stunde entstand«»«» Kämpf« Kun van nicht besser kennzeichnen al- durch die Fest- steliung, daß da- Z en thum tau» der eben zustande gekommenen Regierung wieder . au»zutr«ien droht«, wenn die Demokraten hüt der Recht«» mit stimmten. Tas ist äber nachher wtv'kltch g« hche he n. stann nun die Position de» KaAnett» Wirch in ihrer ganzen Schwäche besser beleuchtet werden? In der näch sten Woche beginnt die bereit» erwähnte groß« Diene.!» debajit». E» ist eigentlich haum vorstellbar, daß die inzwischen zu größter Schärst gediehenen inneren Ge- ernsätze nicht zu einem weuen WuZLruch Mren sällten. die -rutsche Antwort an -le Sotschafterkonferenz. Ter deutsch« Botschafter in Parisi hat der Botschaf terkonferenz folgend« Not« übermittelt: Tie deutsche Regierung hät mit tiefer Enttäuschung von der Note des Obersten Rate» vom '20. Oktober Kenntnis U«- nommien. Sie erMckt in dem territorialen und Wirtschaftlichen, Diktat, daS dem deutschen Rei che auferlegt wird, nicht allein eins Ungerech iia keil gegen das deutsche Volk, der sie wehrlos gegenübersteht, sondern auch eine Ver le.'tznng. des, Versai ller Vertrages, dem die in Genf getroffene und von den alliierten Hauptmächten angenommene Entscheidung wi derspricht. Tie deutsche Negierung legt daher gegen den hierdurch geschaffenen Zustand als gegen «ine N e ch't s- verlehung ausdrücklich Verwahrung ein. Ledig lich unter dem Truck der ist der Note ausgesprochenen Drohungen und um der deutschen Bevölkerung ist Ober sch testen die sonst drohende Verelendung so weit wie möglich zu ersparen, .sieht sich die deutsche Re gierung gezwungen, dem Diktat der Mächte entsprechend den darin vorgesehenen De. le st i erben zu ernen nen. Der Name dM deutschen Delegierten wird un-> vvlzüglich mitgeteilt werden. Schiffer deutscher Kommissar. To» Kabinett beschäftigte sich! gestern in einer: Sitzung, dis mtt einigen Unterbrechungen fast den gan zen Tag währte, mit der weiteren Erledigung der oder schlesischen Angelegenheit, und stellte Richtlinien über die W irt schäftSVerhaudlstu^en mit Polen auf. Zum deut schen Kommissar für die Verhandlungen mit der pol nischen Delegation wurde der frühere Neichsjustizmlut ster Schiffev ernannt, zu feinem Stellvertreler Staats sekretär Lewa'ld... Ueber den Ort der Verhandlungen ist bisher noch nichts Bekennst' doch dürften sie vermut lich in Oppeln stattfiuden. Interalliierte Sesetznng Gberschlesiens bis 31. Dezember 1921. Ter TemPS meldet, daß der Botschaft errat Sonn abend nachmittag zusammentritt, um die Antworten der deutschen und polnischen Regierung auf die Ent scheidung über Oberschlesten «ntgegenzunehmen. Der TemPS meldet Wetter, daß der Botschasterrat die Frist zur Durchführung allen in der oberschlestschen Entschei dung enthaltenen Bestimmungen bis 61. Dezember d. I. festsetzeil wird unter Aufrechterhaltung der Inter- al'l'iievteir Besatzung bis zu diesem Zeil- punkte. ! > s Die neue Lage. 1'5. Januar müsse» wiederum 560 Mill t osten G old mav'k an die Entente gezahlt wer den. Die Zahlung der echten Goibmtlliarde hat «tue Reihe von Schwierigkeiten intt Wch.gebracht, die auf hie Gestaltung .unseres WirtschäftShebenÄ sowohl als auch, auf di« Gestaltung des Wechselkurse- von einschneiden der Wirkung waren,- Am "1. August hatten wir »och die o-ber'schlefische JNdstskrie, die jetzt 'zum größten Teil den Polei» Übergeben werden soll. In den wirtschaftlichen Bestimmungen ist nichts über die Heran ziehung der abzutretenden Gevchte 'zu den Reparations leistungen gesagt worden. ES 'muh! also befürchtet wer den, daß, die Industrie in diesen Gebiclien für die Re- paratlion n i chi arbeiten kann, und es ist. .demnach durch aus richtig, wenn der Reichskanzler in seiner Rede auch i» dieser Beziehung die Veränderung der politischen Lage yervorhob. Die «deutsche 'NeparaÜonSmöglichkelt ist aufs neue schwer in Fran« gestellt, und das ist einem Augenblick, >in dem weile zur. Einsicht heran reifende Kreise unter den führenden Wirischaflspolt- tt'kern der gesamten Welt die verhängnisvollen Folgen der bisherigen. Reparationsleistungen Deutschlands 'zu erkennen beginnen. Schon hält, der, frühere liberale englische Ministerpräsident Asqw'ii'h eiste, Rede ge halten und auf '.die hochsvmmerüche Verrücktheit dejr deutschen Zahlungen hlngewtesen. Es braucht In nach nur lMgewtesen zu v>erdest auf hie. Neuste ruu gen Llohp Gvorges zum Arbeitsloseiiproblem, das im ursächli che» Zusammenhang nüt dem Stand der deutschen Mark stellt, der wiederum durch di« deutschen Reparations leistungen bedingt ist. Darin kann! kein Zweifel seist, daß die Möglichkeiten, Lio ansterleglen Verpflichtungen zu erfüllen, jetzt weil geringer sind als vordem. Diesen Standpunkt hat sich auch dte ne ue R e a t er u ng Wirth durchaus zueige» gemacht.. Eine Äl'ende.rung bezüglich do» Willen» zur Erfüllung konnte und durfte indessen nicht etntreten. Ter Reichskanzler har da» in seiner Red» wie folgt auSgedrückt r Bo» diesem Willen, durch Leistungen zu zeigen, wie und wieweit «Eilt werden kann, wird auch di» neu« Regierung nicht ab- wstchen. Gt» wird durch den Willen, ihrs« laufenden: Verpflichtungen nachzukommen. .auch weiterhin LöÄwtb Ilgen Gegnern den Vorwaitd aus, der Hand nehme», den sie immer wieder suche», um das ZerstörungswerÜ des Versailler Friedens bis zur letzten wirtschaftlichen und politische» Vernichtung .Deutschlands durchzufüh- re». — Cs isst eine schwere Arbeit die das Kabinett aus.sich genommen hat. Vurch den Verlust Oberfchle- stens sind diese Arbeit-möglich,ketten noch ungeheuer verschlechtert worden. Ein« Unterbrechung der schwe ren .Arbeit durfte, wie die Dinge liegen, nicht ein tre ten. ES ist aber Pflicht der Regierung, auch die alli ierten Hauptmächte nunmehr aus die neugesckafsen« Lage mit allem Ernst und allem Nachdruck hinzuweisen. * Vie Nochschil-anleihe. Zur Sicherstelllma der Reparatwnen. " Ter Börsenmitarbetter der Times schreibt am Mtt« woch, es bestehe große Aussicht aus Verwirklichung der An le Ohe an Deutschland, über die der deutsche Reichsbankpräsident in London seit Dienstag früh mit amerikanischen und englischen Bankgruppen verhan dele. Wortführer der amerikanisch-englischen Grupp» sei diesmal der.Bankier War'bnrg. Nach den. Ert< klärungon Havenstehns spll die Anleihe nicht den inneren Elalsbedürfnissen, sondern lediglich der Sicher stellung der Reparationszahlungen für daS erste tz al!bt> j ähr 1922 dienen. ttleiire pslitisehe Atel-nnsen. Protest gegen den Raub Memelo. Die Tewerkschaste» di, Mennig-.VieNis hcubcii an dte Mitglieder der internationalen Ar beit sko.nserrnz in Wens eine Denkschrift gerichtet, ist der sie schärfsten Widerspruch gegen eine Auslieferung Memels an Li tauen oder Polen erheben. Da die Konferenz augenblicklich sich mit dem Widerstabd beschäftigen muß, oen Frankreich gegen die Besprechung des Achtstundentages für die Landwirtschaft er hebt und dessen wettere Versuche bekämpfen mutz, ihre Tätigkeit überhaupt zu saigeren» ist zu befürchten, daß sie den Aufschrei eines in seinem, Eelbstbestimmiuiigsrecht bedrohten BolkstettD wohlwollend entgcgeimehmcn und chrun zu den Akten legen wird, Ekn -neuer Äntentebeseht. Dor -Matin meldet: Dte Entente- kontrolltiommissio» hat die B e st a u d a u f n a h m e d « rdeut- schen Flugzeuge nach 'dem Stande vom 15. vrlm'et. Nach in Paris ei,«gegangenen Anzeigen lassend Bpstästd der deutschen Flugzeuge um Lü überschritten sein. Die Entwaffnung der Schupo. Dav Echo de daß die n u e N ote an Deutschland zur Durchführung der Anordnungen des Generals Rollet hinsichtltch der militäri schen Entwaffnung der deutschen Schutzpolizei seit Montag dem Botschasterrat vorllegt. Deneral Rollet wurde in der Diens tagsitzung des Botschafterrates angehört. Die nächste Sitzung dis Rotschafterratea, die sich auch mit der deutsch-polnischem und der ungarischen Köntassrage befassen soll, findet an» Dienstag statt- Exkaiser Karl soll abdanken und sich England zur Ver fügung stellen, dnk ihn, auf irgend einer Insel Internieren will, dagegen sollen die Teilnehmer an seinem Putsch vor Ge richt g/.'stellt werden. Karl als zweiter Napoleon auf St. He- stM würde komisch wirken, wenn nicht die ganze abenteuerliche Unlprnehmung nach dem alten Spruch erledigt würde: Die klei nen Diebe hängt man, dlq grotzen lässt man laufen! Ein Geständnis Lcmlno. Lenin hat auf der Moskauer All russische,» Konferenz der Kommitees für politische Propaganda zugestanven, das, der bolschewistische Versuch, den Kommunismus ahne eine Zwischenzeit sofort cinzuführen, 'mißglückt sei. Kommunistische Experimente müssen solange 'mißglücken, wie sie auf 'm aterIaltstIs che, r Grundlage versucht werden und nicht auf religiöser. Die Mahlen zum norwegischen Storthing haben der Rechten die Mehrheit nicht gebrachst Da der Wahlkampf im wesent lichen unter der Parole: Aushebung ded AlkoholverbotesI geführt wurde, ist nach diesem Ausfall an sie nicht zu. denken, und die Nonneger werden nach wie vor auf dte geistigen Getränke ver zichten müssen. Die revolutionäre Bewegung in Portugal. Nachdem schon vo§ einiger Zelt ein englische» Kriegsschiff vor Lissabon er- schienan'ist, M setzt auch ein französischer Panzerkreuzer dahin abgeanngen. Ob die Entsendung erfolgt ist, damit dte englische Flagge nicht allein dort weht oder well die revolutio näre Bbmegung einen bedrohlichen Charakter nngcnomuen hat, läßt sich' bei den dürftigen Nachrichten ans Portugal nicht sicher festsiellen. ' Nv. Am uer Tageblatt MMWZ /LNAklgkk sUk öüö ßWIKM d »sprech - stnfchluz str, AI, »-/- Uhr »»rmtNog. j gcamm,, «agebiatt fiuerrzgeblrg,. virfes Slatt enthält -le amtlichen Seknnntmachungen -es Nates -er Sta-t /we. poMsck-Xonto» flmt Leipzig Nr. 1»»»,