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Weißbach, Dittersdorf, Soma», DittmomrSdors, Wttzschdors, Scharsmsteiu, Schlößchm Borschendors dm« 22. 1988 Nm. 288 HamW iiObelt Dr. Goebbels Die Hansestadt im Zeichen des MiaisterbeWes - Eine bebentsnme M Reichsniinistcr Dr. Goebbels ist am Freitag um 19.16 Uhr von der Reichshauptstadt kommend auf dem Hamburger Hauptbahnhof zu einem mehrtägigen Besuch der Hansestadt eingetroffen. Freitagabend sprach Dr. Goebbels auf einer Massenkundgebung in der Han- scatcnhalle, um der Bevölkerung der deutschen Welthafen- ftadt Kunde und Bericht zu geben von den grossen Schick salsfragen des deutschen Volkes, um sie erneut die auf opferungsvolle Arbeit milerleben und sie teilnehmen zu lasten an den Sorgen, aber auch den um so grösseren Erfolgen der nationalsozialistischen Bolksstihrung. Hamburg stand ganz im Zeichen eines bedeutsamen politischen Ereignisses. Die Massen der Millionenstadt strömten in dichten Scharen schon in den Nachmittags- stuuden zur Hanseatenhalle. Ter Andrang war so gewal tig, daß der riesige Hallenbau schon lange vor Beginn der Kundgebung gesperrt werden mußte. Vorher hatten die Hamburger dem Minister schon einen herzlichen Empfang bereitet. Auf dem Bahnsteig des Hauptbahnhofes dräng ten sich die Menschen, die Bahnhofshalle war dicht ge füllt, als der Zug in die Halle einfuhr und Tr. Goeb bels gleich darauf den Bahnsteig betrat, wo er von Reichsstatthalter Gauleiter Kaufmann, Staatssekretär Ahrens und weiteren führenden Männern Hamburgs aufs herzlichste willkommen geheißen wurde. Tausende bereiteten Dr. Goebbels einen brausenden Empfang. Stürmische Heilrufe brandeten dem Minister entgegen und begleiteten ihn, als er das Bahnhofsgebäude ver ließ, die Front der auf dem Bahnhofsvorplatz aufmar schierten Ehrenformationen aller Gliederungen der Be wegung abschritt und sich dann zum Hotel Atlantik begab. Als Dr. Goebbels in der Hanseatenhalle eintrifft, empfangen ihn die Zehntausend« mit einem Ju bel ohnegleichen. Immer wieder dröhnt der Begeiste rungssturm empor, als Reichsstatthalter Gauleiter Kauf mann Worte herzlichen Willkommens für Dr. Goebbels spricht. Dann tritt, während erneut die Woge stürmi- scher Begeisterung zu ihm hochschlägt, Reichsminister Dr. Goebbels an die Mikrophone. Lar srWe Wander der Geschichte Die eineinhalbstündige Rede verschaffte den mehr als 40 000 Zuhörern innerhalb und außerhalb dieser Kundgebungsstätte einen grundlegenden Ueberblick über die großen Ziele und die Grundideen der nationalsozia listischen Politik. Von Anfang bis Ende standen die Massen im Banne dieser außerordentlich inhaltreichen, durch hinreißende Darstellungskraft gekennzeichneten Rede, die in der Ntesenyalle ungezählte, immer wieder ausbrechende, stürmische Beifallsäußerungen zur Folge hatte. Dr. Goebbels wies eingangs darauf hin, daß es einem lange geübten Brauch der nationalsozialistischen Staatsführung entspricht, die Dinge der zum Wohl des Volkes selbst erwählten Aufgaben nach wohlüberlegtem Plan auf größere Zeitläufte zu verteilen, dabei aber auch den Ablauf des einzelnen Jahres mit ganz bestimmten, zeitlich begrenzten Aufgabengebieten zu. erfüllen. Wie immer, so habe auch in dem zur Neige gehenden Jahr bei der Staatsführung t^e Absicht bestanden, unserem Volk in den Sommermonaten die wohlverdiente und not wendige Ruhe zu geben. Indessen habe die politische Ent wicklung das nicht zugelassen. Es habe sich in diesen Monaten, so betonte der Mini ster unter dem stürmischen Beifall der Massen, ein so ge waltiges geschichtliches Ereignis abgespielt, daß erst eine spätere Geschichtsschreibung in der Lage sein werde, die tieferen Urfachen und Auswirkungen dieses Vorganges zu ermessen. Aber schon die Zeitgenossen könnten — tosen der Beifall unterbricht mitten i« Wort diese Feststellung — die Tatsache, daß der Führer in sieben Monaten zehn Millionen Deutsche dem Reich wieder einreihte, als eines der größten Wunder der Weltge schichte überhaupt verbuchen. Friedlicher Erlolg uslerer Wehrlralt Und dieses Wunder geschah mitten im Frie den ohne einen Gewehrschuß, es wurde erreicht mit dem Einsatz einer Volkskraft, die unsere Gegner noch vor fünf Jahren Überhaupt nicht wahrhaben wollten. Er zeuge von grenzenloser Dummheit, wenn gewisse Leute diesen un glaublichen Erfolg darauf zurückführen wollten, der Füh rer habe „eben Glück gehabt*. Stürmische Beifallskund gebungen unterstreichen die Feststellungen des Ministers, daß diese staunenerregenden Erfolge unter gar keinen Um ständen zu trennen seien von dem in zäher Arbeit voll zogenen Aufbau einer starken Wehrmacht. Dr. Goebbels ging dann auf die Eingliederung des Sudetenlandes ein. Er stellte in diesen von denMassen mit atemloser Spannung verfolgten Kapitel seiner Rede unter stürmischen Beifallskundgebungen fest, daß die deutsche Nation bis zum letzten Mann entschlossen gewesen sek, das einst so feierlich pro klamierte Selbstbestimmungsrecht der Völker notfalls auch mit dem Schwert zur Durchführung zu bringen. Nur durch diese Entschlossenheit, so betonte er unter erneuten stürmischem Beifall, sei der Ausdruck der dro hende Krieg überhaupt vermieden worden. ES have suy um eine beispiellose Probe der Führung und der Gefolgschaft gehandelt, cs sei um gro ßer Dinge willen ein großer Einsatz mutig und entschlos sen gewagt worden. Es habe aber einer noch viel größe ren Entschlußkraft des Führers bedurft, die Vorausset zungen für diese Rückgliederung deö Sudetenlandes zu schaffen, und zwar vor allem durch die Schaffung einer starken Wehrmacht. Mit beißender Schärfe skizzierte der Minister die feige Haltung der Besserwisser. „Diese Leute", so erklärte er, „arbeiten immer mit dem Argument, die Welt sei gegen uns. Darauf kommt es aber gar nicht an! Entscheidend ist — tosender Beifall — ob diese feindliche Welt überhaupt In der Lage ist. etwas aeaen uns zu uuternebmen! Am meisten kann sie uns antuu, wen» wir F. : .id! Am wenigsten aber vermag sie uns c.. „ul, oen. wenn wir tapfer stehen bleiben, wo immer wir auch s.Yen!" Mit brausenderZustiammung bestätigt die Menge diese Worte, „Dieles Lott ist des Führers würdig" Mit Stolz konnte Reichsminister Dr. Goebbels bet' dieser Rückschau auf die hinter uns liegenden Ereignisse feststellen, daß das deutsche Volk in seiner Gesamt heit die Nerven behalten hat. Tas Volk habe sich als ein wahrhaft politisches Volk erwiesen, „Dieses Volk war des Führers würdig, wie der Führer sich dieses Volk erwiesen hat." Es könne keinem Zweifel unterliegen, betonte Dr. Goebbels weiter, daß das dentsche Volk aus der grölen Spannung der iüngste» Vergangenheit endgültig als eine neue Weltmacht hervorgegangcn ist." Zum ersten Mal wieder seit 1S18 haben wir wirkliche Weltpolittk gc, trieben! lBegeistcrte Zustimmung.) lö Jahre lang haben wir verspielt in der Geschichte, haben wir nutzlos verstreichen lasten, und fünf Jahre na tionalsozialistischer Politik haben genügt, um diese Ke:-:'» von Versailles mit einem Mal zu zerbrechen!" lErucnl« Zustimmung der Zehntausende.) Mit beißendem Spott und unerbittlicher Logik rech nete Tr. Goebbels in seinen weiteren Ausführungen mit den ausführlichen Kritikern der nationalsozialistischen Po litik ab, die da meinten, daß die Partei an diesen bei spiellosen Erfolgen nicht beteiligt ist. Er stellte mit Nach druck fest, daß der Führer in seiner ganzen Politik immer nach den Grundsätzen des Nationalsozialismus handelt. „Was sich in den fünf Jahren abgespielt hat", erklärt« der Minister unter stürmischem Beifall, „ist nichts an deres als die konsequente Ausdeutung des Nationalso zialismus, und die damit erzielten Erfolge sind die herr lichen Triumphe nationalsozialistischer Prinzipien." In großen Zügen entwarf der Mnister weiter ein Bild dieser beispiellosen, vor wenigen Jahren noch fast für unmöglich gehaltenen Erfolge. Ein Blick auf dis Landkarte genüge, um fcstzustellen, daß unser Reich noch nie so groß, noch nie so mächtig und noch nie so stark war wie im Jahre 1938. Niemals werde man vergessen, daß in einem einzigen Jahre die Ostmark und das Sudetenland dem Reich angegliedert werdeir konnten. Mit Schärfe rechnete Dr. Goebbels hierbei auch mit den Angreifern aus kirchlichen Kressen gegen den Natio nalsozialismus ab. „Was die Herren Kardinäle in den Kirchen selbst sagen", so erklärte er unter dem minuten langen stürmifchen Jubel der Zehntausende, „soll ibre Sache sein. Die Politik und die Straße gehören aber uns!" Anier dem Schutz der Mitten Wehrmacht Dr. Goebbels betonte dann die ausschlaggebende Nolle der deutschen Wehrmacht bei den entschciocu- dcn Auseinandersetzungen der letzten Wochen. Deutsch land das ohnmächtigste Land der Nachkriegszeit, sei in fünf Jahren zur stärksten Militärmacht der Welt geworden. Das Volk kenne diese Wehrmacht und liebe sie, denn sie habe nur eine Aufgabe zu erfüllen; Deutschland zu schützen! Immer wieder vom begeisterten Beifall der Massen in der Hanseatenhalle unterbrochen, entrollte Reichsmini ster Dr. Goebbels daun in klaren Umrissen ein Bild der gegenwärtigen außenpolitischen Lage des deutschen Volkes, das vor fünf Jahren noch völlig iso liert dastand Er wies darauf hin, wie die von den Demo kratien so gepriesene „Kollektiv-Freundschaft" kläglich ver sagte, als es hart auk hart ging, und wie sich auf der anderen Seite die Achse Berlin —Rom als stahl hart und unzerbrechlich erwies. Htrr zciate eS sich, daß Mussolini wirklich ein großer Frennd Deutschlands war und ist. Hier zeigte sich vor aller Welt, daß in dein Wirrwarr der Meinungen und im ewigen Wechsel der Persönlichkeiten zwei Män« MWM mi!> EnM Wer« im Friedell Der brWe Innenminister rechnet mit den Weistern ab - Hitler -all sein Wort und es wurde mir gesagt, daß das Abkommen schtinjncr Der britische Innenminister Sir Samnel Hoare be faßte sich in einer Rede in Clacton on Sea mit den deut- fchen Pressestimmen zur englischen Aufrüstung und rech nete mit den ewigen Zweiflern in England ab, wobei er die Bedeutung der gemeinsamen Erklärung unterstrich, die Premierminister Chamberlain und der Führer nach den Münchener Besprechungen abgegeben haben. Er stimme, so betonte der Minister, mit dem Führer überein, wenn er sage, daß ein starker Staat jederzeit bereit sein könne, eine Politik der Verständigung mit den umgebenden Staaten zu verfolgen. Das britische Interesse bestehe im Frieden, und die britische Stärke werde sicher in die Waagschale des Friedens ge worfen werden. Sir Samuel Hoare erklärte weiter, er teile nicht die pessimistischen Ansichten, die einige Leute über die Mün chener Vereinbarung hätten. Wenn er diese Ansicht teile, sagte er, dann würde er zu der Ueberzeugung gezwungen fein, daß England einen Präventivkrieg gegen die Dikta toren führen müsse, Die Blätter der Geschichte seien aber mit den Fehlschlägen, den Verderblichkeiten und den Kata strophen der Präventivkriege gefüllt. ! Hoare verlas noch einmal die Münchener deutsch- englische Erklärung und stellte dann fest, er sei ebenso überzeugt, daß cs ohne freundschaftliche Beziehun gen zwischen England und Deutschland keinen dauerhaften Frieden in der Welt geben könne. Aber er gehe noch weiter und sage, daß er aus eigener Erfahrung diese Ansicht bestätigen könne. Im Juni 1935 habe er das englisch-deutsche Flottenabkommen für die britische Negierung zusammen mit Außenminister von Ribbentrop unterzeichnet. „Ich wurde damals", erklärte er, „mit einem Sturm der Kritik im Unterhaus begrüßt, als ein Verbrechen sei. Es sei ein Feyter, wett kein Diktator je sein Wort gehalten habe. Ich bin heute hier als der Mann, der als Außeninister den Vertrag gemacht hat und der nachher Marineminister war, der also die beste Möglichkeit zu der Feststellung hatte, ob er durchge- sührt würde oder nicht. Ich bin hier, um zu sagen, daß Herr Hitler das Ab kommen cingehalten hat, ein Abkommen, das, wie Sie sich erinnern werden, die deutsche Flotte auf 35 v. H. der briti schen beschränkt, «nd er hat es dem Buchstaben nnd dem Geiste " ' e'--'alten. Hier iß eine greifbare Tatsache, die mich berechtigt, die größte Bedeutung der Erklärung bcizumesscn, die Herr Hiller und Mister Chamberlain ab gegeben haben." Er sei davon überzeugt, daß mit Geduld, Zurückhal tung und der Bereitschaft, die verschiedenen Standpunkte zu verstehen, cs möglich sei, die Gemeinschaft der Nationen zu schaffen, auf deren Grundlage der Friede der leidenden Menschheit znrückgegebcn werden könne. Die Politik der ßlegierung, so schloß Hoare seine Rede, habe zwei Ziele: Friede mit dem Ausland und Sicherheit in der Heimat. Die Rede Hoares wird von den Londoner Blättern allgemein gewürdigt. Die meisten Blätter heben die Stellen hervor, in denen Hoare der F r i e d e n s p o l i t i k des Führers sein Vertrauen ausspricht. Die „Times" erklärt, Hoares Rede sei äußerst wichtig, denn er habe während der Krise fast in ständiger Verbindung mit Chamberlain gestanden, und man könne daher annehmcn, daß seine Ausführungen die Gedanken des Pre mierministers widerspt egeln.