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Frankenberger Tageblatt Bezirks- Anzeiger Amtsblatt für die Mmgl.AmtshaiHtmamWstWH^ das KSmgl. Amtsgericht «Oden Stadttat zu Frankenberg 114 Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. i» Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag vyn C- G. Roßberg in Frankenberg t. Sa. _ ^7«. Jahrqang militäi hat, macht sich strafbar, außerdem erfolgt die zwangsweise Abholu Gegenstünde als Vollstreckungsmatzregel auf Kosten ihres Besitzers. , AusführungSbeMmmunaett über die Beschlagnahme, Enteignung und Ablieferung der bei öffentlichen, und privaten Bau werken zu Blitzschutzanlagen und zur Bedachung verwendeten Kupfermengeneinschließlich kupferner Dachrinnen, Fallrohre, Fenster und Geflmsabveckungen, sowie der an Blitzschutzanlagen befind lichen Platinteile. In Ausführung der Bekanntmachung der stellvertretenden Generalkommandos XU. und xix. vom S. Marz 1917 wird folgendes bekannt geaeben: i. Jedem einzelnen von der Bekanntmachung Betroffenen wird eine Anordnung, betreffend Uebertragung des Eigentums an den beschlagnahmten Kupfer- und Platinmengen aus den Reichs- irsiskus, zugestellt. ,, ..... Die Abnahme der Kupfer- und Platinmengen ist zwar vorzubereiten, sie hat aber nicht vor Eingang dieser Anordnung zu beginnen. ...... Das Eigentum an den betroffenen Kupfer- und Platinmengen geht auf den Reichsmilitär fiskus iiber, sobald die Anordnung dem Besitzer zugeht. , , 2. Die enteigneten Kupfer- und Platinmengen find an dem inder Enteianungsanordnung bezeichneten Tagen an die darin genannte Sammelstelle abzuliefern. Der Ablieferer hat bei der Lieferung die genaue Adresse des Eigentümers der abgelie erten Metallmengen anzugeben. Die abgelieferten Gegenstände werden sofort in Anwesenheit des Ablieferers gewogen und danach der Uebernahmeprek gemäß 8 8 der oben angezogenen Bekanntmachung festgesetzt. 3. Personen, die mit den festgesetzten Uebernahmevreisen einverstanden find, wird ein An erkenntnis ausgestellt, aus dem das Gewicht der abaeliefetten Kupfer- und Platinmengen, der Uebernahmepreis und die genaue Adresse des Eigentmners hervorgehen. Der Uebernahmeprefs wird sofort an den darin arnannten Eigentümer oder dessenBertreter ausgttaM, falls über die Person de» Berechtigten feine Zweifel bestehen. Ergibt das Grundbuch, daß da» Grundstück mit Rechten Dritter belastet ist, so darf die^Auszahlung nur mit deren Zustimmung, andernfalls nur zur Wiederherstellung des Daches mid nur nach Verhältnis des Fortschreitens der neuen Eindeckung erfolgen. Die Annahme des Anerkenntnisscheines oder der Zahlung gilt als Bekundung des Einverständnisses mit dem von der Sammelstelle festgesetzten uebernahme- preis seitens des Eigentümers oder seine» Vertreters. 4. Will sich der Mieserer mit dem festgesetzten Uebernahmepreise nicht zufrieden geben, so hat er dies bei der Ablieferung ausdrücklich zu erklären. Es wird dann ein Uebernahmepreis qemäß 8 8 der Beschlagnahmebekanntmachung berechnet werden, wozu Rechnungsbelege mttzu- bringen sind. Erklärt der Ablieferer sich hiermit nicht einverstanden, so wird ihm qn Stelle des Anerkenntnisses eine Quittung ausgehändigt, au» der die Gruppe und das Gesamtgewicht der abgelieferten Kupfer- oder Platinmengen hervorgehen. Der Antrag auf endgültige Festsetzung des Uebernahmepreikes ist kn diesem Falle "" an das Reichsschiedsgerlcht für Kriegswirtschaft Berlin v 10, Viktoriastraße S«, -u Een. In dem Anträge ist anzngeben, wann und von wem die Kupfer- und Platinmengen abgeltefert worden sind, und von wem die Abnahme ausgeführt wurde. Rach Möglichkeit sind Rechnungsbelege, Zeichnungen und Lichtbilder beizufügen. Durch die Inanspruchnahme des Reichsschiedsgericht» erleidet die Ablieferung >»«>»»»» Kuiavkirk- Denjenigen Personen, die sich nachträglich mit dem Uebernahmepreise einverstanden er klären, wird die Quittung gegen einen Anerkenntnisschein umgetauscht und der anerkannte Betrag ausgezahlt. WPWWMMW»»»WWWW»»W»»»M»WWWW»»»»WW»WMWW»WW>WWWWWWWWW»W»WMW»»W»M»«MI Die Vewflichtung des Besitzers zum Entfernen der Kupfer- und Platinmengen von den Bauwuken besteht auch für die zwangsweise abzuholenden Kupfer- und Platinmengen. Den von der zwangsweisen Einziehung Betroffenen werden ebenfalls Anerkenntnisscheine im Falle gütlicher Einigung, andernfalls jedoch Quittungen ausgestellt. Die Kosten der Zwangs vollstreckung werden von der zur Auszahlung kommenden Summe in Abzug gebracht beziehungs weise auf der Quittung vermerkt Gerden. 6. Solche beWaanghmte Kupfermengen, für welche ein besonderer kunstgewerblicher oder kunstgefckichtlicker Wert durch anerkannte Sachverständige festgestellt wird, können auf Antrag von der Beschlagnahme, Enteignung undAblieferung befreit werden. nloHS» 7. Nach 810 der Beschlagnahmebekanntmachung sind die durch die Beschlagnahme Betroffenen, denen eine Enteignungsanordnung bi» zum SO. Juni 1917 nicht zugeganaen ist, zur Meldung der in 8 2 der erwähnten Bekanntmachung genannten Kupfer- und Plannmengen verpflichtet, lieber den Zeitpunkt dieser Aettung erfolgt besondere Bekanntmachung. Flöha, den 18. Mai 1917. Der Kommunalverband -er Königlichen Amtshauptmannschaft Flöha. Aeiranq-papierfammlun^ Wie zum Teil bereits bekannt sein dürfte, findet gegenwärtig wieder eine Sammlung van Zeitungspapier für Heerrszwecke statt. Das Papier soll als Strohersah zum Stopfen der SoldatenbeWcke dienen. ' Das Einsammsln erfolgt wieder durch Schüler der biekige« Schulen. Erwünscht ist nur das leicht knüllbare Papier der Tageszeitungen. Es soll der bequemen Verpackung wegen möglichst gebündelt sein. Papier aus Wohnungen, in denen ansteckende Krankheiten herrschen oder vor kurzer Zett geherrscht haben, ist von der Sammlung auszuschließen, Eine Entschädigung für abgeliefertes Papier kann nicht gewährt werden. Wir bitten die hiesige Einwohnerschaft, auch dieses gemeinnützige Unternehmen weitgehendst zu unterstützen und alle» entbehrliche Zrttungspapier sofort zur Abholung beroit zu stellen. Stadtrat Frankeuborg, den 18. Mai isi7. Berkaus von gesalzene« Kleinherinaen von heute Sonnabend ab an die Bewohner des 3. und 4. Brotkartendezirks bei Müller. Winklersiraße. Kerber. Marft, und Haubold. Chemnitzer Straße. — Auf einen Haushalt bi« zu 4 Köpfen entfällt '/« Pfund und auf «inen solchen von Über 4 Personen '/, Pstmd Sardinen. — Fleischausweiskarte ist vorzulegen. — Pttls 1,24 M. für das Pfund. Stadtrat FrarüeÄerg, am !9. Mai 1917. GemUadederblUldss-artassc Niederwiesa A'/o Prozent Tägliche Verzinsung Var tt-8sot knglan ; Oekkangms „Der Schwertfisch stößt nach dem Herzen des Wals." So schreibt Cornsord in der „National Review". Und in der Tat, man beginnt in England zn begreifen, daß das deutsche U-Boot direkt auf das Herz des „meerbeherrschenden" Albion zielt lund daß die Lago eine furchtbar kritische geworden. 6, 5 Millionen Tonnen haben unsere Feinde durch dL kriegerischen Maßimhmen der Mittelmächte eingebüßt, und immer noch mehren sich die Erfolge des U-Bootes, und ge rade die Verluste Englands in einer für das Insel reich schreckenerregenden Weise. Mehr als 1 Million Tonnen hat der U-Bootkrieg allein im Monat April auf den Grund des Meeres geschickt. Dazu kommt: das U-Boot, das in den Monatemschlechter, stürmischer Witterung so kühn seine Schul digkeit tat, wird sie erst recht tun in den schönen, günstigen Sommermonaten mit ihren langen Tagen, und die vergrößer ten Typen werden leistungsfähiger fest» als die bisherige». Lord Beresford hat deshalb ganz recht, wenn er für die Zelt von Mitte Juli bis Oktober eine Periode der größten Gefahren prophezeit. Was das bedeutet, können wir schon den jetzigen wach senden Klagen der britischen Presse und aus dem verzweifelten Suchen der leitenden Männer nach einer Rettung aus der furchtbaren U-Bootgefahr zur Genüge entnehmen. Die Le bensmittelnot ist nicht mehr ein von ferne drohendes Ge spenst, sie hat das englische Voll bereits grimmig gepackt, um es nicht mehr loszulasse». Sollen wir aus der Fülle des vorliegenden Materials ein paar Einzelheiten der letzten Tag« erwähne»? Im Oberhaus« wies Lord Meath HM auf die Versenkung der „Rotarua", die mit 100 000 geschlach tete» Ochsen und anderen Lebensmitteln im Aermelkanal oer sank. „Times" erwähnt die Knappheft der Körnerftuchtoorrät« und die Begrenztheit des Schiffsraums und teilt mit, daß die Regierung den Paketversand von Lebensmitteln, die aus Kör- iterfrucht hergestellt sind, an die Frontsoldaten verbietet. Wei. ter meldet das Blatt, daß viele Gastwirtschaften jetzt nicht mehr als eine halbe PiNte Bier an den Gap verabfolgen. Der Fettmangel nimmt beständig zu. In den südwestlichen Vorstädten Londons konnte man letzt« Woch« überhaupt keine Margarine mehr bekommen. Den Kunden wurde mitgeteilt, daß vielleicht erst in einigen Wochen neu« Vorräte komme» würden. So könnte man die Liste bezeichnender Einzelheiten fortsetzen ohne Ende. Kei» Wunder deshalb, daß man sogar — in England etwas Ungewöhnliches — den König selbst in Aktion gesetzt hat, um durch eine feierliche Verkündigung das Volk zur Sparsamkeit im Gebrauch von Lebensmitteln zu bring«», ein Aufruf, der an vier Sonntagen von allen Kan zeln verlesen werden soll. Welche Rettung gibt es schließlich noch aus der verzweifelten Lage? Manche meinen, daß man es auf «ine Offensive der englischen Flotte ankommen lassen soll. Das würde man gewiß auch gerne tun, wenn nicht die Gefahr bestände, ein Skagerrak-Erlebnis in neuer, verbesserter Auslage damit zu erzielen. Das Fazit bleibt: Die englische Seesuprematie ist «ine Fabel geworden, und j« mehr dl« Handelstonnäge vernMed. wird, desto kurioser werden auch ich wirtschaftlichen Aus sichten der unbesiegbaren Insel für die Zeit nach dem Welt kriege. Der Schwertfisch stößt nach dem Herzen des Wals. fluMlcbel Hancke! an äer Aeltttsm Bei de» großen Angriffen in der Gegend von Reims hatten die Franzosen kürzlich an der Aisite auch eine russische Brigade, die sich ja bekanntlich schon seit langer Zett an der Westfront befindet, eingesetzt. Ein Gefreiter, den, dieKampf- weife der Russen »och fremd war, fand unerwartet Gelegen heit in diesem Abschnitte folgende merkwürdige Erfahrung zu machen. Er hatte von seinem Bataillonsführer den Befehl er halten, eine wichtige Meldung zum Nachbar-Bataillon zu bringen. Weder dem Batarllvnsführer noch dem Gefreiten war es bekannt, daß die Russen über Nacht in die Stellung des Nachbarbataillons eingedrungen waren. Als sich der Gefreite der Stellung näherte, wurde er ganz unerwartet von drei Russen gestellt, die ihn völlig ausplünderten und ihm auch seine Taschenuhr abnehmen. Der Gefreite hatte alles gutwillig hergegeben. Als die Russen aber auch die Gasmaske verlangten, weigerte sich der Gefreite und war weder fÄ- gute Worte noch für angebotenes Geld zu bewegen, dieses für ihn höchst wertvolle Schutzmittel herzugeben. Die Russen versuchten nun die Gasmaske mit Gewalt an sich zu reißen, der Gefreite setzte sich zur Wehr und schließlich ent stand um den Besitz der Gasmaske eine regelrechte Prügelei. Diese Prügelszene, die sich im offenen Gelände abspielte, mußte wohl von einer deutschen Maschinengewehrstellung er- - kamit worden sein. Als plötzliches Maschinengewehrfeuer ein setzte, gelang es dem Gefreiten, sich schnell in Deckung zu bringen, während die drei Russen durch das wohlgezielte Feuer erledigt wurden. Der Gefreite sprang hieraufhin von Granattrichter zu Granattrichter, erkundete die feindliche Stellung und brachte seinem Batailloiisführer eine vorzügliche Meldung zurück. Als im Gegenangriff die Russen wieder aus ihren Stellungen gewotpM wurden, konnte das anschließende Bataillon den Gegenstoß durch Flankenfeuer wirksam unterstützen. Derbrave und flinke Gefreite erhielt aber durch seine,» Divisionskomman deur am Abend für sein tapferes Verhalten eine neue Uhr. ver MIlklieg Deutscher Abendbericht wtb Berlin, 18. Mai, abends. (AmtlichZ Im West«» nur vereinzelt lebhafte Kefechtstäfigkeit. Oefterretchtsch-ungarischer Ta-««bericht wtb Wien, 18. Mai. Amtlich wird gemeldet: Oeftlicher und südöstlicher Kriegsschauplatz Nichts zu melden. Jlnltenilche« KrteO»sch«»»lnH Di« Jsonzo-Schlacht bauert an. Die -dH« Kuk südöstlich von Plava wurde gestern früh nach zweitägigen, wechsel vollen, mit größter Erbitterung geführten Kämpfen auf- gegeben. Unsere Truppen setzten sich einige hundert Meter östlich des Berges fest. Im Gebiet von Görz herrschte tagsüber ausfallende Ruhe. Nach Einbruch der Dunkelheit stürmte der Feind, auf jed wede Artillerievorbereitung verzichtend, plötzlich in dichten Massen aus feinen Gräben hervor. Alle seine Anstrengun gen, in unseren Linien Fuß zu fassen, scheiterten an der kalt blütigen Abwehr unserer braven Truppen. : Heut« früh unternahm der Feind sine» starken Vorstoß > gegen den Monte Santo. Die Verteidiger warfen ihn im Nahkampf herab. Seit Beginn der Znfauterieschlacht führten j wir über 3000 Gefangene zurück. Im Flitscher- und Plöcken- § Gebiet sowie in Südtirol steigerten die Italiener ihr Ge schützfeuer. Der Stellvertreter de» Chef» de« Generalstab»«. Westen Bei Regenwetter und schlechter Sicht war die Kampf- lätigkeit am Vormittag des 17. Mai gering und nahm erst am Nachmittag mit aushellender Sicht zu. Gegen Abend de» 17. steigerte sich bei Arras das Artftleriefeuer gegen di* Front Acheville—Gavrelle zu größter Heftigkeit, um in der Nacht zum 18. gegen 1 Uhr 30 Minuten morgen» zum Trommelfeuer anzuschwelle». Anschließende Angriffe beider seits der Straße Gavrelle—Fresnes wurden, wie gemeldet, teils nn Abwehrfeuer, teils im Nahkampf abgewiesen. Di« Räumung von Bullecouri: vollzog sich gemäß einem bereits vor Tagen gefaßten Beschlich in der Nacht vom 16. zum 17. ohne jede Störung durch den Gegner, nachdem der letzte englische Angriff am 16. verlustreich für den An greifer abgeschlagen war. Die Aufgabe des ehemaligen Dorfes konnte umso leichter erfolgen, als es sich um einen vorgescho benen Posten des tiefgegliederten Stellimgssystems handelt, der seine Aufgabe, die erste Macht des englischen Stoßes zu brechen, mehr als erfüllt hat. An der Ais ne front wurden die erfolgreichen deutschen Vorstöße fortgesetzt. Zn der Nacht zum 17. gelang «in kühner Vorstoß, welche» mehrere Kompagnien eines aus Berlinern und Brandenburgern bestehenden Regi ments bis an den Südrand einer Schlucht, 700 Meter öst lich der La Ro»)ere Fe-, brachte, wo sie sich festsetzten. Außer 157 Gefangenen, darunter 3 Offizieren, wurden 3 Maschinen- und Schnelladegkwehre als Beute eingebracht. Dieser Vor stoß ist die dritte erfolgreiche Unternehmung dieses Regi ments innerhalb von zwei Tagen, was eine» Rückschluß auf den ungebrochenen Angriffsgeist der deutschen Truppen er laubt. Die Beute aus den Vorstößen in der Gegend Vaurail- lon—Laffanr erhöhte sich auf 17 Maschinen- und 9 Schnell ladegewehre. Durch die deutschen Unternehmungen der letzten Tage haben die Franzos«» allein an der Aisnefront an Ge fangene» nicht wentzer als 735 Mann eingebüßt. Außerdem erlitten sie außerordentlich schwer« Verluste, vor allein bei ihren vielfachen, mißglückten und blutig aogewiesenen Gegen- angriffen.