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20. Jahrgang, Freitag, Den 28 Januar Nummer die die bc >älei bedacht werden. — Die butterlose Reich 'fettstelle. Butter kann ! ichsiettstelle aus dem Jnlande auch nicht mehr für leichswehr, Marin'e, Sicherheitspolizei und Lozarette schaffen. Für die Laurette muß deshalb Auslandsware durch Vermittlung der RrichSfettsielle besorgt werden Der übrige V sorgungskrets der Reichsschatzoerwaltung erhält im Einverständnis mit den übergeordneten Dienststellen Ersatz in Gestalt von Margarine, Schmalz und sonstige »ierische Eiweiße in ausreichendem Maße enthaltende Nahrung, z. B. Käse. Inwieweit in der Versorgung mit Osittandsbutter in absehbarer Zeit eine Besserung cin'reten Md, läßt sich nicht übersehen Vor Eintritt des F ühjatrs mt sie kaum zu erwarten. Trotzdem soll nach einer Ver fügung des Reich-schatzministers versucht werden, Inland- butter von den Fettstellen zu erhalten. Sie soll aber zuerst der Lazarettverwaltung zugute kommen. D.e Bezi kslc tung Sachsen des Deutschen Eisen- bahnerverbandes nahm am Montag eine Entschließung an die sich in scharfer Form gegen die Ergebnisse der Berliner ^Verhandlungen wendet. Die Ortsgruppenleiter des Deutschen lEisenbahnervecbandes erwarten darnach vom Verbands- Ivorstand, daß er 1. den jetzigen Reichslohntarif möglichst Isofort kündigt, 2. die für Sachsen drinaend Nötige bessere «Ausgestaltung des Ortsklassengesetzes anstrebt, 3 den wirk- ksamen Abbau der Lebensmittelpreise fordert und dieserhalb Imit der Reichsregierung sofort in Verbindung tritt. Unter Idiesen Umständen empfiehlt die Konfe'enz der Kollegenschaft Ivon dem Eintritt in den Streik abzusehen. Kamenz. In der Nacht zum 21. d. M. wurde in iSchweinerden ein 4-PS-Elcktromotor im Werte von <5500 Mark mittel« Emsteigens aus verschlossener Scheune Imstohlen. D e D cbe find in d:ei m dortiger Gegend »wohnenden Bu schen ermittelt und festgenomen morden iDer M:o wurde m Bischofswerda wiedererlangt. I Bischofswerda. Einstimmig abgelebnt haben die »städtischen Kollegien die Besteuerung des steuerfreien Ein- IkommenK. Der Stadtrat erblickt in ihr eine unsoziale Isteuerlichd Betastung und bat darum bisher von ihr abge- Isehen Neuerdings ioll aber ein Zwang auf die Gemeinde lausgeübt werden durch nie B stimmung, daß nur die Ge- Imeinden, die alle ihre Stelle-quellen erschöpft haben, Zu- Ischüsse aus dem Aus leichsfonds erhalten. Nach Angaben — Die Notiz in Nr. 9 der Ottendorfer Zeitung über die Höhe des Gaspreises darf nicht unwidersprochen bleiben, da sie geeignet ist, unser Gaswerk in ein „falsches Licht" zu stellen. Es wird gesagt, daß Ottendorf in Bezug auf den Gaspreis an „hervorragender" Stelle stehe und zum Beweise dafür werden die Preise einiger Großstädte — wohl- gemerkt nur Großstädte — angeführt. Jeder Urteilsfähige weiß ober, daß ein Grobstadtwerk vermöge der geschlossenen Bauweise der Städte, der zahlreicheren und stärkeren Ab nehmer (große Geschäfte) und der durch bessere technische Einrichtungen bedingten größeren Kohlenausbeute rentabler M beitet als das Werk einer recht auseinandergezogenen Landgemeinde. Naser Rohrnetz ist 13 Kilometer lang, liegt in zum Teil nur teilweise und einseitig bebauten Straßen und muß auch entlegenen Grundstücken (Schafmühle u>w) Gas zuführen. Daß dieser Umstand die Rentabilität des Werkes nachteilig beeinflussen muß, liegt klar aus der Hand. Der neuerdings erhöhte Gaspreis kann sich mit dem iu anderen Orten mit ähnlichen Verhältnissen durchaus missen. Es erheben Langebrück 1,60 Mk und 1,70 Mk., Radeburg 1,70 Mk., Klotzsche 1,60 Mk., Weißig 2 M., Riesa 1-80 Mk., Grimma 1,80 M., Görlitz 2,20 Mk usw. und zwar noch vor der inzwischen eingetretenen Kohlenpreis- Erhöhung. Dnbei ist zu berücksichtigen, daß in den meisten anderen Gemeinden die Gasmcssermieten erheblich erhöht worden find, so z. B. in Rideberg um 100 Prozent, in Radeburg von 20 auf 75 Pfg. für einen 3fl.-Messer. In Ottendorf werden noch die Friedensmieten erhoben. Die enorm gestiegenen Aufwendungen für Erneuerung und Reparatur der Gasmesser sind hier bis jetzt im GaSprei» mit verrechnet worden, sodaß also ein Unterschied den anderen Orten gegenüber fast nicht besteht. Zu bedenken ist weiter, daß sich da« hiesige Gaswerk erst seit 2 Jahren im Besitze des GcmeindeverbandeS befindet und daß demzufolge die Abschreibungen auf das Anlagekapital noch mäßige find. Auch die GaSabnahme steht zur Größe des Werkes noch nicht im rechten Verhältnis, da viele am Rohrnetz ge legene Grundstücke noch nicht Abnehmer find. Alle diese Umstände find bei Beurteilung des Gasmeise» zu berück sichtigen. Es möchte auch an dieser Stelle nochmals betont werden, daß ein Gaswerk nach kaufmännischen Grundsätzen geleitet werden muß. Wenn sich z. B. in 2—3 Jahren der Einbau eines neuen GeueratorofenS notwendig macht, so muß das Geld für diesen Bau (ca. 50 000 Mk ) in ' rincm Erneuerungsfonds vorhanden und aus dem Betriebe herausgewirtschaftet sein. Es geht nicht an und hieße un- verantwortlich gewirtschaftet, wolle man diese Kosten dann - durch Anleihe decken. Es wird also bestritten, daß das ° hiesige Gaswerk hinsichtlich des GaSpreise« an „hervor- ' ragender" Stelle steht. Dagegen hat es allerdings zu einer Eingesandt. Für diesen Teil übernimmt die Schriftleitung nur die preßgesetzliche, nicht die ideelle Verantwortung. — In der gemeinschaftlichen Sitzung der Kirchenvor stände von Grünberg, Lausa und Ottendorf ist beschlossen worden, daß Grünberg ganz in die Kirchgemeinde Lausa übergeht, während Cunnersdorf zur Kirchgemeinde Ottendorf kommt. Die Einverleibung soll möglichst bald erfolgen, doch muß aus Herrn Pfarrer Flemming, der zum Bebaue n seiner Gemetudeglieder scheiden muß, Rücksicht genommen werden. — Im Anschluß an unseren Bericht über den Frauen verein Ottendorf-Okrilla in Nr. 9 unseres Blattes teilen wir noch mit, daß die Rechnung nach eingehender Prüfung unter bestem Dank für die umfangreiche und sorgliche Arbeit der Kassiererin Frau Heidernätsch richtig gesprochen winde Ebenso wurde dem Schriftführer Herrn Pfarrer Gräf und der stellvertretenden Vorsitzenden Frau verw. Klatsche die sich beim Heimgang der e sten Vorsitzenden, Frau Baronin von Künsberg, mit großer Umsicht und Liebe de« Vereins ange- -ommen hatte, herzlich gedankt- Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene im Be zirke brr Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt betreffend. Wider E'.warten ist der Andrang zum Verkauf der vom Bezirksamt für K iegersürsorge beschafften Kleidung«-, Wasche- usw. Stücke so außerordentlich sta k gewesen, daß nie vo-handenen, zum Teil sehr reichliche« Vorräte binnen 3 Ta-en fast restlos abgesetz worden sind, sodaß ein weitzre Verkauf, wie er für jeden Montag und Freitaq ge- pl nt war, nicht mehr stattfindet. Sobald das Bezirksamt Rvieder im Besitz von KlcidungS- usw. Stücken ist, was für M-äler zu erwa tsn steht, wird entsprechend» Bekanntmachung Mfolgen. Es wird dafür Vorsorge getroffen werden, daß Rüjmiqen, die gegenwärtig nichts mehr erhalten können, taltungen unterbleiben sollen. Ferner erfolgt bis zur Be erdigung der Verunglückten täglich von 12 bis 1 Ubr nittags ein Trauergottesdienst. — Die Gesamtzahl der Todesopfer Hai sich bis gestern mittag auf 54 erhöht. Die Beerdigung der Verunglückten wird heute nachmittag 3 Uhr n Oelsnitz erfolgen. Die Mehrheit der auswärt» wohnenden Verunglückten wird gleichfalls in Oelsnitz bei gesetzt werden. Der Hedwigschacht wird voraussichtlich ganz ruhen. Auch die Belegschaften der anderen Gruben bereiten eine würdige Bestattungsfeier vor. Pirna. Unser Amtsgerichtsgefängnis ist fast über füllt, es hat einen Bestand von 80 männlichen und 30 weiblichen Insassen. Unter den Inhaftierten befinden sich eine größere Anzahl Angestellter und Meister usw. der Kunstseidenspinnerei von Küttner, hier, wegen Unterschlagung, Schieb'crei usw. Es ist dort gleich im großen gearbeitet worden. In den bevo stchenden Prozessen wird noch manches ans Tageslicht kommen und weitere Verhaftungen werden die Folge fein. Im Volksmunde nennt man das Am sgerichtsgesängnis bezeichnenderweise eine Küttner'schc Filiale. Anzüge. Die Amtshauptmannschaft hat beschlossen, die bisher gegen Ber-cktigungSsä ein »bzusetzendcn Anzüge zum Preise von 370 Mk. ohne Be echliguugsschelN abzugeben. Die Anzüge sind von deu Schnetdennnungen des Bezirkes unter Ve wendung von guten Zutaten hergestellt worden und können jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend in der Zett von 9 b'.S 2 Uhr bei Henn Hemricy Escher, Dresden s Neustadt, Heinnchmaße 5, l, besichtigt werden. Die Bezahlung der Anzüge hat bei der Bczirkskasse der AmtSbauptmaunjchajt Drsven Neustadt, Große Meißner Straße 15 u erfolgen. Als Ausweis ist sowohl ber der Besichtigung, als auch bei der Bezahlung, entweder de- Einwohnormeldeschein oder eine Bescheinigung der zu- Händigen OuSbebö de vormlegen. Htftudorf-Woritzdorf, am 25 Januar 1921. i Der (HemeindevoiUand. aus Radeberg abenos 8 Uhr in der Kirche einen Vo^rag hallen über das Thema; Hat die Wissenschaft bewiesen- daß es keinen Gott gibr? Die Kirchenmttglte er werden schon heule auf diesen Gememdeabend der Kirchgemeinde hingc- wiesen. Näheres siehe Inserat in nächster Nummer. Amtlicher Leu. Selbstversorger für Gerste rwd Hafer. Anmeldungen zwecks Ausstellung der Mahlkanen für Gerste zünd Hafer für die Zeit vom 16 Februar bi» 15. Avril 1921 sind im Rathaus (Meldeamt) bis spätestens 89. dss. Mts. anzubringen. Htteudorf-Woritzdorf, am 25. Januar 1921. Der (Kenieindevo stand. Oelsnitz. Die Gemeinde Oelsnitz bat aus Anlaß des Die Einwohnerschaft darf zum Verbandsausschuß das Ver- Grubenunglücks eine Bekanntmachung erlassen, wonach bis trauen haben, daß er bei Berechnung des Gaspreises die szum Taoe der Bestattung der verunglückten Bergleute Ver- Jnterezen der Abnehmer und des Werkes in rechter Weise iguügen, Theateraussührungeu und musikalische Beran- würdigt. Ler Berbandsvorsitzende. Richter, G.-B. — . . Zeit, als die benachbarten Anstalten wegen Kohlenmangel Mde« Bürgermeister« Kuhn ist aber dieser Zuschuß sur, Betrieb ganz einstellen (Radeberg) oder unangenehm MBischosswerda ein so geringer, daß die Besteuerung trotzdentt Sperrstunden (Langebrück, Klotzsche) einführen I abgelehnt wurde. mußten, Gas ohne jede Einschränkung abgeben können. FmHprech-Anfchluß Amt Hermsdorf b. Dr. Rr. 31. SchrMeikiNg, Druck u. Vertag Hermann Rühle, Grstz-OKM«. Pvstfcheck-Kontv Leipzig Rr. 28148. Die „Ottrndorfrr Zeitung" erscheint Diens tag, Donnerstag und Sonnabend. Bezugs-Preis: Monatlich 225 Mark, Kei Zustellung durch die Boten 2,50 Mark. Im Kallr höherer Gewalt (Krieg od. sonst. ägeukW«rch«r Storungen dos Betriebes der Zeitung, der Mererarne» od. d. Beförderung^- Ekeichiuugeus hat der Bezieher keinen Än- sstrnch auf Lieferung «der Nachlieferung der FeMm, ^.«^«iÜlMiMngd.Bezngsereites.