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WWW«WWW> Sonnabend, den 13. Februar 1932 Nr. 38. 8S. Jahrg daß von den Anlegern unerlauÄe'r st werden Es wird niemand so unverständig sein, von der großen Dezember-Notverordnung in den anderthalb Monaten ihres Bestehens offensichtliche" Zeichen eines Anstieges, Auftriebes oder einer Ankurbelung, kurz das ersehnte Wirtschaftswunder Helfingfor«, 12. Febr. Die Bank von Finnland hat den Diskontsatz von 8 ans 7 Prozent herabgesetzt. Schwere Zeiten. Washingt««, 12. Febr. Präsident Hoover hielt aus Anlaß des Geburtstages des Präsidenten Lincoln eine Rundfunkrede, in der er die Gegenwart als die schwerst« Zeit in der amerikanischen Geschichte seit Lin colns Kämpfen um die Einigkeit der Union bezeichnete. Di« Zeit sei noch schwieriger, weil man jetzt gegen unsicht- ba Ke Kräfte der Zerstörung zu kämpfen habe. Einigkeit des ganzen Volkes sei jetzt nötiger denn je. — Staatssekretär Stimson erklärte, er sei nur bereit, an der Mrüstungs- konferenz teilzunehmen, wenn es sich herausstellen sollt«, daß seine Anwesenheit von irgendwelchem Nutzen sein würde. Verlag El. M. SSrtner, Aue» Sachse«. «« «1«»» «, U»«it l«mt «u») 4«» Schn«»«, 1» »1» Vr»tt«q4r«- ««sachs«» Slreiflichler. Mullosigkeil und Torschluhpanik in der Wirtschaft. Das Nein ohne Erfolg. Die französische Zermürbungstaktik geht weiter. .»Fronten" in Genf. England im franzöfischen Fahrwasser. Nutz- un- Brennholz-Verfleigerung Dreilenhofer Staalssorslrevier. Mittwoch, de» 24. Februar 1«N vonvorm. 8 V. Uhr a« t« Gasthaus zum grüne« Ban» t« Breitenbrunn: 3782 w. Mütze 7/l4 cm — 190 km, 5587 dgl. 1S/49 cm --- 948 km, L3 rm ff. Nukbnüppel, ausberellet auf Äahlschlägrn i. Abt. 109 u. 130, in Plelrg. i. Abt. 22, 25, 40, 103, 105 u. in Dchfstg. i. Abt. 14, 20 u. 150, und »o« vor«. 10 Ahr «ar 141,5 rm «. Drenuschette, 68 rm w. Brennbuiippel, 16,5 NN «. Zachen und 142,5 rm ». Beste, aulbereilet auf Äahlschlägm t. Abt. 57« 101, in Pleirg. i. Abt, 7 Äreditinflation in Amerika? Hoover« Patentlösung. Reuyork, 12. Febr. In ausführlichen Konferenzen mit Len Leitern der Reconstruction Finance Eorporation, dem neu ge- gründeten staatlichen Institut zur Ankurbelung der Wirtschaft hat Präsident Hoover «inen neuen Gesetzentwurf für die Bundesbanken ausgearbeitet, der heute dem Kongreß zu- geleitet wurde. Der Text dieses neuen Bankstatuts ist noch nicht bekannt, sieht aber die Schaffung neuer Kredit« Möglichkeiten und die Unterstützung der Kampagne gegen die Geldhortung vor. Verschiedene Senatoren gaben zu, daß durch das neue Gesetz die Möglichkeit zu einer Steige- rung Les Geldumlaufs um 214 Milliarden Dollar geschaffen wird. In Wallstreet wurde davon gesprochen, daß diese Maßnahme gleichbedeutend mit einer Kredit infla- tion wirken könne. Dementsprechend zeigt« sich die Börse sehr ftzst. . Geschäftige Berliner Journalisten wissen auch schon ganz genau, wie sich di« Fronten in Genf obzeichnen: Frankreich mit seinen Trabanten und Japan auf der einen Seite, auf der anderen Deutschland und Italien, in der Mitte die beiden angelsächsischen Länder. Was Deutschland anlangt, so möchten wir einigen Zweifel an seiner Stellung in diesem Kreise hegen. Bisher hat es noch keine deutsche Regierung fertig gebracht, Tuchfühlung mit Italien zu suchen und zu halten. Dies wird auch nicht möglich sein, solange di« Reichs, regierung unter dem Zwange der SPD. steht, deren Pro- minente Todfeinde des „Faschismus" sind und Mussolini in d«r ungchörigsten Weise schmähen (wie es vor wenigen Tagen der Reichstagspräsident Genosse Löbe öffentlich tat). Rei«, mit der Sozialdemokratie am Ruder, wird es keine Schwen kung der deutschen Politik nach Italien zu geben. Das weiß Tardieu ebenso wie es Briand gewußt hat, deshalb gehört es zu seinem Programm, die Leutsch« Innenpolitik in ihrem heutigen Zustand zu erhalten. Was für alle nationaldenken, den Deutschen ein Grund sein muß, auf «ine Aenderung der inneren Verhältnisse hinzuwirken. Die Franzosen werden also eine deutsch-italienische Der- ständigung mit allen Mitteln hinterireiben, und es ist kein Zweifel, daß ihnen das — wenn die heutige Zusammensetzung der Reichsregierung bleibt — ebenso gelingen wird, wie sie einst «in« deutsch-englisch« Verständigung verhindern konnten. Heut« befinden sich die einst so stolzen Briten völlig im Tageblatt - Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt, der StabirSt, in Sränhäin. Loßnitz, Reustadt« und Schneeberg, der Finanzamt« in Au« und Schwärzend«-. S» werde« außerdem »«bsientlicht« Ledanntmachungm ttr Stadtrll» zu Aue «d Schwartend«-. Abgrund, — aber er rollt eben weiter. Kein Wunder des halb, wenn in der Wirtschaft, soweit noch von einer solchen ge- sprachen werden kann, eine Mutlosigkeit eingekehrt ist, wie sie wohl noch niemals dagewesen ist. Den einen erwischt es früher, den anderen später, aber — nur nicht drängeln — es kommen alle dran! Das ist die Stimmung, die hier und französischen Fahrwasser. Diese Tatsache -hätte wicht erst durch die Reif« des englischen Außenministers von - - ' ria zu einer Konferenz mit Laval belegt -u «. Selbst Lie Londoner Proteste ge«n die Invasion 'der mit Frankreich konspirierenden Japaner in China sind verstummt, nachdem noch vor 14 Tagen die britische Regierung in einer scharfen Note an den Völker- bundsrat der Ansicht gewesen ist, „daß es unmöglich ist, di« gegenwärtige,Lage in Ostasien andauern zu lassen, wo sich Dinge ereignen, die bis auf den Namen einen Kriegszustand darstellen und die- Dülkerbundssatzung, Len Kelloggpakt und ben Neunmächtevertrag in Ler Welt diskreditieren müssen." Der Krieg im fernen Osten ist weiter möglich, und die eng. lisch« Regierung scheint ganz vergessen zu haben, d einst wegen einer aMren Invasion" ihr Volk in den sanner Reparationskonferenz sabotiert worden, ohne daß man sich in Berlin dagegen gewehrt oder auch nur ernstlich ver- wahrt Hütte. Dies ist umso unverständlicher, als die Negie rung gerade, was die Reparationsfrage anlangt, eine Ein heitsfront hinter sich hat, nachdem die Führer der bisher so reparationsfreudigen Gewerkschaften ihr Damaskus erlebt haben. Mittlerweile setzen die Franzosen, denen wir alles Unheil zu verdanken haben, ihre Zermürbungstaktik auf der Abrüstungskonferenz fort. Ihr Sprecher Tardieu, der Nachfolger Briands, hat keinen Zweifel darüber gelassen, daß sich die Politik der Peiniger uns gegenüber nicht im ge- ringsten geändert hat. Und wenn die Berliner Regierungspveffe zehnmal erklärt, der Kanzler habe mit seinen Ausführungen in Genf einen großen Erfolg gehabt, und schon wieder von dem Vertrauen des Auslandes zu Deutschland schreibt, so stimmt das leider keineswegs mit der Wahrheit überein. Diese Feststellung ist notwendig, um di« Oeffentlichkeit vor Illusionen zu bewahren (wo die wirklichen „Illusionisten" zu suchen sind, zeigt sich übrigens wiedereinmal bei dieser Gelegenheit). La in eine Art Torschluß panik, in ein Rette sich wer kann ausartet, in einen Wettlauf vor dem Ruin. Hierbei er geben sich Bilder, die so grotesk sind, daß man sich nicht in dem nüchternen Deutschland, söndern in einem Narrenhaus der Wirtschaft zu befinden glaubt. * Die Regierung steht dem fortschreitenden Schrumpfungs prozeß anscheinend völlig machtlos gegenüber. Sie kann sich auch heute noch nicht zu dem in sachverständigen Kreisen längst als allein richtig anerkannten Grundsatz durchringen, daß die Belebung der Wirtschaft von der Produktionsseite erfolgen muß, sie hält vielmehr an der Kauflrafttheorie fest, mit welcher die Sozialdemokratie die Reste ihrer Gefolgschaft an sich zu fesseln sucht. Auch das letzte Ergebnis dieser Theorie, die Preissenkungsaktion, hat sich in der Praxis als ein Fehlschlag erwiesen, das beweist eben das Ansteigen der Arbeitslosigkeit. Herr Dr. Goerdeler hat das wohl selbst ge fühlt, denn er war schon nahe daran, seine Tätigkeit einzu. stellen. Und was sein sächsischer Gehilfe gestern verlauten ließ, berechtigt auch nicht zu ausschweifenden Hoffnungen. * Alle Liebesmüh um eine Aenderung zum Besseren muß ver geblich bleiben, wenn nicht die erste Voraussetzung erfüllt ist: das Aufgeben der Erfüllungspolitik. Wir kennen zwar alle das Drüningsch« Nein, aber wir haben bisher noch nichts gehört, daß ihm eine Einstellung der Reparationen und «ine Weigerung, die Zinsbeträge zu zahlen, gefolgt sind. Wie oft wär davon die Rede, daß wir nicht einen Tag länger die un- produktiven Leistungen an das Ausland abführen können, und selbst die Basler Sachverständigen haben erklärt, daß nur «ine sofortige Befreiung von seinen „Verpflichtungen" Deutschland vor dem Zusammenbruch retten könne! Trotzdem ist di« Lau. zu erwarten. Aber man hätte -och eine ganz langsame Besse rung, sozusagen einen Silberstreif zu sehen gewünscht. Leider ist es selbst damit nichts. Die miserable Lage der Äeichsbank und die andauernde Steigerung der Zahl der Erwerbslosen — die 614 Millionen sind vielleicht schon jetzt erreicht —zeigen, daß es weiter abwärts geht. Demgegenüber ist es ein gar schlechter Trost, wenn gesagt wird, daß es ohne die Notverordnung noch schlimmer sein würde. Höchstens hat stci den Karren ein wenig abgebremst bei seinem Rollen in den. Amtliche Anzeigen. Die Gemeindeverordneten von Wildenthal haben be schlossen, den auf der rechten Seite der Staatsstraße Schnee- berg—Karlsbad bei icm 20,276 abzweigenden und nach den Grundstücken Ortsl.-Nr. 24 und 25 für Wildenthal führenden Weg für den öffentlichen Verkehr «inzuziehen. Einwendungen gegen dieses Vorhaben sind biuue« drei Woche« — vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerech- net — bei der Amtshauptmannschaft anzubringen. Die Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, am 14. Febr. 1032. WeMe MMenm M MM Mn Semrde- fteim-kMm str tas MmWW M. Die Steuererklärungen für die Gewerbesteuer sind in der Zeit vom 15. bis 29. Februar 1932 unter Benutzung der vor geschriebenen Vordrucke ahugeben. Steuerpflichtige, die zur Abgabe einer Erklärung verpflichtet sind, haben von oer Steuerbehörde einen Vordruck zugesqndt erhalten. Die durch das Gewerbesteuergesetz begründete Verpflichtung, eine Steuer erklärung abzugeben, auch wenn ein Vordruck nicht übersandt worden ist, bleibt unberührt; Pflichtige, denen bis 16. Februar 1932 Erklärungsvordrucke nicht zugesandt worden sind, haben solch« von der Steuerbehörde anzufordern. Aue/Sachsen, im Februar 1932. Die Finanzämter Aue und Schwarzenberg. Bekanntmachung. Es mehren sich die Beschwerden darüber, daß des öfteren, besonders in den Abendstunden, aus dem Bette der Zwickauer Mulde innerhalb der Stadt Aue ein stark übelriechender Ge ruch «WdU Wd,-i -- - -- - Steuerbehörde «inen Vordruck zugesandt erhalten. Die durch das Gewerbesteuevgesetz begründete Verpflichtung, «ine St«uer- erklärung abzugeben, auch wenn ein Vordruck nicht übersandt worden ist, bleibt unberührt; Pflichtige, denen bis 16. Februar 1932 Erklärungsvordrucke nicht zugesandt worden sind, haben solche von der Steuerbehörde anzufordern. Schwarzenberg, am 9. Februar 1932. Der Stattrat. Benutzungsgebühr für tt« städt. Blelchplatz a« der vadstraße 1« Schwarzenberg tttr. Die Benutzungsgebühr für den Blelchplatz ist mit sofor- tiger Wirkung auf täglich 60 Pfg. je 100 gm herabgesetzt worden. Bei einer halbtägigen Benutzung des Platzes wird künftig eine Gebühr von 30 Pfg. erhoben. Schwarzenberg, am 11. Febr. 1932. Der Rat der Stadt. Iuuger Schäferhund (schwarzgvau, ohne Steuermarke) zu gelaufen. Abzuholen bis 16. Februar 1932, andernfalls über denselben verfügt wird. G«mei«ttamt Bermsgrün. riechende chemische Abwässer der Mulde zugeführt werden, ohne daß diese vorher genügend geklärt werden. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß ein« derartige Verunreinigung der fließenden Gewässer verboten ist und daß der Stadtrat den oder die Täter gemäß 8166 des Wassergesetzes für den Freistaat Sachsen unnachsichtlich bestrafen wird. Aue, 11. Febr. 1932. Der Rat ttr Stadt, «afferamt. Auer Berussschule sür Knaben. Die zu Ostern 1932 berufsschulpflichtig «erdenden Knaben unser» Auer Schulbezirk» haben sich zwecks Anmeldung nächsten Dienstag, den 16. Februar, oder Mittwoch, de» 17. Februar, in der Zeit von nachm. 3—5 Uhr im Geschäftszimmer des Unterzeichneten (Knabenseite der Bürgerschule am Ernst- Geßner-Platz, parterre, Zimmer 2) einzufinden. Zeusurbuch mitbringen. Eilgeld wird in der Städt. Knabenberufsschule nicht erhoben. Unterrichtsstunden: wöchentlich 10. Für Lernmittelbeschaffung werden weitestgehend Hilfs- gelder zur Verfügung gestellt. Fachklaffen waren und werden bei genügender Anmeldung eingerichtet. Au«, den 13. Februar 1932. Die Leitung Ler Knabenberufsschule. Dir. Zeidler. Oeffenülche Aufforderung zur Abgabe ttr Gewerbesteuer- erklärung für das Rechnungsjahr 1932 in Schwarzenberg. Die Steuererklärungen für die E se irgtndwelch rk j Abgabe einer Erklärung verpflichtet sind, haben von