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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. »«»«11»» »Nt Erpebttt«» JohamnSgass« »3. H»achß»»b« bn Arbuett«»: Vormittag» 1»—12 Uhr. Nachmittag» 4—6 Uhr. her für hte nächst- sulaeude Nummer bestimmten Iickrate au Wochnuagrn bis 2 Uhr Nachmittags, an Sonn- sttagen frühdis Uhr. z« Nu FlUalr» für Zas.-Aanahwr: Otto Klemm. Universltäisstr. 22. -0»t< Lösche. Katharmcnstr. 18,p. nur bis '/.3 Uhr. Mpziger TagclilM Anzeiger. vr-an fbr Poltiik. Local-eschitte, Handel»- md MckchDövnkrhr. Auslage IL,2sv K-u»«»r>t«rrt» viertelt- 4'/, VN, iacl. Bttngnioda b ML. durch die Post bezogen 6 ML Jede einzelne Nummer 30 PL Belegexemplar 10 M. Gebüdrrn für Extrabeilagen »hne Postdeidtderung 36 ML u.il Postdesürderung 4b «tL Zaserair 4g«sp. vouraeoiöz. 20 Pt. Größer« Schriften laut unser«« PreiSverzelchmß —Tabellarisch«! Satz nach höherem Tarn Leclamr» oaier dem lledaciioa»jir>- die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stet» an d. Eeped'tta» zu senden. — Rabatt wird rnch gegeben Zahlung pracnomerunä« oder durch Po öostvorfchuh. W 224. Sonntag den 12. August 1877. 71. JühMNg. Bekanntmachung. II. Bürgerschule. Weg« inner« Umbaue- kann der Unterricht in der II. Bürgerschule erst Mo»tag -e» 27. N»g»G wieder beginn«. Leipzig, den 1». August 1877. De, Math de, Stadt Leipzig. vr. Tröadlin. WcUsch, Res Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 30. vorig« Monat- werden die hiesigen Steuerpflichtig« aufgefordert, die am L. «ag»ft ». «. «tt 2 Efe«»tge» »»» jede, St,»e,ei»h«tt fällig ge»rf«»» Gr»»dOe»e, «edst de» städtische» Ndgabe« a» 2,, Efe»»tge» »o» jeder St«»e,»t«dett an die Stadt-Steuer-Einnahme allhier »»verweilt adzuführ«. wcdngmfall» die gesetzlichen Maßregeln geg« die Säumig« eintret« müssen. Gleichzeitig ist in Gemäßheit der Bekanntmachung vom 20. Februar diese- Jahre- (S. 185 d. Ges.- Berordn.-Bl) von den Besitze« landwirthschaftlicher Grundstücke em Beitrag von zw« Zehntheil-Pfennig auf Line beitrag-pflichtig« Steuereinheit, außrrdem der von den Knchmvorständea unterm 27. vorig« Monat- ausgeschriebene Gr»udsteuerz»schlag nach Höhe von 0, beziehentlich 0,i Pfmnig für genannt« Termin mit zu entrichten. Leipzig, d« 10. August 1877. De, Math de, Stadt Leipzig. vr. Tröndlin Taube. Bekanntmachung, Die am 6. diese- Mon. z», B„pacht«»g »e,Aetg«ikte» S Gartoplätze unterhalb de- ehemaligm Exercirplatze- bei Gohli« an der Pleiße sind de» Höchftdlrter» z»gefchlage» worden und e- werden in Gemäßheit der Versteigerung-bedingungen die übrig« Bieter ihrer Ge bote hiermit entlassen. Lckpzig, am 8. August 1877. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Tröndliv Cerutti. Bekanntmachung. Die zwischen der Gerber« und Blücherbrücke befindliche linksseitige Ufermauer der Parthe soll nach ihrer Erhöhung mit einem 80 Meter lang« eise«« Geländer versehen und soll die Herstellung diese- Geländer- in Submission vergeben werden. Geeignete Bewerber zur Uebernahme dieser Her- stellung wollen auf dem RalhS-Bauamte die Lieferungsbedingungen etvfehm, ihre Forderung in die daselbst auSzuliefernd« Anschlagsformulare einsetzen und letztere bi» spätesten- de« LS. «»g»st d. I., Srach«tttagS S Uhr, bei dem genannten Bauamte wieder emreich«. Leipzig, dm 1. August 1877. De- Rath- Ba»-Deputatt»«. Bekanntmachung. An unserer Neaisch«le LL. Ord»»»g ist zu Michaeli» d. I. eine mit dem Jahre-- gehalt von 2400 dotirte Oberlehrerstelle für dm Unterricht im Deatsche» und Kra«zöfisch»» zu besetzen, und fordern wir akademisch gebildete Bewerber hierdurch auf, ihre BewerdungSqefucde nebst PrüfuugSzeugntssm und einem kurz« LebenSlauf bi- längsten- z»« SL. A»g»ft d. I. bei un- einzureichen. Leipzig, dm 4. August 1877. De, Math de, Stadt Leipzig. 1^. Tröndlin. Wlttfch, Refdr. Kagrstzeschichtliche Äederfilyt« Lchyig. 1l. «ngufi. Unter dem erfrenenden Eindrücke der im Schooße der österreichischen Kaiserfamilie in Ischl verlebten frohen Etnnden ist Kaiser Wilhelm von feiner Eommerreise in erwünschtestem Wohlsein zurück gekehrt, >m sich alsbald den Pflichten feine» Reich--KeldherrnamteS zu widmen. Die Stämme Deutschland-, die Böller Oesterreich-Ungarn- sind Zeugen de- herzlichen Verkehr» der beiden Monarchen in jenem herrlichen Alpeuthal ge wesen; Zug um Zug hat der Telegraph über den Verlauf der von Kaiser Wilhelm dort zugebrachten Stunden berichtet und in jeder Zelle bestätigt, daß die Begegnung in Ischl den Charakter eine- traulichen und fröhlichen Familienbegebnisse- trug. „Die „Nordd. Allgem. Ztg" sagt darüber: E- liegt wohl nahe, daß ein mächtiger Monarch nicht vier Wochen hindurch in einem benachbarten Staate zubringen kann, ohne mit dem Gouverain desselben in persönlichen Verkehr zu treten. Um wie viel mehr, wenn dieser Souveratn ein nah verwandter und eng befreundeter Fürst ist. Der Kaiserbesuch in Ischl bedarf demnach keine- Com mentar-, am Wenigsten eine- solchen, der auf wettauSschauenden Eombinationm aufgebaut ist Wohl werden beide Fürsten im Laufe der Unter. Haltung auch die politische Lage Europa- in Er< Wägung gezogen haben, aber diese Erwägungen konnten nur die fortschreitende Innigkeit und Festigkeit in den Beziehungen der beiden Sou veraine und ihrer Regierungen, sowie aller drei Kaisermächte untereinander, constatiren, Be Ziehungen, welche bi-her für Mittel-Europa die werthvollstm FriedeuSbürgfchaslen darboten und auch ferner darbieten werden. Doppelt freudig heißt die Hauptstadt ihre« heimkehrenden Kaiser und König willkommen. ES schien, als sollte die Session de- englischen Parlament- noch vor ihrem binnen wenigen Tagen erfolgenden Schluffe durch eine in großem Styl angelegte Orientdebatte ausgezeichnet werden. Au- beiden Häusern hatte man eS dem Cabinet nahe gelegt, üher die Beziehungen der englischen Politik zu dem gegenwärtigen Stande der Orientangelegenhetten erschöpfenden Ausschluß zu ertheilen. A»S den vorliegenden Berichten erhellt nun, daß da- OberhauS eine detaillirtere Verhandlung über den Orientfiat»- nicht beliebt, sowie daß Lord Beacon-field den Anlaß benutzt hat, die Abneigung der Regierung gegen parla mentarisch« Exkursionen auf ein so delicate- Gebiet zu «otiviren. Nach einige» skizzenhaften Umrissen der au-wärtigen Politik de- Cabtnet-, die in den bereit» zur Genüge bekannten Thatsachen der Vergangenheit ihre Ergänzung finden, erklärte der edle Lord, daß die Regierung keinen Grund habe, daran zu zweifeln, daß Rußland die Be dingungen, unter denen England feine Neutralität t« Orient auch künftig behaupten zu wollen der- svrochen, in einer ehrenhaften Weife beobachten werde. Wie mau sich erinnern wird, fiel erst vor Kurzem die Aeußeruna am Regierung-tisch, daß allem Anschein nach die Gestaltung der politischen Situation i« Lause diese- Jahre- keine Extra creditforderung nöthig machen dürfte. Mit der obigen Darlegung de» Premier- verglichen, be gründet sie die Zuversicht, daß der gewichtige Factor, den England in die Waage der Orient krise legt, auch fernerhin zu Guuste» der Localis,- l de- Couflicl- und der aus die- Ziel , befreundeten kaiserh »erden. — Verständigung zwischen der englischen und öster reichischen Regierung keine Verhandlungen statt gesunden hätten Bon directen Unterhandlungen zwischen den Herrsche« Rußland- und der Türkei sei der englischen Regierung Nicht- bekannt ge worden, eben so wenig von Mittheilungen, welche österreichischerseit- nach beiden Richtungen hin er- en seien. lie der „Polit. Corresp." a»S Bukarest ge meldet wird, hat der Kaiser von Rußland den beabsichtigten Besuch der Armee de- Troß- fürsten-Thronfolger- vorläufig verschoben. General Ztmmermann hat sein Lager aus den wohl ver schanzten Höhen bei Lschernawoda aufgeschlag«. Der Betrieb aus der Elfenbahnstrecke Mcdschtdje- Küstenbfche ist wieder vollständig hergestellt. Einig« russische Regimenter mit Artillerie halten Medschidje und Küstenbfche besetzt. Nur ein Thell de- CorpS de- General- Zimmermann ist zur Hauptarme« gestoßen. Da- rumänische Truppen, contingent soll 30,000 Mann übersteigen. Der Ministerpräsident Bratiano befindet sich im Haupt quartier de- Kaiser- von Rußland. Russische Iourncrle berechnen die türkischen Streitkräfte wie folgt: ES stehen nördlich bi- Rustschuk unter Eschreff Pascha 25.000, die Gar- ntson der Festung 10—15,000 Mann, m Silistria 10,000 Mann, zusammen nicht über 50,000 Mann. Da- CorpS du Ceutrum unter Mehemed Ali hat 45,000, Schumla 15,000, also mit Zuzählung der Garnison von Varna 70—80,000 Mann. Da- westliche CorpS unter OSman Pascha bet Plewna beträgt 30—40.000 Mann, feine Vereinigung mit der Garnison von Widdin (5000 Mann) ist zwei selhaft. Die Eüdarme« unter Suleiman Pascha beträgt 60,000 Mann. Die Zuzüge der Reserve von Sofia sind noch unbekannt. — Russischer- fett» geh« von der einberufenen Landwehr 136,000 Mann zur Donauarmee ab. Dieselben werden in die einzelnen CorpS eingetheilt. Die esammten der Donauarmee zugevachtm Ver tärkungen betragen 270,000 Mann. E» wird befürchtet, daß m Folge der Einberufung der Landwehr die Ernte nicht rechtzeitig eingevracht werden könnte. Die Eisenbahnen sind angewiesen worden, sich für große Militairtran-port« bereit zu halten. Für die türkische Taktik, in Europa Stimmung zu machen, war «S charakteristisch, daß einer der angeblichen Unterzeichner de- vor einiger Zeit veroreiteten Memoire über „russische Grau samkeiten" seine Unterschrift al- gefälscht be che Reick' rung de richtet« Politik der drei werde geltend gemacht »erd«. — Neben dm Resultat« der Oberhau-debatte köonm die ver- Handlung« de- Unterhauses nur ein fecundaire- Iateresfe beanspruch«. Mr. Bourke erklärte, daß betreff- der Eventualität einer russisch-serbischen schen Major- v Lignitz mit, worin der für sich selbst redmde Sachverhalt mit vollster Ruhe und Objectivität dargestellt ist: «esanlik, den 22. Juli 1877. Mißbrauch der Parlamentairflagge seiten» der Türk« und «rruelttzaten derselben. 1. Zu Anfang de» Gefechtes am 18. Juli auf de» Gchlpka-Paß. vor Einnahme de« rechten Klügel- Retrauchemeut», stellten dir Türken auf Signal ihr «er ein. «ls dir rufsischrn Tirailleure «och etwa 7va »ß von dem Retranchewent entfernt waren Auf der Brustwehr sah «an dichtgedrängt Goldatm stehe», welch« an die hochgehaltmrn Gewehre weiße Tücher ge bunden hatten, st« schrieen und winkten un» zu. Di« russische» Schützen hatten bi» dahin nur wenig ge- schosfru, Biele glaubten, daß drüben bereit» Nuss« ständen, und drängten nach uorwärt». Sie wurdm nunmehr angehaiten. — Dir türkische Besatzung de» Schtpka-PaffrS war Tag» vorter zur Uedergade oufge- sorbrrt worden, nachdem da» Detachement de» General Ginko durch die Besetzung de» Dorfes Schipka ihr den Rückweg verlegt hatte. — Al» nun eine große weiße Fahne den Abhang herunter gebracht und in deren Nähe 2 Osficirre sichtbar wurden, konnte man nicht mehr zweifeln, daß dl« Türken dm ferneren Widerstand aufgebm wollten. Ich näherte Mich dem letzten der langsam zurückgrhmdm türkischen Tirailleure und fand tu dem Eindruck, den er mit Red« und Gesten auf mich «achte, eine Bestätigung für meine Anschauung. Ich war ,m Begriff, m,t dem Türken «ach dem Rmtranche- mmt hinaufzugrhen, al» «in Offictrr vom Stabe der Schützeubrigade mich znrückhielt. Lin hrrbrigeholter Schütze, welcher als Tatar der türkischen Sprache mächtig war, wurde mit dem Türken abgrfchickt, mit dem Auftrag«, einen Osficier hemuterzurufm. Der türkische Soldat bezeugte seine Freude, emm Bekenner des Islam anzutreffen und ging mit dem Schützen bi» zu der Stelle, wo d,e Fahne und die Ofsiciere stehen ge blieben waren. Von dort ging Alles den Berg hinauf und stiegen dann d,e Türken von der Brustwehr herunter. Wir hatten die Schützen angewiesen, sich für alle Fäll« in Deckung zu legen, ich bl»eb mit einem Officier und einem Soldatw, der ein weißes Tuch au sein Bajouoet gebunden hatte, auf dem nach de« Retranchemmt hlnaufführendm Saumpfad« stehen, den türkischen Officier erwartend. Plötzlich fiel «in Schuß au» der nördlich des Retranch« ment» rtablirtm Tirailleurkette; r» folgte» 2 Schüsse au» dem Retranchemevt, und ein die Linie entlang wiederholte» Signal wurde unmittelbar vo« eine« heftigen Gewehrsmer gefolgt. Die Vordersten unserer Schutzen schossen sich von Busch zu Busch vorsprmgmd an un« heran und kaum eine halb« Stunde darcms war da» Retrauchrmeut in unseren Händen. — Der tatarische Soldat wurde nicht mehr aufgefuudm zeichnete. Der „Deutsche ml- zr . . ^ - hält hierüber nachstehende Mitteilung: „Vor chS-Auzeiger" kittheiluna: einiger Zeit wurde von Konstanttnopel au- ein Memoire verbreitet, da- die Unterschriften zahl reicher in Schumla anwesender Zeitung--Corre- spondenten trug und in dem erzählt wurde, daß dieselben sich persönlich von den durch die Ruff« begangenen Grausamkeit« überzeugt, mit den verstümmelt« gesprochen hätten u. f. w. Der Correfpondeut der „Timet" erklärt nun, daß diefe- Memotre, wenigsten- so weit e- ihn betrifft, ein« Fälschung fei. Seine Unterschrift fei ohne fein Miss« und Will« betgrfetzt Word«. Er erklärt de- Weiter«, daß er, nachdem er von dieser Fälschuna vernommen, sich die Müh« genommen, jme Opfer, die in Schumla zu treffen war«, persönlich aufzusuch« und daß er in all« Fäll« zu constatiren in der Lage war, daß dieselben in Straßmkämpf« verwundet Word« war«. Der Correfpondeut erklärt Wetter, daß er da- türkische Hauptquartier verlass« habe, nachdem chm jede wahrheitsgetreue Berichterstattung »nmöglich ge macht sei" Zur Greuelsrage thetlt ferner die „Nordd. Aklg. Ztg." ein« Brief de- bei der Avantgarde de- Generals Gurko anwefendeu königlich preußi- 2. Am 19. stütz a Uhr traf bei den Vorposten am Dorfe Schipka ein türkischer Parlameutair (Hanptmann) ein, welcher einen Brief de» ob« auf der Höh« commandt- rendeu Pascha überbrachte. Der Pascha erklärt« sich bereit, sich aus di« Tag» vorher propouirte» Bedingung« zu ergeb«. General Gurko ließ be» Parlament«» erklären, nach dem der türkisch« Arme« zur ewig« Schande gereichende« Mißbrauch der Parlamentair. flagge, de, gestern stattgrsnab«, könne er nicht «ehr dieselben Bedingungen gewähr« Der Parlament«» erwiderte, der Pascha habe sich nicht schlagen voll«, hätte aber seine Soldat« nicht zurückhaUm können, al» die russisch« Trupp« aogrrückt wären. Die Be- dtuguug« wurd« demuSchst nur dahin verschärft, das bi, b«,d« Ofsiciere, welche gestern bei »er Parla- mentanflaggr gewesen, auSznlirfer» sei», statt, wie die übrig«, auf Ehrenwort entlass« zu »erl« E« wurde die» in einem dem Parlamentair au»g«hän- diatru. io türkischer Sprach« geschriebenen Antwort- schreib» ausgesprochen. Der türkisch« Osficier r nachdem er grfriihstückt, gegen halb 10 Uhr wieder u dem Lager hnravs. Unsere gegen 11 Uhr oha« Dass« abgeschicktm Krank» Wäger saube» um l Uhr da« Lager leer an» um halb 2 Uhr wurde dasselbe von eine» von Grahrowa au rückend« russisch« Detachement besetzt. E» «rwie» s' daß der Parlameutair nur Komödie gespielt hatte < Theil der türkisch» Trupp« war bereit» am 18. Ad«»» tu westlicher Richtung auf «tue» GebngSpfad« ab- gezogen, der größere Theil folgte Morgen» den 19 ganz früh. Die Krankenträger fanden fast keine Verwundeten mehr vor. den liegwgeblirben« Lobt« war« »um Theil, d« Verwundeten scheinbar sämmtlich der Kopf abgeschnittm. Di« Köpfe lag« in den Zelt« zerstreut. Unter Jeu« besandeu sich ein Sraukeoträgrr unt der Binde de» Genfer Kreuze» um den Arm und ein Mann auf einer Krankentrage. Einige Verwundete waren cheinbar gräßlich gemartert worden. Einige lieg« ge wirbene türkisch« verwundete wurden demnächst dicht an dem Platz verbünd» und gelabt, wohin die Köpfe von etwa 3« russisch« Soldaten zusammengetrag« waren. Die im Gefecht gewesen« Trupp« war« cheinbar ausschließlich Nizam, darunter einige Araber und ein« Anzahl Gardrsoldatrn. ge». ». Lignitz, Major. In einem Privatbriefe eine- anderen, gleich- alls auf dem Kriegsschauplätze anwesenden preußi- chen Osficier« heißt eS: .Dt« Türken vollführ« übrigen» Schändlichkeit«, die llle» übersteigen. Nicht genug, daß sie alle Berwun- beten, die m rhre Hände fall«, ihrer männlich« »ttr,- bute berauben, so bring« fir fit nachher noch auf die rausampe Weise um, indem Fälle coustatirt stad, daß !eich« mit Bell« in Stücke geschlagen find." ver Socialismus und der gesunde Meulcheuverftaud. 8 -6. Viele Socialtsten haben sich allmälig in )ie feste Ueberzeuauug hineinaearbeilet, daß auch >ie schärfste Kritik ihrem System Nicht- «»haben öane, daß ihre Gegner entweder Dummkvpse oder Heuchler fein müssen. ES giebt unsere- Wissens drei Standpunkte, von denen au- man den Sociali-mu- wirksam bekämpfen kann. Die lerste feste Grundlage bietet die Religion dar. Weder da- Christenthum noch irgend eine andere Religion werden, so lange fie die Gemüther eine» Volke- beherrsch«, da- Aufkommen de» glaubenslosen Materiali-mu» dulden, welcher da» Gemilth-Ieben und somit alle höher« Ziele der Menschheit auf die sogmannte Magenfrage zurück- sührm will. Der zweite Standpunkt ist die Wissenschaft, vor Allem die Nationalökonomie. Aber ist der Ein fluß der Wissenschaften auf die Dauer gewaltig, unwiderstehlich, so wird er für die Bedürf nisse de- Augenblickes häufig nur ein geringer sein, zumal in aufgeregt« Zeit«, wie e- die gegenwärtige in wirthfchaftlicher Beziehung ist. Ln die Stelle der frei«, unbefangenen Forschung drängt sich al-dann, dm urtbetlülosrn Massen al- sogenannte populaire Wissenschaft angepries«, da- Parteiprogramm, und die in die einsam« Studirztmmer zurückaescheuchte Wissenschaft kan» nur noch in beschränkter Weise ihr« befruch tenden Einfluß au die öffmtliche Meinung be haupten. Die Geschichte lehrt auf jeder ihrer Seit«, daß socialist sehe und communistischeStaatS- form« durch«»- nicht- Unerhörte- sind, daß sie aber immer nur auf der unterst« Entwickelung-, '»fe eine- Volke- vorkomm«, mit steigmder Kultur verschwind« und von den später einzeln wieder auftauchenden Socialisten (welche wunder- barer Weise al-dann jeden Gegner ge« al- Re acltonatr bezeichn«) trotz mancher RückschreckungS- versuche noch niemals bei einem civilifirt« Volke wieder Hab« eingebürgert werden können, i so verwtcke In unserem heutig« ketten Verkehr-lebeu sehr durchdrungen wären, daß die Klug«, Fleißig«, Stark« zu Gunst« der Dummen. Faul« und Schwach« freiwillig auf jtt>« Vorrang ver. richteten. Ein« solch« freiwillig« Verzicht hält Niemand für möglich, der die mmfchliche Natur kennt, und doch — was find Nationalökonomie,