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12. December 1888 »7. M pro Quarta 10 Agr. Ius«at-dtt w Spalten-Zeile Wienßeg ärschM -- Hx- fL > MWeißerftz-IMnnj I»t§- «iS Iiytigk-Klatt -er Kömgtichen Gmchts-IeMer »sS Kippoldiswaldt. Fraoeustkin «n- Attnrbkrg eck', tz jsj -L L > - Verantwortlicher Redakteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. -M—WWMWW0WHM -s.Ä»rd Ä- r-xjd»'.N l-s».V Id-,tt MlKlM' GtzOl TageSgesehiehte Vom Vebirge. Nachdem vor einigen Wochen der Gesangverein zu Zinnwald ein ziemlich besuchtes Con- cert veranstaltet hatte, gab vor mehreren Tagen der Gesangverein in Geising ein Concert, zu welchem sich auch diesmal aus der nahen Umgebung nicht Wenige eingefunden hatten. Von der früher üblichen Hinzu ziehung des Fischer'fchen Musikchors aus Dippoldis walde hatte mau diesmal abgesehen, in der Hoffnung, daß mehrere Musikverständige in Geising, in Verbindung mit einigen Mitgliedern der Stadtmnsik aus Altenberg, ihre Aufgabe erfüllen würden. Hierin hatte man sich auch uicht getäuscht; das kleine Corps spielte zur Zu friedenheit Aller. Ganz gelungen waren auch die Stücke, welche der Gesangverein in Geising vortrug, und konnte man hier wahrnehmen, was guter Wille und Fleiß unter Leitung eines tüchtigen Dirigenten zu leisten ver mögen; insbesondere erntete der letztere in „Gute Nacht," von Möhring, wo er die Soloparthie übernommen hatte, allgemeinen Beifall. Nach dem Concert genoß man eine Zeit lang die Freuden des Tanzes, worauf ein gemeinschaftliches Essen, an welchem über 100 Köpfe Tbeil nahmen, eingenommen wurde und welches sehr heiter verlief. Darauf folgte wiederum Ball, welcher bis gegen Morgen anhielt. Zu bedauern ist, daß die Aufführung des Concertes und der Ball in Räumlich keiten vor sich gehen müssen, welche, viel zu klein und zu diesem Zwecke nicht geeignet sind, va in Geising zur Zeit nicht einmal ein solcher Saal zu finden ist, wie dergleichen in der Reget auf den Dörfern sich vorfinden. Zinnwald. In Nr. 05 d. Bl. ist in einem Ar- tikel aus Altenberg auf die „abnehmende Güte des böhmischen Bieres" und „die bedeutende Verringerung des Verbrauchs desselben, in Sachsen" aufmerksam ge macht worden. Wir sind genöthigt, zu erklären, daß diese Schilderung der Dinge der wahren Sachlage nicht nahe kommt; denn nach den vorliegenden statistischen Nachrichten lehren alle Zollämter und die fortwährend im Steigen begriffene Production des Bieres selbst, das Gegentheil. Das Bier hat auch in der Güte nicht abgenommen, denn die Brauereien in Turne, Boden bach, Müchalnp, Pilsen, Leitmeritz rc. können nicht alle Bestellungen nach Sachsen ausführen; vor wenig Tagen erst noch trank man an einem sehr besuchten Schankort in Attenberg mit sichtlichem Behagen Bodenbacher und MÜchaluper Bier. Aber auch in den Grenzorten Böhmen», Moldau, Müglitz, Eichwald und hier, trifft man überall gute» Bier, dafern nur der Wirth selbst auf Erhaltung eines guten Getränkes bedacht ist, auf frischen, reinlichen Keller hält und das heute bezogene Bier nicht morgen schon zum Ausschank bringt. (Nachschrift d. Red.) Hier in Dippoldiswalde stimmt man dem Referenten des Altenberger Artikels bei. Das böhmische Bier, wenn es auch nicht schlechter geworden ist, als ehedem, ist doch viel zu theuer und „viel zu dünn" für den Preis, mit dem wir uns andere, kräftige Biere kaufen. Bei uns ist im letzten Viertel jahre in der ganzen Stadt wohl kein Eimer böhmisch«! Bieres getrunken «ordert, wohl aber viel sächsisch- Lagerbiere und — bairisches. Zwickau. Hier ist bis 8. December ein neuer Krankheitsfall an der Cholera nicht vorgekommen. — In Glauchau ist aber der Zuwachs an Kranken ge stiegen , und waren daselbst 25 Personen erkrankt und 18 gestorben. — Auch in Elsterberg ist die Zahl der Erkrankungen gewachsen. Werdau. Am 8. December wurden 4 neue Er krankungen gemeldet. Im Krankenhquse befinden sich 8, im Verpfleahause 52 Cholerakränke. Ueberhaupt sind jetzt 804 Erkrankungen und 237 Todesfälle vor gekommen. Frankfurt «. M Nachdem die hier versammelt gewesene Commission den Entwurf einer deutschen Maß- und GewichtSordnung angenommen hat, wird derselbe nunmehr in der Bundesversammlung zur Äerathung gelangen, und es ist alle Aussicht vorhanden, daß diese wichtige Reform in nicht allzüserner Zeiten Durch führung gelaugt Als Grundlage de» Maßes und Gewichts ist der Meter festgehalten worden. Schleswig-Holstein Auch in Holstein wird jetzt mit Strenge darauf gesehen, daß dem Erbprinzen von Augustenburg -Hein Titel beiaeMt wird, welcher auf seiner Eigenschaft al» legitimer Thronfolger in den Herzogthümern hindeutet. So wurden die „Jtzehoer Nachrichten" mit Beschlag belegt, weil sie ein Gedicht mit der Ueberschrist „Der VIII." gebracht hatten. - Eine ^ionirgeschichte macht große» Aufsehen. Ein in der Kanzlei des Herzogs Friedrich angestphterMpte ist plötzlich entlassen worden, weil auf ihm der Vethßcht ruht, daß er den Inhalt von Briefen «ad D«p«M,j» gegen ein gutes Stück Geld an das preußische Äöu- vernement verrathen hat. Das saubere Geschäft scheint schon feit einiger Zeit im Gange gewesen ul seiq.Md es werden zwei preutzischs Offiziere, AchpWm- mandMt in Kiel und der Stabschef de» «vWMnems von Manteuffel, al» diejenigen b^eichnet, welche den Diener zur Untreue verfichrtm. Letzterer, Namen« Barman, hat sich zu seine« preußischen Beschützern