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WWUMM «I«, Sch,«»«, «» Sch»ar»«ib«,. SS. Jahrg. Nr. 78 Sonnabend, den 2. April lS32. Polttik -er Woche Wettere amtl. Bekanntmachung«« befinden sich tu der Beilage. er eigenartig, daß die Linkspresse, die angeblich das Palladium werden. 20 reichsdeutsche Lehrer aus dem Memelland verwiesen worden sind, die bisher dort ohne Beanstandungen ihres Amtes walten konnten. Auch die Spionageriecherei hat schon merkwürdige Blüten gezeitigt. Alles deutet darauf hin, daß die Wahlen im - Memelland, die am 5. Mai stattfinden sollen, sich unter dem stärksten litauischen Terror vollziehen werden. Die Litauer werden ihre Anhängerschaft im Memmelland durch zahllose gesetzeswidrige Einbürgerungen zu verstärken suchen. Sie werden außerdem darauf bedacht sein, die deutsche Bevölke rung durch Terrormaßnahmen einzuschüchtern. Hier ist größte Gefahr im Verzüge. Cs muß unter allen Umständen verhin dert werden, daß das Memelland dasselbe Schicksal erleidet wie die ehemals deutschen Gebiete, die sich heute im polnischen Staatsverband befinden. Cs ist für uns unerträglich, wenn durch eine brutale Derdrängungspolitik weitere kerndeutsche Gebiete dem deutschen Dolkstum entrissen werden. Während die außenpolitische Lage also die stärkste Zu sammenfassung aller staatspolitischen Kräfte in Deutschland zur dringenden Notwendigkeit macht, geht im Lande die Zer splitterung immer weiter. Leider zeigt'sich auch noch nicht von fern ein neuer Kristallisationspunkt der nationalen Kräfte. Es scheint so, als wollte das Deutschtum sich untereinander zer- fleischen, während an den Grenzen beutegierige Nachbarn lauern, um sich den Raub zu teilen. Das Schicksal des alten polnischen Staates sollte uns warnend vor Augen stehen. Wenn wir nicht dahin kommen, den Parteigeist zu überwinden und alle lebendigen politischen Kräfte einheitlich zusammen- zufassen, werden auch fernerhin unsere Proteste in der Wett 'm gehört verhallen. Ls ist dringend erforderlich, daß die Aera innenpolitischen Kämpfe so bald wie möglich endgültig Troß der weiteren Dauer des Oster-Burgfriedens ist der Wahlkampf schon wieder im besten Gang. Die Formen, unter denen er sich abspielt, werden immer unerfreulicher. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, als wollten namentlich die preußischen Regierungsstellen alles versuchen, um die nationalsozialistische Agitation mit den Mitteln des Staatsapparates zu bekämpfen. Bis weit in die mittelpartei- liche Presse hinein werden die neuesten. Maßnahmen auf diesem Gebiet scharf abgelehnt. Der neueste Fall auf diesem Gebiet ist das Verbot des Reichsinnenministers an die national sozialistische Presse, ihre Auflagen während des Wahlkampfes zu vervielfachen. Darin erblickt der Neichsinnenminister eine Umgehung der Verordnungen des Reichspräsidenten über die Auch in der Tschechoslowakei macht sich neuerdings ein verstärkter Wille zur Unterdrückung des Deutsch tums bemerkbar. Das Prager Innenministerium Hot es da bei besonders auf die deutschen Nationalsozialisten abgesehen, und leider hatten ihm der deutsche Porteifanatismus dafür gewisse Waffen in die Hand gegeben. Denn deutsche Zeitungen haben es fertig gebracht, den deutschen Nationalsozialisten der Tschechoslowakei die Hauptschuld an dieser Zuspitzung zuzu schreiben. In Wirklichkeit richtet sich aber der Kampf der tschechoslowakischen Regierung nicht gegen eine deutsche Par- lei, sondern gegen das Deutschtum überhaupt. Beweis dafür ist die Tatsache, daß die Haussuchungsaktionen auch auf wirt- ' schaftliche und sportliche Verbände des Deutschtums ausgedehnt worden sind. Es zeigt sich eben immer wieder, daß cs dem Deutschtum in Europa und in der Welt schlecht geht, solange der deutsche Nationalstaat machtpolitisch außer Kraft gesetzt ist. Nur ein geachtetes und mächtiges deutsches Staatswesen ist in der Lage, die deutschen Volksgenossen im Ausland in ihren kulturellen Rechten wirksam zu schützen. Ebenso unerfreulich verlaufen die Dinge an der deut schen Ost grenze. Die litauische Regierung setzt ihre Verbot 'rst «ur V.I. In der Außenpolitik bahnen sich wichtige Lntschei- düngen an. Der Tardieusch« Plan einer Donauföderation ist In den Mittelpunkt internationaler Erörterungen getreten. England hatte den Versuch gemacht, die von Tardieu beab sichtigte Konferenz der Großmächte zusammen mit den Donauländern zu verhindern. Dies ist nicht gelungen, vielmehr wird die Konferenz in einer noch zu be stimmenden Form Mitte des Monats in Genf stattfinden, so bald die Verhandlungen der Abrüstungskonferenz wieder be- gönnen haben. Dagegen hat Frankreich mit seiner Sabotage der Viermächtekonferenz wieder einmal Erfolg gehabt. Wohl tritt Mitte nächster Woche eine solche Konferenz in London zusammen; aber die leitenden Staatsmänner nehmen nicht an ihr teil. Frankreich ist durch den Finanzminister Flandin, Deutschland durch den Staatssekretär von Bülow vertreten. Die Absicht Frankreichs geht darauf hinaus, zuvor mit Eng land eine Sonderverständigung über die Donaufrage zu er zielen. Zu diesem Zweck begibt sich der französische Minister präsident Tardieu über das Wochenende nach London, um mit Macdonald allein zu konferieren. Zweifellos hat die franzö sische Diplomatie wieder einmal einen bedeutenden taktischen Erfolg erzielt. der Pressefreheit so hoch hält, zu allen diesen Maßnahmen stets Ja und Amen sogt. Diese Art der Kampfführung ist iesonders bedauerlich, weil sie unter der Flagge des Wahl kampfes für Hindenburg segelt. liquidiert wird. Voraussetzung aber für einen tragfähigen in neren Wiederaufbau ist die Eingliederung der akti vistisch nationalen Kräfte in das Staats, leben. Denn niemals kann ein Staatswesen gesunden, wenn es seine ganze Kraft darauf richten muß, «ine Oppost- tion niederzuhalten, die im Grunde nichts weiter will, als die Machtmittel des Staates im Kampfe um die äußere Selbst- behauptung so stark wie möglich zu machen. Niemals kann «in Staat bestehen, wenn er sich nicht zur klaren Erkenntnis der letzten Selbstverteidigungsnotwendigkeiten durchringt. Nationalsozialisten von Kommunisten angeschossen. Den Stand der Dinge im Fernen Osten kann man auf die kurze Formel bringen: im wesentlichen alles beim alten. Der Waffenstillstand an der Front von Schanghai ist nicht zustande gekommen, wird auch voraussichtlich nicht abgeschlossen werden. Die Parteien bescheinigen sich zwar gegenseitig ihre Friedensliebe, wenn es aber an die Formu lierung der Waffenstillstandsbedingungen geht, dann ist nie mals eine Einigung zu erzielen. Wahrscheinlich ist vielmehr, daß Japan aus irgendwelchen Gründen Zeit zu gewinnen sucht. Neue militärische Aktionen liegen durchaus im Bereich der Möglichkeit. In der Mandschurei gehen die Unruhen weiter, so daß Japan sich veranlaßt gesehen hat, seine Besatzung auf immer größere Landstrecken auszudehnen. Für den Fall, daß die Chinesen nicht nachgeben wollen, droht Japan damit, noch weitere Teile Nordchinas der Herrschaft der Nanking-Regie rung zu entreißen. Hier kommt wohl in erster Linie das Gebiet um Peking und Tientsin in Frage. Die Verhältnisse an der mandschurischen Grenze zwischen Japan und Rußland sind völlig ungeklärt. Indessen ist ein Eingreifen Rußlands im Augenblick als sehr unwahrscheinlich zu betrachten. Verlag S. M. SSrlner, Aue, Sachfe«. S«»P«««I »I« »1 »» «hü» M«i »«) «4 Sch»«»«» 1», Sch«v«»«, «1» vr«»l«nlqnft- p«lt»st«»» »««lachst» Berlin, 1. April. Zwischen Nationalsozialisten und Kommunist« n kam es heute abend in der Potsdamer Straße zu einem schweren Zusammenstoß. Drei National- ' ozialisten wurden durch R e v o l v e r s ch ü s s e schwer verletzt. Nach den polizeilichen Ermittlungen hqtten die Nationalsozialisten sich auf der Straße unterhalten. Plötzlich ' erschienen zwei Kommunisten, die sofort ihre Pistolen zogen und mehrere Schüsse auf die völlig überraschten Nationalsozia- - isten abgaben. Die beiden Täter konnten noch nicht ergriffen Oesfentliche Sitzung -es Bezirksausschusses findet Mittwoch, den 6. April 1932, vormittag, 98 Uh» im Sitzungssaals der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, obere Schlößstraße 17, Erdgeschoß rechts, statt. Die Amtshauptmanuschast Schwarzenberg, am 2. April 1932. »«tU««-»»»«»— MU*«» LS**» iw «NM-»» u»>, Mr» E »<«»«, < Das Bundesamt des Stahlhelms teilt mit; DK nationalsoz. Presse veröffentlicht einen Aufruf für Adolf Hitler, der auch vom Herzog KarlEduard von Koburg unterzeichnet ist. Der Inhalt dieses Aufrufes wi- verspricht der politischen Stellungnahme der Stahlhelmfüh rung. Seine Unterzeichnung durch den Herzog von Koburg ist geeignet, die einheitliche Politik des Stahlhelms zu schä- digen. Die Bundesführer. haben die nötigen Schritte eingeleitet. «»,««»«» MIN.» v« prU» »»UW«« »«»« I» ««»»«»«»m I» so <s«iill«<m»u,«i Ml» »««UN«' I«), ««IN, »»,»««««« »riU, PM- «»«>«<«< »0. ««»«» 100, »»Uw WM InU, «,«. a»i«u«u. «r «min» o» «asvst«!». oup,i» m. irwa <««««»»«-»>««-»»«« I n«, e«si». Nr. w. Neuer Aufruf für SMer Wie wir erfahren, sicht die Veröffentlichung eines wei» teren Aufrufes für Hitler in Aussicht, der von einer Reihe von Wirtschaftsführern und Offizierender alten Wehrmacht unterzeichnet werden, und der nach unseren Informationen wieder auf den Vorsitzenden der Vereinigten Vaterländischen Verbände, General von der Goltz, zuri chen dürste. Es wird dadurch dokumem .UM, U^-d»«-ns-pE D-E» W fort. D-- Much- bch-h, d-,"' »r«, -»b -« - «Mhalkmd die amNich«« dir AmlHauplmannschast und dw * Brzirdrverdand, Schwarzenberg, dir Amtsgericht« in Au« lLbßnitz), Schn«d«rg, Schwarz«nb«rg und Sohanng«org«nftadt, d«r Sladlrät» in Srünhain, Lößnitz, N«ustadl«l und Schnwbng, der Finanzämter in Au« und Schwarzenberg. L» «erden autzerdem vervlfenttichtr Bekanntmachung«!, der Sladlräl« zu Au» und Schwarzenberg. Gegen die Verweltlichung -es Erziehungs- wefens. Berlin, 1. April. Unter starker Beteiligung aus allen Teilen des Reiches wurde heute in Potsdam der 10. Reichs elterntag eröffnet. Nach Begrüßungsworten führte der Präsident des Reichselternbundes, Exzellenz D. Conze, u. a, aus, daß das positive Ziel der Elternbünde, die im Kampf gegen die Verweltlichung des gesamten Schul- und Erziehungsw esc ns entstanden seien, in der Zusammenarbeit von Schul« und Haus bestehe. Die evangelische Elternschaft werde nie darauf verzichten, das durch die Reichsverfassung verbürgte Re kchs s ch u l g e s etz zu for dern. Den Hauptvortrag hielt der Präsident der hamburgischen Synode, Hauptpastor D. Schöffel, über das Thema „Deut- sches Volkstum und evangelische Schule". Redner führt« u. a. aus, daß der deutsche Mensch und der evangelische Mensch für die Elternschaft, wie sie im Reichselternbund züsamm«ngefaßt sei, das Ideal der Erziehung und der Bildung sei. Das Evan- gelium sei über alles bloß religiöse Empfinden hinaus objekti- ver Willensausdruck Gottes. Es sei weder arisch noch hindisch, noch jüdisch, sondern ein« Offenbarung Gottes. Der Redner setzte sich dann mit den völkischen' Religionen der Gegenwart auseinander und wandte sich gegen die Bestrebungen, eine Re- ligiün des Volkstums an die Stelle des Evangeliums zu setzen. Eine Schule, die in diesem Geiste erziehen wolle, müsse vom Evangelium her abgelehnt werden. München, 1. April. Dor dem Schöffengericht begann heute «in Prozeß Hitlers gegen den verantwortlichen Schriftleiter »er soz. „Münchener Post". Gruber, wegen eines Artikel», »er Uber ein« von de» Nationalsozialisten angebliche beabsich tigte „Bartholomäusnacht" berichtete. Der Propagan-afel-zug -er NSDAP. München, 1. April. Die „Nationalsoz. Parteikorr." ver- öffentlicht Einzelheiten über die Vorbereitung zur Propaganda für den zweiten Gang der Re ich's Prä sidentenwahl. Am kommenden Sonntag mittag 12 Uhr sei der Burgfriede beendet. In der. gleichen Minute werde Adolf Hitler bereits vor eine Massenversammlung treten. Ls ist beabsichtigt, daß er während der ganzen noch verbleibenden Woche dauernd unterwegs ist und täglich an etwa drei bis vier verschiedenen Stellen spricht. Nach nationalsozialistischer Berechnung sollen auf diese Art etwa eine Million Versamm lungsbesucher Gelegenheit haben, ihn persönlich zu hören. Die Parteikorrespondenz, die von einem gigantischen Plan spricht, der in der Großzügigkeit der Idee und dem Maß zu bewältigender Arbeit in der Geschichte parlamentari scher und anderer Wahlen nicht seinesgleichen habe, kündigt weiter an, daß die Parteizeitungen während dieser Zeit in viervierfachter und verzehnfachter Auflage erscheinen sollen, der „Völk. Deob." sogar in Millionenauflagen. Amtliche Anzeigen. Der. von der Staatsstraße Eibenstock—Auerbach bei tw S,8 links abzweigende Gemeindeweg vom Schwarzen Teich nach Neuheide wird wegen Frostschäden sofort bis auf weiteres für allen Fahrverkehr gesperrt. Umleitung des Verkehrs über Neuheide—Oberschönheide. Zuwiderhandlungen werden nach 8 308 gisf. 10 des Neichsstrafgesetzbuchs in Derb, mit 8 öO der Reichsverördnuna über Kraftfahrzeugverkehr vom 16. Juli 1930 (RGBl. S. 276) bestraft. Die Amtshauptmannschast Schwarzenberg, den 2. April 1932. Berlin, 1. April. Heute früh erschienen an den Anschlag- faulen Werbeplakate der Nationalsozialistischen Partei für den zweiten Wahlgang der Reichspräsidentenwahl. Die Plakate wurden von Polizeibeamten und auch von Beauf tragten der Berliner Anschlags- und Neklamewesen GmbH, wieder entfernt. Gegen den verantwortlichen Direktor der Berek, Martin, wurde Strafanzeige wegen Verstoßes gegen die Notverordnung übhr den Burgfrieden erstattet. nen rakter hat.