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Dresdner Nachrichten : 27.03.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189803270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980327
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-03
- Tag 1898-03-27
-
Monat
1898-03
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.03.1898
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kt« »,» ««,«»»»! ,»»»«* «är dt« ndchti« Nummer er'»'-« tu der »««tikiLailtsieÜe, Moninm. A.». » N«!k«d«im»ralimel,kllkn v vmin ».ditS Udr Na»m Lennlm-» nur ViME. r« p. tt-'/,i UkuMittro:. Knmdreile >ca sLilbkw »joiinaennutderDrwoi , s>, :»fpv«I>k!lt.un«trm !>n»e<and^ 40 PI. tzininb t«N»Mr Vlonlolii r>^7!,c!^ N7i,w-rn p>L>a >nlr ftamiliennachnchlen >r >. Nt. ro Vs, -» ^»dwsirti«« Auiträac »ur «e««i Vmanrdemdlunft, »dILlleriverd mrvV» berrckne». Ver»«vrechanichluti: L«n» I Llr. 11 n. Vr. Lnver. ti« DntHiie^ S^ach^chien ericheineu 4S. Jahrgang. üoraen«. k»utL- «w l Nossisstrsnt I RI «I Keerssuckst 18<8 Xrr»Ii- uvck bietat vtets nur cka« Hauest« uock 6o«t« ru billixstan praisev. Tekegr.-Adresse: Nachrtmlen. Dresden Larl klLÄ i 28 HH «Il-tn»»»« 2Sj V«r1l»»^k»oLl satrt: iVSPM»» «Vs»ns»»QeI»ei Vsterffvselivnkv, kliow^r.-^lbmn« »mpKsdU, iu r«i^kr1»r ^arsvski V«rnkap«> NüRLiAvr rvii»«in»iir«p 8in»««,e rr. »S Vrvsilen, 8ov«tr»8»« 5, l. l^crnopiv-»»«»!!«, llir. . I, a»»o»een-t:»«e>»N«» Me »II» 2-inuns«. s II. v!ll»«-r»ell»»s Me äia Ves-Inse 7!>a»t»r. UI. tl«sette»-ti»»te»l>e unr»e 6»e»nLt«, IV. Uolletit», -er tiited». I»»-e»Io«t»rt». f. tm7ll7l?e.''7lU »n«8«tvl> amptisdlt kastzavssoFta in- iinss saslLnü. xVoina, v!h-imz»a?rn«r K aixanas kavrikut, JpitttuEn uoä englisoka klare. L V»i8VIlIlÄ«88Ü'»88e 34. I>. HHtlel 1x4. Vt »i8v»Il»U88tl'»88v 34. klvukviten vlegsni gannirlSf üsmentlllik io je^or ?rsi8lL§o. Re^olmäksiZs, pel-tzffuiickü Lmküuss unä Jlostostullien in Lorliu unä I*»!»!«. Tmmtaq» 27. M är; 1898^ Nr. 8S. ZpieB.' Englands oiiiiinnchtige Proteste, Spanien und Amerika, Hostiachrichten, Arbeiterkotonien. Sänger- Kommers, Armeeveraudcrungen. Gerichtsvcrhandlg. „Loheugrin". „Die Welt" rc., Konservatorium. Mutlnnaßl. Aittcruug:! Fortdauernd »»sicher. ! Politisches. Die Ohnmachtskomödie, wclck»c die Engländer bei der Erwerb ung von Kiaotschau ausgcsiikirt haben, hat sich von Anfang bis zu Ende angesichts der von Rußland an China gestellten Forder ungen, die nunmehr genehmigt worden sind, wiederholt. Als sich Deutschland anschicktc. in China festen Fuß z» fassen, da kreischten unsere liebenswürdigen Vellern jenseits des Kanals ihr „danäs alt!" („Hände weg!") in die Welt hinaus, in der Hoffnung, daß sich Jemand finden möchte, der ihr Prvtcstgcschrei, mit der Macht der Waffen geltend machen würde. Aber ungchört verhallte der Hilferuf John Bnlls; unbekümmert um das Gebrüll des britischen Löwen setzte Deutschland seine Forderungen an China durch und das meerbeherrschende Britannio verstummte. Genau so wird cs mit der alarmirenden Entrüstung ergehen, in die sich John Bull hineiiigercket hat, nachdem Rußland seine Forderungen in China erhoben hatte. Da aber die kriegerischen Drohungen der Briten aus die Russen nicht den geringsten Eindruck gemacht haben, da die beständige Versicherung der gesummten englischen Presse, daß tede noch so energische Politik in Ostasicn die Unterstützung des Landes finden werde, das Kabinet von St. James in »einer vor sichtig resignirten Haltung nicht erschüttert hat und da endlich auch das flehentliche Werben um die Hilt'e des eben noch geschmähte» Deutschland ein Schrei in der Wüste blieb, so wird sich das stolze Albion in dem Bewußtsein, daß es trotz alles Säbclgerasseis aus eigener Kraft die zielbewusste russische Politik nicht zu hemmen vermag, recht bald anschicken, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Zwar behauptet das Londoner Wcltblatt, die Wirkung der den Russen gewährten Zugeständnisse auf die Stellung Chinas lei so ernst, daß sie England nöthigen könnte, unverzügliche Schritte zu thun. Jedenfalls, meinen die „Times", müssen sie die Grundlage der britischen Politik im fernen Osten gründlich ändern, Bisher habe sich diese Politik auf den Wunsch gestützt, die Unab hängigkeit des chinesischen Reiches aufrecht zu erhalten : wenn aber Forderungen, wie Rußland sie China ouferlegte. gestattet seien und die Oberhand behielten, so würden die Engländer die ^Hatsache anerkennen müssen, daß China im Begriff stehe, aut die Stellung der mittelasiatischen Cyanate hcrabgewürdigt und schließlich von der Vorwärtsbewegung der rujsiickstn Regierung verschlungen zu werden. Port Arthur, sagen die „Times" weiter, bedroht und be herrscht den Mittelpunkt der politischen Macht in China; die in jedem Falle, gleichviel welches auch der Ausgang der thatsäch- lichen Untersuchungen sein mag. diejenige Fassung erhält, die der KriMspartci erwünscht ist. Präsident Mae Kinlcp soll zwar der Hoffnung Ausdruck gegeben haben, daß er im Stande sein werde, den Krieg zu verhindern: indeß srägt es sich, ob seine ans Erhalt ung des Friedens gerichteten Kräfte auSreichen werden, falls sich wirklich die amerikanische Uulersuchiingskommission dahin ausspricht, daß die Ezplvsion der „Maine" von außen her, d. h. durch die Spanier hervvrgerufc» worden ist. Die kriegerischen Leidenschaften würden dann voraussichtlich so ausgestachelt werden, daß sich der Friedenswille des Oberhauptes der nordainerikanischcnRcpublik, wenn er überhaupt in Wirklichkeit vorhanden ist, als ohnmächtig erweisen würde. Hat doch soeben im Senat zu Washington der Senator Thursion eine Hetzrede gegen Spanien gehalten, worin er dazu nnssvrdcrtc, Gewehre und Nahrungsmittel nach Cuba zu senden. Thurston erntete den tosenden Beifall des Senats und der Galerien. Sollte es zu einer kriegerischen Entscheidung kommen, dann steht jedenfalls w viel fest, daß Spanien dazu gezwungen worden ist, ungeheuerliche Uebertrcibunge», die sich aus dem aktionsuusähigen Schmerzgefühl der Engländer erklären, Borherffchaft O essenpolitik. , „ . daß die bisher unbestrittene Großbritanniens in Ostasicn durch die gesunde Jnter- die Rußland, Deutschland und Frankreich dort mit Energieband im Emverständniß miteinander verfolgen, bedroht wird. Schon aus diesem Einverständniß, insbesondere ans der Thatsache. daß Deutschland sich ohne den geringsten Widersvruch Rußlands seinen angemessenen Platz im himmlischen Reiche ge sichert hat, erhellt, daß die Russen zunächst gar nicht daran denken, olle anderen Einflüsse in Cbina auszuschließen. Die englische Ent- «üitungstomödie wird auch Frankreich nickt verhindern können, in seiner Interessensphäre, im Süden Chinas, ähnliche Zugeständnisse tu erlangen, wie Deittschland wid Rußland, und das Ende vom Liede bleibt eine große Blamage für die Weltmacht Großbritannien. Die Demonstrationen der englischen Presse gegen die russische Politik in Ostasicn geben keinen begründeten Anlaß zu der Be fürchtung, daß dort kriegerische Auseinandersetzungen bevor- ltehen. Ernster dagegen gestaltet sich der schwebende Konflikt zwischen Spanien und den Bereinigten Staaten. Nach den neuesten Meldungen soll die amerikanische Kommission, welche die Ursache des Unglucksfalles der „Maine", jenes Panzerschiffes der Unionsflotte. das an der kubanischen Küste in die Lust geflogen tit, feflzustellen hatte, ihre Untersuchungen abgeschlossen haben. Ter Bericht soll nch dahin äußern, daß die Katastrophe zwei auf einander folgenden Explosionen zuzuschreibcn lei - die erste soll von außen, durch eine unterseeische bewegliche Mine erfolgt sein, woraus die zweite in der kleinen Pulverkammer des Kriegsschiffes stattsand. Wen die Verantwortlichkeit trifft, soll in dem Berichte iricht konstatirt sein. Authentische Mittheilunaen liegen bis jetzt üb« den Bericht noch nicht vor; wen» es sich aber bestätigen sollte, daß in der Tkat die amerikanische Untersuchungskommissioii Eraebntk aeloi ^ . zu dem gekommen ist. die Explosion sei von außen her erfolgt, so dürfte oer Ausbruch eines wanisch-amerikanischcn Krieges kaum noch zu vermeiden sein- Die Untersuchung, die von i'paiii- icher Seite über den Unglücksfall v-->- ' -das R der „Maine" angestellt wurde, alte das Resultat ergeben, daß das amerikanische Kriegsschiff das Opfer eines unglücklichen Zufalls geworden ist. Die Annahme, daß die „Maine auf einen Torpedo gestoßen sei. wurde durch die Erklärung General Weplcr's widerlegt, es seien an der Stelle, wo das Schm vor Anker lag, niemals Torpedos gelegt worden. In den Bereinigten Staaten not man aber vo» vornherein nicht an einen Zufall glauben wollen: oie furchtbarsten Anklagen gegen Spanien wurden bei der Kunde von der Katastrophe sofort laut, und die Parteigänger der spanischen Insurgenten triumphirten, weil sie bten, daß nun endlich die Stunde geschlagen habe, wo die tzerle der Antwen den Spaniern entrissen werde. Noch bevor Fernschrcib- nud Fcnlsprcch-Bcrichte vom 26. März. * London. Eine zweite Ausgabe der „Times" meldet aus Hongkong vom 26. März: Das englische Kriegsschiff „Barflenr" ist nach Nagasaki m Sec gegangen. Gestern wurde der Befehl gegeben, daß die Marinestation Hongtoiig sofort Vorkehrungen treffe, sich in Kriegsbereitschaft zu setzen. DaS Personal sei vor läufig verstärkt und arbeite Tag und 'Nacht. Die Mobilmachung ist aus Dienstag sestgeieizt. Ein französischer Kreuzer ist unter Mcidung Hongkongs nach Norden gegangen. " Lond ö n. Reuter s Bureau meldet ans Key West ^ Admiral Sicard erklärte einem Berichterstatter, wenn die Untersilchnngs- lonnnission betreffend das „Maine" Unglück die Bercintwortückteit feslgestellt Kälte, wäre sie ihrer Pflicht nachgekvmmen. Betreffend das Dementi Spaniens, daß im Haien z» Havana Minen lagen, erklärte Sicard. wenn der Hasen mir gehörte, würde er dort sicher Untersecmincn b'gen, dc. das Wasser des^Hafens sehr geeignet zu einer solchen Verlheidiguug fei. Das Dementi Spaniens habe nichts mit der Nniersuchmigskonnnission z» tlmn. Betreffend die Frage des Schiedsgerichts sagte Sicard, die Alabama-Affaire. die viel schwieriger als die „Maine"-Frage gewesen, sei auch durch ein Schiedsgericht geregelt worden. Washingt v n. Reuter Meldung. Eine amtliche spanische Depesche erklärt, die spanffcke Regierung glaube, die Explosion des Kreuzers „Maine" sei einer inneren Ursache zuzuschreibcn. Spanien betrachic die Befestigung der Tortngas-Jnseln als einen feind seligeren Akt. als die Bewegung der spanischen Torpedoflotte. Das Marinedeparlcment erhielt die Miltheilung, Spanien ocrmehre die Befestigungen in Portvrieo. Berlin. Reichstag. Die zweite Berathnng des Flotte ngesetzcS wird fortgesetzt bei 8 2, Bestimmungen über den regelmäßigen Ersatz der Schiffe Aelcrnnti. — Präsident v. Buol ersucht vor Beginn der Verhandlungen die Redner, sich kurz zu fassen und sich genau an die Sache zu halten, da heute auch noch der Marine-Etat erledigt werden solle, andernfalls stelle er eine Abendsitzung in Aussicht. (Unruhe). — Nach einem längeren Referat des Abg. Lieber (Eent.) erklärt zur Geschäftsordnung Abg. Lieber mann v. Svnncnberg (Resormp.), nach der im Anfang ausgesprochenen Bitte des Präsidenten sähe er sich genöthigt, um die Rechte auch seiner Partei ausreichend wahren zu können, eine ausführliche Darlegung des Standpunktes seiner Partei bis zur dritten Leimig zu verschieben. — Abg. Renteien (Cent.): Es sei ihm persönlich schon sebr schwer geworden, für das Septennat zu stimme» angcsichrs der Haltung der preußischen Regierung gegen die Katholiken -Präsident v. Buol bittet den Redner, der sich hieraus näher einzugchen anschickt, sich an 8 2 zu halten), noch schwerer aber werde es ihm, sur das Aeternat zu stimmen. Wenn die Mehrheit seiner Freunde dennoch für das Aeternat stimme, so thäten sic es in der Hauptsache, weil die Deckungsmittcl vorhanden seien und es sich laut 8 3 überhaupt nicht um ein wirkliches Aeternat handle. Ihm selbst sei es unzweifelhaft, daß nach 8 2 der Reichstag fortan außer Stande sei. noch z» prüfen, er sei viel mehr für alle Zeit gebunden, er müsse die erforderlichen Mittel jährlich in den Etat einslcllcn. Redner kann daher nicht für den K 2 stimmen. — Admiral Tirpitz: Wer davon überzeugt sei. daß wir einer ausreichenden Flotte bedürfen, der müsse doch auch für eine Regelung des Ersatzes eintreten. Mit Zustimmung des Reichskanzlers wiederhole er die schon in der Kommission abgegebene Erklärung, daß das gaiize Gesetz für die Regierung unanncumbar sc!, wenn der Eriatz-Pnragraph falle. Mit der letzigcn Fassung des 82 seien er selbst sowie anch, wie er annchmen dürfe, die Re gierungen einverstanden. — Ava. Fuchs (Cent.) bezeichnet die Bekanptlmg der Linken, daß mit diesem Paragraphen die Art an die Wurzel des konstitutionellen Staates gelegt werde, als barte Uebertreidung. — 'Abg. Barth (sreis. Vcr.) giebt ^zu, daß ihm die verschiedenen Bindungen in der Vorlage, das «cxcnnat und das Aeternat. unlieb seien, da er aber auch das gänze Gesetz wünsche, so werde er auch für die einzelne» Paragraphen stimmen. Die öffentliche Meinung habe seit der ersten Ankündigung der Vorlage einen entschiedenen Umschwung zu Gunsten der Vorlage genommen. Mau »volle eine Vermehrung der Schisse, und des halb stimme er mit leinen Freunden für die Vorlage, wie wolle man sonst praktische Politik treiben. Der konstitutionelle Pathos der Gegner schieße weit über das Ziel hinaus- — Abg. Roeren (Ceru): Wenn der Abg. Windthorsl heute »och unter uns wellte und das Centrum wäre so gespalten wie es jetzt ist. so würde er. ich bin dessen überzeugt. keinessallS gegen Dictcnigen unter uns Stellung nehmen, welche das Etatrccht des Reichstages unverkürzt betrieben: das aufrecht erhalten wollen. (Beifall links.) Em Theil meiner llioncn Dollars Freunde und ich lehnen den 8 2 ab. zumal angesichts des Ablaufs wn der ^ der Legislaturperiode. Wir wollen, wenn wir unser Mandat in Hände der " e spanische Reg sseu. Me Kricgsrüstungei cpräsentantenhaus in Washington bewilligte k st die Erhöhung der Kriegsmacht. Davon, daß die Exvlosn 'Une" von der spanischen Regierung böswillig verursacht wor- j die Hände der Wähler zurücklegen, ihnen das Etatrccht sei, kan» wohl kaum die Rede sein: aber selbst wenn sich un- tage» unangetastet zurücklassen. Daß Windthorsl von einer Bindung zweifelhaft Lrgebeit würdc^daß ein Verschulden irgendwelcher Art nschts wissen wollte, zeigt sein so oft wiederholtes.Wort : „Jeden all'cnsc Mandat des Reichs- aüf spanischer Seite Kriegsfall gegeben, sondern Io wäre hiermit doch noch kein „ falls ein Anspruch aus Entschädig ung. Bon der Forderung eines Schadenersatzes wollen aber die amerikanischen Chauvinisten nichts wissen: sie haben die Katastrophe „Maine" av willkommen begrüßt, um daraus unter allen "mstrurren. und bei der Gewissen- Ziele ^u erreichen suchen, kann lissc» p mb jed . , zeigt sein so oft wiederholtes Mann und jeden Groschen, aber nickt auf sieben Jahre." — Abg. Spahn (Cent.) verweist diesen Ausführungen gegenüber auf Wmdhorst, Schorlemer, v. Hcrreman, die jcimmtlich vei Gelegen heit solcher Festlegungen von Bausch-Quanten sich zustimmend Verhalten hätte». ES seien doch auch zahlreiche Etatpositionen für die Dauer scstgclcgt, so z. B. Kasernen. Gcrichtsgebäude. Außcr- < Festlegung dem LUch^ die eigentliche dauernde bereit- in 8 t n werben, daß sie Mittel und «folgt. Wer diesem Paragraph zugestimmt habe, der müsse dann cht der UntcrsuchnngSlommission auch den Ersatz nach tz 3 gutheißen. — Staatssekretär Graf P vsad c> »> sly Was kür ei» Wideripruch liegt darin, wenn man einmal erklärt, alle 'ist die Landesvertheidigung nvthwendiaen Schiffe bewilligen zu wolle» und wenn man dann, wie das Abg. Rveren thnt, die Kvnicanenz nicht ziehen will, lediglich im In teresie der parlamentarische» Machtbesiigiiiß. d. h lediglich im Interesse parlamentciriicher Macht, die MittelderLandesvertbcidigiing verweigert. Große Unruhe und Riffe bei den Sozialdemokraten Tie Ansichten einer Partei, weiche das Cigcnthum und du Monarchie expropriiren wollen, haben ffst mich keinen politischen Wcrtb: ich bedaure nur. daß cs noch Leute giebt, die diese Gclntn nicht erkennen und politisch cingeichiasen sind Wir werden Alles zn thun bemüht >ei», um diese Leute aus dem Schlafe zu rütteln. Ihre Angriffe berühren mich nicht, ich stehe hier durch das Ber trauen des Kaisers und werde diesen Platz mit Vergnügen ver lassen, wenn ich dieses Vertrauen nicht mehr besitze. Der Staats sekretär verweist sodann aus die englische -toksvüe Lat. In England habe man gegen eine solche Festlegung kerne varlamcntariichen Be denken gehegt. Was den Einwano onlange, daß der Reichstag nickt fernem Nachfolger ei» geschmälertes Etatrccht hinterlassen dürfe, so iei doch jeder Reichstag gezwungen, Beichinssc dcS vor- ansgcgangenen als politische Erbschaft zu acceptircn. Er sehe also nirgend gegen 8 2 ein bercchkigies Bedeuten. Wer die Flotte nicht wolle, der suche freilich Gründe in parlamentarische» und parteisachlichen Bedenken. — Abg. Richter 'frei'. Bolkso. : In 8 2 ist festgesetzt, daß stets der und der Ersatz folgen. Das stellt tonst nirgendwo in der Weit in einem Gesetz, auch nicht in dem englischen. Ebenso wenig sieht i» irgend einen« anderen Gesetz, daß dauernd die Indienststellung »estgelegt werde, l Wider spruch rechts.» Was sei das für eine Provokation des Staats sekretärs. als ob man der Parteischablone die Interessen der Landcsvertheidianng uiitewrdncn «volle. Redner wendet sich dann noch gmcn die Austührungen Barths. Wie habe dieser noch vor einem Jahre gegen die Weltpolitil geiprvchcn! — Abg. Rveren (Cent.) : Er habe ausdrücklich erklärt, daß er für dieses Jahr etat mäßig alles Nrstlnvendigc bewilligen wolle. Wenn trotzdem der Staatssekreiär gejagt habe, daß er, Rveren, aus parteffacklichen Gründen die Mittel zur Landesvertheidigung verweigern wolle, »o weist er das als eine nrundlvie beleidigende Berdächligung zurück. — Staatssekretär v. Posadowsl»: Rveren habe gegen drs Gesetz als Ganzes polemisirt, und daß für ihn dabei parlamen tarische Gesichtspunkte maßgebend waren, werde Rveren »eibsl nicht bestreiken können. Denselben beleidigen zu wollen, habest»» lern gelegen. — Admiral Tlrpitz verweist den Abg. Richter ans das stalicniiche Flottengesttz von 1877. Dort ieien in Artikel 3 ausdrücklich auch Summen für die stetigen Ersätze des im Artilei I bezeichnclen Schiffsbestandes misgewrust». Hört! Hört! Nunmehr wird vo» rechts Schluß der Debatte beantragt. — Abg. R icbrci : Es ist unerhört, day man die Debatte ichiießen will, cbe aus die Aeußcrimg des Staatsiekretärs eine Entgegnung erfolgt ist. — Abg. S rnger iSo;.): Ick beantrage namentliche Abstimmung über den Schinßantrag. — Aus Anregung v Bennigsen wird der Schlußantrag zurückgezogen. — Abg. Keßler «Cent.) ioricht gegen 8 2. — Abg. Richter tritt dem Achrincgzeietz entgegen Es schließt die Debatte. In namentlicher Abstimmung wird 8 - aiigenoinine» mit 193 gegen 118 Stimmen. Tie Opposition umer halb des Centrums war heute eine noch etwas stärkere. 8 3 bis 8 tt werden debattelvs angenommen. 8 7 und ß 8 betrcsicn die Kostendeckung. Hierzu licken die Anträge Auer (progressive Reichs cintommenstcucr) und Richter (Neichsver»iöge»s»tcner> vor. Abg. Bebel (Lvz.) begründet den ersleren 'Antrag. Daß neben der Marine auch das Militär während des Sevtcnnals n»d >» dm Folge Mehraufwendungen erfordern werde, sei wohl zweffeUos. Um einer Melirbclastung der ärmeren Steuerzahler oorznbeugen, sei es das Richtigste, den Weg der progressiven Reichscstrtommcn sleuer von 6«M> Mt. Einkommen av zu betreten. — Schatzsekretär v. Thietma n n: Es handele sich bei dem Aucr'schen Antrag um eine Frage, die eine ganze Session in Anspruch nehmen würde und die unmöglich so am Vorabende der Ferien erledigt werden könnte.— Abg. v Massow erklärtNaniensder Konstrvakiven. dst'elbcn accep- kirte» den 8 8 nur «m Interesse des Zustandekommens des Gesetzes, verwahrten sich aber dagegen, als könnten daraus Schlüsse ans ihre Stellung zu den indirekten Steuern gezogen werden. — Abg. Barth »»'reis. Ber.» widerspricht dem Anträge Auer und acceptiri den 8 8. der immerhin eine gewisse Erklärung des Reichstags und Bnnocsratlis gegen die indirekten Steuern bezw. deren Erweiterung bedeute. Die Logik werde dazu führen, die Tragweite des 8 8 auch aus die Getreidezöllc auszndchncn. — Abg Werner '.Resormp ) ist für den K 8 der Kommission. — Abg. Hammuchcr (nl.) tritt ebenfalls für den 8 8 ei», der keineswegs werthlos iei, zumal an gcsichts der Erklärung, die Gras Poiadvwski» in der Kommission Namens sämmtlicher verbündeter Regierungen abgegeben Hecke. — Abg. Richter: Die Erklärungen der verbündeten Regierungen seien ganz wcrthlos, wenn hinterher die Einzcllandtagc anders wollten. Bor dem Antrag Auer habe sein Antrag den Vorzug größer« Einfachheit und leichterer Durchführbarkeit. — Abg. v Kar ovrff cRcichso) erklärt, leine Freunde aceeptirten 8 8 trotz aller Bedenken dagegen, daß hier die indirekten Steuern ansgeschloffcn würden. Jedenfalls lege er dem Abg. Barth gegenüber Lei Wahrung dagegen ct». daß 8 8 logischer Weile schließlich auch gegen die Geircidezölle gedeutet werde» würde. Gras Post vowskt» habe in der Kommission ausdrücklich erklärt, daß man sich in Bezug aus die Getreidezöllc nicht so binde» tonne. — Abh. Mülier-Fulda (Cent) erblickt in 8 8 eine so werthvollc Kon zession. wie sic der Reichstag wohl noch niemals früher erholten nabe. — 8 7 und tz 8 werden in der Fassung der Kommission unter Ablehnung der sozialdemokratischen und freisinnigen Anträge an genommen. Damit ist die zweite Lesung der Vorlage beendet. — Es solgt Bcrathuug des Marine-Etat S. Titel 1 wird gemäß dem Vorschlag der Kommission, also unter Absetzung von MD Bit. vom Gehalt des Staatssekretärs angenommen. Ohne jede Debatte werden die sämmtlichcn übrigen dauernden Ausgabe» gemäß den Kommtssionsvorschlägen erledigt, ebenso das Extra-Ordinarium. Für die meisten ersten Raten stimmte» auch die freisinnigen Bolks- parleiler, soweit sic noch amvcicnd waren. Matrikutarbelträge und Etatgesetz werden genehmigt, ebenso das Gesetz wegen Verwendung vo» überschüssigen RcichSeiilnahmcn zur Schuldeutilguiig. — Montag: dritte Leimig der Branntwcinslcuernovcllc. des Gesekes betreffend die Entjchadigimg unschuldig Bemrthciltcr und des FlvttcngesckcS. Berlin. Das Abgeordnetenhaus erledigte heute den Etat iv der 2. Lesung. An daS Etatgesetz wurde die JnbemnitätSklausel ausgenommen, weil die endalltige Fertigstellung des Etats vor dein 1. April nicht mehr möglich ist. — Das Herrenhaus nahm dm 2.-- I>» EZZ-s-
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