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Mopauer« Tageblatt «nd Anzeiger N n z s i q : n v re, s e: Die 4Ü mm brene Niillinieierzeile 7 Pfg,; die M mm diene M:ll'me:erzeile im Textleil 25 P>q,: Nachlaßuafiel Z Ziner- und Aaäuveisgebühr 25 Pfg zuzügi. Portv Da« „Zschopauer Tageblatt undSlnzeiger, erscheint werktäglich < onail Bezug? preis 1.7"RM.Zusleltueb. L> > Pjg Bestellungen werden in uns. GejchästSii.,von den Boten, sowievonallenPostanstalten angenommen Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtsbauptmannschast Flöha und des LwdtraiS zu Zscr opau behördlicherseiis bestimmte Blair Und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. in. b H. Zschopau Gemeindegirokonto: Zschopau Ar. 4l; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 4c 8-4 — Fernsprecher Nr. 7lL Zeitung für die Orte: Krumhermersdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Wihschdorf, Scharfenslein, Schlößchen Porschendorf 222 22. 1936 164. SlmWIGeit Nd Stmriimisseiihlistizkeil Sine Rede von Staatsfettetär Reinhardt auf der Laguna fär Betriebsfährer In Eisenach begann eine fachwissenschaftliche Ta gung für Beiriebsprüfer der Reichsfinanzverwaltung, zu der sich über WM Teilnehmer aus dem Reich eingefunden haben. Die Tagung wurde mit einer Rede des Staats sekretärs Reinhardt über die Betriebsprüfung e' ffnet. Die Betriebsprüfung ist, so führte Reinhardt aus, das wirkungsvollste Mittel zur Herstellung und Wahrung der steuerlichen Gleichmäßigkeit und zur Erziehung der Steuerpflichtigen zur Steuerehrlichkeit und Steuergewissen. Hastigkeit. Ein Steuerwesen ist nur dann gesund, wenn durch eine aus höchster Leistungsfähigkeit stehende Be triebsprüfung die restlose Erfassung aller dem Steuergesetz unter worfenen Gegenstände in der Besteuerung gewährleistet wird. Die Betriebsprüfung richtet sich nicht in der Hauptsache gegen verdächtige Steuerpflichtige, son dern sie ist in der Hauptsache dazu da, alle, Wirtschafts betriebe in bestimmten Zeitabständen nach bestimmten Plänen zu prüfen. Führe die Betriebsprüfung zu einem Mehr an Steuern und demnach zu einer entsprechenden Nachzahlung an Steuern, so sei damit nicht ohne weiteres gesagt, daß eine strafbare Steuerhinterziehung gegeben wäre. Bei Verstössen gegen die Steuerpflicht, die noch aus der Zeit vor dem 30. Januar 1933 festgestellt würden, solle von einer Bestrafung grundsätzlich abgesehen werden, wenn der Steuerpflichtige in der Zeit nach depi 30. Januar 1933 sich strafbare steuerliche Verfehlungen nicht habe zuschulden kommen lassen und er auch nicht in der Liste der säumigen Steuerzahler erschienen sei. Würden jedoch bei der Prüfung nach diesem Zeitpunkt Steuerzuwiderhandlungen aufgedeckt, so sei darin ein Vergehen gegen den nationalsozialistischen Staat zu er- blicken, für das grundsätzlich Bestrafung erfolgen müsse. Diese Bestrafung solle grundsätzlich ein Mittel der Er ziehung sein. Den Kleingewerbetreibenden» Hand- werkern, die nicht von der Führung des Warenein gangsbuches befreit sind, soll Straffreiheit für Steuerzu widerhandlungen gewährt werden, die v o r d e m 1. Ok to b e r 1 9 3 5 liegen, jedoch unter der Voraussetzung, daß diese Steuerpflichtigen das Wareneingangsbuch einwand frei führen. Den Steuerpflichtigen kann nicht dringend genug emp fohlen werden, steuerliche Verfehlungen, deren sie sich bewußt sind, dem Finanzamt unter Berufung aus 8 410 der Reichsabgabenordnung sofort mitzuteilen und die hinterzogenen Steuern nachzuzahlen. Im Falle einer solchen Nachzahlung soll Rücksicht auf die gegenwärtige steuerliche Leistungsfähigkeit genommen und bei der Beantragung von Stundungen entgegengekommen werden. Dieses Entgegenkommen soll jedoch nur im Falle der Inanspruchnahme des 8 410, also im Falle der tätigen Reue, gewährt werden. Der eigentliche Zweck der Betriebsprüfung ist die Her stellung einer Zusammenarbeitung zwischen F i n a n z b e h ö r d e und Steuerpflichtigen, deren letztes Ziel die Herstellung vollendeter steuerlicher Gleichmäßigkeit, die Ausschließung von Verschiedenheiten in der Auslegung der steuerlichen Vorschriften durch die Steuerpflichtigen und die Beseitigung von sonstigen Mei nungsverschiedenheiten und von Mißstimmungen ist. Staatssekretär Reinhardt schloß mit einem Hin weis auf die Ergebnisse der letzten Steueraufkommen und Beurteilung der zukünftigen Entwicklung. Das Aufkommen an Steuern und Zöllen km Reich ist im Jahre 1934 um 1,2 Milliarden Mark und 1935 um 2,6 Milliarden Mark größer gewesen als 1933, und e s werde im Jahre 1936 um mindestens 4,6 Milliarden höher sein als im Jahre der Macht ergreifung. Dies würde bedeuten, daß im gegenwärtigen Rechnungsjahr ein Mehr von mindestens zwei Milliarden gegenüber dem Vorjahr erzielt werde. Bereits in der ersten Hälfte des lausenden Rechnungsjahres ist ein Mehr aufkommen von rund einer Milliarde Mark sestzustellen. MseMHzielMiMter, ml HWre«! Wichtige Amdem-m siir die Auswuug — Im Heeresverordnungsblatt hat das Oberkommando des Heeres für den Beginn des Ausbildungsjahres 1936/37 wichtige Aenderungen für die Aus- bildungderReferveosfiziersanwärtcr aus den ErgänzungSeinheiten besohlen. Nach diesen neuen Ausführungen besteht die Möglich keit, Reserveoffiziersanwärter auf dem Wege über die Er gänzungseinheiten zu werden, nur noch in folgen den Fällen: für die Freiwilligen der Geburtsjahr gänge 1900 bis 1912 (in Ostpreußen 1900 bis 1909), wenn sie bis zum 30. September 1937 die Mannschafts- und Unterführeranwärter-Ausbildung mit Erfolg abgeleistet haben, für die Angehörigen des Geburtsjahres 1913 und jüngere Geburtsjahrgänge (tauglich 1 und 2 bis nicht be dingt tauglich), wenn sie sich bei Beendigung ihrer vier monatigen Ausbildung bei Ergänzungseinheilen schrift lich zu weiterer, mindestens einjähriger Dienstzeit bei der aktiven Truppe verpflichten, beginnend an dem aus ihre Stellung folgenden allgemeinen Einstellungstag. Für die Unterführeranwärter, die am Ent- lassungstage zum Gefreiten der Reserve befördert werden und vorstehenden Bestimmungen entsprechen, ist folgende Anordnung getroffen, sofern sie nach ihren militärischen Leistungen und ihrem Charakter als Reserveoffiziers- qnwärter geeignet sind: sie dürfen am Entlassungstage durch den Vorgesetzten mit mindestens der Disziplinar- strafgewalt des Kommandeurs eines Regiments oder selbständigen Verbandes zum Reserveosfiziersanwäncr ernannt werden. Die ReserverosfizierSanwärter werden dann bis zur Beförderung zum Reserveoffizier nach folgender Be stimmung weiter ausgebildet: 1. Die Angehörigen der Jahrgänge 1900 bis 1912 (in Ofwreußen die Jahrgänge 1900 bis 1909) wie die aus der aktiven Truppe nach einjähriger Dienstzeit entlassenen Reserveoffiziersanwärter (wenn sie bis zum 30. September 1937 die Mannschafts- und Unterführer- anwärter-Ausbildung mit Erfolg abgeleistet haben). 2. Die Angehörigen deS I a h r g a n g e s 1 9 1 3 u n d jüngereJahraänge, nachdem sie sich zu weiterer, mindestens einjähriger Dienstzeit verpflichtet haben, wie die bei der aktiven Truppe am Ende des ersten Dienst jahres zum Reserveoffiziersanwärter ernannten Soldaten. Die Zuteilung und die Einberufung der hiernach zum Referveoffiziersanwärter Ernannten zur aktiven Truppe Die Bedingungen M die einzelnen Jahrgänge wird von den zuständigen Generalkommandos geregelt. Die Reserveoffiziersanwärter sind dann in die Mann schaften des zweiten Dienstjahres einzureihen. Gedenkblait für Soldaren der Luftwaffe Das Reichsluftfahrtministerium gibt bekannt: Für die nach der Ableistung des aktiven Wehrdienstes in Ehren entlassenen Soldaten der Luftwaffe ist zur Erinnerung an ihre Dienstzeit ein künstlerisches Gedenkblatt geschaffen worden, das einheitlich als amtliches Gedenkblatt für alle Soldaten der Luftwaffe gilt. Auch die zu kurzfristiger Ausbildung einberufenen Soldaten können nach Ab leistung ihrer Uebungszeit das Godenkblatt erwerben. BDM-Schulung auf dem Neichösportfeld In der Zeit vom 2 0. bis 2 6. September findet, ein Kursus für sämtliche Untergau führerinnen des BDM. statt. In der Reichsakademie für Leibes übungen auf dem Reichssportfeld werden die 450 Teil- nehmerinnen aus allen Gegenden Deutsch lands unter Führung der Reichsreferentin des BDM., Trude Bürkner, zu sportlicher und weltanschaulicher Schulung zusammengefaßt. Führende Männer des Staates und der Partei haben sich bereit erklärt, in Form von Referaten Auskunft über alle Gegenwartsfragen zu geben. Im Rahmen einer Aussprache werden die führen den Frauen Deutschlands zu Wort kommen. Kurze Nachrichten Wesel. In der alten Schillstadr Wesel fand eine Großkundgebung der Frontsoldaten des Gaues Essen der NSDAP, statt, deren Höhepunkt in einem Appell auf der Schillwiese bestand, wo 20 000 alte Soldaten oor dem Reichskriegsopferführer Oberlindober ein machtvolles Bekenntnis zu Adolf Hitler ableglen. Paris. Der italienische Botschafter in Paris, Vittorio Cerruti, ist am Montagnachmittag das Opfer eines Unglücksfalles geworden. Der Kraftwagen des Bot schafters wurde aus bisher noch nicht näher bekannten Gründen am Quai d'Orsay von einem Lieferwagen ge streift. Der Botschafter trug Verletzungen am Kopf davon. Der Zustand des Botschafters ist jedoch nicht besorgniserreMnd. Die Zeitung dient dem Volk! Von Landeshauptabteilungsleiter kl Bennewitz, Dresden-Nickern Noch niemals war eine Zeit so reich an großen poli tischen Ereignissen wie die letzten Jahre, und insbesondere das vergangene halbe Jahr. War es zu Beginn dieser kur zen Zeitspanne zunächst die Wiedererringung der vollen Souveränität über alle deutschen Lande, mit der der Führer sein großes Befreiungswerk krönte, so war es im Anschluß daran die Reichstagswahl am 29. März, deren Ergebnis in so überwältigender Weise die unlösbare Ver bundenheit des ganzen deutschen Volkes mit seinem Führer Adolf Hitler offenbarte. Denken wir dann weiter an die 11. Olympischen Spiele in Berlin, bei denen deutsche Sportjugend die Siegeslorbeeren davontrug, oder an ein weiteres inner- wie außenpolitisch gleich wichtiges Ereig nis, die Einführung der zweijährigen Wehrpflicht, und schleßlich an den soeben verklungenen „Reichsparteitag dec Ehre" mit der Verkündung des neuen Vierjahresplanes, so will es uns kaum glaublich erscheinen, daß dies alles in einem so kurzen Zeitraum von sechs Monaten geschehen ist. Und dabei sind dies doch nur die ganz großen poli tischen Ereignisse, die wir erlebt haben und die die Seelen aller Volksgenossen Deutschlands freudig beschwingen. Neben den vielen tausend kleineren Dingen, die den einen mehr, den anderen weniger interessieren, sind es aber genau so wie das politisch schwerwiegende Geschehen im Inland auch die Ereignisse im Ausland, die uns berü- ren und mit denen wir uns innerlich beschäftigen müssen. Hat nicht auch hier das letzte halbe Jahr eine Fülle von Begebenheiten gebracht wie niemals zuvor? ' Wenn wir uns dies alles vergegenwärtigen, so will es uns selbstverständlich erscheinen, daß wir nun diese Dinge wissen. Auch erscheint es uns selbstverständlich, daß uns die Gründe bekannt sind, die zu irgendwelchen inner politischen Maßnahmen geführt haben. Nicht minder selbst verständlich ist es uns schließlich, darüber unterrichtet zu sein, welche Folgen der eine oder andere Vorfall im In land oder Ausland haben könnte. Die Dinge sind uns be kannt, wir reden über sie, beschäftigen uns mit ihnen und haben täglich Nutzen davon. Wer aber vermittelt uns dieses Wis sen? Die Zeitung! Wir brauchen nur einmal an diese Tatsache denken, um zu erkennen, was für einen treuen und zuver lässigen Kameraden und Wegweiser wir alle tagtäglich an unserer Zeitung haben. Sie ist es, die uns in unserem täglichen Lebenskampf mit dem Geschehen im Kleinen und im Großen in unserer Umwelt vertraut macht, uns zur Gemeinschaft führt und uns mitten hin- cinstellt in das Geschehen der Zeit. Sie ist das, was heute den Menschen über seinen eigenen Gesichtskreis hinaus mit der Nation, mit der Gemeinschaft verbindet: Die Zei tung ist der Spiegel der Zeit und die Brücke zum Leben. Viele werden mich vorwurfsvoll fragen, warum ich denn diese Gedanken, die doch selbstverständlich sind, nie- dcrlege; sie sind durchaus keine Selbstverständlichkeit, denn ich weiß, daß viele weder eine Zeitung lesen noch halten. Für das Nichthalten einer Zeitung werden mancherlei Gründe angegeben, doch halte ich keinen dieser Gründe für stichhaltig genug, um auf das Lesen einer Zeitung ver zichten zu können. Immer wieder muß ich mich fragen, wie jemand die Größe unserer Zeit verstehen kann, ohne durch die Zeitung mit dem täglichen Geschehen verbunden zu sein. Und wenn es noch eines Beweises für die Notwen digkeit des Zeitunghaltens und Lesens bedürfte, so wollen wir uns nur die Ereignisse vor Augen führen, die ein leitend angeführt sind, und die doch wahrhaftig jeden Nerv in uns mitschwingen lassen und unser ganzes Inter esse beanspruchen. lind wenn ich hiermit den Appell des Reichsleiters Dr. Dietrich „Die Zeitung gehört in jedes deutsche Haus!" unterstreiche, so möchte ich im Namen ders sächsische n Landvolkes dabei gleichzeitig eine Dankesschuld an die deutsche Presse abtragcn. Zeitung und Zeitungsleser wollen doch nicht nur gute Kameraden miteinander sein, sondern auch Kämpfer füreinander. Und wie die großen politischen Ereignisse der vergangenen Zeit beweisen, haben beide gemeinsam auf dem Feld der Politik manchen harten Kampf für die Nation gefochten. Die Zeitungen aber dürfen wahrlich mit Recht in Anspruch nehmen, daß sie eine gute Klinge zu schlagen wissen, wenn es um die Ehre und das Lebcnsrccht unseres Volkes geht. In dem Bewußtsein der Aufgabe, die wir gerade als Landvolk gemeinsam mit der Presse zu erfüllen haben, wollen wir unsere Zusammen gehörigkeit bekunden für die Erfüllung der noch kommen den Pflichten. In dem hinter uns liegenden Zeitalter des Liberalis mus nannte man die Presse die siebente Großmacht. Ge wiß. sie war eine Macht, doch stand sie nicht im Volk, son dern sie beherrschte das Volk. Demgegenüber hat der Na tionalsozialismus der deutschen Presse eine grundlegend andere Stellung zugewiesen. Sie ist — wie Dr. Dietrich sagte — das publizistische Gewissen der Nation, und da mit eine Macht, die dazu bestimmt ist, dem Volk zu dienen.