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Inserate werden M» Bormitiag U Uyr 1 »»»dtssd ; angenommen. Preis für die Lpaltzeile 13 Pfg. I H XrDFH s Außerhalb del LandgerichtSbezirk« I Psg krs»eint jeden Wochentag Abend» '/SUHrfür de» Jahrgang. —^———— I Sonnabend, Sen s. März. UN- Tageblatt Amtsblatt für die Üniglicheu Md städtischen Behörden zn Freiberg und Brand. , , verantwortlich« Lei1««gr »«,,g »«»tharvt. Bekanntmachung, Die im Aushebungsbezirke Frttvrr- betreffend. ffreibera Welcker den^Amts" militärpflichtigen Mannschaften im AuShebungSbezirke nlchsteV^^^^^^^ -mschli-ßlich dies^ Stadt umfaßt/finde? a-?den in der Restnuration »zum Tivoli« 1« Freiberg " »-d.. <»>,« und «,'LVL" "" Es haben sich zu gesielten: " ' die Misisßrnma»,..» . Montag, den 7. Märzr «aUmbera^äratb.^ BkättnSvorf, «olmnitz, «onrav-dorf, ymrettverg, Fretbergsvorf, Frievevurg, Gbotzfchtrma; aus den Ortscha^ HälSbach, Halsbrücke mit Erlicht, Hetzvorf mit Hutya, Hilbersdorf mit .. M.I . Donnerstag, den 10. März» ^".Ortschaften Lichtenberg, Löhnitz, Lotznitz, Naundorf, Niederbobritzsch, Niederschöna, Oberbobritzsch; » .. m,... Freitag, den 11. Mürz: d-n Ortschaften Lberschanr mit Haida, Oderschöna, Reichenbach, L,LL.7'M^ .. Sonnabend, den 12. März: si^borenen Militärpflichtigen, eveNtuefl auch frühere GebUrtSsahrgLNge, sowie die im Jahre 187? geborenen Mannschaften mit den Namensanfangsbuchstaben bis mit L aus der Ltadt Freiberg; Montag, den 14. Märzr der Neft des Vebnrtsjahrgange» 1877 sowie die im Jahre 1878 geborenen «a^'fchasten mit den Namensanfangsvuchstaben ch. vis mit O au» ytestger . Dienstag, den 1S. Märzr der Nest de» «rburissahrgange» 1878 aus ytestger Stadt. Die Loosung für säMMtliche hierzu berechtigte Militärpflichtige wird Mittwoch, den 16. März van früh g Uhr an in dem eingangsbezeichneten Rusterungsloeale vorgenommen werden. Alle Militärpflichtigen, über welche durch Vie Ersatzbehörden noch nicht endgiltig entschieden ist, oder Welche von der Gestellung zur Musterung nicht ausdrücklich befreit worden sind, haben in den sür sie bestimmten MusterNngsterminen bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 8 Tagen, sowie der Entziehung der Vortheile der LoosuNg pünktlich und in reinlichem Zustande zu erscheinen. Jedem der loosungSbrrechtigten Mannschaften ist nach 8 66,S der Wehr-Ordnung daS per« sSnliche Erscheinen im Lvvsungstermtne überlassen. Für die Nichterschienenen wird durch ein Mitglied der Ersatz-CümMifsivN geloost. Wer durch Krankheit am Erscheinen im Musterungstermme behindert ist, hat ein ärztliche» Zeugnih einzureichen, welches, dafern der ausstellende Arzt nicht amtlich angestellt ist, durch die »olijtivehSrde zu beglaubigen ist. Gemüth-kranke, Blövsinntge, Krüppel u. s. w. können auf Grund eines solchen Zeugnisses von der persönlichen Gestellung überhaupt befreit werden. Zeder Militärpflichtige, sowie seine Ungehörigen sind berechtigt, «»träge auf die tu ßH 82 »nd 83 der Wehr-Ordnung zulässigen Zurückstellungen in Berücksichtigung bürgerlicher Verhältnisse, oder auf Befreiung von der Aus hebung zu stelle«. Diese Anträge, deren Unterstützung durch Vorlegung von Urkunden und Stellung von Zeugen und Sachverständigen den Betheiligten nachgelassen ist, sind mittelst der vorgeschrieveneu Formulare, mit dem Gutachten des Gemeinde- I ratheS bez. StadtratheS versehe«, sobald wie irgend thunltch, spätesten» aide» im Musterungstermine bet dem Unterzeichneten einzureichen. Neklamationen, welche der Ersatz-Commission zur Prüfung nicht «mter- breitet worden sind, haben keinen Anspruch auf Beachtung Setten der Ober» Ersatz-Behörde, dafern die Veranlassung zur Reklamation nicht etwa erst näch Beendigung deS Musterungsgeschäfts entstanden ist, und könne« ohne Weitere» zurückgewiesen werden. Zur Bestätigung der in ReklamationSanträgen beyanptetr« Arbeit»« «nd Aufsichtsunfähigkeit hat sich dieienige Person, zu deren Gunsten reklamirt worden ist, der «rsatz-Eommisston im Musterungstermtne persönlich vor» zustellen. . , . _ Wer an Epilepsie zu leiden behauptet, hat auf eigene Kosten drei glaubhafte Zeuge» hierüber amtlich abhören zu lasten, oder daS Zeugnisi eines beamtete« Arztes beizubringen. Jeder Militärpflichtige darf sich im MusterungStermine freiwillig zum Diensteintrittr melden und auf seine Loos-Nummer verzichten, ohne daß ihm hieraus ein besonderes Recht auf die Auswahl der Waffengattung oder des Truppentheils erwächst. Der einzige Boriheil, auf de» sie mit Gewißheit rechnen können, ist der, daß sie am allgemeinen Einstellungstermine eingestellt, also nicht dem Nachersatz zugetheilt werden, oder überzählig bleiben. Meldungen zum freiwilligen Eintritt im Aushebungstermine sind unzulässig. An die mit Führung der Rekrutirungsstammrollen beauftragten Ortsbehörde« dG AuShebungsbezirkes Freiberg ergebt hiermit in Gemäßheit von tz 62,3 verbunden mit 8 61,8 der Wehr-Ordnung Veranlassung, Nicht nur die an ihrem Orte aufhältlichen Militärpflichtige« rechtzeitig zu beordern und für deren pünktliches Erscheinen im Musterungstermine besorgt zu sein, sondern auch selbst in dem letzteren sich einzufinden und die Rekkutirungsstammrolle«, welche ihnen demnächst wieder zugehen werden, mitzubringen. Freiberg, am 18. Februar 18S8. Der Civilvorsitzende der Königlichen Ersatz-Commission des Aushevnngsvezirks Freiverg. Nr. 8talt»«rk, AmtShauptMann. ,i r , —N « , - riSEMAS» ES wird hiermit zur öffentlichen Kenntmß gebracht, daß in Zukunst dir Verkündigung allgemeiner Veröffentlichungen und Anordnungen in Gemeinde- und ortSpvlizeilichen Angelegen» Hecken für Hilbersdorf, soweit sie nicht nach wie vor nur durch Aufnahme in den Freiberger Anzeiger geschieht, durch Anschlag i» Vee Hausflur des Gemeindeamts erfolgen soll. Freiberg, den 1. März 1898. Königliche Amt»hckuptm«M«schhsk . Nn. kt« Inert» — Holz-Versteigerung. Freitag, de« 11. März e., Vormittags von */°S Uhr a« sollen im ÄLsihös zum »Kronprinz««" in Brand nachverzeichnete, im »untere« Freiwald- in den Durch- sorstungsorten der Abtheilungen 3 biS 6, 10 Und 11 UNd im Holzschlag der AbtheilUngeN 2 üÄ 9 aufbereitete Hölzer meistbietend gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden und jMt: 95^/, Hundert fichtene ZaUnstengel, 2—4 öm star^ 8 rm birkene Scheite Und Nollen, 84 „ fichtene , „ , 9 „ „ Zacken, 15,4 Wellenhundert erleneS Schlagreifig, 65,6 „ fichtenes Durchforstreistg, 250 rm fichteneS ÄbraumrLisig, 279 „ fichtene Stöcke. Freldsrg, den 22. Februar 1898. Dev «tadteaty. Nbthellgng für Forstsachett. Lon»«. Fhrz. Sparkasse Langenau. Kapitalien leihen wir gegen mündelmäßige Sccherheit auf Grundstücke zu 4 Prozent Verzinsung aus. Die Verwaltung der Sparkasse de» SparkaflenverbandeS Langen««. -VvInNnIet, Dir Politisch« Umschau. Freiberg, den 4. März. Der deutsche Reichstag hat gestern die Berathung des Etats für da- Reichseisenbaynamt fortgesetzt. Abg. Graf Bernstorff (Reichsp.) erörtert die Frage des Personengeldtarifs. Selbst wenn dieser Tarif ermäßigt werden sollte, bitte er um Beibehaltung der Rundreise- und Rückfahrkarten, die sich sehr bewährt hätten twd beim Publikum Mit Recht sehr beliebt seien. Abg. Stolle <sozdem.) kömmt nochmals auf die Eisenbahnunfälle zu sprechen ünd weist auf die lleberlastung der Beamten hin. Abg. Graf Kanitz lkons.) wendet sich gegen die neulichen Ausführungen der Nbgg. HaMMacher UNd Roesicke bezüglich des englischen Handels vertrags und der dabet zit beobachtenden Larifvölitik. Aus dem Schweigen deS Präsidenten des ReichSeisenbahnamts auf seine 'betreffende Anfrage glaube er entnehmen zu können, daß die Ver handlungen über die KohleNtartfe noch schwebten. Gegen die Kanäle habe er das Bedenken, daß ihr Verkehr, wenn sie bei starkem Frost zufrören, doch auf Vie Bahnen übergehen müsse. Abg. Schoenlant (sozvrm.) betont, der preußische Handelsministrr habe int Abgeordnetenhause die Sparsamkeit der preußischen Eisenbahnen hervorgehübcn, leider erstrecke sie sich gerade auf die Löhne der Arbeiter. Wenn Man Besserung der Zustäube Wolle, genügten nicht verkehrstechntsche Reformen, sondern es sei auch ein vermehrter Bahnarbeiterschntz und eine vermehrte Babü- arbeiterhyglene nothwenvig. Dem Fistalismus müsse man die Politik der sozialen Reform entgegensetzen. Abg. Gamp (NetchSp.) fuhrt aus, daß die Behauptung, als ob die Sicherhecksmauregeln aus fiskalischen Gründen vernachlässigt seien, litt Abgeordneten- hause von den Ministern v. Miguel und Thielen widerlegt worden sei. Dis Verstaatlichung der Eisenbahnen sel eme der ürökten Thate» des Fürsten Bismarck Und deS Minister« von Maybach Durch die Ueberschüsse dik Eisenbahnen würden die LinkoMmensteuersätzt tu Mäßige» Grenze» gehalten. Söll einer Herabsetzung der Tarife würden weder die Industrie noch die Landwckthschaft Vortheil haben. Unsere Eisenbahnverwaltung stehe an der Spitze aller Eisenbahnverwaltungen. Abg. Hammacher (natlib.) sagt,, er bekämpfe nicht das Staatsbahnshstem an sich, es sei aber bei UnS nicht richtig ausgeführt. Das Privatbahn system würde sicher Mehr und bessere Leistungen erzielen als unser Staatsbahnsystem. Die finanzielle Existenz des preußischen Staates sei ganz abhängig von den Eisenbahnüberschüsseu. Wenn Nun einmal statt 200 nur 100 Millionen an Üeber- schüffen einkämen? Dann hätte Preußen rin Defizit von 100 Millionen, und das sei die große Gefahr. Die Eisen- bahnfinauzen müßten von den Staatsfiuanzen getrennt sein. Abg. Werner (dtschsoz. Refp.) hält daS Eindringen der Juristen in alle Verwaltungen für ein Unglück und spricht sich gegen die Sparsamkeit in der preußischen Eisenbahnverwaltung, sowie gegen die Ueberlastung der Betrtebsbeamten aus. Abg. Prinz zu Schönaich-Carolath (b. k. F.) hebt hervor, daß die Klagen über den Wagenmangel Jahr für Jahr erhoben würden und sich als berechtigt erwiesen hätten. Ebenso sei die Ucberhäufung der Bahnbeamten Mit Dienst Nicht zu leugne». Die Unfälle redeten da eine sehr beredte Sprache. Schließlich lenkt der Redner noch Vie Aufmerksamkeit auf die Klagen der Textilindustrie in Chemnitz über dis langsame Beförderung ihrer Fabrikate. Abg. Graf Stolberg (kous.) bedauert, daß wir kein Rei hseisenbahngesetz haben. Trotzdem habe das NeichseisenbahnaMt segensreich gewirkt. Der Redner verbreitet sich ferner über die Tarifreform. Abg. Beckh (freis. Bolksp.) hält eine Tarifreform sür nöthig und Meint, daß Preußen das Hindernitz für diese Reform sei. Abg. Roesicke (b. k. F.) wendet sich gegen einige Vorwürfe, die Graf Kanitz gegen ihn bezüglich der Kohlentarise erhoben habe. Abg. Fuchs (Ctr.) legt die Rachtheile der Staffeltarife für die Länv- wirthschaft des Westens dar. In einer weiteren Debatte, in welcher mehrere Redner gegen vorhergegangene Ausführungen potemtstre«, kündigt der Nbg. Graf Kanitz (tuns.) für heute «ine große Debatte im preußischen Abgeordnetenhaus« über die Handel»« Politik an; er sei soeben aufgefordert worden, in jenem Hause über die Handelspolitik einen Vortrag zu halte», der an eine Petition angeküvst werden solle. Darauf wird die Debatte ztr Titel 1 geschlossen. Der Titel, sowie der Antrag Pichnicki, be« treffend die Ecseubahnuufälle, werden angenommen. Schließlich wird auch der Rest des Etats bis auf die einmaligen Ausgaben erledigt. -- Freitag: Initiativanträge; Petitionen. Die Aussichten für die Flottenvorlage gestatten sich nach der „B. B. Ztg." folgendermaßen: Gegen das Gesetz stimmen 48 Sozialdemokraten, 20 Pole», 28 Mitglieder der freisinnigen Volkspartei, 12 der süddeutschen Volkspartet, 9 Elsaß-Lothringer, etwa 8 Wilde, wahrscheinlich auch einige Mitglieder der frei sinnigen Bereinigung, vielleicht 4, und einige Antisemiten, viel leicht 3, zusammen 132. Dafür stimmen 57 Konservative, 25 Reichsparteiler, 49 Nationalliberale, 9 Antisemiten, 9 Mitglieder der freisinnigen Bereinigung, 14 Wilde, zusammen 163. An der Mehrheit würden dann noch 36 Stimmen fehlen. Es muß also von dem 101 Mann starken Centrum ein gutes Drcttheil für das Kompromiß eintreten, wenn eS durchgehen soll. Wie das Blatt von guter Seite hört, wird sogar das CentruM „eilr Beispiel von straffer Organisation" geben und ohne Spaltung zustimmen. Vergebens wird in der „Freis. Ztg." in verzweifelter Astse gekämpft, um die Marinevorlage zu Falle zu bringt». Der dort ausgesprochenen Annahme, daß die sämmtlichen, nach dem Sollbestand des Flottengesetzes erforderlichen großen u»d kleinen Kreuzer entweder schon vorhanden oder bereits vom Stapel gelaufen sind uud ihrer FertigstellUng in allernächster Zeit tntgegtksehen, wird die Regierung mit der entsprechenden Ent schiedenheit engegentreten. Die Marinevorlage ist also in gutem Fahrwasser. In der Budgetkommisston des Reichstags wurde gestern die Spezialberathung der Flottenvorläae fortgesetzt. 3 8, betk. Jn- dtensthaltunge» wurde «ach dem Vorschläge de» Refettn«», dtr