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WnfnnSdreWgster Jahrgang 20. Januar 1883 Sonnabend üt .nt ür atist- ragen. Pulsnitz, am 17. Januar 1883. n und Ue >en e zum auner, esitzer, orden >aben. ner. itz ir. im 7. chänke 8and- Der Stadtrath. Schubert, Brgrmstr. 'S, on Der Stadtrath. Schubert, Brgrmstr. f dem ; ver- wird «geben en n- rr- ch- rs L. . M., lungS- . sr >st den and 1 erden, nann- lt ein en. keine Ursache habe einen Krieg zu fürchten, und von der deutschen Armee überzeugt sei, daß für sie in einem neuen Kriege gegen Frankreich nur Sieg oder Tod ihre Losung sein werde so versage ihm jedoch sein Gewissen, einen Krieg zu wünschen oder gar anzuschüren. Aber auf ein Schüren zum Kriege lause die Aufmunterung -ur Protestion und Aktion in Elsaß - Lothringen gegen Buchdruckerei von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Paul Weber in Pulsnitz. der hiesige Männerturnverein veranstaltet. Zur Auf führung gelangt erstens: „Moritz Schnörche", oder „Eine unerlaubte Liebe", zweitens: „I)r. Kranichs Sprechstunde", (s. Inserat in heutiger Nr. d. Bl.) Es wäre von Herzen zu wünschen, daß diese Vorstellung in Anbetracht des guten Zweckes wegen die reichste Unterstützung fände. — Am Dienstag Abend kurz nach 8 Uhr, brannte in Pulsnitz M. S. das dem Gutsbesitzer Oswald ge hörige Wohnhaus nebst Scheune und AuSgedingehauS mit allen Vorräthen bis auf den Grund nieder. An ein Retten von Mobilien war bei dem schnellen Umsich greifen des Feuers nicht zu denken; von dem Vieh konnte, bis auf ein Schwein und einige Hühner, welche ver brannten, soweit alles gerettet werden. Der Calamitose hat nicht versichert. Wie man hört, wird Brandstiftung vermuthet. Pulsnitz. Am vergangenen Sonntag hielt Herr Kamerad Richter aus Dresden im hies. Militärverein einen Vortrag, welchem über 100 erschienene Kameraden mit großem Interesse folgten. Der Redner besprach den Feldzug von 1870—71 und beleuchtete hauptsächlich die Thaten des Kgl. S. (12.) Armeekorps, worauf er auf die allgemeinen Leistungen zu sprechen kam und in Kürze auf sehr leicht faßliche Weise sämmtlicher Schlachten und Gefechte Erwähnung that. Mit einem Hoch auf Sr. Maj. König Albert, Protektor von Sachsens Mili- tärvereins-Bund, schloß der Redner seinen interessanten Vortrag, wofür ihn allgemeiner Dank zu Theil ward; auch gab derselbe das Versprechen, die Mitglieder des hies. Militärvereins nochmals mit einem Vortrag zu erfreuen. — Die Zeit, wo Eltern und Vormünder besorgt sind, ihren Pflegebefohlenen, welche eine Profession er lernen wollen, ein gutes Unterkommen zu verschaffen, rückt von Tag zu Tag näher. Manchem Vater wird die Wahl eines Lehrherrn in der jetzigen Zeit Sorge bereiten. Jeder Vater und Vormund soll vorerst sein Augenmerk darauf richten, seinen Sohn nur bet einem Gewerbtreibenden, welcher einer Innung angehört, unter zubringen, denn nur von denjenigen Lehrlingen, die hx Amtsblatt des Königlichen Amtsgerichts, sowie des Stadtrathes zu Aulsnitz. Unterm 1S. Januar d. I. ist Herr Kaufmann Moritz Schögel, allhier, anderweit als Stadtrath verpflichtet und in sein Amt eingewiesen worden, was hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Zeitereignisse. Pulsnitz, 19. Januar. Wir verfehlen nicht, noch mals auf die Sonntag, den 21. d. M., im Schützenhause zum Besten der Nothleidenden am Rhein stattfindende theatralische Vorstellung ausmerksam zu machen, welche Deutschland hinaus, denn dadurch würden in der Be völkerung Zweifel über ihre Zusammengehörigkeit mit Deutschland erweckt und den chauvinistischen Hetzereien Raum gegeben. Immer von Neuem werde auch in die Welt hinausposaunt, daß Elsaß-Lothringen unter dem Drucke der deutschen Verwaltung seufze und einen Be freiungskrieg herbeisebne. Dies sei aber grundfalsch, denn der Statthalter habe sich überzeugen können, daß die elsaß-lothringische Bevölkerung keinen Krieg, wohl aber den Frieden und die Ordnung wolle. Aber immer wieder trete die Agitation dazwischen, suche die deutsche Verwaltung in den Augen der Bevölkerung herabzusetzen und die Machtvollkommenheit der deutschen Regierung durch Jnlriguen und Hetzereien zu verkleinern. Aber diese Versuche seien gescheitert und auch das Sprachen gesetz wie der Diktaturparagraph nicht abgefchafft worden, denn den letzteren gebrauche man, weil außergewöhnliche Zustände auch außergewöhnliche Maßregeln erheischten. Nie könne daher Elsaß-Lothringen das volle Verfassungs recht bewilligt werden, so lange befürchtet werden müsse, daß dieses Verfassungsrecht benutzt werde, um die In teressen Deutschlands zu schädigen. Im Uebrigen könne man sich ja in die Lage der Elsaß-Lothringer hinein denken und begreifen, daß sie ihre Blicke noch nach Frank reich richteten, aber man verlange von den Elsaß-Loth- ringern auch noch keine Anhänglichkeit, keine Sympathie für Deutschland, aber klar müsse man sich in Elsaß- Lothringen über das bestehende Verhältniß werden und daß Elsaß-Lothringen nur gedeihen könne, wenn es im vollen Besitz des Verfassungsrechts gelange. Deutschland könne das"bestehsnde Verhältniß leichter ertragen und in Ruhe das Heranwachsen einer neuen Generation in Elsaß-Lothringen abwarten. Wird ndet. Geschäftsstelle« für Königsbrück: bei Herrn Kaufm. M. Tschersich. Dresden: Annonccn-Bureaus Haasenstein <L Vogler u. Jnvalidendanl. Leipzig: Rudolph Moss» Bekanntmachung, das Aufliegen pp. von aus der Armencasse Unterstützten in öffentlichen Wirtschaften betr. Nach § 134 der Armenordnung vom 22. October 1840 sind Schenkwirthe, welche wissentlich Personen, die öffentliche Unterstützung genießen, das Aufliegen, Zechen und Spielen in ihren Schankstätten, gestatten, mit 5 bis 20 Thalern Geld- oder verhältmßmäßiger Gesängnißstrafe, im ferneren Wiederholungsfall aber zugleich mit Ein ziehung der Schankconcession und Schließung der Schankstätte zu bestrafen. Es wird diese Bestimmung hierdurch mit dem Bemerken eingeschärft, daß die Besitzer von^Schankwirthschaften hiesiger Stadt die Namen derjenigen Einwohner, welche für sich oder die Ihrigen Unterstützung aus der Armencassc beziehen, von dem unterzeichneten «stadtrath mitgetheilt erhalten werden und daß sie den Verkehr dieser Personen und ihrer Angehörigen in ihren Lokalitäten, insbesondere auch zum Zwecke des Besuchs von Concert und Tanzmusik, sowie theatralische Aufführungen bei Ver meidung obiger Strafe schlechterdings nicht dulden dürfen. Pulsnitz, am 18. Januar 1883. Tie BcrfasjnnMragc in Elsatz- Lothringc». Die Reichslande Elsaß-Lothringen müssen bekannt lich noch immer in einem bedauernswerthen Ausnahme zustände im Reiche gehalten werden und konnten bis jetzt noch nicht ihre verfassungsmäßigen bundesstaatlichen Rechte erlangen. Ueber den Stand dieser heiklen Frage hat nun am 16. Januar bei Gelegenheit eines zu Ehren des elsaß-lothringischen Landesausschusses stattgefundenen Fest ¬ mahles der Statthalter General-Feidmarschall v. Man teuffel in Straßburg das Wort ergriffen und dieselbe vom politischen und menschlichen Standpunkte als Staats mann, Patriot und Feldherr beleuchtet, weshalb diese Rede im Reiche die allgemeinste Beachtung verdient. Mit Offenherzigkeit und Ueberzeugung sprach der Statthalter cs aus, daß die Verfassungssrage für Elsaß- Lothringen vom Standpunkte des Rechts und der Politik nur dann ihre Lösung finden könne, wenn man in Elsaß- Lothringen definitiv die Wiedervereinigung mit Deutsch land anerkenne. Leider sei dies aber noch immer nicht der Fall, wie zahlreiche Demonstrationen einzelner Personen, H . ganzer Corporationcn und selbst der Reichstagsabgcord- neten Elsaß-Lothringens bewiesen hätten. Bei den letzten wens- NeichStagswahlen habe der Statthalter die Bitte ausge sprochen, Männer in den Reichstag zu wählen, welche die Zusammengehörigkeit Elsaß-Lothringens mit Deutsch land offen anerkennen, statt dessen habe man Protestler gegen diese Zusammengehörigkeit gewählt, von denen der eine sogar in sein Programm geschrieben habe: Pro testatio» und Aktion! Diese Worte hätten die ganz be stimmte Erklärung: „Krieg, damit Elsaß-Lothringen nicht bei Deutschland bleibt!" Aber obwohl er als General Erscheint: Mittwochs und Sonnabends. Abonnementspreis: «einschließlich deö jeder Sonnabend-Nmnmer beiliegenden SonntagSblatteS) . Vierteljährlich I Mk. 25 Pfg. Inserate werden mit »0 Pfennigen für den Raum einer gespaltenen Corpus- zeile berechnet u. sind bis spätestens Dienstags und Freitags Vormittags » Uhr hier aufzugeben. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Gurt Mowland zu Pulsnitz ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Vertheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerth- baren Vermögensstücke der Schlußtermin auf 15. Februar 1883, Vormittags 1O Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst bestimmt. Pulsnitz, den 16. Januar 1883. Söhnel, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Wochenblatt für Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Rabeburg, Moritzburg und Umgegend rbehör « ver- IV. Laden sieben. stema. -« U le und »/< u. Lwb. von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung auf. 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