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Sächsischer Landes-Anzeiger : 15.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188608159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860815
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860815
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-08
- Tag 1886-08-15
-
Monat
1886-08
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 15.08.1886
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^188. — «. AbounemeutSpreiS: Der llvvatteiische — jeden Wochentag Abend (mit dem Datum des folgenden Tage-) zur Versendung gelangende — Landes-Anzeig e mit Beiblättern kostet monatlich 60 Pfg. bei den Ausgabestellen in Chemnitz und den Vororten, sowie bei der Post. (Eingetragen unter Nr. J«L.u.4. Quartal «rscheintfür Monnenten öichstsche« Liseababu-Kahrvlanheft. Verlast: Alexander Wiede, Buchdruckerei, Lhemnttz. -Schsischer F«Ili>kS.A»?kiKkr mit „Chemnitzer Stadt-Anzeiger . Unparteiische tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen. Sonntag, 15. August 188V. , JusertionSPreiS: . «am» einer schmalen KorduSzeih » Psg-z — Sirllame (Ispaltige Petitzeile) SOPfa.— «eiWiederholung großer AnnonceuRabatt. Bei Bestellungen von Auswärts wolle««, Inserat« nchmrn «mßer der Verlag»« Expeditiou die Annoncen - Bureaur a» Srtedition und Skebakttea ßriblSNn! ^Tägliches Unterhaltungsblatt" »Id himnstisch illustrirtes SomlioMit „Lustiges Bilderbuch". Telegraphische Vkachrichten. vom 13. Avgust. München. Die hiesige» Gemeind,. Bevollmächtigte» haben die Einladung de» Pest«« Magistrate» zur Theilnahme au der zweihundert- jährigen Jubelfeier der Rückeroberung Ofen» unter dem Hinweise anf di« gegenwärtig« feindselige Behandlung der Deutschen i« Ungarn abgelehnt. Brüssel. Die Arbeiter-Delegirte« erhielten von dem Eisen bahn-Minister die Zuficherung, daß die Arbeiter - Gesellschaften für nächste« Sonntag dieselbe Ermäßigung der Eiseubahupreise genießen würden, die auch anderen Gesellschaften und Gruppen von Reisenden zugestanden wird. Alle Züge werden verdoppelt oder ver dreifacht. Die Voorurt, da» vlämische soeialistische Genier Organ, sagt, da» Hennegau würde am zahlreichsten vertrete« sein, da da» Eentr« allein 8- bi- 10,000 Arbeiter mit acht Musikcorp» schicken wird. In Charleroi ließen sich 3000 Arbeiter eiuschreiben. Zn Borinage (Hennegau) wird Samstag von Mittag an nicht mehr ge- arbeitet. Die Grubenleute kommen in ihrem Arbeiteranzuge. Bürger meister Bul» erklärte bei der Vereinigung der Bürgermeister der Borstädte, die eiugezogenen Erkundigungen ergäben, daß die Stimmung der Arbeiter eine durchaus friedliche und keine Ruhestörungen zu ge wärtigen seien. Uebrigen» solle jeder seiner College« di« Maßregeln ergreifen, welche er für nöthsg erachte. Nach den furchtbare» Strafen, welche den Rädelsführern der Baudoux'schen Brandlegung und Plünderung in MonS durch da» Geschwornengerkcht diktier wurden, dürften die Leiter der Arbeiter-Manifestation ängstlicher besorgt sein, als di« Behörden, jeder Ruhestörung vorzubeugen. Im Allgemeine» billigt di« öffentliche Meinung de» Beschluß BulS', da» Petition» und Bersammluugsrecht gewähren zu lasten. Petersburg. Die Casteiner Zusammenkunft wird von der Petersburger Wjedomosti als das E«d« de» Drei-Kaiser- Bündnisses betrachtet. Andere Blätter trösten sich damit, daß die neue Combiuatkon zur Erhaltung de» Friedens ohne Berücksichtigung der Interessen Rußlands von geringer Bedeutung sei, da Rußland den festen Willen habe, jede Beeinträchtigung seiner Interessen zu verhindern. Die Ernennung de» Fürsten Manrocordato zum griechischen Gesandten in Petersburg wird als ein Beweis der erfolgten An- Näherung betrachtet, die russischerseitS durch den Empfang, welchen die Königin und der Kronprinz hier fanden, bethätigt wurde. Einem Rußland ergebenen Griechenland verheißen die Jonrnale die Festigung der griechischen Interessen auf der Balkan-Halbinsel. Kopenhagen. In der gestrigen Sitzung des StaatSrathS wurde «in provisorisches Gesetz beschlossen, welche» bestimmt, daß der faktische Leite» einer Zeitung als verantwortlicher Redakteur genannt werde« müsse. Insofern die» beobachtet wird, soll di« Anonymität der Verfasser nicht aufgehoben werden. Falls «in Strohmann al» Redakteur oder Verfasser genannt wird, soll die Zeitung mit 1000 bi» KOOO Kronen Geldstrafe belegt werden und der faktische Rrdacteu» oder der Verfasser die Berautwortung tragen. Alle Entschädigungen, Prozeßkosten «ud Geldstrafen, worin die Zeitung verfällt wird, sollen ans den Einkünfte» derselbe« beigetriebe» werden. Di« Berbreituug anSläudischer Zeitungen kann durch ein Verbot bei dem Postamt« untersagt werden. wori» die Zusammeulü»fte in «isfingr» und Gastrin al» eine «er- schwö.ung gegen Rußland dargestellt werde«, welche di« Berliner und Wiener Blätter mit henchlrrische» FriedenSworte» zuzudecken bemüht seien! — Während in «lteubmg fidel Scat gespielt wurde, habe» die Soelaldemokrate» dort eifrig gearbeitet. E» ist ihnen gelungen, eine» Kandidaten in de» altendurgische« Landtag bei de« letzt statt- gehabten Wahle» zu bringe». E» ist das der au» Leipzig auSge- wiesen« Buchbinder «»chwald. Allerdings wird die Wohl wegen eines verstoße» gegen da» Wahlgesetz angefochten. Frankreich. Immer noch Boulauger! Noch haben die srauzö- fischen Blätter nicht aufgehört, den KriegSminister wegen der Briefge- schichte hart mitznnehme«, so werden schon neue Klagen laut und e» wird ihm vorgeworfen, die Generalrathswahle« ungebührlich beeinflußt zu haben. So hat er dem Abg. Andrieux einen Brief geschrieben, die Garnison seines Departement- nach dem Wunsche der Bevölkerung ver mehren zu wollen. Andrieux veröffentlichte den Brief und wurde gewählt. Einem orleanistischen Candidaten» Hauptmann in der Landwehr de Witt, drohte er Amtssuspenfion für den Fall seines Siege» über den republikanischen Candidaten an. De Witt wurde gewählt — bekam aber auch vom Minister den erwähnten Denkzettel. — Die Familie Orleans kann in der Knauserei wirklich als Musterfamilie gelten. Nachdem er der Herzog von Aumale eben erst verstanden hat, den Pariser Blättern seiner Partei die Kosten für den Feldzug gegen Boulanger zuzuwälzen, giebt der Graf von Paris selbst eine Glanz leistung ersten Range» auf diesem, eines Fürsten nicht gerade würdigen Gebiet. Der Stadt Eu, wo er sein Schloß hat und deren Bewohner ihm sehr avhängen, hatte er einen Beitrag von 19,000 Frauken für die Wiederherstellung der dortigen Kirche versprochen und im Ver trauen darauf find die Bauten begonnen. Jetzt find sie der Vollend ung nahe, und der Maire fragte nun höfischst bei dem Prinzen wegen des Gelbe» an. Zur Antwort schickte der Graf einen Brief, er glaube durch seine Ausweisung dieser Verpflichtung entbunden zu sein! Und eine solche Knauserseel« sollte der Republik Frankreich ge fährlich sein! — Die Nachrichten ans Toukkn lauten sehr beim- ruhigend. Die Cholera ist wieder ausgebrochen und fordert in de« französischen Truppen schwere Opfer. England. ES ist eine Art Programmrede, welche der Ministerpräsident Salisbury bei dem Bankett zu Ehren de» neuen Lord-Mayor» von London gehalten hat. Am besten klingt, daß der Lord auswärtige Verwicklungen nicht befürchtet. WaS Irland be trifft, will er Reformen und Zwangsmaßregeln in Anwendung bringen. Die letzteren werden auch wohl uöthig werden, denn die Stimmung auf der grünen Insel bleibt fortgesetzt bedenklich. So wurden in Londonderry bei einem Umzug« der Oravgisten zu Ehren eines historische« Gedenktages zwei mit Geschützpulver gefüllte Flasche« nach dem Zug« geworfen. Es fand zwar keine Explosion statt, aber be- dentlich find solche Sachen doch sehr. Die Geschäftslähmung ruft auch in England immer traurigere Erscheinungen hervor. Die Eisen gießerei von Kinnersley L Comp, in KidSgrove hat wegen Arbeit- mangels ihre Werkstätten geschloffen. Gegen 1000 Arbeiter find dadurch außer Verdienst gesetzt. — Die Elliee-Jnsel«, welche England soeben im Stille« Ocean anneetirt hat. umfassen im Ganzen nur 37 Quadratkilometer. Die Bevölkerung beträgt 2b00 Köpfe. Politische Rundschau. Chemnitz, de« 14. August. Deutsches Reich. Znm ersten Male ergreift das Berliner Kanzlerblatt an leitender Stelle da» Wort, um sich übe» die Be deutung der Kaiserzusammrnluuft auSznlaffeu. Die N. A. Z. schreibt: Wenn aber da» deutsche Volk, ebenso wie die Völker der österreichisch- ungarischen Monarchie, in der Herzlichkeit der persönlichen Beziehungen zwischen den beiden Monarchen mit freudiger Geuugthnung die Bürg schaft sür di« Erhaltung de» beiden Staaten znm Segen gereichenden Bündnisse» erkennen, so hat sicherlich die Feierlichkeit, mit welcher sich die Begegnung der beiden Kaiser in diesem Jahre vollzog, eine« um so freudigeren Eindruck auf dieselben geübt, ohne daß sie im Uebrigen Veranlassung hätten, dieser Feierlichkeit irgend eine demonstrative Tendenz «uterzuschieben. Im Gegevtheil wird man überall, wo die Erhaltung de» Friedens in die oberste« Ziele der Politik ausgenommen ist, welche in derselben die Bedingung de» BölkerglückeS und einer gedeihliche« Kultureutwickelnng erkennt, gleich sehr wi, in Deutschland «nd in Oesterreich-Ungarn sich Glück wünsche« zu der Art, wie die Kaiserbegegnnng sich in diesem Jahre vollzogen hat, denn diese Feier lichkeit charakterifirt nicht blo» den Fortbestard, sonder» auch da» Wachrthum der freundschaftlichen Beziehungen auf der Grundlage de» vollen, wechselseitigen Einverständnisses." — Der Beginn der Arbeite» sür den Nord ostseekanal, dessen Bau im Ganzen 8 Jahre dauern wird, dürste noch einige Zeit aus sich warte« lassen. Zunächst ist die Kanalbaucommisfio» zu bilden «nd dann find «ine Meng« technisch« Vorarbeiten z« erledige«. Darüber kann gut und gern noch «in Jahr hlngehe». In noch weiterer Ferne steht anscheinend die Inangriffnahme de» Rhein-EmS-Kanal». Für di« Ausführung desselben ist bekanntlich die unentgeltlich« Hergabe de» Banterrain» feite»» der Interessenten gesetzlich al» Bedingung gestellt. Bevor diese Bedingung nicht erfüllt ist, könne» auch die i« Gesetz selbst vorgesehenen Gelder nicht flüssig gemacht «ud daher selbst die speeirllen Vorarbeiten nicht in Angriff genommen werde«. — Die Londoner Handelskammer hat ihre» Schriftführer Murray nach Deutschland geschickt, «m die Export »useen und Mnsterlager zu stndire» n»d zu ermitteln, inwieweit sich solche Einrichtungen für sein Hrimathland empfehlen. Wir sollen also Borbill» sein! — Die Schwierigkeiten, welche der Begründung einer über seeischen deutschen Bank noch vor kurzer Zelt i« «ege standen, sollen einer Lösnng entgrgengrsührt werden, indem man de» besonder» eurrgischen Vertretern des Grnndsatze» eine- Privat- Institute» gewisse Zugeständnisse machen will, di« aber anf keinen Fall so weit gehen werde«, daß sie einen Verzicht aus die Leitung der Bank von Reichswegen auSschlöffen. — I» immer größere Wuth gegen Deutschland rede« sich die russischen Blätter hinein. Go bringt der »Nowoje Wrenja* jetzt einen Artikel unter der Urberschrist »Geheimnisse von Gastrin", Di'iemark. Ein gegen di« Soeialdrmolratrie gerichtete» Ausnahmegesetz, sowie ein provisorischer Nachtrag znm Preß- grsetz find, wie die »Hamburger Nachrichten" au» Kopenhagen schreiben, druckfertkg. Orient. Die Trfahrnugeu, welche anläßlich der letzten Kriegs bereitschaft gemacht wurde», haben dir Aufmerksamkeit der kompetenten Kreise ans di« Nothwendigkeit verschiedener Reformen gelenkt. Wie man der »Wiener Ztg." schreibt, soll eine vollständige Umgestaltung der Reserve der aktiven Armee und der Territorial-Armee erfolge», und zwar in der Richtung, daß einige Tage nach der MobilifirnugS- Ordre die gesamwte Armee zur Verfügung stehen soll. Um die Armee von zahlreichen ihr bisher zugewiesenen Dienstleistungen zu entheben, soll der Effeetivbestaud der Gendarmerie verdoppelt werden. Die betreffende» Auslage« sollen zur Hälfte von den Gemeinden bestritten werden. China. Englische Blätter melden au» Tientsin: Die Nachricht, daß di« Russen Port Lazareff besetzt haben, hat hier große Aufregung hervorgerusen. Man darf jedoch aunehwrn, daß die Besetzung osficiell noch nicht erfolgt ist. Die Russen schützen di« Besetzung von Port Hamilton dnrch die Engländer als Grund vor, daß st« Port Lazareff aunrktirt haben. Di« chinesisch« Regierung hofft jedoch, daß die Engländer Port Hamilton rä»we» und dadurch den Raffen diesen Vorwand nehmen werde«, in welchem Fall man England aus andre Weis« schadlos zu halten gedenkt. Amerika. Einen beherzigen»Werth«« Erlaß der anch in Dentschland «in Vorbild sei« sollte, hat der Präsident der Ber einigte« Staaten erlassen. In de« Erlaß heißt eS: »Ich hatte die jetzige Zeit für angemessen, alle Unterbeamt« in den verschiedenen Departement» u»d alle Bundesbeamte davor zu warnen, ihre amtliche Stellung znr Lontrol, de» politische« Bewegung in ihren Wohnsitzen zu benutze«. Beamte sind die Diener, nicht die Herren de» Volk,». Nicht allein kommt ihr« Zeit und Arbeit der Regier ung zu, sonder« sie sollten e» ängstlich vermeiden, in ihre« politische» Handlungen sowohl wi« bei der Ausübung ihre« Amtspflichten dnrch Zurschaustellung von Parteigänger«! bei ihre» Nachbarn, mit denen fie in awtlicher Beziehung in Berühruug kommen, Anstoß zu er- regen. Persönliche», IhätkgrS Interesse in politischen Angelegenheiten will ich damit keineswegs verdamme». Beamten ist da» Wahlrecht nicht genommen und die Ausübung politischer Rechte ist ihne» nicht verboten, aber ihre Privilegien find nicht vermehrt und ihr« Pflicht gegen die Partei nicht zu sträflicher Thätlgkeit vergrößert worden dadurch, daß fie ei« Amt bekleiden. Ei» richtiger Unterschied zwischen dem, war «in Bürger Ihn« darf und dem, wofür ei» öffentliche» «wt nicht mißbraucht werden darf, ist leicht z» finde», we»n man da» Lerhältniß zwischen dem Volke «nd feinen Beamten betrachtet und erwägt» daß politische Thätigkeit frei sein mnß von amt- lichem Zwang." Sächsisches. — Tharandt. Während de» Gewitter» in der Nacht znut Mittwoch zündete «in Blitzstrahl in SomSdors bei Tharandt dl« Scheune d«S GntSbefitzrr» Richter an, welche mit circa 200 Schock Wintergetreide völlig eingeäschtrt wnrd«. — Leipzig. Ein in einem hiesigen Geschäfte bedienpete« Markthelfer erhielt am Donnerstag Abend eine Summe von übe« 600 Mark anSgehändfgt, «m bei der hiestgen ReichSbank eine« fällige» Wechsel eiuzulösen. Der «ngetrene Diener zog es jedoch vor, mit de« Gelbe sich au» dem Staube zu machen, wurde aber bereit» in der Nacht vom Donnerstag znm Freitag in Borna verhaftet. — Rochlitz. Im nahe« Dorfe Noßwitz ist eine sogeuannt« .kluge Frau", die gegen alle Uebel «in Mittelchen hatte, mit der Polizei in Konflikt gekommen. Ma nahm ihr ihren Kram ab «nd machte ihr den Prozeß. — Penig, 13. August. Am Mittwoch Abend gegen 6 Uh« wurde im Dittmannsdorf« Holze der K8jährlge Fabrikarbeiter B. von hier erhängt aufgefuudrn. Die Ursache zum Selbstmord dürft« in momentane, geistiger Störung de» Unglücklichen zu suchen sein. — Burgstädt. Am 9. d. M. mittag» ist i« Mohsdorfer Gemeindeholze ein unbekannter Man« erhängt aufgefunden worden. Derselbe ist etwa KO Jahre alt, untermittel, hat granr» Haar und am liukeu Beine eine Wunde. Derselbe war mit granbrannem Rock, dergl. Weste, granmelirter Hose, grüner Mütze, grau und weißgestreistrm Barcheuthemd, braungerlngelte» Strümpfen, Letze,schuhen und graue« Halstuch bekleidet, und führte eine» Hakenstock und ei« schwarzlederne» Portemonnaie mit 1 Mk. 12 Pfg. Inhalt bei sich. — OelSnitz i. B. Ein Hühnerzüchter in OberhermSgrü« hatte da» gewiß selten« Glück, au» einem Euteuei zwei Junge au»- kriechen z« sehe». Die Zwillinge stad mnnter und gesund. — Adorf i. B. Am 10. August ist e- dem Sächs. Gendarm Kuanthe in Gemeinschaft eine» Bayrischen Gendarmeu gelungen, den schon seit einigen Wochen wegen verschiedener Einbrüche in den Grenz orte» gefürchteten Dieb, Namen» Degenkolb auS Grünpöhl bei Hasel rain, «inen schon vielfach bestraften Menschen, in Reha» in Bayern fest« zuuehmen. Er ging in einem guten Anzüge, wahrscheinlich de« Kleiderschrank« de» Lehrer» in Pabstleithen entnommen, «nd wnrd« dem Landgericht« in Rehau überliefert, um von da nach Plauen übergeführt zn werden. Die Grenzbewohner, welche in letzter Zelt in großer Augst und Unruhe lebten, werden durch diesen Fang anf länger« Zeit vor dem Subjekte Ruhe erhalte». — Zwickau, 13. Aug»st. vorgestern bekämpfte« sich in der Hoheustraß« «ine größere Anzahl Knaben und halbwüchsige Bursche», indem fie sich mit Steinen bombardirte« und Stöcke, an welche fie Tasck enmeffer, SlaSspitzen und dergl nicht ungefährliche Waffe« be festigt hatten, dabei brauchte«. Selbst Erwachse««, welche sich ein mengten, wurde« dnrch Steinwürfe bedroht «nd mit Schimpfreben bedacht. Ein dazukommender Schutzmann trieb die Menge allerdings zur Flucht, e» gelaug ihm aber, die Name« der Ranflustigeu fest- zustellt« und so dürfte eine exemplarische Straf« auf dem Fuße folgen. — Oberplanitz, 12. Angust. Ei« schwere» Unglück traf heute in den Nachmittagsstunde» einen hiestgen Einwohner, den Hand arbeiter Becher. Derselbe war im Begriff, ein« Fuhre Ziegel nach Planitz z« fahren. An den Schächte» kam ihm ein« Fuhre Langholz einer EbelSbrunner Holzhändler» entgegen. Der Hintere Theil des fraglichen Geschirre» kam Becher'» Wag,« z« nahe, faßte Becher, quetscht« ihn mit der Brust an sein eigene» Fahrzeug, so daß er nach mehrmaligen Umdrehungen zn Fall und unter di« Räber kam, wob« ihm rin Bein buchstäblich zermalmt wurde. Anf seine« Wnnsch bracht« «a« den BedauernSwerthen in seine Wohnnug, doch dürste sich seine Uebersührung in da» KreiSkraukeustist nöthig machen. Ob derselbe bei seinem hohen Alter die Folgen überstehen wird, ist «och sehr fraglich. — Lichtrnstein, 13. August. Vom hiesige» Rathe ist zu« Stadtwachtmeister Hierselbst Schutzmann Röhnisch an» Zwlcka« gewählt worden. Um die durch Uebertritt in den Ruhestand de» seitherigen Inhaber» vakant werdend« Stelle hatten sich einige KO Bewerber gemeldet. — Meerane. Am Dienstag Nacht- hat sich hier zwischen mehreren jungen Leute« eine arge Schlägerei mit blutigen Folgen abgespielt. Bei Gelegenheit de» Vogelschießen» in der „Tonhalle" waren dies« Leute wegen eine» Mädchen» nnter einander eifersüchtig geworden; da» Mädchen wurde von der einen Partei entführt, während die andere eine Verfolgung austellte. Bei der Brücke an der Friedrichstraße «nd Brüdergasse sprang einer von den Verfolgern mit gezücktem Taschenmesser hervor und brachte dem hier auf Urlaub anwesenden Soldaten Beiz (vom Jägerbataillou zn Dresden) mehrere gefährlich« Stichwunden bei. Ein anderer besaß die Frechheit, dem Soldaten da» Seitengewehr zu entreiß«« und damit loSzuschlagen. Außer dem Soldat«« hat «och ein andere» junger Man« Verletzungen am Kopse davongetragen. 6 Personen find in UatrrsuchuugShaft genommen worden. Der nicht ungefährlich verwundete Soldat ist nach Dresden abgrreist, um sich in'» Lazarrth zu begeben. — Grünhaiuichen, 13. August. Da» am vergangenen Dienstag Abend 11 Uhr über unsere Gegend sich entladende Gewitter war von einem Wirbelsturme begleitet, wie wir ihn hier wohl «och nicht erlebt haben. Derselbe hat seinen Weg von Waldkirchen her über uuser Dorf und «ine kurze Strecke im Flöhathale entlang bis in den Borstrndorfer Staatswald genommen. Zum Glück hatte er nur eine Dauer von wenigen Minuten, aber dieselben haben genügt, um die stärksten Bäume zu entwnrzel« oder zu zersplittern, die Dächer zu beschädigen, Fensterscheiben zu zertrümmern, ja selbst Innenwände eiuzustürzen. Merkwürdiger Weis« war diese verheerende Wirkung im Thale größer als auf der Höhe; dort hat er in einigen Privat waldungen und in Staatsforsten bedeutenden Schaden angerichtet. — Wolkenstein. Am Morgen de» II. August wurde von Arbeitern oberhalb der Glnmanuschen Fabrik An anscheinend den besseren Ständen angehörender Mann entseelt aufgefunden. Di« Leiche hatte anscheinend schon einige Woche« gelegen. Merkmale, welche auf die Todesursache schließen lassen, waren nicht au de« Körper zu finden. — Der Unbekannte soll ein au» Hopfgarten ge bürtiger Schreiber sein. — Sayda. In den höhere» Gebirgsgegenden, z. B. in d Nähe von Birnenmühlr, ist «» am letzten Freitag« ganz ungewöhnlich
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