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ElMalt und Anzeiger. Amlsötatt für dir Königlichen EerichlSäwter sowie die Stadträthe zu Riesa und Strehla. Redaktion und Verlag von S. F. Grellmann in Riesa. 12. Freitag, de» S. Februar 1872. Dicjt« Blatt „Eldcdlatt und -Neiger-' erscheint in Mesa wöldenllich zweimal, Dienstag« und Freitag«, und kostet vierteljährlich 1» Ngr. — Beftellungm werden bet jeder Postanstalt >n unstren Expeditionen in Siiesa und Strehla sowie von allen unjern Boten entgegen genommen. — Zu Annahme von Annoncen find ferner bevollmächtigt Haasenstein und Vogler in tzamburg-Allona, Leipzig und Frankfurt a. M., H. Engler in Leipzig, F. W. Siaalbach in Dresden und Eugen Fort in Leipzig. Bekanntmachung. Vom unterzeichneten Gerichtsamte sollen Sonnabend, den Itt. Februar 1812 von Vormittags S Uhr an im Justinschen Gasthofe zu Nünchritz 2 Pferde, etwa 30 Schock Stroh, ebensoviel Heu, circa SO Lentner Kartoffeln, ein« Partie Flachs, mehrere Wa gen und Wagenlheile, ein Ackerpftug und andere Geräthschaslen, gegen sofortige Baarzahlung an den Meistbietenden öffentlich versteigert werden, wat hierdurch bekannt gemacht wird. Riesa, den 2. Februar 1872. Das Königliche Gerichts-Amt. Uibrig. Wagner. Bekanntmachung. SV,«SV Thlr. — — liegen zur Ausleihung auf Hypotheken im Ganzen oder Einzelnen bei unserer Sparkaffe bereit. Der Zinsfuß ist 4'/»°/», nach welchem vom 1. Januar d. I. an auch di« bereits ausgeliehenen Eapitalten zu verzinsen sind, vorbehaltlich des Rechts, aus ö "/« Wieder zurllckzugehen. Riesa, den S. Februar 1872. Der Stadtrath. Sieger. Bekanntmachung. Die Grundsteuern aus den I. Termin d. I. sind bis zum LS. Februar l. I. nach 3 Pfennigen von jeder Steuer-Einheit an di« hiesige Sladisteuer - Einnahme abzusühren. Der Stadtrath zu Riesa, am 1. Februar 1872. Sieger. A u c t i o n. Von dem unterzeichneten Königlichen Gerichtsamte sollen den Ist. Februar dsS. Ihrs. von Vorm. II Uhr an, im Amthause ein Regulator, eine Taschenuhr, eine goldne Kette, verschiedene Kleidungsstücke, Wäsche u. s. w. gegen Baar zahlung versteigert werden, waS hiermit bekannt gemacht wird. Königlicher Gerichtsamt Riesa, am 30. Januar 1872. Uibrig. M. Tagesgeschichte. Riesa. In den reich und glänzend geschmück ten Saalräumen deS „Wettiner Hof" beging der Gesangverein „Amphion" hier am vergangenen Dienstage sein diesjähriges MaSkcnfcst. Weit über 400 Masken, Mitglieder und Gäste, welche letzter« zum Theil aus weiter Fern« herbeigeeilt waren, huldigten in prächtigen und geschmackvol len Costümes Sr. närrischen Hoheit dem Prinzen Earneval und währte das schöne Fest, bet wel chem „ungeheuere Heiterkeit" als Parole festge halten wurde, bis zum stützen Morgen. Möge der vielseitig ausgesprochene Wunsch, diesem allen Theilnehmern gewiß unvergeßlichen Fest« einen Costümball folgen zu lassen, Seitm der Herren Vereinsvorsteher eine günstige Beurtheilung erfahren; wir würden uns herzlich freuen, die reizenden Toiletten unserer schönen Festgenossinnen noch einmal bewundern zu können. (Dr. I.) Aus Adorf, vom 6. Febr. Nachts, ist heute die telegraphische Meldung hier einge gangen, daß im dasigen Schützenhause Wäh rmd eines Balles Feuer au-gebrochen ist, welches beim Abgänge der Depesche noch foridauerte und leider bereits 6 Menschenleben zuyr Opfer gefor dert hatte. Leipzig, 6 Febr. E» ist jetzt die Einrichtung getroffen, daß auch dem im Auslände befindlichen Personal der kaiserlich deutschen Marin« Gelder von der Heimath durch Postanweisungen über sandt werden können. Die betreffenden Geldbe träge werden bei allen Reichspostanstalten auf Grund der gewöhnlichen Postanweisungen ange nommen; die Adresse selbst muß neben dem Na mm und Dimstcharakter de» Adressaten insbeson dere auch die Angabe enthalten: „An Bord Sr. Majestät Schiff.... per »dr. des Kaiserlichen HofpvstamtS in Berlin." — DI« Postänstalten sind nruerding» wiederholt vom Generalpostämt auf gefordert worden, mit dm Packeten behutsam umzagehen und dieselben sorgfältig vor jeder Be schädigung zu bewahren. (D. A. Z.) In der Frage de- Landescon- sistoriums ist durch Entgegenkommen des Cul- tusministers v. Gerber eine Verständigung ange bahnt, die Besorgniß eines ConstictS beseitigt. Ein Correspondent der „N.-Ztg." schreibt: „Die deutschen Arbeiter strömen seit einigen Monaten wieder massenweise nach Paris, in der Hoffnung, hier bei dem in verschiedenen Industrie zweigen herrschenden Mangel an Arbeitskräften sofort lohnende Beschäftigung zu finden. Einzelnen mag das gelingen, aber die meisten werden abge- wiescn, da der größte Theil der Fabrikanten es nicht wagt, deutsche Arbeiter wieder anzustellen. Die Leute verfallen dann bald in bittere Armuth und wenn sie gar Frau und Kinder haben, in ein entsetzliches Elend. Die französischen osficiellen WohthäligkeitS-Anstalten, die vor dem Kriege in sehr anerkennenswerther Weise keinen Unterschied zwischen einheimischen und fremden Armen mach ten, haben „natürlich" dies« Praxis geändert und ein deutscher Armer würde vergeblich um ein Stück Brot flehen. Die deutsch« Botschaft wird täglich von einer Menge dieser unglücklichen Men schen heimgesucht, welche um Unterstützung oder um Zurückbeförderung in die Heimath bitten." In München werden di« öffentlichen Vor träge des StistspropsteS Döllinger sehr zahlreich besucht. Sein Ziel ist, di« Wiedervereinigung aller Consessionen anzuhahnm. Der Reformation läßt er jetzt alle Gerechtigkeit widerfahren, wie er es in seinen früheren Schriften nicht gethan hat. Mit dem unfehlbaren Papstthum hat er für im mer gebrochen, und da- ist der Weg, wodurch allein ein« Versühnung herzustell«» ist. Hundert« von Gästen auf d«m jüngsten Hof ball« in München sind Zeugm gewesen, wie fein König Ludwig ohne Worte seinen Ministern für ihren siegreichen Römetzug gedankt hat. Di« uralte Etikett«, die Bibel de» Hofmarschalls und ObercercmonienmeifterS, gebietet, daß der König beim Souper Im ersten Zimmer nur mit fürstlichen Personen zu Tisch« sitzt, die Minister gehören in« -wette Zimmer; aber fleh« da, dießmäl saßest die Minister Hegnenberg und Lutz an der Tafel deS Königs und ihm zur Rechten und Linken. Man chem alten Hofmann gab'» einen Stich ins Herz und dem päpstlichen Nuntius siel ein bitterer Tropfen in den funkelnden Römer, die andern aber freuten sich des König» und tranken ein stilles Glas auf den Münchener Römerzug. Paris, 3. Februar. Die Stadt Pari- hat jetzt an den Staat die Forderung gestellt, ihr di« 210 Millionen Kriegksteuer, die sie an Preußen bezahlen mußte, zu ersetzen. Sie stützt sich daraus, daß Pari» den Waffenstillstand nicht allein für sich, sondern für ganz Frankreich abgeschlossen habe. — Der Seinepräfect hat die 450,000 Frcs. Aufwandsgelder, die bisher die Stadt ihrem Prä fekten zukommen ließ, aus 6000 Frcs. reducirt. Das Stadthaus wird also in Zukunft keine großen Feste mehr geben. sKaiserin Eugenie.j Mr. Harry Emanuel, welcher erst vor Kurzem einen Theil der Schmuck sachen der Kaiserin Eugenie angekauft hatte, stellt jetzt die berühmte Fächersammlung derselben zum Verkaufe aus. Der Katalog umfaßt beinahe fünf zig Nummern, die alle an Schönheit und Kostbar keit mit einander wetteifern. Einer der merkwür digsten ist von Camille Raqueplan auf Pergament gemalt und stammt von den Hochzeitsgeschenken der Kaiserin her. Di« werthvollst« Nummer ist jedoch ein Fächer au« der Sammlung der Marie Antoinette. Das Sujet - ist „l.- kontsin« ck' timour". Die geschnitzten Halter find mit Emaille und Diamanten- Ornamenten fast bedeckt und der elfenbeinerne Stock ist mit Gruppen und Figuren in Silber und Gold eingelegt. Verhandlungen des König». Bezirksgericht» zu Meißr». Oeffmtliche Gerichtssitzung am S. Febrpar. E» folltii ^ht« Untersuchung wider Vie Äienst- magd Christtatz« Wilhelmine Kühn au» Lichtensee»» wegen schweren Difhstqbl» verharMt werden,, der Suttbcsitzer Friedrich FerdinclM Äörne auSss