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pulsnitzerMchenblatt unö Asilung ^slegr^>5idr.: Wochenblatt Pulsnitz Matt umkaffend die Ortschakten: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Sroßröhrsdoch Zret-ng, löousrvalde, Ohorn, Obenieina, 'r-Ed«. ilUL lU^iHLUL^tt!> stsina, V?eihbach, Ober. u.UiederIichlenau,§riedersdork-Ihiemendork, Mittelbq,, Oro znaundor!, Lichtenberg, fliein-pittmannsdorL pruck und Vermag von E. L. SSkftsr's Erden (Inh.: 7. VV. Mohr). expeSition: Pulsnitz?, IZismarckplatz Nr. 265. Nr. 34. Donnerstag, 18. März 1915 zE" Die amtlichen Bekanntmachungen befinden sich auf der Beilage. Zeitraubender und tabellarischer Satz nach de- ^ndsrem Tarik. Erfüllungsort ist p '^nitz. Inserars kür denselben lag sind bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. Die künk mal gespaltene Zeile oder deren Naum 15 pk., Lokalpreis 12 PK Neklame 30 pk. Sei Wiederholungen NadaU. 67. Jahrgang VeranffvorA er Nted"b'>ur- I. VV. Mohr in Pulsnitz« KVormement i Wonatiich 48 pk., viMLijShrllch - des König,. Amtsgerichts und des Stadtrotss zu Pulsnitz §srnfpwchMt öszirks-l^nzSigsr Krlcheintrvi«»tc»8,pRlrWr«tL>gv.SoimaSsnd. tz UZit »IllustrisNem Sonntc^sdiaLt», »Landwirt. V ÜchaMcher Ssitogs' und ,Mods kür Klis". U 8 Das Wichtigste. König Friedrich August begab sich gestern über Leipzig zu seinen Truppen nach dem westlichen Kriegsschauplatz; die Rück kehr erfolgt voraussichtlich am 27. März. Nach in Kopenhagen vorliegenden Pariser Meldungen scheint es, datz die englischen Truppentransporte über den Ka nal überhaupt eingestellt oder doch stark vermindert wor den sind. Die Versenkung der zwei Truppentransport dampfer hat also ihre Wirkung getan. Im »Stockholmer Dagbladet" schreibt dessen militärischer Mit arbeiter: Der Krieg ist bis zu einem Punkte gekommen, wo es für alle gilt, die äußersten Kräfte einzusetzen, um ein bleibendes Ergebnis zu gewinnen. Nach allen Ur teilen ist die Zeit des langen Stellungskrieges bald zu Ende. Die Ueberlebenden des Kreuzers »Dresden" sind an Bord des britischen Kreuzers „Orma" in Dalpariso eingetrossen. Das Londoner Prisengericht hat die drei deutschen Dampfer »Henriette Wörmann", „Aline Wörmann" und „Jea nette Wörmann" als gute Prisen erklärt. Der russische Minister des Innern bestimmte, daß die deut schen Kolonisten unter die russische Landbevölkerung vcr teilt werden sollen. Die Schlacht südlich des Dnjestr dauert an. Der von star ken russischen Kräften auf den Höhen östlich Ottynia in der Richtung Kolomea versuchte Durchbruch wurde in mehrtägigen erbitterten Kämpfen unter großen Verlusten des Feindes zurückgeschlagen. Nach einer Meldung französischer Blätter hat Frankreich bis zum 10. März 20 Schiffe durch Torpedos verloren. An den Dardanellen wurden zwei neue feindliche Vorstöße durch das wirksame türkische Feuer vereitelt. Die Lage in Serbien ist infolge der herrschenden Typhusepide mien nach Berichten von englischer Seite entsetzlich. Iuanschikai hält die Lage in China für hoffnungslos. Japan hat bereits 27000 Mann Truppen in China gelandet. Außerhalb von Newport-News kreuzt ständig ein englisches Kriegsschiff, um den deutschen Hilfskreuzer »Prinz Eitel Friedrich" am Auslaufen zu verhindern. Der englische Kreuzer „Amethist", der angeblich in die Dar danellen war, gilt infolge schwerer Beschädigungen als verloren. Die englisch französische Flotte hat auf Lemnos 2000 Mann gelandet und die dortigen griechischen Behörden abgesetzt. Die Lage im Weltkriege. Gewaltige Kämpfe aus riesig langen Linien im Westen und Osten haben im achten Kriegsmonatc in dem furchtba ren Weltkriege noch immer keine Entscheidung gebracht, und selbst die wiederholten großen Niederlagen, welche Rußland erlitt, zeigen noch immer nicht den moralischen und militäri schen Zusammenbruch der russischen Heere an, denn die Rus sen sind in Russisch-Polen und Galizien mit neuen Verstär kungen erschienen Die eigemlichen Entscheidungsschlachten stehen also noch bevor! Welch ein nie gekanntes Ringen um das Schicksal der Kulturvölker Europas! Aber Deutsch land wird nicht ermatten, seine und seines Verbündeten Frei heit und Zukunft noch weiter mit bewährten alten und neuen immer mehr anwachsenden Streitkräften zu verteidigen und alles einzusetzen, um die große Entscheidung zu seinem Gun sten herbeizuführen. Deutschland kann auch darauf rechnen, datz es in der erstrebten Vermehrung seiner Heere an Zahl und Tüchtigkeit den Feinden doch überlegen ist, wenn die deutsche Uebermacht in der Zahl der Truppen auch nicht überall heroorgetreten ist, aber der Zeitpunkt wird kommen, neue gewaltige Truppenvermehrungcn in den Reihen der deutschen Heere finden ununterbrochen statt, und von Oester- reich-Ungarn kann man auch noch auf bedeutende Truppen vermehrungen rechnen. Die täglichen Kriegsberichte sind nur Schrittmacher für das große Endziel und geben kein Bild von der gesamten Kriegslage. Diese muß nach wirklichen größeren Erfolgen beurteilt werden, und da liegen die Dinge so, datz zumal Deutschland schon gewaltige Faustpfänder i von den Gegnern in den Händen hat. Das Gebiet, welches ? die deutschen Truppen im nordwestlichen Frankreich besetzt l haben, besitzt für den Friedensschluß einen geradezu unermeß lichen Wert, denn es sind die reichsten Provinzen Frankreichs. Aber auch Belgien mutz als unser Faustpfand gelten, und M Russisch-Polen haben die Deutschen und Oesterreicher auch ein großes Gebiet in den Händen, mit dessen Besitz sie die Russen zum Frieden zwingen können. Unerfreulich ist noch die Kriegslage für Oesterreich-Ungarn. Die Russen sitzen noch m Galizien und Kämpfen noch immer verzweifelt um einen Einbruch in Ungarn in den Karpathen. Man möchte daher sagen, datz die Vertreibung der Russen aus den Karpathen und aus Galizien eines der wichtigsten Ziele des Weltkrieges ist, denn wenn die Russen auch aus Galizien vertrieben sind, und die verbündeten Deutschen, Oesterreicher und Ungarn in der Ukraine einrücken können, dann werden die Russen ihr Spiel für verloren ansehen. So grotz das Menschenmaterial Rutzlands auch ist, so dürften doch alle zum Kriegsühcen not wendigen Dinge, Geld, Waffen, Munition und Lebensmit tel in Rußland doch wohl auch schon recht knapp geworden sein, und es kann deshalb der Zeitpunkt kommen, wo die russischen Heereskräfte versagen. Im Westen kann nur ein noch zu erstrebender Durchbruch der deutschen Truppen oben zwischen Lille und Calais oder bei Verdun eine Entscheidung bringen und die Franzosen zu einem Friedensschlüsse geneigt machen. Und England kann nur gedemütigt werden, wenn es den deutschen Unterseebooten gelingt, die englische Han delsschiffahrt zu unterbinden oder derartig zu schädigen, daß der Vorteil der insularen Lage Englands sich als ein riesiger Nachteil, nämlich als eine Loslösung Englands vom Welt- und Seeverkehre erweist. Dann mutz England, das ohne große Einfuhren und Seehandel gar nicht existieren kann, zu Kreuze kriechen. Der für Deutschland günstige und für Oesterreich-Ungarn wenigstens aussichtsoolle Stand des Weltkrieges drängt also nach neuen großen Kräfteanstreng ungen, um vorhandene gute Erfolge noch zu einem vollstän digen Siege zu gestalten, oder doch den Feinden noch einige solche Niederlagen beizubringen, daß sie die Aussichtslosigkeit der weiteren Krästeanstrengungen erkennen und zum Frie densschlüsse geneigt werden. Der Weltkrieg. Großes Hauptquartier, 17. März. Amtlich wird gemeldet: Westlicher Kriegsschauplatz. Der Kampf um die Bergnase am Südhange der Lorettohöhe nordwestlich Arras wurde zu unsern Gunsten entschieden. — In der Champagne west lich Perthes und nördlich Le Mesnil griffen die Franzosen tagsüber mehreremal erfolglos an. Am Abend setzten die Franzosen nördlich Le Mesnil zu neuem Angriff mit stärkeren Kräften an. Der Kampf ist noch im Gange — In den Argonnen sind die Gefechte noch nicht beendet. Vom Hange südwestlich Vauquois östlich der Argonnen wurden die Franzosen, die sich dort vorübergehend eingenistet hatten, herunterge worfen. — In Priesterwalde nordwestlich Pont ä Mosson scheiterten die Angriffe. — In den Vogesen fand nur Artillerickampf statt. Oestlicher Kriegsschauplatz. Schwache russische Dorstötze auf Tauroggen und Laugszargen wurden abgewiesen. — Zwischen Skrwa und Orzyc wurden russische Durchbruchs versuche zurückgeschlagen. — Südlich der Weichsel hat sich nichts verändert. (W. T -B.) Ober st e Heeresleitung. VM westliche« Kriegs-SchailM. Der angebliche „Erfolg" bei Neune - Chapelle. 1. v. Rotterdam, 16. März. Der militärische Mit- arbeiter des „Nieume Rotterdamsche Courant" betont, der englische Erfolg bei Neuve-Chapelle sei gering Auch wenn die Verbündeten die innere Krümmung der Front bei La Bassee noch rektifizieren könnten, wäre der Erfolg noch immer nicht groß. Dazu sei eine große strategische Reserve unent behrlich, die auf einmal eingesetzt werden müßte. Es sei fraglich, ob das neue englische Heer eine große Offensivkraft haben würde, denn dazu würden an die Führung zu große Anforderungen gestellt. Das englische Heer erscheine wohl als ein großes Gebäude, aber es sei fraglich, ob der innere Zusammenhang genügend stark sei und ob es nicht beim ersten Sturm Zusammenstürzen werde. Der Unterirdische Krieg. T.v Paris, 17. März. Ueber den Sappenkrieo, der seit verschiedenen Monaien in der Umgegend des Pachthofes „Verme d'Aalger östlich von Reims im Gange ist, meidet ein offizi eller Bericht interessante Einze heiten: Auf beiden Seiten geht das Graben von Minemängen und Gegenminen unaufhörlich fort, dis zum Augenblick, wo die Mine zur Explosion kommt. In diesen Kämpfen kommt es darauf an. schnell zu arbeuen. Diejenige Par ei hat gewannen, der es genngt, zuerst die feind liche zu entdecken und durch eine Explosion unschädlich zu ma chen. In den letzten Tagen errangen die Franzosen in diel er Hinsicht einen Vorteil. Die sogenannten »Lauscher" hatten die Anwesenheit der deutschen Pioniere in der Nähe einer franzö sischen Bach den deutschen Graten führenden Mine bemerkt. Die Deutschen schienen tiefer pezraben zu haben a's die Fran zosen, infolgedessen wurde eine Minenkammer angelegt und eine Grube gegraben, um die Minenkammer noch tiefer als den deutschen Minengraben zu legen. Bei dieser Arbeit wurde bemerkt, datz die Bohrwerkzeug« ins Leere fuhren, datz man a io bereits über den deutschen Minengang ongelangt war. Alle Lichter wurden abgeb endet und die Erplosionsstoffe zum Sprengen der Mine herbeigebracht. Zwei Offiziere krochen in Begleitung von zwei Pionieren in den deutschen Minenzug ein, und überzeugte sich, datz in demselben noch gearbeitet wurde da sie sie flüsternde Stimmen hörten. Sie zogen sich sofort zurück, sie versteiften ihre eigene Mine gehörig und brachten die Ladung zur Explosion, wodurch der deutsche Minengraden verschüttet wurde. St. Eloi von den Deutschen besetzt. Berliner Tageblatt berichtet aus Paris: Nach dem Echo de Paris griffen die Deutschen Sonnlag nachmittag das von Engländern besetzte St. E oi an. Der Angriff war furchtbar. Wie rasend stürzten die Deutschen vor und zwangen die bri tischen Truppen St. Eloi aufzugeben. Vom östlichen Kriegr-SchauM. Die deutschen Operationen im Osten. Amsterdam, 17. März, Der militärische Sachverstän dige des „Nieuwe Rotterdamschen Courant" schreibt über die deutschen Operationen im Osten. Allgemein wird ange nommen, datz Warschau das Endziel der Operationen ist, aber bevor dieses Endziel erreicht ist, kann allein schon in folge des Vordringens am nördlichen Weichselufer am nörd lichen Flügel der Front an der Bzura ein wichtiges Resul tat erreicht werden. Man nimmt zwar an, daß die Russen Gegenmaßregeln treffen werden. Da die Deutschen jedoch an der Pilica ihren Druck aus die russische Front vergrößert haben, so wird es nicht möglich sein, hier ruffische Streitkräfte wegzuriehmen. Wenn die Russen den Aufmarsch auf War schau verhindern wollen, dann müssen sie hierfür ihre strate gische Reserve in Anspruch nehmen; das sei aber schon für die Deutschen ein Erfolg, Truppen festzuhaltin und sie nach der nördlichen Operation zu ziehen ist ein Ereignis, das die russische Armee verhindert, sie zu anderen Zwecken zu be nutzen. Möglicherweise sollten diese Truppen für eine Lan dungsoperation gegen die europäische Türkei zur Verfügung gehalten werden. Inzwischen habe aber mehr nach dem Nor den hin die deutsche Heeresabteilung beträchtliche Fortschritte gemacht. Die russische Offensive bei Augustow sei mißglückt und endigte mit dem Rückzug auf Grodno. Obwohl im russischen Bericht vom 13. März noch von einem Zurücktrei ben des Feindes gesprochen wurde, erkennt er doch an, daß die russischen Truppen sich in der Gegend von Lipsk, d. h. westlich von Grodno am Bobr zurückgezogen haben, woraus folgt, datz sie sich aus der' Gegend von Augustow zurückge zogen haben. Zu den Kämpfen in Südostgalizien. 1. v. Arakan, 17. März. Die „Nowa Reforma" ver öffentlicht über die Kämpfe in Südostgalizien und das Zu rückdrängen der Russen im Raume von Sniatyn, an wel chen Kämpfen auch die zweite polnische Legion teilnahm, in teressante Mitteilungen, denen zu entnehmen ist: Don der Grenzortschast Stanestie in der Bukowina waren von den umliegenden Berghöhen aus die Trümmer der Stadt Snia tyn zu sehen. Nach eintägiger Rast zogen unsere Truppen Uber die verschneiten Gebirgskämme in der Richtung gegen die Sniatstn. Es war ein anstrengender Marsch. Die Pferde versanken bis zum Bauche in den Schneemassen und die Fort schaffung der Geschütze war nur mit größten Anstrengungen möglich. Aber die Truppen überwanden alle diese Schwierig keiten und nach neunstündigem Marsche waren die Gebirgs kämme überwunden. Unsere Truppen entwickelten sich aus weiten mit Schnee bedeckten Flächen und es gelang ihnen Zalucz zu nehmen, in dessen Gegend noch starke russische Ab teilungen patrouillierten. Unsere Vorposten drangen aber immer weiter vorwärts. Die Russen hatten sehr starke Po sitionen inne und über den Pruth führten keine Brücken, da selbst die lebte Brücke von den Russen in die Luft ge sprengt worden war Der Kampf war ein sehr hartnäckiger. Unter dem Schutze unseres Artilleriefeuers begannen sich un sere Patrouillen der Station Zalucz-Sniatiyn zu nähern, um zu versuchen, von hier aus aus das andere Ufer des Pruth zu gelangen. Es gelang unseren Vorhuten bis zum Bahn- Hofe zu kommen, ohne daß die Russen das Feuer eröffneten. Ein Bürger von Sniatyn kam unseren Truppen entgegen und berichtete, daß die Russen vor drei Stunden die Stadt verlassen haben und nur noch an der Stadtgrenze Kosaken patrouillen zu sehen seien. Als unsere Truppen in die Stadt einzogen, wurden sie von der Bevölkerung mit unbeschreib lichem Jubel begrüßt. Unsere Truppen machten eine größere Anzahl Russen zu Gefangenen, und es fiel ihnen ein Muni tionstransport mit 30000 Gewehrgeschossed in die Hände. Der Krieg im Süden. Zerstörung einer Brücke an den Dardanellen. i. o. Rotterdam, 16. März. Der »Daily Telegraph" meldet aus Athen, datz die Flotte der Verbündeten, welche die Dardanellensorts beschießt, am Donnerstage eine Brücke, vier Kilometer vom Städtchen Tschanakkate entfernt, wo rüber Munition und Geschütze nach den Forts gebracht wur den, zerstörte. Das Feuer der Türken sei in den letzten Ta gen weit besser gerichtet, als früher. Der Kampf um die Dardanellen. 1. v. Athen, 17. März. Nach Meldungen über Sa loniki sind am 15. d. M. frühmorgens abermals zwei eng-