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TRntglich Sächfischrv Staatsanzetge*. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und MittelbehSrden. bitweise Nebenblätter: LandtagSbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K. S. Land- und Landeskulturrentenbank»Verwaltung, Übersichten bet k. S. Statistischen LandeSamt» über Lia- und Rückzahlungen bet dm Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen des K. S. LandeSversicherungSamtS, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Land«»» BrandverficherungSanstalt, BerkaufSliste von Holzpflanzm auf dm A. S. Staatsforstreviere«. Sir. 245. Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. < Dienstag, 21. Oktober 1913. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 21295, Redaktion Nr. 14574. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im Ankündigungsteile 30 Pf, die 2spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 150 Pf. PreiSermäßigg. auf GeschäftSanzeigen. — Schluß der Annahme Vorm. 11 Uhr. Die serbische Regierung hat ihren Truppen Befehl gegeben, sich hlnter die von der Londoner Konferenz festgesetzte Grenzlinie Albanien» zurückzuziehen. Die Räumung de» albanischen Gebiete» wird binnen der Frist von acht Tagen durchgeführtb sein. Der internationale AdmiralSrat ist gestern au» Skutari abgereist. Da» französische erste Geschwader ist zu einer sechs wöchigen Kreuzfahrt in die Levantegewiisser gedampft. In der Auffassung über die mesitanische Frage be sieh»» augenscheinlich Gegensätze zwischen England und den Vereinigten Staaten. , Von drei bemannten Barken, die ein Schisiskutter bei Ochotsk schleppte, der auf eine Sandbank geriet, sank die eine mit elf Mann der Besatzung, die zweite er reichte da» Land, die dritte wurde ins Meer getrieben. 3n Zara kam e» zu Zusammenstößen zwischen Kroaten und Italienern. Amtlicher Teil. Ministerium de» Königlichen Hanse». Dresden, 21. Oktober. Se. Königl. Hoheit Prin Johann Georg, Herzog zu Sachsen, ist gestern oben 10 Uhr 4b Min. nach Sigmaringen und Stuttgart gereist Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten. Dresden, 20. Oktober. Se. Majestät der König haben heute den Kaiser!, und Königl. Osterreichisch-Unga rischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Grafen Forg^ch von Ghymes und GLcs behufs Entgegennahme seines Abberufungsschreibens im Königl. Residenzschlosse in Abschiedsaudienz zu empfangen geruht. Justizministerium. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht dem Amtsrichter vr. Klöppel bei dem Amtsgerichte Stoll berg die nachgesuchte Entlassung aus dem Staatsdienste zu bewilligen und den Gerichtsassessor Gerber in Dresden vom 1. November an zum Amtsrichter bei dem Amts gerichte Stollberg zu ernennen. Finanzministerium. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Obergartendirektor Hofrat Bouchö in Dresden das von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog von Sachsen-Weimar ihm verliehene Ritterkreuz I. Abteilung des Großherzogl. Hausordens der Wachsam keit oder vom weißen Falken annehme und trage. Ministerium des Innern. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Kommerzienrat Karl Siegismund in Berlin den Titel und Rang als Geheimer Hofrat und dem Verlags- buchhändler Arthur Meiner in Leipzig den Titel und Rang als Hofrat zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Gutsbesitzer Wilhelm Paul Rothe in Erdmannsdorf die Friedrich August-Medaille in Bronze zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Redakteur und Schriftsteller Guido Mäder in Dresden den ihm von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen verliehenen Kronenorden 4. Klasse annehme und trage. Mit der Vertretung deS Bezirksarztes im Medizinal- bezirke Flöha ist vom 23. ds. Mts. ab Herr Bezirksarzt Vr. Kindler in Marienberg beauftragt worden. Chemnitz, den 20. Oktober 1913. 469 6 VH Die Kreishauptmannfchaft. ?4l3 Herr Bezirksarzt Med.-Rat vr. Rechholtz in Frei berg ist vom 23. Oktober bis 6. November diese» Jahres beurlaubt und wird während dieser Zeit durch Herr» vezirksarzt vr. Endler in Dippoldiswalde vertreten. Dresden, den 17. Oktober 1913. 5Sd VII Königliche Kreishauptmannschaft. 7418 Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche deS Ministeriums des Inner«. Landesanstalten. Befördert: JnspektionsassistentThalacker in Waldheim zum Anstaltsinspektor, Expedient Wehner in Groß- schweidnitz zum Büroassistenten, Pfleger Köhler in Eonnenstein zum Oberpfleger, die Schwestern Naumann und Lemmrich in Zschadraß zu Oberschwestern. — An gestellt: Pfarrer Abram czyk in Sachsenburg als Anstaltspfarrer in Braunsdorf, HilsSarzt vr. Weicksel in Großschweidnitz als Anstaltsarzt, Oberlehrer Birkigt in Bautzen als Anstaltsinspektor, Militäranwärter Feldwebel Petzold als Aufseher in Sachsenburg. — Versetzt: Anstalts- inspektor Dietze von Waldheim nach Hoheneck als Vertreter des Anstaltsdireltors und Anstaltsinspektor Regierungsassessor vr. Arnold von Bautzen nach Waldheim, Sekretär Glöckner von Sonnenstein nach Chemnitz und Expedient Schwarze von Unter- göltzsch nach Voigtsberg. — Pensioniert: Betriebsinspektor Schulze in Hochweitzschen. — Verstorben: Direktor der Landes anstalt Colditz, Obermedizinalrat vr. Nacke. — Dem Anstalts arzte vr. Gregor in Leipzig-Dösen ist der Diensttitel Oberarzt verliehen worden. (BehördlicheBekanntmachimgenerscheinenauchim Ankündigungsteile.) Nichtamtlicher Teil. »om Königliche« Hof«. Dresden, 21. Oktober. Se. Majestät der König wird abends 8 Uhr 30 Min. einer Einladung Ihre Durchlaucht der Frau Prinzessin Albrecht zu Waldeck und Pyrmont zum Tee Folge leisten. In Vertretung Sr. Majestät des Königs wohnte Kämmerer Generalleutnant v. Criegern, Exzellenz, gestern nachmittag 4 Uhr der Beerdigung des am 17. d. M. ver storbenen Kämmerers a. D., Obersteil v. Schimpfs, Ex zellenz, auf dem Johannisfriedhofe bei und legte am Sarge des Verstorbenen einen Kranz nieder. Dresden, 21. Oktober. Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg hat sich gestern abend 10 Uhr 45 Min. zum Besuche seiner Durchlauchtigsten Ver wandten nach München, Sigmaringen und Stutt gart begeben. Auf die von Sr. Majestät dem Könige an die Souveräne Osterreich-Ungarns, Rußlands und Schwedens am Nachmittage des 18. Oktober gerichteten Telegramme sind nachstehende telegraphische Ant worten ergangen: Ter Kaiser von Österreich an Se. Majestät Friedrich August, König von Sachsen, in Leipzig. Tiefbewegt ob der von Dir freundlichst an mich gerichteten Worte und deS Gedenkens, daS Tu mir am heutigen bedeutungS- reichen Tage in sinniger Weise zu widmen die besondere Liebens würdigkeit hattest, bitte ich Dich, meinen wärmsten und innigsten Dank sowohl hiefür als auch für die von Dir mir und meiner Armee kundgetanen Wünsche entgegenzunehmen, welche ich aus ganzem Herzen erwidere. Sei versichert, daß es mir und meiner Wehrmacht zu erhebender Genugtuung gereichte, bei dieser glänzenden, stet- unvergeßlich bleibenden Feier vertreten gewesen zu sein, um damit nicht nur der glorreichen Erinnerung an jene Helden, die vor einem Jahrhundert unvergänglichen Lorbeer an unser« Fahnen knüpften, rühmende Ehrung zu zollen, sondern auch jenen Gefühlen Ausdruck zu verleihen, von welchen ich und meine Armee für di« verbündete« Fürsten Deutschlands und dessen Heer beseelt sind. Franz Josef. 8a dlajestö Io koi ck« 8»xv, IVaokvitr. ^0 sui.i prokooclvmoni touokö par los svotimvnt« oorckiaux gue Votrv dlajoatö m'oxprimv L l ovoaaiov ckv» soloanit^ 6u ventenairo ckv la glorieusv bat«illo 6v Voiprig et ckv I'inaugura tioo 60 notro öglisv et je V» priv ckseovptvr I'«xprv«ion ckv m» trö» »inoörv rvoonoLi»s»nvv pour l'aooueil ob»lvurvux cxu Llle a dien voulu kaire au 0r»n6 vue Odilie et »ux reprsse»t»nte ck« man armöe. ^0 saisia oett« ooeasion pour »clrevsvr vn retour ä Votrv dlajeatö Koyule Iva vwux Iva plus »mioaux guv je forme pour 8» »anG et 8on dondeur, ain»i ^uv pour l» proepsrits cke 8on deau p»z^s cle 8»xo. Iliool«». Antworttelegramm Sr. Majestät des Königs von Schweden an Se. Majestät den König von Sachfen. Se. Majestät dem König von Sachsen, Leipzig. Ew. Majestät danke ich gerührt für die liebenswürdigen, so warm empfundenen Worte. Es war mir eine besondere Freude, meinen Sohn sowie auch Vertreter meiner Armee zur heutigen bedeutungsvollen hundertjährigen Erinnerungsseier entsenden zu können. Für die freundlichen Wünsche für meine Genesung möchte ich noch meinen besonderen Tank hinzusügen. Gustaf. Deutsches Reich. Die Braunschweigische Thronfolge. Berlin, 20. Oktober. Auf das von uns erwähnte Schreiben des Reichskanzlers an Se. Kaiser!. Hoheit den Kronprinzen in Sachen der Braunschweigischen Thronfolge hat, wie die „Nordd. Allg. Ztg." erfährt, der Kronprinz in einem Briefe aus Hopfreben vom 17. d. M. sein lebhaftes Bedauern darüber aus gesprochen, daß sein Privatbrief an den Reichskanzler öffentlich erwähnt worden ist. Völlig falsch sei die Auslegung eines Teiles der Presfe, als stelle er sich in Gegensatz zum Kaiser. In der Sache selbst hat der Kronprinz dem Reichskanzler erwidert, daß dessen Schreiben für ihn zar Klärung der Angelegenheit wesent lich beigetragen habe. LanvtagSerSsinun- in Mecklenburg. Schwerin, 20. Oktober. Der Landtag wurde heute nachmittag ^3 Uhr durch den dirigierenden Land rat im Konzertsaale des Grobherzoglichen Hoftheaters wieder eröffnet. Eingegangen sind die Erlasse der beiden Regierungen. Die Regierung beabsichtigt, am Dienstag um 10 Uhr vormittags im Konzertsaale mit den Depu tierten zusammenzutreten. Koloniales. Ter neue Kommanveur ver Kameruner Schutztruppe. Wilhelmshaven, 20. Oktober. Ter Kommandeur des zweiten Seebataillons, Oberstleutnant v. Lettow- Vorbeck wurde zum Kommandeur der Schutzlruppe für Kamerun ernannt. Am Balkan. Albanische Frage«. Serbien lenkt ein? Belgrad, 20. Oktober. Der Generalsekretär im hiesigen auswärtigen Amte Stefanowitsch erklärte heute dem österreichijch-ungarischen Geschäftsträger v. Storck, daß der Beseh! zur Räumung der von serbischen Truppen besetzten Gebiete A. da niens gestern beschlossen und heute früh hinausgegeben worden sei. Die Räumung werde innerhalb der festgesetzten Frist von acht Tagen durchgeführt sein. DaS Preßbureau veröffentlicht folgendes Com- muniquä: Als die Albaner in großer Zahl von Albanien her in unser Gebiet eindrangen, unsere Törfer in Brand steckten, kalten Bluter unsere Bevölkerung niedermachten und unser« Truppen angriffen, wurden unsrerseits Maßnahmen ergriffen, um den Feind von unserem Gebiet zurückzuwerfen. Bei dieser Gelegenheit hat die Königl. Regierung bis jetzt durch ihre Art zu handeln, beweisen wollen, daß sie die Ratschläge und Entscheidungen der Großmächte achtet. Cie hat zu wiederholten Malen erklärt, raß unser« Truppen sich darauf beschränken werden, daS serbische Gebiet zu verteidigen und daß sie keinerlei territoriale Eroberung machen werden. Gleichzeitig hat man unsrerseits erklärt, daß, wenn unsere Truppen in albanische« Gebiet ein- »ringen und dort strategische Stellungen besetzen würden, dies nur eine provisorische Maßregel sein würde, daß die Truppen sich wieder zurückziehe« vürden, sobald die albanische Grenze von der internationalen Kommission festgesetzt und die Ordnung dort so wiederhergestellt wäre, daß das serbische Gebiet nicht mehr Gefahr laufen würde, von neuem verletzt zu werden. Diese Erklärung der Königlichen Regierung entspricht vollkommen den Ratschlägen der Großmächte und zeigt Nar di« friedliche und korrekte Haltung S«r- gienS in dieser Frage. Wenn die Königliche Regierung di« Ab- icht hatte, im freundschaftlichen Geiste und im Jntereffe eine» end- rültigen Frieden» bei den Großmächten einen Schritt zu unter- nehmen zur Berichtigung ihrer Grenze gegen da» neue Albanien, 0 ist da» ein Beweis mehr, daß Serbien in korrekter und freund- chastlicher Weise «ine Frage lösen wollte, die eben so sehr im Znteresse der Regierung wie im Jntereffe Albanien» liegt.