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Werfer s Greuz-vte Postscheck-Konto Leipzig Nr. 373 69 Stadtbank Adorf i. V. 118 Tageblatt und Ameim Gegr. 1834 / Nus 2L Postschließfach Nr. S für Adorf (Dogtl ), Bad Elster, Radiumbad Brambach, Arnsgrün, Bergen, Freiberg, Ober- und Antergettengrü«, Hermsgrü«, Ingelsburg, Leubetha, Mühlhause», Rebersreuth, Remtengrün, Schönberg, Siebenbrun«, Sohl, Wohlbach und das übrige obere Vogtland. Der „Adorfer Grenzbote" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Oelsnitz i. D. und des Stadtrates zu Adorf i.V. behördlicher seits bestimmte Blatt; außerdem enthält der »Adorfer Grenzbote" auch amtliche Bekanntmachungen des Finanzamts Adorf i. V., des Amtsgerichts und des Gerichtsvollzieher» zu Adorf i. V. und anderer Behörden. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Bezugspreis halbmonatlich 1.20 RM. einschl. Trägerlohn. 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Derselbe heroische Geist, der die Besatzungen am Skagerrak be- seelte, lebt in den Soldaten der Kriegsmarine des Großdeutschen Reiches. Die Vernichtung des britischen Schlachtkreuzers „Hood" durch unser Schlacht' schiff „Bismarck", der tapfere Kamps dieser Männer bis zur letzten Granate gegen eine mehrfache feindliche Uebermacht, die kühnen Operationen deutscher Ueber- seestreitkräfte fern der Heimat, das Zusammenwirken aller drei Wehrmachtteile bei der Landung in Nor- , wegen und dann der unerschrockene Kamps deutscher Unterseeboote in allen Meeren sind Waffentaten, die der besten Tradition deutschen Soldatentums würdig sind. Als in den ersten Tagen des Juni lS16 die Kunde von der Seeschlacht vor dem Skagerrak in die Oesfentlichkeit drang, in der sich die deutsche Hochseeflotte unter Admiral Scheer und die englische Grand Fleet unter Admiral Jellicoe ge messen hatten, herrschte in Deutschland Heller Jubel, in Eng- mnd tiese Niedergeschlagenheit. In London war die Ad miralität wir vor den Kopf geschlagen. Erst am 2. Juni abends konnte sie sich dazu aufrassen, einen — selbstverständ- krch stark zugunsten Englands gefärbten — Bericht heraus- Mgeben. Ei,, Vergleich mit der durch und durch verlogenen Berichterstattung im jetzigen Kriege zeigt, daß die bewußte Irreführung der öffentlichen Meinung von den Engländern kn vollem Umfange beibehalten ist 24k Einheiten dar unter 37 englische und 2l deutsche Großkamps- schisse nahmen an der Schlacht teil. Das Geschoßgewichl der schweren Breitseite betrug bei den Engländern insgesamt 180 222 Kilogramm, aus deutscher Seite 70 120 Kilogramm. An Großkampsschissen verloren die Engländer drei, die Deuischen eines Das Gesanttplacement der versenkten Schiffe betrug aus britischer Seite 115 025 Tonnen, aus deutscher Kl 150 Tonnen Auf gegnerischer Seite fielen K094 Mann, wir hatten den Verlust von 2551 Mann zu beklagen Die deutschen Schisse machten auf dem Kriegsschauplatz 177 englische Gefangene, die Engländer keinen Deutschen Allein diese Zahlen beweisen den rein materiellen Erfolg, ans dessen Ursache wir noch zu sprechen kommen. Höher aber noch ist der moralische Er folg zu bewerten, der, nach einem bekannten Napoleon-Wort dreimal mehr wiegt als der materielle Die Skagerrakschlach, fiel in eine Zeit des Weltkrieges, in der dir Armeen der Zenttalmächie hart bedrängt wurden Kein Wunder, daß Skagerrak rmuiigend wirkte und als Lichtblick in die Zeit der schweren Spannung im Landkriege von Juni bis September I91K hineinleuchiele Gerade in englischen Kreisen wurde - selbstverständlich erst mehrere Jahre nach dem Weitkrieg, als mau glaubte. Deutschland sür immer als Seemacht ausgeschaltct zu haben - ganz offen zugegeben, daß der Mißerfolg der Grand Fleet am Skagerrak außerordentlich weittragende Folgen hatte. Aus der Fülle des darüber vorliegenden Stosses seien nachstehend nur wenige Beispiele hcrausgcgrisscn In dem Buch des englischen Generalstabs- ossiziers A. C B Alexander: .Jütland" ist u a zu lesen: „Hätten wir bei Jütland entscheidend gesiegt, dann hätte es 1917 keinen deutschen Unierseebootslrieg gegeben, denn dieser Unterseebootskrieg stützte sich unmittelbar aus die Flotte Durch unseren Fehlschlag an, Skagerrak haben wir um ein Haar den Krieg verloren, und er hat England andenRand des Verderbens gebracht." Noch deutlicher wird der englische Kapitän z S Acworth in seineni kurz vor Ausbruch des jetzigen Krieges erschienenen Werk: „Navies os To-Dav and To-Morrow" das wegen seiner freimütigen Sprache nnd wegen seiner neuen Gedanken über die Seekriegsührung in Fachkreisen berechtigtes Aufsehen erregte Es heißt da u a.: „Der tatsächliche Verlaus der Skagerrakschlach! ist zu bekannt als daß man darüber noch zu streiten brauchte Aber, so de mütigcnd dieses Eingeständnis sür uns ist. auch über die springenden Punkte herrscht setzt keine Unstimmigkeil mehr nämlich dir große Ueberlegenheit der britischen Flotte an Zahl und Größe ihrer Einheiten: das Versagen unserer Füh rung. bei Tage aus eine augemesseue und wirksame Gcsechts enlsernung herauzukvmmen. die Schwersälligkett unserer tat tischen Reglements die uns eine schnelle Einleitung zum Ge Die Vernichtung des englischen Panzerkreuzers „Blackprincc" in der Slagerralschlacht. -- Weltbild-Archiv (M.). secht erschwerte und die Verwirrung und Unordnung in der Handhabung der Funkentelegraphie, verbunden mit mangel hafter Signaldisziplin... Die Ueberlegenheit der deutschen Artillerie und ihrer Feuerleitung über die der Grand Fleet und die Ueberlegenheit der deut schen Taktik... So wurden die Deutschen die strategischen Meister der Lage zur See. Wie in aller Welt", so fragt Cap tain Acworth weiter, ..vermag man angesichts solcher nicht mehr wegzuleugnenden Tatsachen Skagerrak anders als ein .Desaster zu bezeichnen und ebenso das natürliche Kind vom Skagerrak, nämlich den dann einsetzenden Unterseeboot s- krieg anders als eine Tragödie, die eben gerade noch, aber auch nur um Haaresbreite an Englands Katastrophe vorbei- sührle?" In der Tat wäre der Unterseebootskrieg ohne die durch die Hochseeflotte am Skagerrak erkämpfte Ellenbogenfreiheit schon nach wenigen Wochen zum Absterben verurteilt gewesen; unsere Boote hätten aus dem nassen Dreieck heraus kaum noch die sreie See gewinnen können, und unser Hauptuntersee- bootsstützpunkt wäre der Vernichtung durch die englische Flotte preisgegeben gewesen Heute liegen die Dinge unendlich viel günstiger Im festen Besitz der westeuropäischen Küste vom Nordkap bis zu den Pyrenäen und damit losgelöst aus dem „Rassen Dreieck" haben wir weit größere Erfolgsaussichteu in dem uns von England aufgezwungenen Kamps als im Welt kriege. ganz abgesehen von der für uns unendlich viel günsti geren Gesamtlage. Am Skagerrak wurde auch die Frage entschieden, ob unsere Schisfbaupolitik die richtige gewesen war oder nicht Tirpitz Hai das Wort geprägt: „Schiffbau ist an gewandte Taktik" Nach diesem Grundsatz schuf er eine technisch mustergültige Flotte, deren Besatzungen in zäher, nimmer ermüdender Arbeit auf den Ernstfall geschult wurden unter der Führung von hervorragenden Seeleuten, von denen die Großadmirale von Köster und Prinz Heinrich von Preußen besonders hervorgehoben seien Auch aus englischer Seite wird rückhaltlos anerkannt, daß die Durchbildung der deutschen Be satzungen nicht nur mii Bezug aus Schießleistnugen. sondern auch ans Beseitigung von Gefechtsstörungen ans einer hohen Stute stand Es ist der allen deutschen Flotte nicht vergönnt gewesen, den hohen Grad ihrer Gefechts- und Einsatzbereitschaft gcgen- übei der englischen Flotte noch einmal zu beweisen. Das Hal nicht an ihr gelegen, denn sie stand bereits am 18. Anglist 1916 bei dem Sunderland Unternehmen klar sür den zweiten Waffen- gang. Die englische Admiralität hatte sich aber für Nicht- kämpfen entschieden. Die Seeschlacht vor dem Skagerrak wird mit Recht bei uns als ein Ehrentag gefeiert, da in ihr der Beweis er bracht wurde, daß auch eine rein zahlenmäßig kleinere Flotte mit hohen Ehren bestehen kann, sobald ihre Führung und Durchbildung, ihr Kampfgeist, ihre Moral und ihr Siegeswille auf der Höhe sind. Für die junge Marine Großdeutschlands, die jetzt im Entscheidungskampfe gegen England steht, ver bindet sich mit dem Namen Skagerrak stolzeste lieber- liefe rung, die verpflichtet. Der bisherige Verlauf des jetzigen Seekrieges gibt uns die Gewähr, daß sie die auf sie gesetzten Erwartungen erfüllen wird. „vhne Schutz durch die RAF." Gewundene Erklärung Churchills über die Kämpfe auf Kreta. Im Unterhaus gab Churchill eine Erklärung über die Kämpfe in Kreta ab Die Kämpfe, so erklärte er, seien jetzt eine Woche im Gange. Während dieser ganzen Zeit seien die englischen Truppen, so mutzte Churchill zugeben, „in großem Ausmaße den andauernden Luftangriffen ausgesetzt, die die englische Luftwaffe infolge der geographischen Lage nur i n sehr beschränktem Maße habe erwidern können". Nach der allbekannten und abgedroschenen Lügenwalze aus dem Norwegen- und Griechenland-Feldzug behauptete er dann wie der, daß die deutschen Verluste viel schwerer als die englischen seien. Die deutsche Luftüberlegenheit erkannte Churchill er neut an, indem er sagte: „Unsere Flotte war gezwungen, fortwährend ohne Schutz durch Luftstreitkräfte und im Wirkungsbereich der feindlichen Flugplätze zu operieren." Daraus führte Churchill die schweren Verluste der britischen Kriegsmarine im östlichen Mittelmeer zurück, von denen er aber nur wieder einen kleinen Teil etngestand. Er nannte die schon von Reuter verbreiteten Kreuzer „Gloucester" und „Fitt" sowie die Zerstörer „Juno" „Greyhound". „Kelly" und „Kashmir" als versenkt. Zwei Schlachtschiffe und meh- rere Kreuzer seien beschädigt worden Von letzteren meinte er, daß die Beschädigungen nicht ernsihast seien und alle diese Schisse bald wieder Dienst lun würden. Demgegenüber ist sestzustellen. daß nach dem deutschen OKW -Bericht vom 26 Mai unter Zusammensassung der bis- heriaen Meldungen allein die deutschen Luftstreitkräfte seit dem 20 Mai im Kampfe um Kreta sieben feindliche Kreuzer oder Flalkreuzcr und acht Zerstörer sowie ein Unterseeboot und sünf Schnellboote versenkte Durch Bombenvolllreffer wurden fer ner ein Schlachtschiff sowie mehrere Kreuzer und Zerstörer schwer beschädigt. Die italienischen See- und Luststreitkräsle versenkten in der gleichen Zeit vier feindliche Kreuzer und be schädigten mehrere andere Schisfseinbeiten. Wenn Churchill diese schweren Verluste nur mit einem Tetlgeständnis vor dem Unterhaus erledigen zu können glaubie, so kann man von ihm natürlich auch nicht erwarten, daß er die im OKW.-Berichl vom 27. Mai erzielten neuen deutschen Lustwasfcnersolgc im östlichen Mittelmeer erwähnte, wobei bekanntlich vier Bombentreffer schweren Kalibers aus einen Flugzeugträger und mehrere Bombentreffer aus zwei Kreuzern erzielt wurden. Churchill schloß seine Ausführungen über Kreta mir einem Lobgesang auf das britische Heer und die britische Flotte, wie man ihn schon so oft. besonders im Zusammenhang mit Dünkirchen gehört hat, wonach der „hart näckige Widerstand ein Ruhmesblatt in den Analen des briti schen Heeres und der britischen Flotte einnehmen werde". Dieser Satz zeigt, daß Churchill dem Ausgang der Kämpfe auf Kreta, „einem der wichtigen Vorposten Aegyptens", wte er Kreta nannte, nicht sehr zuversichtlich entgegen sieht. Starke Verluste der Briten aus Kreta Weiterer beschädigter Flugzeugträger in Gibraltar eingetroffe» Aus deni östlichen Mittelmeer kommend, sind in der bri tischen Zwingburg Gibraltar abermals mehrere schwer beschä digte Einheiten der britischen Flotte zur Reparatur eingelau fen. Unter den beschädigten Schissen befinden sich ein Flug zeugträger, der Bombenschäden auf dem Rollfeld und auf der Kommandobrücke aufwies, ein Kreuzer sowie zwei Zerstörer. Auch bei der Ankunft der neuen Schiffe wurden wiederum zahlreiche Verletzte an Land gebracht. Nach den Aussage» britischer Besatzungsmitglieder hat die Mannschaft der Schiffe bei den deutschen Luftangriffen starke Verluste erlitten. Die Gefallenen wurden auf hoher See bestattet. Englische Matro sen zollten dem Mut der deutschen Fallschirmjäger uneinge schränkte Anerkennung. In der Sudabucht aus Kreta, sagten sie aus, sei der Himmel von abspringenden deutschen Soldaten völlig verdunkelt gewesen. Die britischen Verluste auf Kreta betrugen nach diesen Aussagen während der ersten Kampftage: 4200 Mann. Wie der OKW.-Berichl sestgestelll ha», sind bei den Kämp fen vor Kreta insgesamt elf britische Kreuzer und acht Zer- störer sowie ein Unterseeboot und fünf Schnellboote durch die deutschen und italienischen Lust- und Seestreitkräste ver nichtet worden. Churchill hat sich jedoch bisher erst zu einem Teilgeständnis durchgerungen und lediglich die Versenkung von zwei Kreuzern, nämlich „Gloucester" und „Fiji", sowie der vier Zerstörer „Juno", „Greyhound". „Kelly" und „Kashmir" zugegeben. Ueber die Mannschaftsverluste auf diesen Schissen berichtet London, daß mit dem Kreuzer „Fiji^ von der 650 Mann starken Besatzung 150 Mann und von de» vier Zerstörern, deren Versenkung bisher zugegeben wird, 238 Mann untergegangen sind. Ungewißheit bestehe noch über das Schicksal der rund 700 Mann starken Besatzung des Kreu zers „Gloucester". Die modernsten britischen Zerstörer. Die vier englischen Zerstörer, die die britische Admiralität bisher in der See- und Luftschlacht bei Kreta als Verlust an gegeben Hal, gehören mit zu den schnellsten und neuesten Ein heiten der englischen Zerstörerflotte Die drei Zerstörer „I u n o", „Kashmir" und „Kell y" sind erst in den Jahre» 1938 bis 1939 vom Stapel gelaufen und haben eine Wasser verdrängung von 1690 Tonnen Abgesehen von der sehr starken Armierung der Zerstörer, die je Einheit 10 Torpedoausstoßrohre haben, besitzt diese Klasse mit 36 Knoten Geschwindigkeit — das sind fast 67 Kilometer je Stunde — in ihrer Schnelligkeit eine außerordentlich gefährliche Waffe. Zwei englische Panzer im 3ral erbeutet Das Hauptquartier der irakischen Streitkräfte meldet er folgreiche Kämpfe der Panzereinheiten mit feindlichen Trnp- pen, die zahlreiche Tote und Verwundete sowie zwei Panzer wagen, sechs Maschinengewehre, zwei Kanonen und einen Funkapparat auf dem Schlachtfeld zurückgelaffen haben. Ira kische Flugzeuge führten Bombardierungen aus, wobei wahr scheinlich zwei britische Flugzeuge am Boden zerstört worden sind. . In Palästina und in Transjordanien mehren sich als Folge der britischen Unterdrückung die Ueberfälle und Sabotageakte. In Tarchina kam es zu Kämpfen zwischen Arabern und Indern. Syrien und Libanon „besetztes Gebiet- Nach einer Verfügung des britischen Handels- und Blockadeministeriums betrachtet England Syrien und Libanon als „vom Feinde besetztes Gebiet". Damit dehnt England seine unmenschliche Hungerblockade, die in Deutschland dank vorsorglicher Maßnahmen und planvoller Organisation wirkungslos geblieben ist. aus weitere am Kriege gänz lich unbeteiligte Gebiete aus, die noch dazu unter der Man- datsherrschaft seines früheren französischen Bundesgenoffen stehen. USA.-Kriegsteilnahme berührt Favm Wirtschaftlicher Druck wird Japan zur Selbstverteidigung zwingen. Kapitän Hiraide, der Leiter der Prcsseabteilung des Haupt- quartiers des Tenno, hielt anläßlich des Marinetages in Japan eine Rundfunkansprachc, in der er betonte, daß im Falle einer Teilnahme der Vereinigten Stckktcn am Krieg der euro- Päische Brandherd, der jetzt noch in weiter Ferne liege, sowie die Pazifikproblcmc Japan auf Grund der Bestimmungen des Dreimächtepaktes unmittelbar berühren würden. In seiner weiteren Ansprache vertrat Kapitän Hiraide den Standpunkt, daß. wenn zwischen den Vereinigten Staaten und Japan ein Kriegszustand entstehen sollte, Amerika lediglich einen Guerillakrieg zur Bekämpfung des Seehandels im Auge haben dürfte. Selbst mit der gesamten Flotte würde es den Vereinigten Staaten nicht leicht fallen, Japan anzugreifen, denn Amerika erfahre selbst die größten Schwierigkeiten, wenn es beabsichtigte, Japan durch U-Boote und Flugzeuge von der Welt abzuschlietzen, wie es Deutschland England gegenüber tue. Außerdem bestehe eine Entfernung von über 1000 Meilen von der nächsten USA.-Flottenbasis bis zur Bucht von Tokio. Die Anzahl von U-Booten und Flugzeugen, die die USA. für einen derartigen Angriff einsetzen können, sei notgedrungenerweise begrenzt. Auf die Kampfhandlungen in Europa eingehend, erklärte Hiraide, der europäische Krieg habe gezeigt, daß nicht nur starke militärische Kräfte, sondern gleichzeitig die diplomatische Ueberlegenheit ausschlaggebend seien. Die Welt sei heute in zwei. Gruppen geteilt, nämlich in eine Gruppe junger Nationen.