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Riesaer Magedlatt Mittwoch, 28. April 18S7, «bmd« 1384 L. E. H» 141V. L O. S. bitt Im Gasthofe zum Ster« in Zeithain kommen Dienstag, den 4. Mai 1897, Norm. 11 Uhr Sopha, 1 Tophatisch und ein Tisch gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, am 26. April 1897. Der Verwaltungsvollstreckungsbeamte b. Kgl. Amtsger. «ärwald. Erlaß an die Schulvorstände im amtshanptmannschaftlichen Bezirke Großenhain. Die Schulvvrstiinde werden hiermit veranlaßt, über die Üt ihre« Gchnlbe-irke z« Oster« diese» Jahre» in da» schnlpstichtige Atter getretenen blinde« Kinder bi« zu« 2V. Mai 1897 eine Liste anher einzureichen und dabei mit anzugeben, ab diese Kinder zur Aufnahme in die Blindenanstalt angemeldet worden find. Sind dergleichen Kinder nicht vorhanden, so ist solche« durch Fehlschein «nznzeigen. Großenhain, am 21. April 1897. Die Königliche Bezirksschulinsvection n. »llncki. 0r. Galbr. Bekanntmachung. Die am 3V. laufenden Monat« fällig »erdende Ginka«M«ustener ans den 1. Dermin diese« Jahre« ist mit der Hälfte des Jahre-betraz« baldigst, längfenS aber bi» -«« IS. Mai e. an die hiesige Stadtsteuereinnahme abzuführen. Ries«, am 27. April 1897. Der Rath der Stadt Schwarzenberg. vertliche« and Sächsisches. Riesa, 28. April 1»»7. — I» da« hiesige Königl. Amtsgericht wurde am Mon tag «in an» Riesa gebürtige« Mädchen «iugeliefert, da« erst diese Ostern au« der Schul« entlaste» und nach ihrer E»»- firmatio» einen Dienst »ei de« Sut«befitzer S. in Hkyda angetteten hatte. Dasselbe steht i« Berdacht« der beabfich- tigten Tödtnng eine« Kinde« durch Berabreichung einer gif tige» Substanz. Da» Mädchen hatte starke« Heimweh be kommen «ad wollt« in da« Wlterahau« zurück. Ob dasselb: an» wirklich eine Tödtung de« ihr zur Wartung und Pfl-ge au- vertraute» Kinde« beabsichtigt hat, oder ob sie selbige« nur in den Schlaf bringe» wollte, wird die nähere Untersuchung ergebe». Die von de« Mädchen mit eine« Zusatze ver sehene Milch der Ktaderflasch« wird de« Vernehmen nach g genwärtig einer chemischen Analyse unterzogen. Die beab sichtigte That ist glücklicher »eise noch rechtzeitig entdeckt und von dem Borkommniß sofort Anzeige erstattet worden. — ». Landgericht. Da» K. Schöffengericht zu Riesa belegte s. Z., wie berichtet, den Schützenstraße 18 wohnhaften Photographen Loui« Oswald Graf wegen Sachbeschädigung Bekanntmachung, den Transport der an Milzbrand eingegangenen Thiere betreffend. Zur Verhütung der Ausstreuung von Milzbrandgift beim Transport von Thiere», welche an Milzbrand eingegangen sind, wird Folgende« in Erinnerung gebracht bez. «»geordnet: Ist bei einem verendeten Thiere Milzbrand al« Todesursache feftsteDeltt oder liegt be- gründeter Verdacht vor, daß der Tod durch Milzbrand verursacht worde» ist, so darf der Transport de« Kadaver« zur Kavillerei nicht eher erfolgen, al« bi« der Hezirk«thiera»zt zu dem Transporte uno zu der Benutzung der in Aussicht genommenen Transportmittel die Geneh migung ertheilt hat. Zuwiderhandlungen werden nach ß 85' deS Reichsgesetze« vom die Ab ¬ wehr und Unterdrückung von Viehseuchen betreffend, bestraft. (Berg!. Verordnung deS Königl. Ministeriums de« Innern vom 30. März 1891). Großenhain, am 22. April 1897. Die Königliche Vlmtshanptmarmschaft. v. «sttlaKl. ' Bekanntmachung. ES wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Königliche KreiShaupt- mannschaft Dresden di« von dem unterzeichneten Rath« erfolgte Ernennung deS Apotheker« Herrn Bernhard Nake in Riesa zum Sachverständigen für die Stadt Rltsa bei Vornahme von Untersuchungen auf die Entflammbarkeit von Petroleum bestätigt hat. Riesa, den 28. April 18S7. Der Roth der St«dt Bieter» Bekanntmachung. E» ist vielfach die Erfahrung gemacht worden, daß durch Ueberlassung von KleiduuaS- stücken Kranker an eine dritte Person ansteckende Krankheiten in die Familien der letztere» über tragen werden. I» Nachaehung einer Verordnung des Königlichen Ministerium« deS Innern wird daher auf die Sefwhre« der Verschlepp««- von austeckeudeu Kr«nkheitea (inrie- sondere von Diphtheriti«, Masern, Scharlach, Blattern, Typhu«, Eh,lera, Lungenschwindsucht) durch Kleider, Wüsche oder Bette«, welche Kranke dieser Art »ährend der Krankheit be nutzt haben, aufmerksam gemacht und vor Annahme und Ankauf in dieser Richtung verdächtiger Gegenstände eindringlich gewarnt. Um solch« Gegenstände unschädlich zu machen, ist, wenn sie nicht einfach vernichtet (ver brannt) wrrden sollen, eine De»1«fektton derselben mittels Dampf, Hitze oder Auskochen oder auch, falls die« nicht thunlich wäre, durch Aufhängen derselben an eme« dem Sonnenlicht und dem Luftzug« ausgesetzten Orte, 1 bis 2 Wochen lang, zu empfehlen. * Bemerkt wird hierzu, daß vom Stadtrath zu Riesa ein DeSinfektionSapparat mit Dampf aufgestellt worden ist, deffen Benutzung gegen Vergütung Jedermann auf vorherige Anmeldung gestattet ist. Großenhain, am 21. April 1897. Die Königliche Nmtshauptmannschast. w. «ilucki. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über da« Vermögen de« Gutsbesitzer» Gr«ft Heittkich Wh««« aus Vroffrügel«, jetzt unbekannten Aufenthalts, ist zur Abnahme der Schlußrech nung de» Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen geaen daS Schlußverzeichniß der bei der Bertheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerthbaren BermögenSstücke der Schlußtermin auf de« 28. Mai 18V7, Vormittag» >/,12 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte hiersebst bestimmt. Riesa, den 28. April 1897. Aktuar SSttger, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. «nd Anzeiger Meblatt und Aiyeign). Ttlyramm-Adnsst Dß HHF «L 6 ckU -ernspcechM. „Tageblatt", Ries,. AP 449-H-N V H. HF H, H. Nr. 2V. der Königl. Amtshauptmannfchaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts Md deS StadtrathS zu Riesa. zu 50 Mk. Geldstrafe, welche im UneinbringlichkeÜSfalle in 5 Tage Gefängniß umaewandett werden sollten. Er sah für erwiesen an, daß G. seiner Hausgenossin, Frau Unger, einen Schade« vo« 6 Mk. dadurch beigefügt habe, daß er auf von derselbe« im Garten zu« Trocknen aufgehängter 9 Stück Militäruaterbeinkleider eine ätzende Flüssigkeit, wahrscheinlich Schwefelsäure, gespritzt und diese dadurch beschädigt haben fällte. Der »erdacht gründete sich im Wesentlichen darauf, daß der BerurtheNe sich mehrfach ärgerlich darüber geäußert, daß man ihm die Aussicht seines an den Garten anstoßrnden Atelier« durch Aushängen derartiger Wäschestücke verunziere, und er sich dadurch i« Geschäft geschädigt fühle. Die hier gegen eingelegt« Berufung hatte den Erfolg, daß da» Urtheil aufgehoben und Graf freigesprochen wurde, da da« zweitin stanzliche Gericht sich nicht von deffen Schuld zu überzeugen vermochte. — Der Meißner Do« soll katholischer Bischofssitz wer- den? Da» „Sächsische Kirchen- und Schulblatt" bringt in seiner neuesten Nummer einen Artikel „Wie haben wir uns jetzt zur Meißner Dombaufrage zu stellen?" der die ableh nende Haltung der protestantischen Geistlichen gegen den Meißner Dombau-Verein dadurch erklärt, wrU man e« in Bekanntmachung. Die A«fuhre von Klarschlag, Eisenschlacken, Sand, Wasser, sowie da» Walze fahren zum Wegebau soll Sonnümg, «Imn L. Mmi tt. I., Aimvkom. G Uttr» im Strastbergrr'schen Gasthofe «n die Mindestfordernden vergeben werden. Bedingungen werden vor Beginn bekannt gegeben. * Weida, am 28. April 1897. Möbius, G.-V. I bestimmten Kreisen für selbstverständlich hält, daß Rom in den Meißner Dom einen Bischofssitz legt. Da» „Kirchen- un» Schulblatt" macht darauf aufmerksa«, daß der Dombau- ve ein in Meißen, selbst trotz seine« niedrigen Mitglieder beitrag», bi« jetzt kau« 100 Mitglieder gesunde« habe und knüpft daran die wetteren Betrachtungen: Sollte diese« bloß an der Jnterefsenlofigkeit für die Sache seine Erklärung haben? sie wäre dann allerdings beispiellos! »her will e« un» aber scheine», al» ob man am Orte selbst viele« rich- tiger beurtheilt und genauer kennt, al- anderwärts. Und da giebt un« eine Aeußerung Ausschluß, di« au» der Mitte der am Dome brtheiligten Herren stammt und um de« weithin großen Ansehen» ihre» Urheber« willen brachtens- werth ist. An öffentliche« Orte hat dieser da» ganze Un ternehmen al« ,tr»v»UIs pour 1s pups' (Arbeit für den Papst!) bezeichnet! Und dazu sollen wir Geistlichen Vorspann leisten? Ist'» von römischer Seite selbstverständlich, daß Rom den Meißner Dom haben will, und hat e» Aussicht dafür, so heißt« un« doch zuviel zumuthen, wenn wir eine Sache fördern sollen, die, abgesehen von den zweifelhaften Mitteln zu ihrer Erreichung, nur unseren geschworenen Gegnern zu Gute kommt. Mit aller Entschiedenheit «üffen wir vielmehr IS S6. Mittwoch, 28. April L8S7, Abend«. 5». Jahrs. Da« Riesa« Tageblatt rrschttat jG» Ta» Abend« mit Au»nahme der Gönn- und Festtage. vierteljährlich« Be-ag-pret» btt Abholung tu dm Expedition« in Riesa and Strehla oder durch «ast« Präger frei M» Hau« 1 Mark VO Psg-, btt Abholung am Schall« d« kaisrrl. Postanfialten 1 Mark 25 Psg., durch dm Briefträger frei in» Hau« 1 Mark SS Psg. Ibqtt^wSuwhim für di, Rum»« de« Aurgadttage« bi« Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck uud Verlag von Langer ü Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle Kastantenstraß« 59. — Für dl« RÄaetim vrrautvortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Rdl. Der Kirchengemeinde wird bekannt gegeben, daß an Stelle der durch Wegzug auS de« Kirchenvorstande «uSgeschiedenen Herren Oberstlieutenant Stelzner und Apotheker Stempel nach § 17' der KlrchenvorstandS- und Synodalordnung die Herren Stadtrath Bentth «nd Major Mehlhor» zu Mitgliedern deS Kirchenvorstandes gewählt und al« solche verpflichtet worden find. Riesa, den 28. April 1897. Der Kirchenvorftand. I. A.: Diac. Burkhardt.