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Sächsischer Landes-Anzeiger : 20.04.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189204207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920420
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-04
- Tag 1892-04-20
-
Monat
1892-04
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 20.04.1892
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Nr. SV — ISt Jal,iMi,a. Dir an jedem Wochentag Abend (mit dem Datum der folgenden Tages» zur Ver sendung gelangende unparteiische Zeitung „Sächsischer LandeS-Anzelger": mit täglich einem Extra-Bei blatt 1. Kleine Botschaft s. Sächsischer Erzähler 2 Sächsische Gerichtszeitnng 4. Sächsisches Allerlei e. Jllnstr. Unterhaltungsblatt 6. Ton»,tagsblatt 7 Lustiges Bilderbuch kostet bei Ausgabestelle» monatlich 70 Pfg., bei Post-Anstalten monatlich 75 Psg. Sächsischer Verbreitetstes unparteiisches tägliches Lokalblatt. Die Hauptblättrr des „Sachs. Landes-Anzeigers" erscheine» (ohne dessen Extra-Beiblätter) auch in einer billigere» Sonder-Ausgabe als: Chemnitzer General-Anzeiger für Chemnitz monatlich 40 Psg. frei in- Hans; außerhalb Chemnitz monatlich 50 Pfg. mit Anträgen. Mittwoch. 20. Wril 1892. Der „Sächsische Landeö-Anzeiger" ist In der dentschen Post-ZeitungS-Prci-list« unter Nr. 5580 eingetragen. (Oesterreichiich. ZeilungSkatalog Nr. 2651.) Der „Chcmnttzer Gcncral-Anzetger" ist in der deutsche» Post-Zeitnngs-Preisliste »nter Nr- 1342 eingetragen. (Oesterreichisch. ZeitnngSkatalog Nr- 593.) Berlags-Anstalt: Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstraß« Nr. k. Fernsprech-Anschluß Nr. 136. Telegr -Adr-: Landes-Anzeiger, Chemnitz. Anzeigenpreis: ggespaltene CorpuSzeile (ca. 9 Silben fassend) oder deren Raum 1b Pfg. — Bevorzugte Stelle (6gespaltene Petitzeile ca. 11 Silbe» fassend) oder deren Raum 30 Pfg. Be! wiederholter Aufnahme entsprechend billiger.— Anzeigen können unr bis Vormittag augcuoinmen werden, da Druck und Verbreitung der großen Auslage längere Zeit ersorreru.—Die Anzeigen finden ohnePreisanfschlag gleichzeitig Verbreitung durch den „Chemnitzer General-Anzeiger . Politische Rundschau. Chemnitz, den 19. April. Deutsches Reich. Der Zar kommt nach Berlin! Wie aus Petersburg gi- meldet wird, beabsichtigt Zar Alexander 111., sich vo» Kopenhagen aus, »ach Ablauf der Ende des nächsten Monats au- Anlaß der goldenen Hochzeit des dänischen Königspaares stattfindenden Festlich keiten, »ach Berlin z» begeben, um dein Kaiser Wilhelm einen Besuch abznslatten, der die Erwiderung des Besuchs des deutschen Kaisers i» Narwa bilden wird, lieber diese» beabsichtigte» Besuch schreibt die „Post": „Diepvlilische Correspondenz, der „Figaro", der „Standard" »nd andere englische Blätter, bringet, ziemlich übereinstimmend an- St. Petersburg die Nachricht, daß der Zar auf seiner Rückreise von Kopenhagen dem hiesigen Hofe seinen Beiuch abstatten würde, der als Erwiderung de» Besuchs in Narwa auzusehen wäre. Nach den von uns eingezogenen Erknndignnge» ist diese Nachricht nicht so ohne jeden Anhalt, wie die bisher circnlirenden Gerüchte von solchen Besuchen. Unseres Erachtens ist indessen das Stattfindeu wie das Unterlasse» eines solchen Besuchs ohne politische Bedeutung; hier i» Berlin läßt das bekannte „Kommt er — kommt er nicht?" alle verständigen Menschen völlig kalt." Der König vo»» Italien nnd dessen Gemahlin beab sichtigen, wie aus Nvm gcnnldet wird, zum Besuche des deutschen Kaiserpaarcs am 7. Juni in Berlin einzuircssen. Bon« Grotzherzog vo«« Baden. Gegenüber mehrerer Meld ungen, der Großherzog, der, wie bereits gemeldet, erkrankt war, wolle i» nächster Zeit seinen Ausenihalt im Süden nehmen, erfährt die „Karls ruher Zig.", daß der Großherzog Karlsruhe vorerst nicht zu verlassen gedenke uno erst im nächsten Monat einen Erholungsanfenihalt i» irgend einem Lrle innerhalb Badens nehmen werde. Die Commission für Arveiterstatistik. Auf -Grund des Regulativs snr die Errichtung einer Coinmissio» für Arbeitcr- statistik ist der Kaiserliche Uuterstaatssecretär im Reichsamt des Innern Or. v. Rvttenburg z»m Borsitzenden, und der Direktor des Kaiserlichen Statistischen Amtes, Geh. Regierungsrath Ov. v. Scheel zum Mitglied dieser Commission ernannt wvrden. Zu Mitgliedern der Commission sind gewählt: n.) vom Bundesrctto: der Direktor im Königlich preußischen Ministerium für Handel und Gewerbe, Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath Loh mann, der Regierungs-Rath im Königlich bayrischen Ministerium des Innern und Vorstand des Statistischen Bureaus i» München Nasp, der Negiernngs Rath im Königlich sächsischen Ministerin»! des Innern Morgenstern, der Ober-NegierungS-Rath im Königlich würltembergischcn Ministerium des Inner» vo» Schicker und der Vorstand der Großherzoglich badischen Fabrikinspeclion, Ober-Negierungsrath Or. WöriShoffer, b) vom Reichstag: die Mitglieder des Reichstags Biehl, lOr. Hartman», 11,-. Hirsch, Hitze, Schippe!, Siegle. Dev „Reichs-Anzeiger" veröffentlicht den Nachtrags- etat betreffend die straiegischen Bahnen, sowie das Gesetz betreffend die Aushebung der Beschlagnahme des Vermögens des Königs Georg. Znr zweijährigen Dienstzeit: Bei Besprechung der Frage der zweijährigen Dienstzeit sagt die „Krenzztg.": Grundwälzende Reformen in> Angcsichle der drohenden Haltung der Nachbarn im jetzigen Augenblicke vornehmen zu wolle», hieße, dem Feinde die Waffen in die Hand drucken. Wir warnen deshalb vor de», gefähc- lichen Spiele, das »nler nngünsligen Verhältnissen eine schlimme Wendung nehme» könnte.' Deutschland ist leider gezwungen, der stets wachen Nevanchelnst der Franzose» nnd dem seltsamen Vc,halten Rußlands an de» Grenzen gegenüber das Gewehr fest in der Hand zu hatten, bis die Gewitter sich verzogen oder entladen haben. Fast freventlich wäre es daher, i» solcher Krisis Versuche mit gcund- legenden Renernnge» zu machen, welche keine der drohende» Groß mächte nachzninachen im Sinne hat. Ansbauen muß die Lvosnng sei», nicht »mwälzcn ! An diese» einsächen und vbj ctivcn Thcttsachrn können selbst die Äer uche nicht rütteln, welche in der znvorkvmmciidsten Weise von der Heeresverwaltung angestcllt worden sind, »in Er fahrungen darüber zu gewinnen, Ivie sich im Detacl die zweijährige Ausbildungs-Periode gestatten würde. Soviel aber hier und da laut geworden ist, scheint man in einigen Proviuzial-Truppen vo» den Resultaten der Versuche nicht besonders erbaut zu sei». Und wäre es auch anders, die glänzendsten Berichte über die Ergebnisse der Untcrsnchnngen konnten die schweren Bedenken nicht vermindern, welche de» Resormcn entgegenstehcn; denn diese Bedenken iezichc» sich außer ans die schwierige Geldfrage ans das Theuersie, was wir auf Erden besitzen, ans die Sicherheit des deutsche» Hauses nnd deutschen Herdes. Zt» de»» Bochume»! Proteste,,. Ans Bochum wird mit- gctheitt, daß i» der Unlersnchnngssache gegen Baare das Ermittelungs- Verfahren mit Beginn dieser Woche beendet worden sei.. Ob das Verfahre» gegen Baare eingeleitct wird, ist noch ungewiß. Die Vor untersuchung in der Slempelangelegcnheit ist nunmehr abgeschlossen und seit einigen Tagen im Besitz des Deeernente» der Beschliißkaniiucr in Essen. Von der Eider. Ans authentischer Quelle vcrlautet, daß der „Norddeutsche Lloyd" den Schnelldampfer „Eider" nicht wieder in Dienst stellen, sondern denselben, da eine Wiederinstandsetzung sehr hohe Reparaturkosten erfordern würde, verkaufen wird. Oesterreich Ungar,t. Znn« Zarenbestlche in Berlin. In Wien scheint die Kunde von de», bevorstehenden Zarenbesnch in Berlin unbegründete Befürcht ungen wachzurusen; wenigstens beeilt man sich, zu versichern, daß n» berufener Wiener Stelle von diesem Besuch nichts bekannt sei. — Die officiöfe „Montagsrevue" dringt einen sehr energischen Artikel gegen beabsichtigte Mehrforderniigcu des Ncichskriegsministers; nachdem der Friede gesichert sei» sollte der Krieg-minister auch daran glaube». — Dasselbe Blatt befürwortet aus finanzpolitischen Gründe» die Erhöhung der Bahntarife; die niedrigen Tarife nützten dem Cousin» nichts. Oesterreich könne sich an den Staatsbahnen nicht brreichcr» wie Preußen, Bayern nnd Sachse»; es darf aber auch nicht in eine Finanznoth gerathen wie Italien; Ungarn müsse Oesterreicbs Beispiele folgen. — Ei»» »«euer Club. Zwischen vr. v. Plener nnd Vareuiher fanden, wie ans Prag gemeldet wird, Besprechungen statt wegen Eintritte- der Deulsch-Nationale» in die vereinigte Linke. Der neue Club solle „Deutsche Linke" heißen. Die antisemitische» Dentsch-Nalionale». wie Fürnkranz, Fuß, Kaiser würden dem nenen Club nicht drittele». — Angeblich soll Plener für den ver storbene» Waldert die Dircctorstelle der böhmischen Sparkasse erhalte». — Ei»» guter Fang. Ans Wien wird gemeldet, daß ei» Banernbnrsche verhaftet wvrden sei, der kürzlich im Kohlcnmerk zu Lunz (Niederösterecich) sechs Dhnamitpatrvnen gestohlen hatte. Italien. Zur italienische»« Miuisterkrisis. Wie es heißt, sei das Verbleiben des Schatzministers Luzzatti, sowie des Kr egsmniisters Pelloux im Cabinet gesichert, dagegen meldet der „Dirittv", daß Giolitti das Anerbieten Rudini'S, in's Cabinet einzntreten, nicht angenommen habe. Auch die übrige» Journale bestätigen, daß Gio- litti de» Antrag Rndini's, in's Cabinet einzntreten, abgelehnt habe, fügen aber Hinz», daß er erklärt habe, die Politik des Cabincts nach wie vor in der Kammer zu »itterstützen. Marchese Nndini halte auch mit Grimaldi eine Besprechung. Die Lösung der Krise wird sich um einige Tage verzögern. Das neue Cabinet wird schwerlich weitere Einschränkungen nur Heeresctat vornehmen, da die Grenze der militärischen Ersparungen bereits erreicht ist. Ebensowenig wird sich das Cabinet zu der vielfach beantragten Verminderung der Zahl der Armcecvrps dränge» lasse», eine Reform, deren Durchführung allein schon große Summen verschlingen würde. Besonder- Nicvtera macht hiergegen energisch Front. In, Uebrigen hvsst Nndini auch ohne Auflage neuer Stenern ausznkommep; hingegen dürsten bereits be stehende Steuern eine Mvdifieirnng erfahren. Die starke Verminderung der Zolleinnahmc», besonders an Cerealien, will an maßgebender Stelle durchaus nicht als Beweis einer Verschlechterung der wirth- schaftliche» Lage Italiens gelten lassen; dieselbe beweise vielmehr das gerade Gegeutheil, nämlich das Steigen des Volkswohlstandes, Dank der vortrefflichen letzle» Ernte. Vom Slcindpunkle der Dreibund politik darf die Krise keinerlei Besorgnisse erregen. — Der Militär- credit für das neue Ge»vehr ist gesichert, nachdem auch der GencralstabSchef, General Essenz, die dringende Nvlhwendigkeit dar getha». Frankreich. Unheimlicher F»»««d. Nach Meldungen ans Lille lvnrde in der elektrische» Centralstation der Nvrdbahn nnlerhalü der Dynamo- »rcischlne eine Blechbüchse mit Pulver und 80 Patrone», sowie brennender Lunte anfgefunde». — Die Bttdaettvm»»»isfioi« hat einstimmig Bnrdcan zum Äeneralderichterslatter gewählt und sich sodann bis zu», 10. Mai vertagt. — Der „Temps" meldet: England habe insolge der im französischen Parlament erhobenen Klagen, wonach Samorh, sowie der König von Dahomey von nnsivärligen Kanflenleu an der Westküste Afrikas Mannlichcr- nnd Snhder-Kcrra- biner gekauft hätte», der französischen Negierung eine energische Pa- rallel-Aclio» Vvrgcschlagcn dchnss Beseitigung dieses der Brüsseler Convention widerstreitenden Zustandes, und es seien bereits hierauf bezügliche Weisungen an die englischen nnd französischen Gonvcrnenre Wcstafrikas ergangen. Ein ähnlicher Schritt >v»rde dci der Regierung Portugals versucht. Belgien. Die Bürgcrmcistcr von Gent »md Lüttich haben die für de» 1. Mai geplanten svcialisiischcn Kundgebungen verboten. — Die „Gesellschaft des oberen Eo»igo" hat die Etablissements und Dampfer des französischen Hauses „Daumas et Compagiiie" am obere» Cvngo käuflich erworben. In einer stattgehabten Bett sammlnng der obere» Coirgvgesellschast ist beschlossen worden, das Gescllschaftscapital von 3 ans 5 Millionen Francs zu erhöhen. — In Lüttich hat die Polizei neu rdiugs mehrere geheime Dynamil- lager entdeckt. Rußland. Vom rttssischen Hofe. Die russische Kaiscrfamilie siedelt anläßlich des russischen Osterfestes ans Schloß Galschina nach der Hauptstadt über, wo sic einige Wochen verweilen wird, um dann gegen den 22. Mai die Reise »ach Kopenhagen anzulrctcn. Die Jacht „Poljarnaja Zwczda", welche vie kaiserliche Familie nach Dänemark führen soll, wird dci dieser Fahrt von den Kriegsschiffe» „Zaren.na", „Alexandria" »vd „Mareivo" begleitet sei». — Nene Matzregelt«. Wie der „.sturher Pvsiilttiski" »litth.ilt, sind im vorigen Jahre im Südwestgcbicte nicht weniger als 6 katholische Parvchialkilchen aufgehoben »nd zum Theil der griechisch-orthodoxen Stantskirche überwiesen worden. Außerdem wnrdcn 97 Kapellen beseitigt. In gleicher Weise nie die katholische Kirche wird auch die polnische Schnle verfolgt. Nach dem vom Rcichsrathc bereits an genommenen Gesetzentwürfe wird svrlan in den „nordwestlichen" unv „südwestlichen", d. h. in de» ehemals polnischen Provinzen die Ein richtung nnd Haltung von Schnle» jeder Art ohne Erlaubniß der Regierung mit 300 Rubel» oder Gefäugniß bis zu 3 Monaten bestraft werden. Der gleichen Lt.ase »nterlicgen auch Diejenigen, Welche solchen Schulen irgend welchen Vorschub leisten, sei es durch Zahlung vo» Schulgeld für den geheimen Unterricht, sei es durch Hergabe eines Lokals für eine solche Schule, Ertheilung von Stunde» in derselben ». s. w. Schließlich werden der genannten Strafe auch noch diejenigen Persvucn unterzogen, welche das ihnen gewährte Recht, in Pri'vathcinscrn Unterricht zu erthcilc», dazu „mißbrauchen", daß sie gleichzeitig in einem Privathanse die Kinder mehrerer Familien unterrichten. Die genannlc» Strafen werden nicht von den ordentliche» Gerichten verhängt, sonder» von de» BerwaltungS- bel örden, und zwar in den Gouvernements Wilna, Kowno, Grodno, Kiew, Podolicn und Wolhynien von den Generalgouverncnrcn, i» den Gouvernements Minsk, Wilebsk nnd Mohilew von den Gouverneuren. Orient. Rach einer Meldung des „Renter fchen BureanS" a»«s Kairo ist der außerordentliche Abgesandte des Sultan-, Achmed Ehub, welcher dem Khedive den Jnvestilur-Ferinan überbracht hat, gestern wieder nach Koiistantinopel abgcreisl. Eine weitere Meldung besagt, die Mcinniigsverschicdenheile» zwischen dem Khedive nnd dem Obcrcvmmissär der Pforte Muchtar Pascha seien jetzt bcigclegt. — Die Attsmattderttttg der Mohamedanrr ans Bosnien bildet ncncrdings einen Gegenstand serbischer Agitation; die Auswanderer werde» »ach Kleinasic» dirigirt. — Der Stndirende an» Odeffaer Seminar Knschelew, welcher dasselbe wegen der ihm widerfayreiien schlechten Behandlung verlassen hatte, um über Koiistantinopel nach Bulgarien zurückznkehre», wurde in Koiistantinopel gezwungen, de» Waggon zu verlassen nnd von dem anwesende» Dragvman der russische» Botschaft Stvyanow ersucht, im russischen Kloster in Galctta abzn- stcigen um die Hotelkosten zu c> sparen. Knschelew gab dieser Ein ladung keine Folge nnd ivar Vvrgestern Abend im Begriff, mit der Bah» nach Sofia abznreise», als Stoyanow in Begleitung der Ka- wassen der russischen Botschaft erschien und unter Jnlerveiition der türkischen Polizei Kaschelen, verhaftete. Die hiervon in Keniiiiiiß ge setzte bulgarische Regierung bcausttagte ihre» Agenten in Koiistanlinvpel, Dimilrow, bei dein Großwcsir zu protcstiren und die Freilassung Kuschelcw's zu verlange». Amerika. De«: ttorda,»»erika»«isch-italie>,ische Zwischenfall wegen der Affaire in New-Orleans ist »»»mehr durch Notenaustausch er ledigt und die diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Länder» sind wieder hcrgestellt worden. Die amerikanische Negierung hat den» italienischen Bvlschaftssecrelär 125,000 Fr. zngestellt, zur Bertheilnng au die Familien der bei jenen Vorfällen um das Lebe» gekommenen Italiener. Dieser Summe war eine entschuldigende Note des StaalS- secrctärS Blaine beigefügt. Nach einer weiteren Meldung ans New- Orleans haben die Hinterbliebenen der Gclödtelen bei dem BniidcS- gericht die Einleitung eines regelrechten gerichtliche» Verfahren- be hufs Erlangung von Entschädigungen beantragt. Sächsisches. — Zahl»»ngS-Ei»»stell»»nge»». Schankwirth C. A. Morgen stern in Mittweida. — Kupferschmiede,„elfter P. H. Bergmann in Lichlenstein. — Mühlenbesitzer C. F. Tietze in Tanbeiiheim. — Holz-, Kohlen- und Produktenhäudlcr F. L. Köhler in Freiberg. — De» allerletzte Bcterai« ans den Befrei««,«gskriege». Der in voriger Woche gebrachten Milthcilnng vom Tode des Veteranen Salzer >» Alberna» war die Bcmcrknng beigefügt, daß bie der letzte Veteran ans den Bcsreinngskriegen gewesen sei. Hierzu wird ml» ans Dresden gemeldet: Der letzte sächsische Veteran der Befrei ungskriege ist der in Trcsde» noch lebende Graf v. Holtzendorf, der Obecst nnd ehemalige Commandenr des schwere» Reiterregiments. Dieser hat de» ganze» BesreinngSkrieg mitgckämpft, ist »och sehr rüstig nnd ecrcichl im Juni dieses Jahres ein Aller von 98 Jahre». — Acner. J„ Cossebaude bei Dresden brannten — wahr scheinlich in Folge vo» Brandstiftung — die Bauerngüter des Be- sitzers Eckelinan» und der Iran verw. Marie Händel, bestehend ans Wohngebäuden, 2 Nebengebäuden, 2 Scheunen »nd Schuppen, nieder. Zahlreiches Wirthschafls- und Hansgeräth ward vernichtet. — Unglütksfall. In tiefe Betrübnis; wurde dieser Tage eine Familie in Scbnitz, in welcher der Vater und der neunzehnjährige Sohn derselben schwer krank a» Lungenentzündung darnicderlngen, dadurch versetzt, daß Letzterer im Fieberdclirinm in einem »»bewachten Augenblicke Nachts nach 12 Uhr durch das zur ebenen Erde ge legene Fenster sprang und trotz des sofort nach allen Richtungen hin angcstetltc» Suchens »,cht mehr anfgefunde» wurde. Erst ankeren Tages Mittags fand man denselben im entseelten Zustande im ebnitzbache am Hange des Pfarrgartens auf. — Selbstmord. In Flöha fand »>ci» am Rechen der so genannten Finkenmühle einen männlichen Leichnam, in dem man den eit längerer Zeit vermißte», früher dort wohnhafte» Einwohner B. erkannte, der den Tod freiwillig in dem Fluß gesucht habe» mag. —X. Ebersdorf. Im benachbarten Lichtenwalde wurde Herrn Fleischer Fischer vor einigen Tagen ans einem verschlossenen Schranke in der 1. Etage die Summe von ca. 400 Mark gestohlen. Als der Thal verdächtig war ein dortiger Einwohner verhaftet worden, doch hat man denselben bereits wieder entlassen, da sich dessen Unschuld alsbald ergab. — Im hiesige» Orte verübten kürzlich eine Anzahl eben entlassener Forlbildiingsschüler allerhand dumme Streiche, indem sie jvhlcnd durch das Dorf zogen, ihre Zeugnisse zerrisse», Zäune beschädigten rc. Die nbermnlhige» Burschen dürste» ihrer gerechten Strafe nicht entgehen. —s- Dittersdorf. Gestern am 2. Ostcrfeicrlag ist in der Mittagsstunde ans bisher »och iinansgeklärte Weise auf Dittersdorfcr SiaatSsorslrcvier a» einem Bergabhaug gegenüber von Kemlan ein Waldbrand entstanden, wodurch ca. 10 Acker Wald vernichtet worden ist. Der Schaden beträgt ca. 8000 Mark. Chemnitzer Stadt An feiger. Die Freunde unseres Blatte« werden ersucht, uns wichNge Begebenheiten gittigst niilzuldeile«. Chemnitz, den 19. April 1892. — Jttstizwes«»«. Der zeitherige Referendar der Staatsanwalt schaft beim hiesigen königl. Amtsgericht, Herr vr. Georg Alfred Nohr, fühlt »ach bestandener Richterprüfung da-Prädicat „Assessor". — Der bisherige Assessor beim hiesigen königl. Amt-gerichle. Herr Franz M ußkiet, wird vom 1. Mai ab al» Hilfsrichter beim königl. Amtsgerichte Pausa fungire». — MS zweiter Polizeiarzt ist Herr vr. msä. Zehlart. Annabergerstraße 3S wohnhaft, von, Rath in Pflicht genommri» worden. .
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