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Preist. 7. Mtn i« LebenS- lK7 5Vsenmgk 6. MÜH: 6 Reichlich- von vor- uhrzusatz- gen and mgelisch- chen Te- !e «-yr. ln zu verk. >t, Halben- »-4 (587* aatltche. Luch dt- ;r H»d« 1. Stoci- — Don- l mittag» Bste? !»»»»>» K ö ctzio, und Osser- r, Blasewitz. (5A* i Uhr, l-ti Uhr, Uhr, Uhr : Bertei- cten find ing wirb >ige Zeü seneu ah- llM sMindr Lacduchv. kleurn- i-rtig. aiiS, zuck ikien. U itslit «« 8 «ess Sächsische " DMelW.,> MMM D-c»d-> »r». ,I»U7 <1 IN 1 9 ö I (l 11 für die Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, da» Amtsgericht Dresden für die Superintendentur Dresden II, das Forstrentamt Dresden md für die Gemeinden: Blasewitz, Weitzer Hirsch, Laubegast, Dobritz, Wachwttz, Rtederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitzig, Schönfeld Publikations-Organ und Lokalanzeiger für Auschwitz, Rochwitz, BWau, die Lößnitzgemeinden, Dresden-Striesen, .Neugruna und .Tolkewitz Drw«» ««» Beel«,: «lbgau-VuchVrwedarai «w» »»rlug—ustnU Hamwaw« K So. Erscheint jeden Wochentag nachm. 4 Uhr sU/ dm fRgmden Taa l Vezuqsprcis: durch die Post viertelj. 6ausschließlich Bestellgeld;! L-lafEwltz ' I 70 Pf., im Textteile die Zelle 1.60 Mk, sür An- und Verkäufe wwd durch Boten frei ins Haus vierteljährlich 6—, monatnch 2 >0;I «JUL«, l dergleichen 65 Pf., Tabellen-und schwieriger Satz 50°/o Ausschlag bei Abholung in der i^esri'ästs^Ue riertettäbrstch 5 40. monatlich 1801 VVlllliTÜA, F. -kltükA lAnzeigen-Annakm» für die nächste Nummer bis vorm. 11 Ubr Die Politik der verflossenen Woche. Der Erzbevger-Prozeß geht nun wirklich zu Ende. Durch die geschickte Verhandlungsleitung ist es möglich ge- awrden, die Beweisaufnahme bedeutend abzukürzen. Schon am Dienstag konnte der Oberstaatsanwalt gegen Dr. Helf- ^rich als Anklagevertreter sprechen.' Die Ausgabe mar für ihn nicht leicht, denn er mutzte in vielen Fällen zugeben, datz »er Wahrheitsbeweis für dtv «egen Erzbevger erhobenen Borwürfe voll erbracht sei und damit die offizielle Anklage m sich zusammensalle. Die Rede des Oberstaatsanwaltes tvnme nicht mehr als Ueberraschunq wirken, denn Herr Arzberger war durch das Ergebnis der Beweisaufnahme so unzweideutig und so schwer belastet worden, so -ah man be reits vor Tagen sein sicheres Schicksal voraussagen konnte. l>s konnten gewisse Meinungsverschiedenheiten bestehen, ob in dem einen oder in dem anderen Falle die Geschäftspolitik eeS Herrn Erzberger bis in ihren letzten Winkel erleuchtet worden war, und ob es Tr. Helfferich in jedem Einzelfalle geglückt war, seinen Gegner mit festem Griff zu fassen. Als .lanzcs aber war das Sündenregister Erzbergers einwandfrei und unwiderleglich festgestellt worden, und jeder auch noch so widernrxvende Staatsanwalt hätte daraus nur die einzig mögliche Schlußfolgerung ziehen können, die denn auch am TienSkag gezogen worden ist. Merkwürdigerweise kann sich das „Berliner Tageblatt" vor Überraschung über diesen selbstverständlichen Ausgang kaum fassen und ihm tut es der „Vorwärts" nach. Die beiden Blätter behaupten, das nur unter dem heutigen System ein so furchtloser Staatsanwalt «Md eine fv objektive Abrechnung mit einem Staatsminister möglich sei. Man kann den beiden Blättern zugeben, Latz in -er Tat der Fall Staatsanwalt gegen Staatsmintster etwas vr gentümUches hat und unter dem alten System sicher nicht so in die Erscheinung getreten wäre. Der Unterschied liegt aber natürlich nicht darin, daß etwa unter dem alten System ein Staatsanwalt verhindert worden wäre, die schmutzige Wache eines Staatsministers öffentlich zu waschen, sondern doriu, Latz unter dem alten System die StaatSmiuister als Menschen und Politiker reine Wäsche hatten, und datz ein Mann wie Erzberger bei der leisesten Enthüllung über sein goschüftspvlitisches Nebengewerbe vor die Tür seines Amtes , eietzt worden wäre, immer vorausgesetzt, daß man eine solche Persönlichkeit überhaupt zum Amte zugelassen hätte. Der Fall Erzberger ist eben eine Blüte des neuen Systems und alle Purzelbäume des „Berliner Tageblattes" und des „Vor wärts" werden die Aufmerksamkeit davon nicht ablenken. — Die Strafanträge des Oberstaatsanwalts liefern auch den Beweis, datz das Gericht vollständig einer Ansicht war mit -cm Angeklagten Lr. Helfferich. Wegen formaler Belei- ou ung soll nuy eine Verurteilung herbeigeführt werden und .mch den Ausführungen der Verteidiger ist es immer noch lehr zweifelhaft ob das Gericht überhaupt zu einer Verur teilung kommt, da auch der zweite Anklagevertreter frei und osscn erklärt hat, datz der Mensch Erzberger sowohl als der Abgeordnete und Staatsminister Erzberger gegen Treu und ><liuben gehandelt hat. Jedenfalls muh man Dr. Helffe- eul, Dank dafür wissen, datz er sich nicht gescheut hat, in dieses Wespennest zu stechen. — Bekanntlich hat die Entente an "viw.nd'eine neue Note in der Kaiser-Auslieferungsfrage ge richtet, welche uian wohl als eine Zwangsmaßnahme ansehen kenn. In dieser Note bezeichnet sie den ehemaligen deutschen ->u >cr als den verantwortlichen Urheber des Weltkrieges. . mieeen muh wohl jeder Deutsche energisch protestieren, denn die Sicherheit, mit der die feindlichen Mächte ihre Behaup tungen aussprechen, steht ganz im Gegensatz zu den Tatiachen. 'Schon lange vor 1914 wußte man in Deutschland, daß der su.ustbare Handelsncid und der gewalttätige Marinismus ünc.innds, die jahrzehntelang sogar in der Schuljugend ge nährte Rachcgesinnung Frankreichs und der rücksichtslose Panslawismus Rußlands zu kriegerischem Austrag führen, »nutzten, wie sie bereits zu Deutschlands Einkreisung geführt hatten. Tas deutsche Volk sah diesem drohenden Verhängnis mit den schwersten Besorgnissen entgegen. Der Kaiser be mühte sich bis an die äußerste Grenze der Verantwortung, »äe er -cm deutschen Volke gegenüber trug, den Ausbruch des 'nrchtbaren Krieges zurückzuhalten. Die friedliche Grund- r-u.ung dieser ganzen Regierungsführung wurde früher auch von den feindlichen Völkern anerkannt, ja sogar be- uwttelt. Dem englischen Volk, das allein an dem LOO Milliönen- votl der Inder, wie an den kleineren Völkern der Iren und Lilien unsühnbare Verbrechen begangen hat, datz jede geg nerische Nation, die seinem Handel und feiner Seeherrschast 'wcndwie gefährlich zu sein schienen, mit tückischer Verschla genheit und rücksichtsloser Gewalttätigkeit niederschlug, steht >s besonders gut an, dem friedlichsten Volke, den Deutschen, Menschlichkeit zn predigen. Holland wird voraussichtlich auf deinem Weigcrungsstandpunkt beharren und wird man wahr scheinlich -em Völkerbund die Entscheidung in dieser Frage nvcrlahen. — In der preutzischen Landcsversammlung herrscht wieder einmal Gewitterstimmung. Die Sozialdemokraten und die Unabhängigen sind mit dem vom sozialdemokratischen MinlsterSüdekum aus gearbeiteten Hohenzollern-Abfindungs- ae etz nicht einverstanden, sie möchten das Vermögen des frü- beren König- von Preußen vollständig konfiszieren. Süde- kum scheint aus politischen Gründen und um cS mit seinen . °^aen°flen nicht zu verderbe«, geneigt zu sein, nachzu- horteten haben sich auf den Stand- *°nkt «estelU, datzdie Politik bei der Behandlung des Ber- MeiM ««» den, Spiel ", lassen setz und »«ist nur der Recht standpunkt zu entscheiden habe. Selbst der Demokrat Cassel wies darauf hin, datz eine sondcrgesetzltche Regelung durch das Reich im Fall Hohenzollern auch in der Nationalversamm lung auf große Schwierigkeiten stoßen werde. So scheint dem nach den mit ihrem Minister wieder vereinigten Sozialdemo kraten das geschlossene Bürgertum gegenüber — zu stehen — vorbehaltlich freilich der Ergebnisse, die die Ausschußberatun gen zeitigen werden. Wenn man für die Hohenzollern, die jetzt nichts anderes als Privatpersonen sind, Ausnahme gesetze schaffen will, dann wird damit ein Präzedenz mit vor läufig noch unabsehbaren Folgen geschaffen. Wenn aber eine Einigung mit den Hohenzollern nicht zustande kommt? Eine dann von -em ehemaligen Königshaus unternommene rich terliche Entscheidung dürfte der preußischen Regierung sowohl wie dem Staate große Enttäuschung in der jetzt sehr gün stigen Abfindungsform bereiten. Politische Rachrichte«. Die Absichten deS Obersten Rates mit Deutschland. Paris, 5. März. Der italienische Mnisterpräsidcnt Nittt, der sich auf der Durchreise von London nach Rom gestern drei Stunden in Parts aufhielt, empfing einen Mitarbeiter des „Matin" und gab ihm folgende Erklärungen: Wix spra chen in London von Deutschland und über die Notwendigkeit, dessen Industrie zu neuem Leben zu erwecken. Wir waren uns darüber einig, daß ein Land, das nicht -die nötigen Roh stoffe hat und das sie nicht kaufen kann, nicht in der Lage ist, zn produzieren und infolgedessen das nicht bezahlen kann, was es schuldig ist. Wenn wir deshalb beschlossen haben, Deutsch land zn Hilfe zu kommen, so geschieht es im wirtschaftlichen Interesse Europas und es geschieht auch deshalb, damit Deutsch land in der Lage sei, ^Frankreich jene Entschädigungen zu zahlen, auf di«' dieses berechtigten Anspruch hat. Wir haben eine An leihe Deutschlands bei den neutralen Staaten in Aussicht ge nommen. Den Zeichnern dieser Anleihe werden die nötigen Sicherheiten durch die Wiedergutmachungskommission gewährt werden. Wir haben alle Mittel in Betracht gezogen, um das wirtschaftliche Leben Europas wieder in Gang zu setzen. Zu einer Beunruhigung Frankreichs ist kein Anlaß vorhanden. Die Londoner Blätter veröffentlichen weitere Einzel heiten über die Beschlüsse des Obersten Rates zur Besserung der Wirtschaftslage. Zur Hebung der deutschen Leistungs fähigkeit sollen in wachsenden Mengen Lebensmittel nach Deutschland gesand» werden. Die Erholung der deutschen In dustrie, die von entscheidender Bedeutung für die ganze Welt sei, müsse tunlichst beschleunigt werden. Zum Wiederaufbau der zerstörten belgischen und französischen Gebiete sollen die Alliierten beitragen. Frankreich hat noch immer Furcht vor Deutschland. Die Kommission sür auswärtige Angelegenheiten und für Heeresangelegenheiten in der französischen Kammer hielten am Donnerstag eine gemeinsame Sitzung ab, wobei Minister präsident Millerand ein ausführliches Expose über die aus wärtige Lage hielt. Der offizielle Bericht über diese Sitzung ist sehr knapp gehalten und es hatte den Anschein, als ob Mil lerand nur mit äußerster Vorsicht alle jene Punkte berührte, die gegenwärtig den Komplex der internationalen Situation bilden. Neber Kleinasien sagte er, datz die Lage dort äußerst delikat sei. Die aus englischen und amerikanischen Quellen stammenden Nachrichten über die Haltung der einheimisch:» Bevölkerung gegenüber den französischen Truppen sei mit großer Vorsicht aufzunehmen, aber in Kleinasien müsse tcn sächlich mit größter Klugheit vorgegangen werden. Was Deutschland anbelangt, so erklärte Millerand, datz der Verkehr zwischen den Ententekommissionen in Deutschland und den deutsche« Behörden sich in durchaus korrekten Formen ab spiele. Schwierigkeiten mache Deutschland bczgl. der AusUe- ferung des Kriegsmaterials, wobei den alliierten Kommissio nen immer versichert werde, Kriegsmaterial, dessen Ausliefe rung verlangt würde, sei bereits zerstört worden. Millerand zweifelt nicht daran, daß dieses Kriegsmaterial irgendwo sorg fältig verborgen gehalten werde. Die Garantien Frankreichs gegenüber Deutschland, falls dieses die Ausführung von Be stimmungen des Versailler Friedens ablcbne, liegen nach Mit teilung MillerandS noch immer in der verlängerten Besetzung des linken Rheinufers. Auch wirtschaftliche Repressalien könnten in Anwendung kommen, ohne daß Deutschland dies als feindselige Absicht betrachten könne. Heute über acht Tage wird in der Kammer selbst die auswärtige Lage noch einmal besprochen werden — Ter aus Rußland und Polen zurück gekehrte General Massenet erklärte ferner vor dem Kammer ausschuß für auswärtige Angelegenheiten, die Parteien in Rußland seien deutschfreundlich. Wenn man den Weltfrieden sicherstellen wolle, müsse mau Deutschland von Rußland durch Pufferstaaten mit dem Ausgang zum Meere trennen. Die Unabhängigkeit und die Wiederherstellung der Ukraine scheine ihm besonders wertvoll. Dort könne man Ge treide. Kupfer, Wolle und Vieh finden — Die Angst, die mit -em General Massenet auch andere führende politische Per sönlichkeiten Frankreichs vor einer deutsch-russischen Verstän digung gepackt hat, wird von England geflissentlich im eigenen Interesse genährt. Und wenn Frankreich jetzt, wie aus der folgenden Meldung ersichtlich ist, sein Widerstreben gegen eine Wiederherstellung der Beziehungen zwischen Rußland und der Entente aufgegeben hat so hat eS daS dur getan, weil eS die deutsch-russische Verständigung fürchtet, selbst wenn es sich dabei vorläufig nur um Fragen der Wirtschaft handelt. Eng land fetrrerseM ist eifrig am Werk, fein« Intereffevsphäre in den russischen Nandstaaten, namentlich Estland, Lettland und Litauen, so auszudauen, daß Deutschland ausgeschaltet wird. Basel, 5. März. Der Oberste Rai hat von seine» Standpunkt, die Moskauer Regierung nicht anzuerkenne», Abstand genommen, obgleich Frankreich sich heftig dagegen sträubt. Den einzelnen Staaten soll jedoch volle Freiheit bei Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen mit Rußland ge lassen werden. Sie können zu diesem Zwecke auch in direkte halbamtliche Beziehungen mit Rußland eintreten. — Der „Nieuroe Rotterdamsche Courant" meldet drahtlos aus MoS kau, die Sowjetregierung habe nicht das Geringste gegen die Entsendung einer alliierten Kommission zur Untersuchung der Lage in Rußland. Hollands Antwort a» die Entente i» der Kaiser- ausliefernngsfrage. Die holländische Antwortnote an die Verbündeten in der Frage der Auslieferung des Deutschen Kaisers wurde heute morgen durch -en holländischen Gesandten in London an Lloyd George als Vorsitzenden der Friedenskonferenz überreicht. Nach kurzer Besprechung des Inhalts der zweiten Note der Verbündeten sagt Minister van Karnebeck weiter: Die Regie rung Ihrer Majestät hat die Beweggründe der Mächte noch mals in ernsthafte Erwägung gezogen und ganz von neuem gewissenhaft geprüft, was unter den gegebenen Umständen ihre Pflicht sei. Die Regierung ist aber außerstande, zu einer anderen Schlußfolgerung zu kommen als der, welche bereit» in der Note vom 21. Januar niedergelegt wurde und welche sich dagegen aussprach, dem Wunsche der Mächte Folge leisten. Die Regierung Ihrer Majestät hat keineswegs die gegen die Menschlichkeit gerichteten Taten aus den Augen v^r loren die der Krieg gezeitigt hat und gegen die sie jedesmal protestierte, als niederländische Angehörige ihre Opfer wur den. Die Regierung ist aber -er Ansicht, daß diese Verstöße keineswegs ihre Haltung in der jetzigen Angelegenheit be einflussen können. Die Regierung erinnert daran, daß Hol land das V-rsailler Abkommen nicht unterzeichnet hat und daß eö den Tatsachen des Krieges gegenüber auf einem gan- anderen Standpunkte steht als auf dem der Mächte. Da e» die höchste Aufgabe der Regierung ist, die konstitutionelle« Gesetze des Königreichs, die auf allgemein anerkannten Rechts grundsätzen beruhen, aufrechtzuprhalten, kann die Regierung lediglich die Tatsache betonen, daß sie gegen Recht und Ge rechtigkeit verstoßen würde iwas mit der nationalen Ehre unvereinbar ist), wenn sie unter diesen Umständen in die An Heimstellung der Mächte einwilligtp und die Rechte, welche dem Flüchtling aus dem Gebiet des Königreiches gewährt sind, hinfällig machte. Die Regierung Ihrer Majestät hat sich -ar jeher gewundert, daß diese Auffassung ihrer Pflichten tat sächlich einen Akt darstellen soll, der Holland, wie es in der Note vom 14. Februar heißt, außerhalb der Gemeinschaft der Nationen stellen würde. Die holländische Geschichte, an welch - die Mächte in diesem Gedankengang.appellieren, indem si" an die bisher geübte Gerechtigkeit und an die Kämpfe für di » eigene Freiheit des Königreiches erinnern, spricht stark gegen die Richtigkeit des Vorwurfes. Die Regierung Ihrer Ma jestät sieht sich deshalb genötigt, die Antwort, welche sie in dieser Angelegenheit gegeben hat. aufrechtzuerhalten. Sie 'st sich indessen der Pflichten bewußt, welche ihr die Anwesenheit des Exkaisers innerhalb der Grenzen des Königreiches sowohl mit Rücksicht auf die ebenen Interessen des Landes als auch auf die internationale Sicherheit aufbürden. Die Regierung bedauert, datz die Mächte anscheinend unter dem Eindruck stehen, datz sie, da die Antwort auf das Ausliescrunqsgeiuch hiervon nicht spricht diese Seite der Frage ans dem Aug verloren und ihr nicht genügend Aufmerksamkeit gewidmet habe. Dies ist keineswegs der Fall. Der Regierung Ihr.', Majestät steht ihre Pflicht in dieser Hinsicht vollständig klar vor Augen und hat von Anfang an die Verpflichtung, welche ihre Aufgabe veranlassen, berücksichtigt. Sie wir'- di.-s auch weiter tun, da sie in der freien Ausübung ihrer Hoheitsrechte in der Lage ist, sofort alle wirksamen Vvrkorgematznahiue« ,'u treffen, die notwendig sind, um die Freiheit des Exkaiser- innerhalb der notwendigen Schranken zu halten. Die Re giernng Ihrer Majestät wünscht diese Erklärung in der for mellsten Weile abzngeben, aber sie stellt diese Auffassung ihrer Pflichten innerhalb des Rahmens ihrer Rechte. Sie ist der Ansicht, daß diese Erklärungen beweisen, daß Holland sich di'' Gesab'-en, welche die Mächte befürchten, vergegenwärtigt, ab.- daß diese Erklärungen einen derartigen Charakter haben, daß sie die Furcht bannen werden. DaS neue RmchstagSwahlrecht. Berlin, 5. März. Der Reichsministex Koch macht" heute den Vertretern der'Presse Mitteilung über den Inhal* der Gesetzvorlage bctr- das Reichstagswahlrecht. ES sei b«- absicktigt, die Gröhe der Wahlkreise elastisch zu machen in der Weise, daß drei bis sechs Wahlkreise zn einem W-Hl verbände zusammengefaßt würden, innerhalb dessen dann ied^ Partei ^zu bestimmen habe, wieweit sie diese Wahlbezirk- zu einer einheitlichen Wahlliste zu'ammenfassen will. Di,' Wahl bezirke würden mit einigen Ausnahmen etwa den heutigen Wahlbezirksverbänden entsprechen. Bei der Bestimmung, daß auf 60 000 abgegebene Stimmen ein Abgeordneter komme, soll es verbleiben. Ferner soll es eine Reichsliste geben, die große Vorzüge habe. Eie ermöglicht die Wahl von Leuten, die ohne Fühlung mit einem bestimmten Wahlkreise durch ihre hervorragenden Eigenschaften erwünscht sei. Von Einzelhei ten sei noch hervorgehoben die Einführung von Wahlparteien statt Wählerlisten in de« Mädten und von Wahlp«ff-n für Bernie der Binnenschiffahrt, Handlungsreisende« und EEeu- bahnbeamte, endlich das Wahlrecht für MrSlaubSdeutfche.