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»NII. Köre, e. 8. Ailfl. Palmeband nd 1,zg M. Lieder für . Brosch, ch. 80 Pf., rt. drosch. ausführ- sch. 1 M., ketten und rr drosch. Lerke, DHMWiilimiMM Wochen- und Kachrichtsblatt zugleich WSsts-Aiztizkr für HohMrf, Niilitz, VkinsSors, RLsdorf, Zt. Wißen, Heiiirichssrt, RKiemil mil Wlstil. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. — . ———————.————— — — 8N. Jahrgang. — —— ——— — —— —— Nr. 252. Sonntag, den 27. Oktober 1889. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 5 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Naum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. it." d. B. Wurst whndorf. ffler. nt. Ms ffler. frischer, ostpaket, 8,GO, e. undle. luzahl lernde llade) >ld, M bei wrf. icher D der und 'geß- illen urch Heu. Ler chen §89. e». MMN Belankttmachrmg. Mit Rücksicht auf die gegenwärtige Ausbreitung der Maul- und Klauen seuche wird den Besitzern von Gehöften und Stallungen, insbesondere auch den Gasthofsbesitzern hiermit besonders eingeschärft, daß sie den Ausbruch der genannten, wie der übrigen in ß 10 des Reichsqesetzes vom 23. Juni 1880 aufgeführten Seuchen (Milzbrand, Tollwut, Roh, Lungenseuche des Rindes, Pockenseuche der Schafe, Beschälseuche, Räude) unter ihrem Viehstande, sowie alle verdächtigen Er scheinungen bei demselben, welche den Ausbruch einer solchen Krankheit befürchten lassen, sofort der Ortspolizeibehörde anzuzeigen, auch das Tier von Orten, an welchen die Gefahr der Ansteckung fremder Tiere besteht, fern zu halten haben. Zuwiderhandlungen sind mit Geldstrafe von 10 bis 150 M. —- oder mit Haft nicht unter einer Woche bedroht. Den Herren Gemeindevorständen wird gleichzeitig die mit Erlaß vom 10. August 1881 angeordnete unverzügliche Benachrichtigung des Herrn Bezirkstierarztes von der Zusammenbringung von Viehbeständen zum öffentlichen Verkaufe hiermit in Erinnerung gebracht. Glauchau, am 24. Oktober 1889. Am^p.m.-nsch-st. 13 50 „ ficht. Deck- und Schneidelreisig, 10 Whdrt. kief. Reisig und nach Befinden mehrere Haufen Nadel'h.-Stangen verschiedentl. Stärke Die Fürstliche Forstverwaltung. im Burg- und Neudörfler Walde, Versammlung im Schwalbe'schen Gasthofe Holzverkauf Im Lichtensteiner Revier sollen .zu Heinrichsort, bei günstigem Wetter an Ort und Stelle unter den üblichen Bedingungen gegen sofortige Bezahlung meistbietend verkauft werden. Montag, den 28. Oktober 188K, von vornu ^9 Uhr an Rin. kief. Scheite und Rollen, I 4! Ä Tagesgeschichte. *— Lichtenstein, 26. Oktbr. Gestern abend feierte der Gesangverein Liederkranz im Saale des Ratskellers hier das 31. Stiftungsfest mit Concert und Ball. Bei dieser Gelegenheit wurden die Herren Straß und Schuchardt, welche seit 25 Jahren dem Verein als Mitglieder angehören, in ehrender Weise mit Geschenken bedacht, welche vom Vorsteher überreicht wurden und außerdem mit Silbersträußchen geschmückt. Die Feier verlief in schönster Weise zur Zufriedenheit aller Festteilnehmer. *— Heute Passierte eine Zigeunertruppe mit 5 Wagen unsre Stadt. Die Truppe wurde von der Sicherheitsmannschaft durch die Stadt begleitet. — Die Maul- und Klauenseuche ist unter dem Viehbestände des Gutsbesitzers Ernst Koch in H e r m s- dorf erloschen; dagegen unter dem Viehbestände des Gartenbesitzers Gustav Lindner in Gersdorf aus gebrochen. — Glücklicherweise ist der 24. Oktober, als „Falbtag" erster Ordnung bei uns, ohne die an ihn geknüpften Voraussetzungen zu erfüllen, vorüber gegangen. Dagegen hat sich derselbe in einzelnen Gegenden unseres Vaterlandes mehr oder weniger bemerkbar gemacht. So soll er in der Annaberger Gegend, wie dortige Blätter schreiben, von heftigem Sturm begleitet gewesen sein. In der Frankenberger- Gegend machte er sich insofern geltend, daß bereits in der Nacht zum 23. d. M., von gegen Mitternacht an, ein schweres Unwetter, heftiger Regen und überaus starker Sturm, eingetreten war und kurz vor 3 Uhr früh sogar ein Erdstoß, der sich, wie uns mehrere Beobachter übereinstimmend versichern, durch Klirren der Fenster und Schwanken der Möbel bemerkbar machte und von einem dumpfen Rollen begleitet war. Im Elbthale ist in derselben Nacht morgens gegen 4 Uhr ein anhaltendes Ge witter niedergegangen, das von einem heftigen Platz regen begleitet war. Der nächste kritische Tag dritter Ordnung ist der 7. November. — Der Observator der Urania in Berlin, Ur. Koerber, ersucht alle Personen, die das blendende Meteor am Dienstag voriger Woche beobachtet haben, ihm ihre Beobachtungen mitzuteilen. Möglichst ge naue Angaben über Dauer, Ort des Anfangs- und Endpunktes der Himmelserscheinung am Horizonte sind erwünscht. — Dem Direktor des meteorologischen Instituts zu Chemnitz, vr. Paul Schreiber, wurde das Prädikat „Professor" verliehen. —-Limbach, 24. Okt. Die Ruhe ist voll ständig wieder hergestellt, die Gendarmeriemannschaften zum größten Teile abkommandiert. Der Streik jedoch besteht in aller Form fort, da die Forderungen der Streikenden, 20 Proz. Lohnerhöhung, unentgeltlicher Bezug der Strumpfnadeln, Verzinsung der Einlagen zur Schadloshaltung bei plötzlicher Einstellung der Arbeit, in dem ersteren Punkte nicht angenommen werden können. Die Firma Konradi Friedemann bietet 10 Proz. und erklärt sich zu Verhandlungen mit den Einzelnen bereit, lehnt aber dieselben ab inmitten der Streikenden außerhalb der Fabriksräume. Infolge der Bedrohungen, welchen neu herangekommene Arbeiter oder solche, die aus der Reihe der Streikenden die Arbeit wieder ausgenommen haben, ausgesetzt sind, fordert der Sladtrat zu sofortiger Anzeige hierüber auf, unter Hinweis auf die Bestrafungen, welche die jenigen treffen, die ihre Mitarbeiter zu bestimmen suchen, sich an einer Arbeitseinstellung zu beteiligen, bezw. von der Wiederaufnahme der Arbeit abhalten. — Für den 8. Kongreß, welchen der erzgebirgisch- vogtländische Schachbund am Sonntag, 27. Oktober, in Limbach, und zwar im großen Saale des Gast hofes „Stadt Mannheim" abhalten wird, ist folgen des Programm festgestellt worden: Sonnabend, 26. Oktober, abends 8sis Uhr Delegiertenversammlung; Sonntag, 27. Okt., früh 8U2 Uhr Beginn des Haupt turniers und der Tombola. Zu den Turnieren sind alle Schachspieler, auch solche die dem Vereine nicht angehören, herzlich willkommen. Auch ist es Nicht mitspielenden gestattet, dem Kampfe beizuwohnen. Der Zutritt ist frei. — Oelsnitz, 26. Oktbr. In der gestern abend stattgefundenen Gemeinderatssitzung wurde Herr Reinhardt aus Falkenstein als Gemeinde vorstand gewählt. — Stollberg, 25. Okt. Vergangene Mitt woch war im oberen Teile von Gablenz ein Schaden feuer ausgebrochen. Es brannte hier zunächst die Scheune des Gutbes. Nobis, bald jedoch waren die übrigen Gebäude des Gehöftes ergriffen und wurden ein Raub der Flammen. Der Besitzer Karl Nobis (früher Richter) mußte erst vom Felde hereingeholt werden. Anwesend waren die Spritzen von Mittel dorf, Gablenz, Streitwald, Oberdorf und Stollberg, während einige andere bereits unterwegs waren, aber wieder umkehrten. Brandstiftung muß vermutet werden, da aus dem Gehöfte niemand in der Scheune zu thun gehabt. — Kirchberg. Am vergangenen Dienstag ist eine Diakonissin in der Person der Schwester Anna zum Zwecke der Krankenpflege in unserer Stadt eingetroffen. Im Bormittagsgottesdienste des nächsten Sonntags wird dieselbe kirchlich einge führt werden. — Der Königl. Waldwürter Ehrhardt erlegte am 24. ds. Mts. in der fiskalischen Waldparzelle „Frauenholz" bei Frankenberg, wie uns von einem Augenzeugen berichtet wird, einen Fischadler im Fluge, welcher noch seine Beute, einen ea. 18 em. langen lebenden Weißfisch bei sich führte. Der Adler war ein Prachtexemplar und maß 170 om Flügelbreite. — Schneeberg, 24. Oktbr. In Lindenau verunglückte vorgestern die 65 Jahre alte Mühlen besitzerswitwe Dittrich dadurch tötlich, daß sie beim Versuch, das mit dem Mühlenbetriebe in Verbindung stehende Getriebe einer Dreschmaschine abzustellen, vom Kammrad erfaßt und zermalmt wurde. — Reichenbach i. V. Ein jähes Ende hat in der Nacht zum 24. Oktober der ständige Lehrer zu Brunn, Edmund Bauer, gefunden. Als am Morgen des 24. Oktober die Kinder zur gewohnten Stunde im Schulzimmer versammelt waren und nach längerem Warten der Lehrer sich nicht einfand, derselbe auch in seiner Wohnung nicht zu finden war, fing man an, um dessen Schicksal Besorgnis zu hegen. Da man erfuhr, daß Bauer am Abend zuvor sich nach Kahmer begeben hatte, ging man nach jener Richtung auf die Suche und fand denn auch den unglücklichen Mann bei der zwischen Brunn und Kahmer liegenden Wald parzelle in einer ziemlich tiefen Bodenfalte, in welcher zur Zeit Wasser steht, entseelt vor. Bauer war am Abend zuvor mit einem Bekannten nach Kahmer spa zieren gegangen und im dortigen Dorfwirtshaus ein gekehrt. Bei der Heimkehr trennten sich die Beiden unterwegs, da der Eine im Mitteldorf, Bauer dagegen am oberen Ende von Brunn wohnt, und steuerte Jeder auf direktem Wege seiner Wohnstatt zu. Die Nacht war finster, und dabei mag Bauer vom Wege abge kommen und in jene Schlucht gefallen fein. Der Leich nam zeigte im Gesicht mehrere Verletzungen, welche darauf deuten, daß der Verlebte beim Fallen auf Steine aufgeschlagen oder sich im Gestrüpp verletzt hat. Bauer ist 34 Jahr alt, er wird allgemein tief betrauert. — Plagwitz. Mittwoch nachmittag ereignete sich in einer hiesigen Fabrik ein sehr schwerer Unglücks fall. Ein Mädchen war mit dem Aufziehen eines etwa Isis Zentner schweren Gegenstandes mittelst eines Kettenaufzuges beschäftigt, während zwei andere Mäd chen in unmittelbarer Nähe des Ortes ein Faß reinig ten. Plötzlich stürzte aus beträchtlicher Höhe der aufgezogene Gegenstand herab und traf die eine Ar beiterin dermaßen auf den Kopf, daß ihr Tod auf der Stelle eintrat, während die andere so schwer ver letzt wurde, daß sie bewußtlos zusammenbrach. Die Getötete sollte dieser Tage heiraten. Z Berlin, 25. Öktbr. Der „Reichsanzeiger" berichtet über die Mcerfahrt deö Kaisers: Am Mitt woch Abend fand bei stillem, klarem Wetter zu Ehren des Kaisers eine sehr effektvolle elektrische Illumination der Schiffe, sowie Feuerwerk auf der „Irene" statt. An Bord Alles wohl. — Sächsische Orden erhielten: das Großkreuz mit dem Stern in Gold des Albrechts ordens Generalstabschef Graf Waldersee; das Komthur- kreuz 2. Kl. desselben Ordens Oberstleutnant Rothe,