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Weiheritz Zeitung Tageszeitung W- Anzeiger M DippsMswawe, Schmieöeverg u.Ä 3 3LH: AelSeste Zettuug -e« BrzirkL ,! Verantwortlich« Aedakteurr SeNr Sehne. — Druck und Derlaa: Sari Seh« l» Divvol-ieroalde« 93. Jahrgang Freilag, am 17. Juni 1927 NI.U39 in Cunnersdorf geborene, -.selbst wohnhafte Dreher Max f und familiären Charakter trug, und so klang sie auch aus in Rudi Renner, weil sie in der Nacht des 30. 5. 26 im Poisen- M- lind öcliMMNMkl L 8 S> - Ä 's. .»SAK 3 « L N2' 2 s ,» Ä- o in Msclwkwel'-a Montag, am so. Juni H?o6e? Ulifjl'leb su ep^anlen 'S- ZK tal auf Flur Wilmsdorf die Dienstmädchen Marie und Fran ziska Detsch aus Quohren gemeinschaftlich tätlich beleidigt haben. Sie wurden wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung und zwar Alfred Schätze, Kahl, Nietzelk und Renner zu je 10 Tagen Gefängnis, Rudi Schütze zu 1 Woche Gefängnis verurteilt. Sämtlichen Verurteilten wird ein an den Nebenkläger Zimmermann zu entrichtende Buße im Betrage von 65 RM. auferlegt. Die Angeklagten haben auch die Kosten des Verfahrens zu tragen. Dippoldiswalde. Ein wunderschöner Sommerabend war es, nicht gerade günstig für den Vortragsabend, zu dem der Christliche Elternverein eingeladen hatte: es hak ten sich aber doch etwa 60 Personen im Bahnhotel zusam mengefunden. Overkirchenrat Michael hieß die Erschienenen und den Vortragenden herzlich willkommen und erinnerte an A. H. Francke, der u. a. nicht nur eine bedeutsame Volks schule, sondern auch das erste Lehrerseminar gegründet hak, in christlichem Geist. Den Vortrag'hielt der Vorsitzende des Landesverbandes Christlicher Elternvereine, Landgerichksrat Dr. Hering, und führte aus, wie die großen Entscheidungen im Reich, auch die Verhandlungen über das Reichsschulgesetz von dem, was im Lande, auch in der kleinsten Gemeinde vor sich geht, beeinflußt werden. Auf das Reichsschulgesetz war ten wir ja schon lange, das den Eltern zu ihrem Recht ver helfen soll. Der Reichselterntag in Hildesheim hat «ine ge schlossene Einheit der Christlichen Elkernvereine gebracht. Mir wollen ohne Leidenschaft Kämpfen, ohne den Gegner zu krän ken, aber wir müssen wissen, was wir wollen, wie weit wir gehen dürfen, wo das Ia-sagen aufhörk. Mir wollen uns nicht mit den Gegnern herumstreiken, welche Ansicht richtiger ist, die Zeit wirds lehren, aber Kämpfen gegen die eigene Interesselosigkeit und Trägheit. Es war unwürdig, wenn früher die religiöse Erziehung dem Lehrer allein zugeschoben wurde, während das Elternhaus seine Pflicht versäumte. Et was anders ists schon geworden. Elternratswahl soll nicht äußere Zwecke verfolgen, wir haben mit Politik nichts zu tun. Viele Systeme, Lehrmethoden, Schularten sind aus probiert worden. Aber da muß Halt gemacht werden, wo es um unsre Kinder geht. Die müssen christlich erzogen wer den, das eine bleibt, die Systeme wechseln. Dabei stehen wir auf äußerer und innerer Rechtsgrundlage, auf äußerer, denn wir stehen auf dem Boden der Reichsverfassung, die die oberste Erziehungspflicht der Eikern anerkennt und ihnen Schulen ihres Bekenntnisses zusichert, und auf innerer, denn wir stehen auf dem Boden der Kirche, evanglisch, katholisch oder anderer. Darin sind die 3 Millionen Elternvrreinsmit- glieder im Reich einig. Wir wollen aber auch Freiheit, einen einheitlichen Normalstaatsbürger kann heute überhaupt nie mand schaffen. Ein Rückblick in die Geschichte zeigt, wie es dann mit dem Volke wieder aufwärts ging, wenn es zu Gott zurückkehrte. Die Zukunft wird nur dem sein, der den Herrn im Herzen hat, ob es nun uns vergönnt sein wird, die ge lobte bessere Zeit zu erleben oder erst der nächsten Generation. Wer sich vor Gott fürchtet, braucht die Welk nicht zu fürch ten. So tue denn jeder seine Pflicht am Tage der Elkern- ratswahl. Mir sind es auch den Lehrern schuldig, die Eltern können nicht verlangen, daß die Lehrer für sie ihre Haut zu Markke tragen. Wir wollen mit der Lehrerschaft arbeiten zum Besten -er Schule. Das Reichsschulgesetz wird eine Trennung bringen, der Schritt muh gemacht werden, damit wir zur Ruhe kommen. Redner sprach dabei von den Aus sichten und besonders Schwierigkeiten des Reichsschulgesetzes, das vielleicht noch im Juli dem Reichstag vorgelegt werden wird. Am besten kann der Lehrer mit einheitlich einge stellten Kindern arbeiten. Daß es Gegner gibt, ist gut, sonst gäbe es keine Elternbewegung, so bringt uns Gott zum Be wußtsein, was wir versäumt haben. In Sachsen gibt es etwa 550 000 Schulkinder, etwa 800 000 wahlberechtigte Eltern, davon treten etwa 500 000 für die christliche Schule ein. Viel leicht wird dieser Elternrat ganz besonders wichtige Aufgaben zu lösen haben. — Reicher Beifall folgte diesen Worten. In der Aussprach« wurden noch Fragen beantwortet und technisch« Wahlangelegenheiken berührt. Die christliche Liste beginnt mit den Namen: Hörl, Heil, Arnold, Sterzel. — Am Schluß erzählte Dr. Hering noch in zwangloser humorvoller Form von seinen Erlebnissen bei der Gründung der ersten Elkernvereine und aus seiner jetzigen Tätigkeit. Man staunt, wie die Bewegung aus kleinen Anfängen herangewachsen ist, so daß sie jetzt eine Macht ist, die nicht mehr übersehen wer den kann. Es war ein« Stunde, bei der man nicht eigent lich das Gefühl einer Wahlversammlung hatte, sondern eine Feierstunde, die allen die Augen öffnete über die Wirklich keit und ihre Verpflichtungen, aber auch zu Herzen redete VezagSpr«i«: Für «inen Monat 2 Reichsmark mit Zutragen, einzeln« Nummern IS Reicht- pfennlge. Gemeinde - Verbands - Girokonto Liese« Blatt enlhStt -le amMchim DekanntmachuuzeN -er Amlshauptmaunfchafi, -es Amtsgericht« rm- -es Sla-lrals zu Dippol-iswal-e " i Oertliches und Sächsisches Dippoldiswalde. Bei der Alarmübung der städtischen I Feuerwehren am vergangenen Sonntag hakte, wie wir be- I richteten, Lie M o t or s p r i tz e versagt, da eine Stopfbuchse I sich gelockert hatte. Die Pumpanlage war sofort vollkommen durchgesehen worden, und um den Feuerlösch-Ausschuß von dem nunmehr wieder einwandfreien Arbeiten Ler Spritze zu überzeugen, war für gestern abend ein Alarm der Motor spritzen-Abteilung angesetzt. Um 7,33 Uhr gab Branddirektor Reiche! das Zeichen zum Alarm an die Polizeiwache und um 7,41 fuhr die Spritze bereits am Böhmeschen Gute an der Weißeritzstraße, dem gleichen Objekt wie am Sonntag, vor. Wasser wurde wieder der Weißeritz entnommen. Nach 5 Minuten, 13 Minuten nach dem Alarmzeichen, gab die Spritze Wasser aus einem Rohr. Der starke Strahl ging über das Dach der Scheune hinweg bis in den Hof hinein. Später wurde Wasser aus 3 Rohren gegeben und auch dabei war an der Höhe und Länge der Strahlen gegenüber erst kein Unterschied zu bemerken. Das Wasser aus einem ziem lich weit an die Scheune herangenommenen Rohre überdeckt» noch das Mohngebäude in seiner vollen Länge. Um 7,53 wurde die Hebung abgebrochen und gleich nach 8 Uhr rückte die Spritze wieder ab. Ihr arbeiten war einwandfrei, ihre Leistung voll befriedigend. Dippoldiswalde. Die am 22. 9. 1872 in Reichstädt ge borene Viohhändlersehefrau Emma Marie verehel. Flem ming geb. Fischer in Ruppendorf hatte sich gestern vor dem hiesigen Schöffengericht zu verantworten, weil in der von ihr verwalteten Postagentur in Ruppendorf Unregelmäßigkeiten vorgekommen und von ihr Geldbeträge in Höhe bis zu 279 R.-Mark 60 Pf. entwendet worden sind. Der Angeklagten und ihrem Ehemann, dem Viehhändler Otto Flemming in Ruppendorf, wurde am 1. Februar 1925 vom Postamt Tha randt die Postagentur in Ruppendorf übertragen. Beide wurden im Januar 1925 durch Handschlag für ihr Amt ver pflichtet. Die Tätigkeit der Eheleute bestand darin, den öffentlichen Fernsprecher zu bedienen, die geführten Ge spräche aufzuzeichnen und die Fernsprechgebühren zu er heben. Ferner lag ihnen die Ausgabe der Postwertzeichen ob: sie hatten auch den Paket- und Geldverkehr zu erledigen. Die durch Zählkarte oder Anweisung eingegangenen Gelder hatten si« auf Ueberweisungsblättern zu buchen und die Blät ter mit den Belegen und Geldern dem Landbesteller zur Ab lieferung an die Postagentur Edle Krone mikzugeben. Die Geschäfte der Pvstagenkur führte fast ausschließlich die An geklagte. Sie tat Lies als ständige Vertreterin ihres Man nes, weil dieser fast täglich auswärts tätig war und sich des halb um die ihm übertragenen Geschäfte nicht kümmern konnte. Sie führte die Geschäfte im Anfänge ordnungsmäßig, griff dann aber später die ihr anvertrauken Gelder an. Bis zum Januar 1927 entnahm sie aus der Kasse, und zwar von dem ihr vom Postamte Tharandt zum Einkäufe von Wert zeichen übergebenen Barvorschuh in Höhe von 350 RM. fort gesetzt Beträge, und zwar insgesamt 279,60 RM. Das Geld verwendete sie in ihrem eigenen Nutzen. Die Angeklagte bestritt in der Hauptoerhandlung, die Gelder absichtlich ent nommen zu haben. Sie wurde wegen Vergehens nach Z 350 StGB, zu 3 Monaten und 1 Woche Gefängnis verurteilt. Eie hat auch die Kosten des Verfahrens zu tragen. Hin sichtlich Les eine Woche Gefängnis übersteigenden Teils der erkannten Strafe wurde der Angeklagten eine dreijährige Bewährungsfrist bewilligt. — Weiter waren angeklagt: der am 31. 1. 06 in Cunnersdorf geborene, daselbst wohnhafte Schlosser Arthur Alfred Schütze, der am 16. 6. 08 in Bade witz geborene und in Cunnersdorf wohnhafte Arbeiter Er hard Rudi Schütze, der am 12. 2. 05 in Cunnersdorf ge borene, daselbst wohnhaft« Schleifer Richard Kurt Kahl, der am 3. 9. 05 in Dresden geborene, in Kleinnaundorf wohn hafte Arbeiter Richard Arno Nietzelk und der am 25. 5. 07 Z!Z«3^ 'SZ-Ls einem gemeinsamen Abendtied. — Was ist eine Trog-Linie? Die sächsische Landtt- wetterwarte gibt uns auf unsere Anfrage fol^ Die Trog-Linie ist die Verbindungslinie der Orte niedrigsten Druckes in der Längsachse einer LustdruLlme. Vor der Trog-Linie findet man im Sommer zumeist hohe Temperaturen, Barometerfall und Winde aus südlichen Richtungen. Hinter der Trog-Linie kalte Lust, Lustdruckanstieg und böige nord- westliche Winde. Der Eindruck letzterer sst mit Boen und Ge- wittern verbunden. Die vorstehend geschilderten Erscheinungen waren bei Vorübergang der Trog-Linie gestern gut zu ver- r- - s — Nummer - Fernsprecher: Ami DippoldiS- z walde Nr. >. Postscheckkonto Dresden 12 S4S. Wie die Pressestelle der Landwirtschaftskammer l mit teilt, sind mit Genehmigung des Wirtschaftsministenums für Bullenkörungen folgende Gebühren festgesetzt worden: für die Ankörung eines Bullen 3 RM., für die Abkörung eines Bullen oder bei Aussetzung der Körung 1,50 RM Soweit die Körgebühren nach den früheren Sätzen berechnet sind, müssen die zuviel erhobenen Beträge zurückgezahlt werden. — Sonnabend, am 18. Juni d.M. wird nach eingetretener Dunkelheit von dem Touristenverein „Die Naturfreunde" m' Schmiedeberg auf der Höhe von Dönschten in der Nähe der Hochwaldstraße ein Sonnenwendfeuer abgebrannt werden. Um falschen Feueralarm zu vermeiden, wird hiermit auf diesen Vorgang hingewiefen. — Wie verlautet, sind der Gärtner Otto Krönert und Frau Annemarie Donner, die im Dezember vorigen Jahres wegen Ermordung des Ehegatten der Frau Donner vom Schwurgericht zum Tode verurteilt worden waren, vom Gesamtministerium zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt worden. — Der vormalige Geschäftsführer im Allgemeinen Säch sischen Siedlerverband, Ehrentraut, wurde beschuldigt, in der Zeit von April bis November vorigen Jahres insgesamt 5112 M. in Posten von 100 bis 1500 M. vereinnahmte Gelder und ferner von zu leistenden Zinszahlungen 650 M. veruntreut zu haben. Weiter wurde ihm Bettug zur Last gelegt, begangen in der Weise, daß er einem Baumeister Fülle der Wahrheit zuwider angab, er wolle sich Bauland kaufen, wozu ihm dieser 3800 M. als Darlehn gewährte. Ehrentraut wurde zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. — Der reichsdeutsche Ballon Schwarzenberg II mit dem Piloten Hösch aus Chemnitz in Sachsen, der bei einem anläßlich der internationalen Flugausstellung in Prag am Sonnabend abend vom tschechoslowakischen Aeroklub ver anstalteten Ballonflug aufgestiegen war, ist verschollen. Der Aeroklub ließ zwei Flugzeuge nach dem verschwundenen Ballon statten. Seifersdorf. Eine gefühlslose Rohheit beging -er bei einem hiesigen Gutsbesitzer in Diensten stehende E. T. Mit einem Taschenmesser zerschnitt er Len Pferden seiner Herr schaft Lie Zungenbänder. T. war nach langem Leugnen ge- ständig und will Lie verwerfliche Tat aus Rache begangen haben, weil ihm gekündigt worden sei. Er wurde Lem Amts gericht Dippoldiswalde zugeführt. Gerechte Strafe wird nicht ausbleiben. Man glaubt kaum, -aß man die Pferd« am Leben erhalten wird. Neustadt. Die goldene Hochzeit wollten am kommenden Sonnabend Destillateur und Stadttat Arno Leuner und seine Gattin, die sich in rüstiger körperlicher und geistlicher Frische befinden, feiern. Leider mußte alles abgesagt werden, da die Jubelbraut infolge einer plötzlichen Erkrankung Dienstag zur Operation nach Dresden übergeführt werden mußte. Der Fall ist um so bedauerlicher, da die Frau innerhalb von 50 Jahren nur 4 Tag« leicht krank war. Adorf i. V. Bei der Ankunft des Riesen-Zirkus Ama rant am Mittwoch auf dem hiesigen Bahnhof zeigte sich bei Oeffnung der Tierwagen ein gräßliches Bild. In einer Ecke seines Käfigs lag ein mächtiger Leopard in Todeszuckungen. Ein Vorderbein war ihm direkt aus dem Körper gerissen. An der Verbindungstür zwischen dem Leoparden- und Löwen käfig waren große Blutflecken sichtbar. Mährend der Eisen bahnfahrt war es dem Leoparden gelungen, mit einer Tatze in den Löwenkäfig zu gelangen, in welchem sich ein« Riesen löwin mit ihren Jungen befindet. Da bekanntlich Löwinnen, wenn sie Junge haben, äußerst gefährlich sind, hak sich di^e, vermuklich in der Annahme, daß ihren Jungen hier nach gestellt würde, auf den Leoparden gestürzt und ihm mit einem mächtigen Prankenhieb ein Vorderbein vollkommen vom Körper losgerissen. Da das Tier nicht mehr zu retten war. wurde der Leopard auf dem Bahnhof erschossen. Den Zil - Kus Amarant kifft ein empfindlicher Verlust, da es sich h' - um ein besonders schönes und starkes Leopardeneremr handelte. KN AazelgenpreU: Di« 42 Millimeter breite Petitzellt 20 NelchSpfenntge. Eingesandt und Reklamrn Sü Reich-Pfennig«. "" rs ZI 8^3-»?- s 2 " Z-2, 2 Z Ki es Z Straßensperrung. Wegen Massenschutt wird die Straße Paulsdorf—Dippol diswalde vom 18. bis 23. d. M. für den Fährverkehr gesperrt. Der Verkehr wird über Malter verwiesen. Paulsdorf, am 17. Juni 1927. Der Gemeinderak. A.3 " n L-sÄAZ- § 3 LS ---^3 8 .3 Z 8 Z.LZZ Ä «»o 8 r?. 2 > — 8 »So-