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Hturvels-AeLturry ftrntsblQtt Les Nstes urrd Lss j^rUALLcuntes üev StaüL LeLpAlH 9!k. 307 vchrlstl.lt», °nd D.sch-Ulst.ll.: 2,haaal«aaN« »Ir. 8 Montag, den 19. Juni F.n,Ipr.ch-«.,chI.b Ar. 146SL 14WZ »d 1.6V« 1010 MWe AWliffe m Styr «Wiesen Der deutsche Tagesbericht Das Wölfische Bureau meldet amtlich: Großes Hauptquartier, 1V. Juni. Westlicher Kriegsschauplatz Südlich der belgisch-französischen Grenze bis zur Somme hielt die lebhafte Gesechtskätigkeit an. Ein französischer Handgranatenbngriff bei Lhavonne (östlich von Bailly) wurde abgewiesen. Eine deutsche Sprengung auf der Höhe La Fit le Morte (Argonnen) hatte guten Erfolg. Im Maas-Gebiet lebten die Feuerkämpfe erst gegen abend merklich auf. Nachts erreichten sie am „Toten Mann" und westlich davon, sowie im Frontabschnitt vom Thiaumont-Walde bis zur Feste Baux große Heftigkeit. Wie nachträglich gemeldet wird, ist in der Nacht zum 18. Juni am Thiaumonk-Walde ein feindlicher Vorstoß abgewiesen worden. Weitere Angriffsversuche wurden gestern durch Feuer vereitelt. In den Kämpfen der letzten beiden Tage sind hier rund 100 Franzosen gefangengenommen. Mehrfache nächtliche Angriffsunternehmungen des Gegners im Fumin-Waldc wurden im Handgranatenkampf glatt abgeschlagen. * . * Je ein englischer Doppeldecker ist bei Lens und nördiich oon Arras im Luftkampf abgestürzt, zwei der Insassen sind tot; ein französisches Flugzeug wurde westlich der Ar gönnen abgeschossen. Ein deutsches Fliegergeschwader hak die Bahn hofs- und militärischen Fabrikanlagen von Baccarat und Raon le Etape angegriffen. Oestttcher Kriegsschauplatz Auf dem nördlichen Teile der Front keine besonderen Ereignisse. Auf die mit Militärtransporten belegte Eisen bahnstrecke Ljachowitschi—Luniniee wurden zahlreiche Bomben abgeworfen. BeiderHeeresgruppe desGenerals v. Linsingen wurden am Styr westlich von Kolki und am Stochod in Gegend der Bahn Kowel — Rowno russische Angriffe, zum Teil durch erfolgreiche Gegenstöße, zurückgeworfen. Nordwestlich von Luck stehen unsere Truppen in für uns günstigen Kämpfen, die Gefangenenzahl nnd die Beute hat sich erhöht. Südwestlich von Luck greifen die Russen in Richtung auf Gorochow an. Bei der Armee desGenerals Grafen von Both- >ner ist die Lage unverändert. Dalkankriegsschauplatz Nichts Neues. Die allgemeine Kriegslage Von unserer Berliner S ch r i ft l e i t u n g Berlin. IS. Juni. (Eig. Drahtbericht.) An der Behauptung l.(!> gestrigen französischen Heeresberichts über die angeblich abge- ichossenen deutschen Flugzeuge ist kein wahres Wort. Richtig ist da gegen, daß eS uns gelungen ist, französische Flugzeuge zum Absturz zu vringen. Bel Verdun ist die Lage unverändert. Alle fran zösischen Angriffe sind dort von uns abgeschlagen worden. — 3m Osten Hal an der Front des Oberbefehlshabers von Ober-Ost ein starkes russisches Artllle riefe» er eingesetzt, was darauf schließen läßt, daß russische Truppen von dort fortgezogen werden, die vermutlich wo anders ihre Verwendung finden sollen. Der russische Angriff in der Richtung aufWladimir-Wolynsk ist zum Stehen gekom men. Ein Anlaß zu irgendwelcher Beunruhigung ist dort nicht vor handen. 3n einiger Zeit wird die Lage wiederhergestellt sein. Wegen der gewaltigen Entfernungen. auS denen der Ersah zusammengezogen werden soll, muh man allerdings sich zunächst «in wenig mit Geduld wappnen. Militärisch wird dem Fall von Czernowitz keine Be- dculong zugemessen. Daß er politisch von erheblichem Gewicht ist und die Hoffnungen unserer Feinde wieder höher schnellen werden» wird sich freilich kaum leugnen lasten. Die Räumung von Czernowitz (r.) KriegSpressequartier, 18. Juni. (Lig. Drahtbericht.) Die russische Offensive ist mit Schluß der obgelaufenen Woche in eine neue Phase getreten. Die Südwestheere deS Zaren be gannen ihren Angriff auf der ganzen Front, wobei jedoch die beiden Flügel in Wolhynien und in der Nordbukowina besonders stark gehalten wurden. Der russische rechte Flügel drückte unsere viert« Arm«« ein und drängte die eiligst zur Loslösung befohlene Putilowka- front über den mittleren Styr zurück. Der linke russische Flügel er zwang sich Raumgewinn südlich deS Dnseftr in der Nordostbukowina, dann d«n Dnjeflrübergang östlich deS Brückenkopfes von Zaleszcyki —Serethmnndung, drängle nach harten Kämpfen unsere an der unter sten Strypo stehenden Divisionen über die Strypa und erzwang sich nun auch den Uebergong westlich deS erwähnten Brückenkopfes über den Dnsestr. Von Einschließung bedroht, mußte auch der Brücken kopf Zaleszcyki—Eerethmündung geräumt werden. Die Rusten setzten m»v ln breiter Front über den Dnsestr von der Strypamündung bis zur beßarabischen Grenz«. Unsere in der Mitte befindlichen Armeen ver- «ochten standzuhalten, wenngleich in einem Abschnitt am Unterlauf der Strypa mit Rücksicht auf die Gesomtlag« rückgängig« Bewegungen er forderlich waren. Der von Rowno über Luzk geführt« H«»»tft»h der Russen ist seit vier Lagen zum Stehen ge- d » « cht worden. Seit zwei Lagen ist der mit seiner Spitz« bl« Lokaczy vorgedrungene Offenstvkeil der Rusten nach drei Fronten in neu« Kämpfe verwickelt, gegen West ln der ursprünglichen Offenflvrichtung, gegen Nord mit den aus der Richtung von Kowel eingesetzten Kräften und gegen Süd mit den Truppen der oberen Slyrfront, Sie zurückgehend neue Stellungen entlang dem Luga- und Lipabache genommen hatten. Diese drei Kräftegruppen sind nun ln heftigem Kampfe mit dem Feind. Während eS drei Tage hindurch schien, als wäre auch daS Vordringen deS russischen linken Flügels zum Stillstehen gebracht worden, stellte eS sich heraus, daß den diesmaligen Aufgeboten deS Feinde« der Ost abschnitt der Pruthllni« auf die Dauer nicht Widerstand leisten könne. Damit war auch da« Schicksal von Czernowitz besiegelt. Wollte man nicht die Landeshauptstadt zusammenschlehen lasten, um sie nachher doch räumen zu müssen, mußte man sie verlassen. Zu bedenken ist, daß Czernowitz nie weiter als 7 Kilometer hinter unserer GefechtS- front gelegen war. An der wolhynischen Front Von unserem an die Ostfront entsandten Kriegs berichterstatter Oestllcher Kriegsschauplatz, 18. Juni. Die Russen müssen in diesen Tagen erkennen, daß sie die Früchte ihres Durchbruchs östlich Luzk nicht iu ernten vermögen. Ein ungeheuerlicher Einsatz von Menschen und scywerkalibrlgen Geschossen hatte bei Olyka die Bresche geschlagen. Die benachbarten Linien mußten, da seitlich und im Rücken bedroht» zurückgenommen werden. Die österreichischen Korps zogen sich langsam, von Stellung zu Stellung kämpfend, zurück. Die russischen Angaben über ihre Verlust« sind slegestolle Uebertreibungen. In diesem Abschnitt waren vor der feindlichen Offensive nicht so viele Offiziere und Mannschaften, als die Russen allein gefangengenommen haben wollen. Vor der über mächtigen Massenslut mußte alsdann auch Luzk und der dortige Styr- bogen geräumt werden. Die Nachhutgefechte kamen bei Torczyn zum Stehen. Während die Offensive im Süden in frontaler Richtung fortgesetzt wurde, yersuchte der Gegner im nördlichen Raume von Luzk einen Flankenstoß gegen die im Pripetgebirge vorgeschobenen Linien unserer Verbündeten. Hier waren, um den Anschluß nach rechts zu behalten, die Gräben am Kormbach verlassen und die Stellungen am Styr be zogen worden. Hier am Styr zwischen Czartorysk und Sokul sollte die Nordfront bedroht, bei einem Durchbruch hier nordwärts auf gerollt werden. Die russischen Regimenter wurden gegen diese Styr- stellung gehetzt und teilweise völlig aufgerieben. Der Styr wurde in diesem wichtigen Abschnitt gehalten. Die tapferen Verteidiger machten 2000 Gefangene. Auch die südlich anschließende, zwischen Luzk und Wladimir-Wolynsk verlaufende feindliche Linie ist zum Erstarren gebracht. Hier haben deutsche Truppen ihren Aufmarsch beendet. Die Russen tasten nur noch zögernd vor. Ihre Gefangenen berichten von ihrer Enttäuschung. Die Offiziere hatten den russischen Soldaten vor erzählt, ihr Vordringen sei ein Kinderspiel, nichts anderes als ein Pa- rademarsch, und nun sind die hart mitgenommenen Truppen völlig er schöpft und einem Gegner gegenüber, an den sie sich nur zögernd heran trauen. Die schweren Geschütze, die ihnen den Weg gebahnt hatten, sind, wie Flieger beobachteten, teilweise im Sumpf stecken geblieben und noch jenseits des Styr zurück. Die Russen hatten nicht die Kraft, ihr« Offensive im Raume von Luzk auszunutzen, ihr Durchstoß ist ver pufft. Man kann den weiteren Kämpfen hier mit Zuversicht ent- gegensehen. Dr. Dämmert, Kriegsberichterstatter. Cadorna fühlt keine Entlastung rvtb. Rom, 18. Juni. (Drahtbericht.) Amtlicher Bericht: Der andauernde und erbitterte Kampf um die Stellungen, die wir längs des Südrandeü des Beckens von Sch legen beseht hallen, bezeugt, öah der Feind hartnäckig die ursprüngliche Gestaltung seines Offensiv planes verfolgt. Seine fortwährenden und zähen Angriffe beweisen, daß die Ereignisse auf der Ostfront die A n g r i f f s t ä t i g- keit des Feindes auf der Trentino-Front nicht ver mindern, ans der er bis jetzt keinerlei Truppenabziehungen vor genommen hat. Dies wird er in der Zukunft um so weniger tun können infolge unserer energischen Gegenoffensive» welche im Gange ist. Im Laufe des gestrigen Tages zwischen Etsch und Astach Artillerietätigkeit und Tätigkeit unserer Abteilungen, die feindliche vor geschobene Posten angriffen und in die Flucht jagten, wobei sie Waffen und Munition erbeuteten. Südwestlich von Schlegen erneuerte der Feind nachdrücklich seine wütenden Anstrengungen, um sich einen Weg durch nnsere Linien zu bahnen, hauptsächlich zwischen dem Monte Lemerle und dem Monte Magnaboschi. Er wurde mit sehr schweren Verlusten immer wieder zurückgeschlagen. Zwi schen den Tälern Frenzela und Marcesina dauert das Vor dringen unserer Infanterie, durch heftige« Artilleriefeuer deS Feindes und seine starken, in schwierigem Waldgelände «ingenisteten und mit zahlreichen Maschinengewehren bespickten Stellungen erschwert, an. Nachträglichen Berichten zufolge machten im Lause de« Kampfes vom 16. d. M. unsere tapferen Alpini >06 Gefangene, darunter 7 Offiziere, und nahmen dem Feinde ein Dutzend Maschinengewehre ab. abgesehen von der schon genannten Geschühbatterie. Im Suganer-Tal neue Fortschritte unserer Truppen längs des Maso - BacheS. Am Isonzo Arlilleriekampf. Im Abschnitt von Monfalcone schlugen wir in der Nach! zum 17. Juni feindliche Gegenangriffe zurück, welche be zweckten, die vorher von uns eroberten Stellungen zurilckzucrobern. Entsendung japanischer Truppen nach China rvtd. London, 19. Juni. (Drahtbericht.) .Daily Mail' meldet aus Tientsin: Japanische Verstärkungen sind ln Peking und Schanhaikwan angekommen. (Im Zusammenhang mit den Gerüchten, daß der Tod IuanschikaiS auf eine Vergiftung zurückzusühren sei und Japan, das ln der starken Persönlichkeit deS früheren Präsi denten «in Hindernis für die Verwirklichung seiner auf China gerich- teten Expansionspläne erblickte, diesem Mord nicht ferasteht, gewinnt die Meldung besondere Bedeutung. Offenbar '.Alt di« Regierung det Mikado nunmehr den Augenblick zur Verwirluickung ihrer Pläne für gekommen. Auf die weitere Entwicklung wird man im Hinblick auf die rusfisch-englisch-japqnifch« Rivalität im fernen Oste» gespaunt fei» dürfe». D.S.) England nach dem Kriege Ltn pessimistischer Ausblick. Zwei harte Prüfungen hat England noch vor sich, meint Dr. Arthur Shadwell in der Mai-Nummer des Nineteenth Century": die Fortführung des Krieges bis zu einem befriedigen den Abschluß und die Wiederaufnahme des bürgerlichen Lebens danach. Endigt der Krieg ungünstig, so könnten sich die inneren Schwierig'« eit en als zu stark erweisen und Englands Nie dergang zur Folge haben. Noch hat der Krieg keine entscheidende Wendung genommen, jedenfalls noch keine für England aus gesprochen günstige; auch der Fehlschlag (?) der gigantischen deut schen Anstrengungen vor Verdun ändert daran nichts. Ohne Zweifel wird der Krieg auch weiterhin «ein sehr langsames und sehr kostspieliges Geschäft" sein. Einen großen und plötzlichen Er folg auf feiten der Bundesgenossen zu erwarten, wäre Torheit. Allerdings scheint das englische Publikum noch immer daran zu glauben; man steht dem .Zusammenbruch" des Feindes entgegen, aber wie, wo und wann er erfolgen soll, überlegt man sich nicht. Diese Hoffnung auf den Zusammenbruch Deutschlands nennt Shad well eine völlige Täuschung. «Es wird keinen Zusammenbruch geben", sagt er. «Die Deutschen ka - n'ckt die geringste Absicht dazu; sie haben sogar ganz entschic ',n die Absicht, nicht zu sammenzubrechen.' Ein ganz selbstgefälliger Optimismus über den Ausgang des Krieges herrscht überall. Aber das ist gerade der schwache Punkt, daß so viele glauben, der Krieg sei bereits so gut wie gewonnen. Die Zeitungen sind die Hauptursache dieser Selbst gefälligkeit und dieser Ileberzuversicht. Sie nehmen zwar nicht mehr den Mund so voll wie im Winter 1914/15, aber sie behalten doch immer noch die alberne Praxis bei. den Feind lächerlich zu machen, trotzdem die Ereignisse sie immer und immer wieder Lügen gestraft haben. Der Patriotismus der Kneipen und Varietes, diese prahlerische Art von Patriotismus: «Ein Engländer nimmt's mit Dreien auf", übt namentlich auf die Arbeiter einen schlechten Ein fluß. Auch dieRegierung tut wenig, diese Selbstgefälligkeit zu beseitigen; sie ermutigt sie vielmehr noch. «Sie schlägt den Feind und gewinnt einen glänzenden Sieg — mit Reden; aber die als notwendig erkannten Schritte werden nicht getan. Sie ist entschlossen in Worten, aber unentschlossen in Talen. Cie benimmt sich nicht als Führerin einer in einen Kampf auf Tod und Leben verwickelten Nation. Ein Ilmschwung der Meinung, ein allmäh liches Erwachen ist erst durch die Erfolge des Feindes und unsere eigene Unfähigkeit, etwas anderes als meisterhafte Rückzüge und heroische Schlappen zu erzielen, bewirkt worden. Die Tatsachen haben zu deutlich gesprochen, als daß man sie mißdeuten oder mit ein paar Bemerkungen darüber hinweggehcn könnte. Aber die Regierung hat es niemals ausgesprochen, hat niemals dem Publi kum gesagt, wo wir wirklich stehen. Und doch ist der einzige Weg, Menschen, Material und Geld zu erlangen, der, geradeaus zu sagen, daß wir geschlagen werden, wenn wir sie nicht bekommen." Allein cs ist noch nicht zu spät, den Krieg zu gewinnen. Was heißt aber gewinnen? Nicht, das Deutsche Reich zer schmettern oder dergleichen. Das können wir nicht und sollten es auch nicht, wenn wir es könnten. Als Ziel der Bundesgenossen hat am 10. April in Lancaster House der Premierminister «die Zer störung der militärischen Vorherrschaft Preußens" hingcstellt. Das kann aber nur geschehen, wenn «der Glaube des deutschen Volkes an das jetzige Regime und das militärische System dadurch vernichtet wird, daß man diese Kriegsmaschine zerbricht und dem deutschen Volke damit beweist, daß sie nicht unbesiegbar ist". Dann wird es sein Haus in Ordnung bringen. «Das nenne ich den Krieg gewinnen, und das kann geschehen, wenn wir daran fest halten. Daran festhalten um jeden Preis, ist die erste uns durch den Krieg auferlegke Prüfung. Schon mehren sich in Deutschland die Anzeichen einer großen Umwälzung; das sichtbare Versagen der Kriegsmaschine, die sich bisher als unbesiegbar erwiesen hat, würde den Ausschlag geben." (Eitle Hoffnung!) Die schwerste Prüfung aber wird die nach dem Krieg sein. Schwere Steuern, eine desorganisierte Industrie, Rückgang des Handels sind schon da; aber sic machen nicht die Hauptschwierigkeil aus, ebnsowenig wie das Aufhören der Kriegs industrie, die Entlassung der Soldaten und anderes, die Rückkehr der Fabriken zu friedlicher Arbeit. Nicht die Rückkehr zu den alten Verhältnissen, sondern die Nichtrückkchr zu ihnen ist die wirkliche Gefahr. Die Handelsbeziehungen zu anderen Ländern können nicht wieder dieselben werden. Wir dürfen auch keine «friedliche Durchdringung" seitens der Deutschen mehr dulden, die auf unsere inneren Angelegenheiten in einer mit nationaler Un abhängigkeit, Selbstachtung und Sicherheit unerträglichen Weise bereits die Hand gelegt halten. Anderseits aber ist auch unsere Abhängigkeit von anderen Ländern klar geworden bezüglich wichtiger Artikel, die wir nicht Herstellen können. Wir haben angefangen, sie zu erzeugen, aber das wird ohne Schutz zoll nicht weiter möglich sein. Schützt man diese jungen In dustrien nicht, so werden sie im Augenblick, wo Frieden erklärt ist, von deutschen Waren sortgeschwemmt werden. Die deutsche Ein fuhr hindern, würde ihr nur den Weg durch neutrale Länder öffnen. Außerdem wäre das eine Kricgsmaßregel; sic würde die Feindschaft lebendig erhalten. Ausnahmetarise würden besser zum Ziele führen. Auch die Beziehungen zu den K o l o n i e n und den Bundesgenossen verdienen Beachtung. Gemeinsame« Handeln tut hier not. Rens Millet hat in der «Westminster Gazette" mit großem Scharfsinn die Notwendigkeit, sich durch ge eintes Handeln zu verteidigen, ausgcführt und darauf hingewicsen, daß ein Vorbild dafür bereit« ln der Internationalen Zuckerkon vention besteht. Jedenfalls schließt daS Ziel wirtschaftlicher Unab hängigkeit, engerer wirtschaftlicher Beziehungen zu den Dominien und den Bundesgenossen zum Schutze gegen Deutschland ein Opfer