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Vesper in der Nliiieilkir«j>c. Dresden, Sonnabend, den 25. August 1894, Nachm. 2 Uhr. 1. Sonate für Orgel (v-änr) von F. Mendelssohn-Bartholdy. 2. Achtstimmige Motette von Peter Cornelius. Liebe, die du mich zum Bilde deiner Gottheit hast ge macht, Liebe, die du mich so milde nach dem Fall hast wieder bracht: Liebe, dir ergeb' ich mich, dein zu bleiben ewiglich. Liebe, die mich hat erkoren, eh' als ich geschaffen war, Liebe, die da Mensch geboren mir zu gleichen ganz und gar: Liebe, dir ergeb' ich mich u. s. w. Liebe, die für mich gelitten und gestorben in der Zeit, Liebe, die mir hat erstritten ew'ges Heil und Seligkeit: Liebe, dir ergeb' u. s. w. Liebe, die mich hält gebunden an ihr Joch mit Leib und Sinn, Liebe, die mich überwunden und mein Herz hat ganz dahin: Liebe, dir u. s. w. Liebe, die mich will erheben aus dem Grab der Sterb lichkeit, Liebe, die mich will umweben mit dem Laub der Herrlichkeit: Liebe, dir u. s. w. 3. Wecitativ und Arie für Baß aus der Cantate „Du, Hirte Israel, höre", von I. S. Bach, gesungen von Herrn Arno Reichert, Concert- und Opernsänger. Recitativ: Ja, dieses Wort ist meiner Seelen Speise, ein Labsal meiner Brust, die Weide, die ich meine Lust, des Himmels Vorschmack, ja mein Alles heiße. Ach, sammle nur, o guter Hirte, uns Arme und Verwirrte; wch, laß den Weg nur bald geendet sein und führe uns in deine Wohnung ein. Arie: Beglückte Heerde, Jesu Schafe, die Welt ist euch ein Himmelreich. Hier schmeckt ihr Jesu Güte schon und hoffet noch des Glaubens Lohn nach einem sanften Todes schlafe. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 390, 1. Ach Gott, verlaß mich nicht, gieb mir die Gnadenhände; ach, führe mich, dein Kind, daß ich den Lauf vollende zu meiner Seligkeit. Sei du mein Lebenslicht, mein Stab, mein Hort, mein Schutz; ach Gott, verlaß mich nicht! Vorlesung. 5. Geistliches Lied für eine Baßstimme und Orgel von Jos. Rheinberger, gesungen von Herrn Arno Reichert. Wenn alle untreu werden, so bleib ich dir doch treu, daß Dankbarkeit auf Erden nicht ausgestorben sei. Für mich umfing dich Leiden, vergingst für mich in Schmerz, d'rum geb' ich dir mit Freuden auf ewig dieses Herz. Oft muß ich bitter weinen, daß du gestorben bist, und mancher von den Deinen dich lebenslang vergißt. Von Liebe nur durchdrungen hast du so viel gethan, und doch bist du verklungen, und keiner denkt daran. Du stehst voll treuer Lieb' noch immer jedem bei, und wenn dir keiner bliebe, so bleibst du dennoch treu. Die treu'ste Liebe sieget, am Ende fühlt man sie, weint bitterlich und schmieget sich kindlich an dein Knie. Ich habe dich empfunden, o lasse nicht von mir, laß innig mich verbunden auf ewig sein mit dir! Einst schauen meine Brüder auch wieder himmelwärts, und sinken liebend nieder und fallen dir an's Herz. ». Hardenberg, gc». Novalis. 6. Water unser für vier Solostimmen und Chor (op. 23, Nr. 2) von Osk. Wermann.