Volltext Seite (XML)
ler Se- '»stigks triste», lche mi lvMMNl Sräaz« 1» Ba- i scioe» icljogead Arltere «n. ;o. ter». »r. < ?4«rüz Freiberger Anzeiger ,.,s Tageblatt. 1WL Donnerstag, den 5. September «o. 208. in » Verantwort!. Redacteur: Ikarl Julius Frotscher in Freiberg. Erscheint täglich früh 9 Uhr «tt «»«»ahme der So»«- und Festtage — Preis halbjährlich 22'/» Rgr. — Inserat» die gespalt. Zette S Pf. Die Schlacht bei J-fte-t. (Fortsetzung.) Wie uns der General in seinem zweiten Armeebülletkn meldet, verbot ihm die Politis, sich gleich anfangs auf die einzelnen Heer haufen der Dänen zu werfen und so unterblieb diese glänzende und vielleicht rettende That. Es gehört tvirklich große Naivetät dazu, um einem Generale die Dreistigkeit zu geben, zu erklären: „Ich vermochte euch zu retten, den Feind wenigstens theilweise zu vernich ten, doch nur unter der Bedingung, ein wenig von unserer loyalen Politik und den Berliner Instruktionen abzuweichen, deshalb lasse ich Euch lieber schlagen und vom Feinde zertreten." So viel man die Sache bis jetzt beurtheilen kann, muß man an- nehmen, daß die Dänen in der Schlacht bei Idstedt um den vierten Theil den Schleswig-Holsteinern überlegen waren. ' Eine höchst vor theilhafte Defensiv-Stellung, die Front in einer Ausdehnung von über einer Meile durch den Arenholz-See, durch daS sumpfige Ter rain zwischen diesem See und dem Langen-See (Idstedter Defileen), durch den Langen-See und endlich durch das Defilee bet Wedel spang gedeckt; die rechte Flanke ebenfalls an zwei kleine Seen und einige Dörfer gelehnt, die linke Flanke hinter den Arenholz-See zu rückgezogen ; das Borterrain von der Stellung aus dominirt — mit zwei Riickzugslinien über Schleswig und Missunde, die den Schles wig-Holsteinern es gestatteten, sich im Verlaufe des Gefechts mit der Front gegen Norden, gegen Nordwcst wie Nordost zu schlagen, ohne ihre Ruckzugslinie aufzngeben, während die Dänen nur eine Rück- zugSlinie besaßen; ferner die größere Manöverirfähigkeit der SchleS- wig-Holsteincr vermochten unter einem fähigen General das Miß- vcrhältniß der Zahl vollständig auszugleichen. Um die Schleswig- Holsteiner auS ihrer starken Stellung zu vertreiben, waren die Dänen gezwungen, entweder ihre RückzugSlinie ganz aufzugeben und sich auf einen der Flügel zu werfen, oder sich in mehrere starke Kolonnen zu theilen und weite Umgehungen zu machen, die Willisen mit seiner Hauptmacht zu vernichten vermochte, während er auf einige Zeit durch geringere Kräfte die Defileen von Wedelspang und zwischen dem Arenholz- und Langen-See besetzt hielt. Endlich blieb den Dänen noch das Durchbrechen des schleswig-holsteinischen Zentrums bei Idstedt und zwischen dem Arenholz- und Langen-See übrig, daS elnfachste, avtr, auch gefährlichste Manöver, well eS Willisen Gelegen heit gab, übet^die cm der Gefchützwirkung der schleSwig-holsteinischen Batterien gefchWterttn und zertrümmerten dänischen Stürmkolonnen httzafallen und sinn selbst daS «schöpfte feindliche Zentrum mit sek uer eng zusammengehaltenen Masse zu sprengen. Etwas Aehnliches jrrlichterirte auch in dem Kopfe WillismS, doch vermochte er die Kch den feindlichen EntscheidungSmänöver: „Umgehen od« Dürchbrechqi" nicht zu sondern, und anstatt mit seiner Hauptmacht an einem, dH» entscheidenden Punkte über den Feind herzufalltu, als dstser sich ijj» Zentrum geschwächt hatte, um seinen rechten Flügel. Hel HellightA zu unterstützen, und als er eine Brigade zur Umgehung über Tretz» Meilen weit vom Schlachtfelde entfernt, und seine zwüte DkvifiÄr gegen Wedelspang entsendet hatte, wartete er, bis der Feind wieder konzentrirt und orientirtvor Idstedt stand, und führte so den Ent« scheidungSstoß ganz zur unrechten Zeit, ohne noch den schon AMW» ten Fehler, den Sturm der Dänen gegen die Idstedter DefileenÄ- zuwarten und ihre Reihen vorerst durch die Artilltpieresetche z« sich» ten, und durchaus am unrechten Orte, auf der ganzen Linie vyt Helligbeck bei Wedelspang, anstatt an einem der entscheidenden Pünkü. Ich weiß wirklich nicht, was sich Willisen bet seinem V der ganzen Linke, noch ehe die Schlacht sich entwickelt hatte und He die feindliche Reserve erschienen war, gedacht haben sann; denn ein« starke Defensiv-Stellung nimmt man nur ein, um entweder daS be setzte Terrain zu behaupten, oder um die feindliche Uebermacht zu schwächen und zu ermüden, ehe man offensiv über sie herfällt. Noch viel weniger aber begreife ich, wie ein so gebildeter und mit der Kriegsgeschichte vertrauter General, wie Willisen, die Vereinigung seiner Hauptmacht in verschiedenen Kolonnen auf dem vom Feinde besetzten Terrain suchen konnte, wie er in seinem Schlachtbericht au- giebt. Die Dänen parirten diesen höchst ungeschickt geführten Hieb mit der Hälfte ihrer Kräfte, die Offensive der Schleswig-Holstein« war verpufft und der erste Abschnitt der Schlacht zu ihrem Nachtheil beendet. Die Dänen haben noch 3 Brigaden im Zentrum außer Gefecht, die Schleswig-Holsteiner kaum eine; das Moralische Element, die siegesgewisse Kampflust war bei den dänischen Soldaten eNorin gehoben, bei den Schleswig-Holsteinern niedergedrückt. Art dies« ungünstigen Lage der SchleSwig-HW ihre Schwäch« Schuld (die Dänen hatten bis zu diesem Moment schwerlich so viel Truppen im Feuer als die Schleswig-Holsteiner), sondern einzig und allein die gänzliche Verkennung der Gefechts- Verhältnisse durch den General und der daraus entsprungene Fehler einer ganz zur rechten Zeit und an unrechtem Ort geführten Offen«' five^ Der zweite Moment der Schlacht beginnt; die Dänen haben' iüi Gryauer-Hölz und am nördlichen Ausgcmtze' d« Zdstedter DvD-- leen Posto gefaßt, die SchleSnngHolstelner^ geführt, «Melluug, ihre Stärke herrmSgeflchlt lmd fie im Großem