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mdurch Jahre Willen mrden, > . unter ld und! Pflicht- mz be- ebenS ug der Rätter, bereit. Veitere n sehr nck. k. - tiefe urzen, ebKng :kel, s -er- ne der wiesen r uns rudtm kühkea mehr eu. »L. Wochenblatt fü- Rr. 43 1878 Freitag, den 30. Mai Erscheint wöchentlich 2 Mal Dienstag und Freitag). Abonncmentßpreis vierteljährlich I Mark. Eine einzelne Nummer kostet 10 Pf. Jnseratenannahme Montags u. Donnerstags bis Mittag 12 Uhr. für die König!. Amtshauptmannschnft zu Meißen, das König!. Gerichtöamt und den Stadtrath zu Wilsdruff. Neunund-reitzigster Jahrgang. Erscheint wöchentlich 2 Mal (DienStag und Freitag) AbonnemcntSpreiL vierteljährlich 1 Mart Eine einzelne Nummer - für kostet 10 Pf. Nossen, Sievenlehn und die Umgegenden. Zufolge anher erstatteter Anzeige sind in der achten Morgenstunde des 15. d. Mts. aus einer Unterstube und Kammer eines Hauses zu Klipphausen folgende Gegenstände, als: ein braunwollener Unterrock, eine blaugedruckte Schürze, ein Paar schwarze Plüschstiefelletten, ein Paar blauwollene Pulswärmer, ein fchwarz und roth gekästeltes wollnes Kopftuch, ein großer Haarkamm, ein Staubkamm und ein Fläschchen Haaröl, vermuthlich von einem in den zwanziger Jahren stehenden unbekannten Frauenzimmer, welches sich zur fraglichen Zeit in der Nähe des Thatvrts herumgetrieben, entwendet worden, was behufs Ermittelung des Thäters und Wiedererlangung des Gestohlenen hierdurch öffentlich be kannt gemacht wird. Wilsdruff, am 27. Mai 1879. Das Königliche Gerichtsamt. Itr. Gangloff. —— Tageögeschichte. Die Commissionen ausgenommen geht der Reichstag bis nach den Pfingsttagen in die Ferien und ruht aus von den Eisen-, Getreide-, Garn- und andern Zöllen und von den wunderbaren Dingen, die er in den letzten Wochen erlebt hat. Interessant und lehrreich ist's schon, daß der Liberalismus vom Präsidenteustuhl gefalle» und von dem Krummstabc oder doch vom Centrum, dem seither „Reichsseind" ge scholtenen, abgelöst worden und das Windthorst, der Welse und Röm ling, Hahn im Korbe ist und als Geist über den Wassern schwebt. Nan ist's doch gnt, daß das Reich nicht allznstreng parlamentarisch regiert wird; denn nach dem parlamentarischen Rezept müßte Windthorst loder Schorlemer-Alst), wenn Bismarck etwas widerführe, Kanzler des Reiches werden. Wer will das ausdenken? Aber anch Das hätte Vielleicht sein Gutes; denn Windthorst ist eifersüchtig und regiert gern allein, er würde sich vielleicht die römische Mitregentschaft im Reich verbitten. Es wäre eine Wunderkur, wenn auch auf seltsamem Umwege. Ein Lohn winkt ihm schon; der Kaiser wird zu seiner goldenen Hoch zeit viele katholische Geistliche begnadigen, sagt man. Die von den Einzelstaaten an das deutsche Reich zu zahlenden Matrikularsteuern betragen für 1879 zusammen 90,371,000 Mark. Zur goldenen Hochzeit des Kaisers Wilhelm und der Kaiserin Augusta werden sämmtliche Gesangvereine in Berlin eine musikalische Feier veranstalten, um durch deutschen Gesang und deutsche Musik der Freude über diesen Tag Ausdruck zu geben. Sie haben zugleich an alle deutschen Sangesbrüder folgenden Aufruf erlassen: „Wir bitten Euch herzlich, vereinigt anch Ihr Euch, im ganzen deutschen Reiche, in allen Städten und Gauen, zu einer großen und nationalen Sangesseier und entwerft Euer Programm aus echten deutfchen Liedern und laßt zwei Nummern durch ganz Deutschland gemeinsam sein und zwar: „Zum Lobe Gottes" und „Ein Gebet für unsern Kaiser." („Ein Gebet für unsern Kaiser" von Wilh. Pfeiffer, für Männerchvr, zweistimmiger Schulchor, 4stimmiger gemischter Chor. Verlag von Carl Simon in Berlin.) Der Kaiser hat der Berliner Gewerbe-Ausstellung einen Be such abgestattet und verweilte dort zwei Stunden außerordentlich frisch, heiter und theilnehmend. Er ließ sich ein angebotcnenes Glas Rhein wein schmecken und frühstückte in dem Ausstcllungspavillon hei Poppen berg, zur Rechten Herrn Minister Maybach, zur Linken Herrn Fritz Hühnemann, den Leiter der Ausstellung. Der Kaiser brachte einen Toast auf das Gedeihen des Unternehmens und das Fortblühen unserer Industrie, und äußerte sich hernach ungefähr folgendermaßen: „Ich freue Mich, daß Ich hierher gekommen. Was Sie Mir gezeigt, über trifft meine kühnsten Erwartungen. Ich habe vieles gesehen, von dem Ich nicht geglanbt, daß es möglich sei, es hier anzufertigcn. Berlin hat sich großartig bewiesen, und Ich spreche Ihnen Meine vollste An erkennung aus. Leider habe Ich nicht alles gesehen, aber Ich gedenke wiederzukommcn. Dann aber werde ich die Herren vom Comita von dem Dienste, Mich zu geleiten, dispcnsiren. Auf Wiedersehen, Meine Herren." Die Ausstellung erfreut sich fortwährend der regsten Theil- uahme und hat in einem Punkte, und zwar in einem der wichtigsten, alle früheren Gewerbe-Ausstellungen bereits übertroffen; nach drei Wochen sind alle Kosten gedeckt. Die sämmtlichen Ausstellungskosten find durch die Vermiethung der Ansstellungsräume, den Ueberschuß der Lotterie, Verpachtung der Restaurationen, des Katalogs rc. und durch das Eintrittsgeld der ersten 20 Tage aufgebracht. Rechnet man nun für die ferneren 130 Tage ans eine Tageseinnahme von nnr 5000 Mark (die bisherige Einnahme betrug im Durchschnitt nicht viel weniger als 10,000 Mk.), so ergibt dies einen Ueberschnß von etwa 650,000 Mark. t Die deutschen Schmiede hämmern auch an Wiederherstellung der Innung. In Cassel waren ihrer viele znm Schmiedetag versammelt und haben alle die Wiedereinführung der Innung beschlossen, mehr noch, wie sic sagten, um der Jungen als um der Alten willen; denn das Hämmern und Schmieden sei eine Kunst, die erlernt sein wolle und reine BlasbÄge von Lehrlingen könnten sie nicht brauchen. Rom, 26. Mai. Die „Italic" versichert, der Papst bereite ttuen Brief an den Kaiser von Deutschland vor, in welchem er feine Gratulation zur goldenen Hochzeitsfeier ausspricht, gleichzeitig die Nothwendigkeit eines Friedensschlusses auf derGrund- lage^der Beziehungen vor dem Jahre 1873 betonend. <on einem Petersburger Briefe der „Montags-Revue" wird aus An- ' laß der Gerüchte über massenhafte Deportationen nach Sibirien darauf hingewiesen, daß nach Sibirien Niemand auf dem Verwaltungs wege verschickt werden könne. Tie Verschickung erfolge stets nur auf Gruyd richterlichen Erkenntnisses. Die 14,000 Gefangenen, welche angeblich in Moskau versammelt sind, um den Weg nach Sibirien anzutreten, existiren daher nur iu der Fantasie. Oertliches und TächsifcheS. Dresden. Der Bau uud die Dekoration des Festplatzes zur IV. Dresdner Pferdeausstellung schreitet rüstig vor. Neben renommirten Pferdehändlern (Gebrüder Oppenheimer und F. Wold- mann ans Hannover, Bähr und Sohn, Jülerbogk, Gebrüder Hirsch- laff, E. Hirschfeld, Karl Schulz, Kämpe und Karl Rothe, Dresden E. Salomon u»d Bieber und Bnjarki aus Leipzig, Otto aus Chemnitz und mehrere Breslauer, Berliner und Wiener Firmen) haben auch viele süchs. Landwirthe Pferde eigener Zucht angemeldet. Mit Pro duktionen eigner Zucht werden auftreten: von Nischwitz auf Königs feld, Berthold in Boltersdorf, Tamme in Birkenhain, Beyer in Schloßchemnitz, Krebs und Heymann in Papstdorf, F. Weiß und H. Räubink in Dresden, von Götz auf Nimtzsch, Jeremias auf Dürr hennersdorf, Dörner in Aschershain, Gießner auf Lautitz, Ernst Schulze in Gablenz, Karl Bähr in Kleinraupa, E. Gotthard, in Mörke», E. G. Findeisen in Kaditz, F. H. Kirsten in Crimmitschau, H. Rudolph in Chemnitz, O. Vogel in Plauen i. V. Der Absatz der Loose hat sich dieses Jahr in eminenter Weise vollzogen und steht zu erwarten, das solche auf dem Festplatze nicht mehr zum Ausge bote kommen. Um der Arbeit des Kinderwartens enthoben zu sein, vergiftete vor einigen Tagen ein Kindermädchen das einzige ein Jahr alte Kind eines Gutsbesitzers in Woltisch bei Lommatzsch, indem es dem Kinde erst ein mal drei Köpfchen von Phosphorstrcichhölzchen in die Suppe kochte und , da dies den beabsichtigten Zweck nicht erfüllte, nach drei Tagen demselben noch acht Stück solcher Köpfchen beibrachte, worauf das Kind starb. Obschon sich bei der Sectio» ein Anzeichen von stattge habter Vergiftung nicht fand und nur erst noch die chemische Unter suchung den Stachweis davon zu liefern hat, so ist das fragliche Kin dermädchen doch, da dasselbe die That »nuuiwunden gestanden hat, in das Bezirksgericht Meißen ahgesührt worden. Eine großartige Spitzbüberei in der Bnchdruckerei von Fischer u. Wittig i» Leipzig ist neuerdings an'S Tageslicht gekommen. Ein oder zwei Markchelfcr haben im Laufe der Zeit circa 120 Ballen Druck papier bei Seite geschafft und «n den Papierhändler Wölbling in Leipzig verkauft. In Folge der Entdeckung und Einziehung der Markt helfer hat sich Wölbling erhängt. In der Umgegend von Leipzig wird das Stehlen von Geflügel richtig en gros betrieben. In den letzten Nächten sind aus dem ver schlossenen Stallgebände des Gasthofes „Zum heitern Blick" in Schöne feld 24 Stück Hühner und 3 Hähne und aus der Stallung des Gast hofes in Plaußig 10 Hühner und ein Hahn gestohlen worden, ohne daß es gelungen wäre, die Diebe zu ermitteln. Sayda. Eine merkwürdige Erscheinung des Wildstandes tritt in den königl. Sayda-Glückburger Forsten gegenwärtig zu Tage. Während nämlich dem Rehwild durch den langen, harten und besonders schnee- reichen Winter der Garaus so ziemlich vollständig gemacht wurde, ist die Zahl der Nothhirsche eine so große, daß durch sie den umliegenden Feldern nicht unbedeutender Schaden zugesügt wird. Besonders schwer betroffen werden die Fluren der Gemarkungen Gentha, Lüttchen- fayda und Leipa, wo 40 bis 50 Häupter starke Rudel keine Seltenheit sind. Mehrere Saatfelder sind von Hirschen ganz ruinirt, denn was ihre Zähne verschonen, das trete» ihre Füße in Grund und Boden. Daber sind die Thicre so dreist, daß sie sich durch bloße Schreckschüsse durchaus nicht vertreiben lassen. Glauchau. Am 25. April tagte hier eine vom hiesigen Ge- werbeverein ausgeschriebene Gauverbandswanderversammlung, zu der sich die Gewerbevercinsmitglieder von hier, Zwickau, Meerane, Crimmitschau, Werdau, Waldenburg, Penig und Greiz zahlreich ein gesunden hatten. Den Vorsitz führte Th. Kästner, Vorstand des hiesigen Gewerbevereins. Zum Vizepräsidenten wurde Kaiser aus Zwickau gewählt. Als Tagesordnung war ein Vortrag des General sekretärs Keller aus Berlin, „Kann durch Innungen dem Handwerker stande aufgeholse» werden'?" festgesetzt, in welchem Redner mit aller Energie für die Wiedereinführung des Jnnungswesens sich verwandte. Die nächste Versammlung soll in Werdau abgehalten werden.