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Amts- und änzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis vierteljährlich Mk. 1.80 einschließl. deS „Illustrierten UnterhaltungSblattS" in der Geschäftsstelle, bet unseren Boten sowie bei allen RetchSpostanstalten. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der konn- und Feiertage sllr den folgenden Tag. Libenfto», Larkfeld, hundrhübei, ^UgkvtUtt Neuheide, Gberstützengrün, SchSnheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterstvtzrngrlln, Mldenthal «sw. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Anzeigenp reis: die «einspaltige Zeile 12 Pfg., für auswärtige 15 Pfg. Im Reklameteil di« geile 80 Pfg. Im amtlichen Teile die gespaltene Zelle 40 Pfg. Annahme der Anzeigen bis spätestens vormittags 10 Uhr, für größere Tags vorher. Aernsprechcr Ar. 11V. LSLS ^5 213 — - - «3. Jahrgang. --- Mittwoch, deu 13. September Nachstehend wird die Bekanntmachung, betreffend den Uebergang der Geschäfte der Retchsprüfungsstelle für Lebensmittelpreise auf das Krtegsernährungs- amt vom 1. September 1916 — Reichsgesetzblatt Seite 997 — zur öffentlichen Kennt nis gebracht. Dresden, den 9. September 1916. 1569b II 8 I a Ministerium des Innern. Bekanntmachung, betreffend den Mevergang der Geschäfte der Beichsprü- fungskeNe für Lebensmittetpreise auf das Kriegsernäkrungsamt. Vom 1. September 1916. Der Bundesrat hat auf Grund des 8 3 des Gesetzes über die Ermächtigung des Bundesrats zu wirtschaftlichen Maßnahmen usw. vom 4. August 1914 (Reichs-Gesetzbl. S. 327) folgende Verordnung erlassen: 8 1. Die durch §11 der Bekanntmachung über die Errichtung von Preisprüfungsstellen und die Versorgungsregelung vom 25. September 1915 (Reichs-Gesetzbl. S. 607) für das Reichsgebiet errichtete Preisprüfungsstelle wird aufgehoben. Ihre Aufgaben und Befugnisse gehen auf das Kriegsernährungsamt über. 8 2. Diese Verordnung tritt mit dem 1. September 1916 in Kraft. Der Reichskanzler trifft die zur Ueberleitung erforderlichen Anordnungen. Berlin, den 1. September 1916. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Dr. Helfferich. In der Woche vom 9.—15. September 1916 sind im Bezirksverband Schwarzen berg auf eine Buttermarke 55 8 Butter oder 90 8 Sahnenbutter abzugeben. Auf die für obengenannte Zeit gütige Fettmarke kann mangels Eingangs von Margarine bis auf weiteres nur oO x Speiseöl abgegeben werden. Schwarzenberg, am 11. September 1916. Der Bezirlsverband der Kgl.Amtshauptmannschast Schwarzenberg. Dr. Wimmer. Die Auszahlung der ttriegsfamilienunterstützung findet Donnerstag, den 14. und Freitag, den 15. September 1916 statt. Sie erfolgt nur an die Empfängerinnen selbst oder an die bei jeder Auszahlung schriftlich beauftragten Personen. Eibenstock, am 12. September 1916. Der Stadtrat. Bestellungen von Kartoffeln znr Einlagerung sind hier auf dem je vormittags in unserer Lebensmittelabtetlung zu entnehmen den Vordrucke bis zum Ireitag, den 15. dss. Ms. zu bewirken. Zur Verhütung von Kartoffelknappheit im Winter empfehlen wir unserer Ein wohnerschaft dringend, sich mit einem Kartoffelvorrat zu versehen. Für den Kartoffel bezug gilt folgendes: s) Die bestellten Kartoffeln sind auf Benachrichtigung hin vom Besteller abzunehmen. b) Die Kartoffeln sind vor Lieferung bar zu bezahlen. o) Kriegerangehörigen, die Anspruch auf Familienunterstützung haben, kann der Kaufpreis auf Antrag ganz oder teilweise gestundet und in einigen Monats raten vom Unterstützungsbetrage gekürzt werden. ci) Der Stadtrat bestimmt die zuzuweisende Kartoffelmenge. Eine Verbindlichkeit zur Lieferung der bestellten Kartoffeln übernimmt er nicht. e) Sortenwünsche können nicht berücksichtigt werden. k) In der Zeitspanne, auf die die gelieferten Vorräte bestimmt sind, hat der An ttagsteller keinen Anspruch auf anderweitige Lieferung von Kartoffeln aus städti schen Beständen. Stadttal tzivenkock, den 12. September 1916. Wurstverkauf Mittwoch, den 13. dss. Mts., ab 8—9 Uhr vorm. im Fleischereigeschäfte W. Seidel. Bezugsberechtigt sind die Inhaber der Ausweishefte Nr. 1809—1863. Marke 3 von Blatt 5 gilt. Auf den Kopf werden 50 A Wurst abgegeben. Stadtrat Eibenstock, den 12. -Leptember 1916 Dom Weltkrieg. Der „Vossischen Zeitung" wird von ihrem mi litärischen Mitarbeiter über die Kriegslage be richtet: Während die Franzosen aus ihrem Front abschnitt an der Somme mcht weiter in dem gro ßen Stile der vergangenen Woche angegriffen ha ben, griffen die Engländer auf einem 15 Kilometer breiten Frontabschnitt in einem Stile an, der die feste Absicht erkennen ließ, den Durchbruch diesmal zu erzwingen. Alle Angriff« sind gescheitert. Sie haben an vielen Stellen zu sehr erbitterten Nahkämpfen geführt, wobei kleine Grabenstücke mehrfach den Be sitzer wechselten. Die Erbitterung des Kampfes brach te es mit sich, daß so gut wie gar keine Gefangene gemacht wurden. Die Engländer haben wiederum sehr schwere Verluste zu verzeichnen. Im Osten hat die Kampftätigkeit am Dnjestr nachgelassen. Die Russen treffen zur Zeit neue Vorbereitungen. In den Karpathen halten wir in der Gegend 25 Kilo meter nördlich Kirlibaba die Grenzkämme. Die Russen wurden trotz großer Ueberlezenhcit überall abgewiesen. An der Donaufront traten dis deutsch bulgarischen Truppen sofort nach der Wegnahme von Tutrakan den Vormarsch auf Silistria an. Die bulgarische Kavallerie zog bereits am Sonnabend ein und wurde von der Bevölkerung mit großem Jubel empfangen. Die nördlich Dobric geschlagenen rufstsch-rumänisch-serbischen Divisionen sollten augen scheinlich den Vormarsch aus Silistria vereiteln. Ihrs Niederlage brachte das ganze Objekt des Hallens der Festung zum Scheitern An der italienischen Front entwickelt del Feind nach dem österreichisch-ungarischen Heeresbericht erhöhte Tätigkeit: Wien, 11. September. Amtlich wird verlaut bart: Oestlicher Kriegsschauplatz. Front gegen Rumänien. Nördlich von Orsch o w a wiesen un ers Truppen mehrere feind liche Angriffe äb. Westlich der Becken Gyergyo und Sstk wurde' unsere Front etwas zurückge nommen. Heeressront des Generals der Ka vallerie Erzherzog Karl. Stärkere feind liche Angriffe nördlich des Goldenen Bestritz - tales und der Rafailowa blieben erfolglos. Sonst keine Ereignisse. Heeresfront des Generalfeldmar- schalls Prinz Leopold von Bayern. Am unteren Stochod wiederholte der Feind seine heftigen Angriffe, die im Artilleriesperrfeuer oder vor den eigenen Gräben zusammenbrachen. An der übrigen.Front ist die Lage unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz. An der Front zwischen dem Etsch- und Astacht al entfalteten ftiv Italiener eine erhöhte Tätigkeit. Unsere Höhenstellungen in diesem Raum standen gestern untor starkem Artillerie- und Mi ¬ nen euer. Im Abschnitt Monts Spil —M onte Tests wurde ein Vorstoß von mehreren feindli chen Bataillonen abgeschlagen. Am Pasubio drang der Gegner an zwei Stellen in unsere Linie ein. Gegenangriffe warfen ihn sogleich wie dei hinaus. 68 Gefangene blieveu in unseren Händen. Auch am Monte Majo scheiterte ein feindlicher Angriff. An der übrigen Front im Südwesten hielt der Geschützkamps zumeist in mä ßiger Stärke in mehreren Abschnitten on Südöstlicher Kriegsschauplatz An der Vojusa keine Ereignisse. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabss: von Hoefer, FeNrmarschalleutnrnt. Ueber Italiens Eigenpolitik in der griechischen Fruge und sonstige Entschließungen eines neuen Ministerrats schreiben italienische Zeitungen: Lugano, 11. September. Wie die italienischen Blätter melden, stehen wichtige Beschlüsse des Ka- binctts für den nächsten Mittwoch bevor. An die sem Tage findet ein großer Minister rat strtt. Aus Andeutungen des „Giornals d'Jt.rlia" geht hervor, daß sich die zu fassenden Beschlüsse auf eine erweiterte Teilnahme Italiens an den Operatio nen am Balkan und speziell an der griechi schen Grenze beziehen dürften. Italien verfolgt bekanntlich mit Mißgunst und Eis . rsucht die Entwicklung der griechischen Krisis und nimmt offen gegen eine griechische Intervention Stellung. Augen scheinlich befürchtet es, daß England und Frank reich die italienischen Interessen im Epirus nickt genügend berücksichtigen wollen, dagegen von Ita lien eine verstärkte Truppenhilse an der West front sowie in Mazedonien verlangen. Daraus dürften auch die neu gemeldeten Einberufungen dreier Klassen des Jahrgangs 1897 sowie mehrere«: Ma- nnejahrgänge im Zusammenhangs stehen. Die Ent scheidung darüber, wo das italienische Hilssheee ver wendet werden soll, trifft natürlich Cadorna. Bis- solat: hat aber Cadorna mit politischen Gründen bereits bearbeitet, um eine Entscheidung in seinem Sinne herbeizuführen. Das jämmerliche Fiasko der Entente auf dem Balkan beurteilen ziemlich übereinstimmend schweizerisch? Militärkritiker wie folgt: Zürich, 11. September. Oberst Egli unter sucht in den „Basler Nachrichten" die Aussichten der Alliierten auf dem Balkan und zweifelt sehr, ob die Armeen der Alliierten auf der 500 Kilometer Front, die der Strecke Basel—Lille entspricht, imstande sein werden, die Elastizität und Angriffsfreiheit zu wahren. Zu einem ähnlichen Urteil gelangt die „Zürcher Post". Sie schreibt: Man kann es schon jetzt aussprechen, daß der Plan der Entente, Bulgarien durch Angriff von zwei Seiten zu er drücken, die Verbindung zwischen MUletturopa und der Türkei zu durchsch neiden und den Fall deS seines Anschlusses beraubten Osmanenreiches hcrbcizusühren, für absehbare Zelt gescheitert ist. Stegemann schätzt im „Bund" die Teilerfolgs der Alliierten an der Westfront als sehr gering ein. Dagegen verspricht er sich viel von dem stürmischen Vorrücken der Deutschen und Bulgaren in der Do- b r u d s ch a. Die Lürken haben erfolgreich neue russische Angriffe abgewehrt: Konstantinopel, 10. September. Be richt des Hauptquartiers. Unter Zurück- drängung des Feindes besetzten wcr die Höhen südlich von Derbende an der persischen Gren ze. Nn vom Feinde gegen unsere Truppen unter nommener Angriff wurde abgeschlagen. An der Kaukasus front auf dem rechten Flügel un ternahm der Feind am 8. im Abschnitt von Oehnut