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M- ers Bi tzer Oie len ile. lan ch- fen er ein >em !)en st", )en )NI, ast cen ;en iua sich rge :en die vc- ^cu nd in sie nd es en >g, eu nn gc ni er n, it ll- cr id ni ni ie tc :s r r, d e, c, n !- r I- d g n r n r WchUMAMWM Woche«- und MchrichtMatt zugleich Ktschiifts-Aiizchcr siir SohnSors, WSIitz, Ptrnsöorf, Rusdorf, St. Wißen, Heinrichsort, Mnriennn unS Riitscil. Amtsblatt für -en Stadtrat zn Lichtenstein. LS. Jahrgang. — Nr. 270. Dienstag, den 19. November 1889. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Startanlage« fällig. Tagesgeschichte. * — Lichtenstein, 18. Novbr. Am Sonn abend abend hielt Herr Reichsritter C. v. Vincenti aus Wien im Kaufm. Verein im Saale des goldnen Helm hier seinen angekündigten interessanten Vortrag über: „Wüstenvolk und Oasenleben". Nach eingehender Einleitung erging sich der Herr Vor tragende über die Sitten und Gebränche im Wüsten lande nnd zerlegte die Erzählung in 2 Teile. Im 1. Teile schilderte er u. a. die Erlebnisse bei einer Bedninenhochzeit, welcher er im Jahre 1862 selbst beiwohnte, im 2. Teile dagegen erweiterte er seine Mitteilungen n. a. auf die eigentümlichen Eigenschaften einer dortigen Gerichtssitzung. Zur Uebersichtlichkeit über den Reisekomplex diente eine zur Schau gestellte große Spezialkarte von Arabien, die einzige, welche vorhanden ist. Den Gefahren, welchen der sehr ge schätzte Redner während der s. Z. erfolgten Wüsten reise ausgesetzt gewesen sein mag, davon kann sich nur derjenige einen Begriff machen, welcher am Sonn abend abend Zuhörer der geschilderten Reise gewesen ist. Dem 1?U Stunden währenden fesselnden Vortrag folgte der allgemeine Beifall der Anwesenden. * — Einen wirklich genuß- und lehrreichen Nach mittag bot der N a t u r h e i l v e r e i n durch seinen am Sonntag im Scyützenhaus Callnberg veranstalteten Vortrag. Herr Direktor Th. Hieke aus Chemnitz sprach über: „Dypbleritis, Scharlach, deren Verhütung und natnrgemäße Heilung". Redner schilderte in fei nem 2stündigen Vortrag in klarer, leicht verständ licher Redeweise die Ursachen von Dyphteritis- und Scharlach-Erkrankungen und gab auch zugleich den Anwesenden die Mittel an die Hand, auf welch leichte Art und Weise die beiden gefährlichen Feinde der Menschheit, namentlich aber der Kinder, geheilt bez. in ihrem Auftreten beschränkt werden könnten. Als hauptsächlichste Förderer dieser Krankheiten bringt der Herr Vortragende ungenügende Ventilation, zn enge Wohn- und Schlafräume und zn geringe Beachtung der Reinlichkeit bei den Kindern in Erwähnung. Aus den vorgebrachten statistischen Berichten über Dyphteritis- und Scharlach-Erkrankungen geht hervor, wie viele diesen heimtückischen Krankheiten bereits zum Opfer gefallen oder überhaupt von denselben erfaßt worden sind; daß diese Uebel in vielen Fällen zu einem unheilvollen Ende fuhren, liege ja in der Haupt sache auch an den betroffenen Familien selbst. Redner führte verschiedene Beispiele an, wo es ihm noch ge lungen, die hochgradigsten Dyphteritis- und Schar lachfälle binnen kurzer Zeit mit Erfolg zu behandeln. Am Schluffe des allgemein beifällig aufgenommeucn und sehr gut besuchten Vortrags beantwortete Herr Direktor Hieke noch die vielen im Fragekasten vor gefundenen Fragen in präziser Weise Dem Natur heilverein aber, welcher durch dielen unentgeltlich ge botenen Vortrag das Wissen Vieler bereicherte, fei der beste Dank auch an dieser Stelle gebracht. Mancher Besucher, der bis jetzt der Naturhellmethode ferngestaudeu, wird derselben auf Grund des Gehörten näher treten; wir wünschen genanntem Verein in sei nem edlen Bestreben, belehrend für die leidende Mensch heit und fördernd für Erhaltung der Gesundheit ein- zulreten, eine gedeihliche Weiterentwickelung. * — Wie man erzählen hört, sollen gestern vor mittag in der 12. Stunde 2 Schulknaben in Oelsnitz i. E. eine Taschenuhr gestohlen haben. Die Knaben sollen nun in vergangener Nacht in einer hiesigen Ziegelei, in welcher sie schon einige Male genächtigt, angetroffen und zur Haft gebracht worden sein, wobei die gestohlene Uhr angeblich bei denselben vorgefunden wurde. — Wer ist der Gewinner des großen Loses? Das ist die große Frage der Zeit. Doch sind alle Mitteilungen über die Gewinner nur Kombinationen, denn der einzige, der Aufschluß geben könnte, der Lotterie-Kollekteur, muß Schweigen beobachten. Nichts destoweniger tritt mit vieler Bestimmtheit folgende Behauptung auf: Vier Zehntel des großen Loses besitzt ein reicher Juwelier, ein Zehntel ein Kellner und die anderen fünf Zehntel hatte der Kollekteur, weil er sie nicht los werden konnte, für sich behalten „müssen." — Glaubhafte Wettergreise, insbesondere alte Nimrode versichern übereinstimmend, daß die untrüg lichsten Merkmale vorhanden seien für einen so milden Winter, wie ein solcher seit Jahrzehnten nicht dage wesen wäre. Die Erika zeige jetzt noch neue Triebe, die Geschlechter der Lampe, Reinicke und „Karnickel" trügen jetzt noch ihr Sommerkleid, während erfah rungsmäßig die Angehörigen derselben sonst schon Anfang Oktober ihre Winterpelze angelegt hätten. — Das „CH. Tgbl." schreibt: Wir sind ermäch tigt, im Interesse der gegen den des Raubmordes dringend verdächtigen Handarbeiter Schneeberger ein geleiteten Untersuchung mitznteilen, daß die von den „Dresdener Nachrichten" neuerlich gebrachte Notiz über ein von Schneeberger abgelegtes Geständnis aller und jeder Begründung entbehrt, daß weiter die un- term 12. November im amtlichen Teile unseres Blattes gebrachte Bekanntmachung, betreffend die Verausga bung oder das Umwechseln von Hundertmarkscheinen, noch in Kraft besteht, und daß es nach wie vor drin gend erwünscht wird, alle zur weiteren Klärung der Sache irgendwie dienlichen Wahrnehmungen unge säumt der Behörde zur Anzeige zu bringen. — Mülsen St. Niclas, l5. November. Nach aus Waldheim hierher gelaugter Nachricht hat in den letzten Tagen der von hier gebürtige, in Oels nitz wohnhaft und beschäftigt gewesene ledige Bergar beiter Albin Schädler, welcher zur Zeit vom Landge richt Chemnitz wegen Totschlags zu langjähriger Zucht hausstrafe verurteilt und daselbst irrsinnig wurde, dort seinem Leben durch Erhängen ein Ziel gesetzt. Der hiesigen Gemeinde wurde hierdurch eine Last ab genommen, indem von ihr für den Genannten ein jährlicher Unterhaltungsbeitrag von 108 Mark zu leisten war. — Dresden, 16. November. (Landtag.) Bei der Zweiten Kammer sind mehrere Anträge eiugereicht worden, deren allgemeine Vorberatung die Kammer voraussichtlich in der nächsten Woche beschäftigen wird. Zunächst beantragt Abg. Philipp, unterstützt von den Abgg. Starke, Frenzel, Grahl, Müller (Freiberg,) Kirbach, Dr. Minckwitz, Schreck, Böhns, Fährmann und May : die Königliche Staatsregierung zu ermäch tigen, die Erhebuiig der Schlachtsteuer und der Ueber- gabe für vereinsländisches Fleischwerk spätestens Ende des Jahres 1890 einzustellen und die betreffenden Gesetze, insoweit als es sich nicht um bis dahin fällig gewordene Beiträge jener Abgaben handelt, aufzuhe ben. Vom Abg. Starke ist folgender, vom Vizepräsi denten Streit und den Abgg. Müller (Freiberg,) Wei gang, Böhns, Grahl, Bönisch, Dr. Minckwitz, Phi lipp, Frenzel, May, Schreck und Uhlmann (Stoll berg) unterstützter Antrag eingebracht worden: die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, alsbald in Erwägung ziehen zu wollen, ob eine Landesanstalt zum Zwecke der Versicherung der Grundstücke des I Landes gegen Wasserschäden zu errichten sei. Zur all- I gemeinen Vorberatung des Staatshaushallsetats hat Abg. Uhlemann (Görlitz) den Antrag gestellt, die Ka pitel 22, Civiliste rc. 23, Appanagen rc., 25 Verzin sung der Staats- und Finanzhauptkassenschulden, 26, Tilgung der Staatsschulden, 27, auf den Staatskassen ruhende Jahresrenten, 28, Ablösung der dem Domä nenetat nicht angehörigen Lasten rc. 29, Landtagsko sten, 30, Stenographisches Institut, 31, allgemeine Regierungs- und Verwaltungsangelegenheiten, 32, Ge- samtministerium rc., 33, Kabinetskanzlei, 34, Or denskanzlei, 35, Hauptstaatsarchiv, 36, Oberrechnungs- kammer, 37, Gesetz- und Verordnungsblatt, 102, Ministerium des Auswärtigen, 103, Gesandtschaften, 105, Reichstagswahlen, 106, Betretung Sachsens im Bundesrate durch Schlußberatung zu erledigen, im Uebrigen aber den ordentlichen Staatshaushaltsetat der Finanzdeputation X, den außerordentlichen der Finanzdeputation L zu überweisen. Ueber den Gesetzent wurf, eine Befreiung vom Vertragsstempel betreffend, haben sich die vom Präsidenten ernannten Berichter statter, Abgg. Härtwig und Schreck, bereits zur münd lichen Berichterstattung bereit erklärt. Sie beantragen, dem Gesetzentwürfe die Zustimmung zn erteilen. — Dresden, 16. November. Das Königliche Ministerium des Innern veröffentlicht im „Dresvner Journal" Folgendes: Von dem Herrn Reichskanzler ist die durch Verordnung des Ministeriums des In nern vom 26. Juli d. I. bekannt gemachte Genehmi gung der Einfuhr ungarischer Schweine über Boden bach nach dem Schlachthofe zu Pirna zurückgezogen, dafür aber gestaltet worden, daß die Zufuhr von lebenden Schweinen aus Steinbruch über Bodenbach nach dem Schlachthofe zu Dresden bis auf Weiteres unter den für die Einfuhr nach Pirna angeordnet gewesenen Beschränkungen erfolgen darf. Diese Begün stigung bezieht sich mithin nur auf Schweine, welche mit der Eisenbahn unmittelbar aus Steinbruch in Ungarn kommen und daselbst die übliche 10tägige Quarantäne überstanden haben. Die Transporte müssen mit entsprechenden Ursprungs- und Gesundheitsattesten versehen sein. Die einzuführenden Tiere sind auf dem Bahnhofe in Bodenbach durch einen König!. Sächs. beamteten Tierarzt auf ihre Gesundheit zu untersu chen. Kranke, oder verdächtige Tiere, sowie die mit solchen in Berührung gekommenen Tiere müssen von der Weiterbeförderung ausgeschlossen werden. Nach dem Passiven der Grenze sind die Tiere mittelst der Eisenbahn unter Vermeidung jeglicher Umladung oder sonstiger Transportverzögerung, sowie jeder Berührung mit anderem Vieh dem Schlachthofe zu Dresden zuzu führen und daselbst unter polizeiliche Kontrole zu schlachten, keinesfalls aber lebend wieder aus demsel ben zu entfernen. — Zwickau, 15. November. Gestern früh erlitt hier in der Erlmühle der Müllergesclle Ullrich einen schrecklichen Unfall. Derselbe wurde von dem herabgefalleuen Treibriemen der Sichtcmaschine erfaßt und an die Transmission gezogen, wobei ihm der linke Vorderarm abgerissen wurde. Der verbliebene Stumpf wurde dann amputiert. — Glauchau. Die IX. diesjährige öffentliche Bezirksausschuß-Sitzung findet Sonnabend, den 23. November 1889 nachmittags 3 Uhr im Verhandlungs saale der Königlichen Amtshauptmannschaft König- straye Nr. 3, hierselbst statt. Die Tagesordnung hängt eben daselbst in der Kanzlei aus. — Reichenbach, 16. November. Die Masern und Scharlach treten hier unter den Kindern in sehr bedenklicher Weise auf und haben schon verschiedene