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Dresdner Nachrichten : 23.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189905232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990523
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-05
- Tag 1899-05-23
-
Monat
1899-05
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.05.1899
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An dem Süd flügel des Neuen Palais unter den alten Linden hielt Hosprediger Keßler einen liturgischen Gottesdienst ab, welchem der Kaiser und die Kaiserin, die suns ältesten kaiserlichen Prinzen, der Erbprinz und die Erbprinzessin von Hoheiizvllern. der Prinz und die Prin zessin Carl Anton von Hoheiizvllern, die Söhne des Pnnzen Albrecht von Preußen, der Kriegsminister Generalleutnant von Gnßler und die Generalität beiwohnten. Nach dem Gottes dienste formirte das Bataillon sich in Linie und der Kaiser schritt die Front ab. Hierauf folgte ein Parademarsch Sodann marschirte das Bataillon nach den Kolonnaden, woselbst unter rcichgelchmückteii Zelten die Speisung der Mannschaften be gann. Dorthin begaben sich auch die Majestäten. Nach einem Rundgang brachte der Kaiser ei» Hoch ans die Armee aus, worauf der kommandirende General des Gardecorps. General der Infanterie von Bock und Pvlach ein Hoch ans den Kaiser ausbrachte. Stach kurzem Aufenthalte begaben die Majestäten sich zurück nach dem Steuen Palais, wvjelbst eine größere Tafel slatlfand. Schwerin. Am Pfingstsonntag ertranken bei einer Ruder- fahrt auf dem Schweriner See zwei Mitglieder eines Ruderklubs, die aus einem dem Kentern nahen Boote jprangen, um sich durch Schwimmen zu rette». Das Boot schlug nicht um und die beiden Personen, die in demselben verblieben waren, wurde» gerettet. Wien. Zum Abschluß der Festlichkeiten anläßlich der Ent hüllung des Erzherzog Atbrecht-Dentmals fand heute Abend großer militärischer Empfang in der Hofburg statt. Aiuvesend waren der Käiser.die Erzherzoge, die fremden Fürstlichkeiten, der Vertreter des deutsche» Kaisers Generaloberst Freiherr von Lvö, die fremdlän dischen Offiziers-Deputationen, die Militär-Attaches und fast die gesammte Generalität. Dijon. Bei einem von der Handelskammer gegebenen Banket sagte Präsident Lonbet in Beantwortung eines vom Präsidenten der Handelskammer ansgebrachten Trinkiprnchcs, die Völker wetteiferten miteinander nicht nur ans den Schlachtfeldern und im Reiche der Ideen: der Kamps werde auch auf das wicth- schaftlichc Gebiet übertragen, wo er in veränderter Form »nd in viel lebhafterer Weise anstrete. Auf dem Gebiete des Handels, des Ackerbaus und der Industrie könne man Niederlagen erleiden und Siege erringen. Jenen Dingen müsse man seine stete Fürsorge znwenden. Die Regierung rechne bei dem Bestreben, dem fran zösischen Handel neue Absatzgebiet zu erschließe» und die durch die stets wachsende Konkurrenz bedrohten Jutereffen des Landes zu schützen, aus die Mitarbeiter der Handelskamnier», um jo Frank reichs Interessen aus dem Weltmärkte zum Siege zu führen. Lonbet trank schließlich auf die Verwirklichung dieses Programms und auf die Wohlfahrt der Stadt Dijon. Präsident Lonbet trat Abends die Rückreise nach Paris an. Haag. Die erste Kommission der Konferenz wird morgen Vormittag um 10 Uhr. die zweite am Nachmittag um 2 Uhr zu- sainmentreten. Die dritte Kvinmissivn hält erst am Mittwoch eine Sitzung ab. H a a g. Nach der offiziellen Liste wurden von den deutschen Vertretern in die erste Kommission entsendet: Professor Freiherr Stengel. Oberst Groß genannt Schwarzkoppe» und Kapitän Sigel. Der zweiten Kommission gehören dieselbe» Vertreter und Professor Zom an. der dritten Kommission Professor Zorn, Oberst Groß und Kapitän Silwl. London. Das„Rculer'schePnrcan" hat unter dem gestrigen Datum ans Victoria (British Columbias folgende Meldung erhal ten: Am 25. April ist Dawson Eith (Klondpkes fast gänzlich durch eine Fencrsbrnnst zerstört worden. Ter Verlust wird aus mehrere Millionen berechnet. NI Gebäude im Geschäfts-Viertel sind ab gebrannt. darunter auch die Gebäude der „Bank vs British North America" und der „Bank os Commerce". Menschenleben sind nicht zu beklagen. Zwei Eßwaare» - Handlungen sind gerettet, so daß kein Mangel an Proviant eiiigetretcn ist: Baumaterial ist nicht eher zu beschaffen, als bis dre Flüsse eisfrei geworden und die Schifffahrt möglich wird. Riga. Der Gouverneur von Livland veröffentlicht nach stehende Bekanntmachung: Die Arbeiter einer Jutefabrik ver anstalteten unter der Forderung nach Lohnerhöhung einen Aus stand, vereinigten sich mit den Arbeitern dstr Maschinen- und Waggonfabrik „Phönix", überfielen Polizei und Truppen, zerstörte» Häujer und verübten Brandstiftnng. Jede Volksversammlung auf den Straßen wird verboten; Zuwiderhandelnde werden zur Ver antwortung gezogen. Jede Ansammlung wird mit Waffengewalt auseinander gesprengt. Die Bewohner der Stadt werde» aus- gesordert, die Hosthorc »nd Thüreu zu verriegeln und nicht ohne dringenden Grund die Häuser nach 0 Uhr zu verlassen. — Nach einem Privatbriefc gcricthcn gelegentlich'des Ansstandcs lettische Arbeiter mit lithauischen in Streit, weil die letzteren weniger Lohn verlangten. Es kam zu Schlägereien und das Militär schcitt ein. Von den Arbeitern sollen mehrere todt und etwa 12 ver wundet seien. — Stach einem Telegramm der „Nowvje Wremia" aus Riga verlies dort der gestrige Tag bis ans unbedeutende Unordnungen ruhig: an den Excesien bctheillgte fick vornehmlich der Pöbel. Kiew. Der Großindustrielle Kvmmerzienrath Leo Brodski wurde un Saale des Adelsklubs von einer Französin namens Delareuse, zn der er in Beziehungen gestanden hatte, mit Schwefel säure übergossen; es handelt sich um einen Racheakt. Washington. Das Staatsdepartement bestätigt die Rich tigkeit der hier bekannt gegebenen Depesche aus Manila, wonach die amerikanische Konimission den Filipinos ei» ähnliches Rc- gierungssystem wie den Cubancr» nnbot. Die Verwaltung soll militärischen Charakters sein, wenigstens zeitweilig, so lange die Lage noch nicht endgiltig geregelt ist. OerMches un» Sächsische». — Kaum ist der Rath zu Dresden durch den Eintritt deS Stadtraths Köppen vollzählig geworden, so reißt der Rücktritt eines beioldeten Ratysmitglieds schon wieder eine Lücke in seine Reihen. Herr Stadtrath Geier ist nämlich kurz vor Pfingsten um seine Pensioniruna für den 1. Juli «tngrlominen. Schon seit einiger Zeit hat derselbe Urlaub nehmen müssen, um ein schweres Augen leiden Zu bekämpfen. Leider ist wenig Aussicht vorhanden, daß er in absehbarer Zeit wieder völlig dienstpflichtig werden wird. Herr Stadtrath Geier steht im 64. Lebensjahre und dient der Stadt Dresden seit 22 Jahren. Er verwaltet zur Zeit das Stadt- tranken Haus. Augenblicklich, während seines Urlaubs, wird er in seinen Amtspflichten durch Herrn Stadtrath Kuhn vertreten. — In der kaiserlichen Oberpvndirektion Dresden arbeitet man seit einiger Zeit an den Plänen für das künftige Oberpost- direktronsgebäude: es soll bekanntlich Ecke von Mnrien- straße und Annenstraße kommen Man hofft, die Pläne so weit fördern z» können, daß der nächste Reichshaushnltseiitwnrs bereits die erste Rate für das neue Oberpoftamt enthalten wird. Leider gestatte» es die Ortsverhältnisse nicht, die Baufluchtlinie so weit zurück zu rücken, wie dies aus dem anderen Teile derMarienstraße, von der Mnrgarethenstraße aus bis zum Dippoldiswaldaer Platz, bereits der Fall ist. Dieser Theil der Marienstraße wird auch ferner vorgeschoben in die Straße hineinragen. Die glücklichste Lösung aller Schwierigkeiten und nm dem immer größeren Ver kehre durch die Marienstraße den nöthigen Raum zu verschaffen, wäre das Wcgrcißen der niedrigen Häuierreihen zwischen dem Post gebäude und der Kunstgewerbeschule, so daß die Markthalle un mittelbar an die Marienstraße zu stehen käme. Indessen dürste dieser Plan an seiner Kostspieligkeit scheitern. Recht sehr zn wün schen ist es übrigens, daß der Van des künftigen Oberostvdirek- twnsgebäudes recht kräftig gefördert wird, denn die Uebeistände der jetzigen beschränkten Räume sind für den starke» postalische» Verkehr einer Handels- nnd Fabrikstadt wie Dresden einfach aus die Dauer nicht mehr zu ertragen. Man kann sich nur wundem, daß nicht schon längst ans Aenderung gedrungen worden ist. - Welchen Aufschwung die Sradt Dresden seit dem Jahre 1870 genommen hat, möge ans folgenden Angaben her- vorgehcn. Die städtische» Vermögensbestände betrugen zu jener Zeit etwas über ff Millionen Mark, gegenwärtig 86 Millionen Mark Der Hnnshaltplan der Stadt Dresden schloß damals mit 601,450 Mark in Einnahme und Ausgabe, jetzt mit 11 Millionen Mark. — Militärische Plauderet. Die deutschen Offizier? wittwcn, Jahr und Tag sind darüber hwgcgangen. daß Graf Oriolo im deutschen Reichstage eine ausführliche Besprechung nnserer Militär-Versorgungs-Geietze vcranlaßie. Es kamen hierbei Thatjächen zur Cpiache. die geradezu haarsträubend waren und dem deutschen Voile die Schamrölhk in's Gesicht treiben mußten über die Vernachlässigung, unter der die Veteranen, Invaliden »nd insbesondere die Hinteriasseiien nnserer tapferen Krieger, welche einst für die Einheit Teutschlaiids ihr Gut, Blut »nd Leben ei»- setzten, seit Jahrzehnten zu leiden hatten. Nach der zur Zeit be stehenden Gesetzgebung haben wir viererlei Arten von Oisiziers- wittwen. nämlich solche, deren Männer auf dem Schlachtfeld gefallen oder innerhalb Jahresfrist an ihren Wunden gestorben sind: diese Wiltwen erholten vom Reiche die wahrhaft kärgliche Unterstützung von 900 Mark lührlich, soweit sie Wiltwen von Leutnants niw Hauvtlente», 1200 Mark, soweit sie Witlwen von Stabsoffizieren, und 1500 Mark, soweit sie Wikiwen von Generalen sind. Solche bedauernswerthe Frauen, die »nnmchr seit beinahe einem Menschen- alter mit dieser geringe» Pension darben mußten, sind aber »och in einer heneidenswerthe» Lage im Vergleiche mit denjenigen, deren Männer erst nach dem Jahre >872 »nd vor dem 1. April 1882 verstorben sind. Die meisten dieser Männer haben die Feld züge von 1866 »nd 1870 71 mitgemacht, häufig sind die hierbei erlittenen Strapazen nnd Ueberanstiengungcn für sie zur Todes ursache geworden, allein das Reich dankt ibne» für die geleisteten Dienste damit, daß es ihren Wittwen überhaupt gar keine Pension gewährt. Mit vollem Recht verlangt man daher, daß diese Witlwen de» anderen Wiltwen gleichgestellt werden. Als besonders harten Fall führte Gras Oriola die Wittwe eines süd deutschen Stabsoffizieis an. der i» Folge von Verwundungen »nd anderen schädigenden Einflüssen des Krieaslebens im Jahre 1875 geisteskrank wurde »nd der. nachdem seine Iran für seine Ver pflegung in einer Jrrcnansicilt mehr als lO.OM Mart hatte anf- wendcib müssen, vor dem I. April 1882 starb. Die Wittwe dicieS Offiziers erhält noch heute leine Pension, das ist doch ein Zustand, wie er demüthigender für das Reich nicht gedacht werden kan». Wenn ein Offizier im Kriege an seiner Gesundheit jo schwer geschädigt wurde, daß er in ein derartiges Leiden verfiel, so ist es schon eine ungemeine Härte, daß seiner Familie die Kosten der Kinnkenpflege allein nnferlegt wurden, es ist aber geradezu unwürdig, wenn dann dessen Hinterbliebene Wittwe nicht einmal Pension erhält, sondern nm eine Gnadenniiterffntznng, wenn sie nicht dem Elend preisgegcben sei» will, vorstellig werden muß. Es erinnert dies an das verlorene Kriegsjahr 1871 derjenigen verwundeten Offiziere, die sich in die Heimath tranSportiren ließen, um hier ihre Heilung abzuwcnten oder einfach in'S Land transvortirt wurden ohne gesragt zn werden nnd, weil sie vor dem 1. Januar 1871 nicht wieder zur Truppe nach Frankreich znrücklehren konnte», ein Kricgsjahr verloren und dieses erst ieit dem Jahre 1895 im Gnadenwege angecechnet erhalten, wenn sie darum bitten. Diese Offiziere sind »m Tausende während der 25 Jahre gekürzt worden, blos weil sie so schwer verwundet waren, daß ihre Hemma nicht binnen wenigen Monate» erfolgte. Weiter haben wir Wittwen solcher Offiziere, deren Männer zwischen vem 1. April 1882 »nd dem 1. April 1897 verstorben sind. Diese erhalten Pensionen in Höhe eines Drittels der vom Manne am Todestage verdienten Pensivn — nicht etwa des Gehalts -.die aber den Betrag von 1600 Mark nicht übersteigen dürfen. Diese Beschränkung versetzte auch diese Wittwen in eine ziemlich traurige Lage. Nm die vor Augen zu führen, bedarf cS nur des Hinweises, daß beispielsweise die Wittwe eines konnnandircnden Generals, der ein Dienst- einkommen von 20- 30,000 Mark im Jahr bezog, mit der Pension von 1600 Mark, nur etwa einem Zwanzigstel der Etimahmcn des Mannes, abgcsundcn wird. Biel schlimmer trifft dies noch die Wittwen der in geringerer Gehallsklnsse gestandenen Offiziere. Am besten daran sind die Wittwen solcher Offiziere, deren Gatten nach dem I. April 1897 verstorben find und dies ist die vierte Kategorie. Sie beziehen 40 Prozent der erdiciiten Pension des Mannes unter Berücksichtiauiig der inzwischen eiligetrctcnen Gehalts aufbesserung. Auch sind sür diese die Hvchstbeträge blnanfgesetzt worden, so daß sie für die Wittwen eines Generals ffOOO, die eines Stabsoffiziers 2500, die eines anderen Offiziers 2000 Mark erreichen dürfe». Neue Hoffnung zog in die Herzen mancher dieser Dulderinnen ein, als es vor einiger Zeit hieß, es sei ein GesetzcS-Vorschlag dem Reichstage stigeggiigcn. der diese» llebel- Bcaründling dicleS E ständen abbelfe. Liest ma» die Begründung dicleS Entwurfes, durch den die Pensionen der Wittwe» im Kriege gefcillener Stabs osfiztere aus 1500, die der anderen Offiziere aus 1200 Mark, Sätze gebracht werden sollen, die ganz dem wop die der anderen Offiziere ans 1200 Mark, auf gebracht werden sollen, die ganz dem wohlwollenden Aus ruch des Staatssekretärs Freiherr» von Thielmann ans der etchStagssitzung vom 6. Mürz dieses Jahres entsprechen: „Mit leid ist nicht die Eigenschaft einer Korporation oder Behörde- sondern die eines Menschen" Rechnung tragen, v h. die zn hoch bemessen sind, um z» verhungern, zu niedrig, nm davon leben zv können, so glaubt man nicht recht zu sehen - es wird da nämlich, nach dem die Bedürsnißstage einer Erhöhung voll anerkannt ist. gesagt . . . gleichwohl widerräth sich eine allgemeine Erhöhung, theilS wegen der Ungewißheit über die Zahl der Versvrgniigsbcrechtigtei, und die Finanzlage des Reiches nach einem ziikimstlgen Kriege, theils weil bei einer gewissen Anzahl der in Betracht kommender Hinterbliebenen mit Rücksicht auf ihr sonstige-* Einkommen weitere Zuwendungen als nicht im Bedürfnisse liegend anzuerkenner sind. Es ist daher nur die Gewährung von Zuschüssen zu dev gesetzlichen Bezügen im Falle und für die Dauer deS Bedürfnisses in's Auge gefaßt." Ja. warum wird den» dann nicht de, Gehalt auch nach solchen Grundsätzen gewährt und es Reichen oder Wohlhabenden zur Pflicht gemacht, ihrem Privat vermögen ensprechend, sich Gehaltskürzungen gefallen zv lassen? Bei der zweifellosen Ehrenpflicht, welche das Deutsch« Reich Denen gegenüber hat, die für sei» Entstehen Leben und Gesundheit opferten und auch für deren Hinterbliebene zn sorgen, kann doch unmöglich in Betracht kommen, welche Bedürfnisse und Möglichkeiteil ein zukünftiger Krieg zeitigen könnte? Daß die Wittwen der Unteroffiz wre und Mannschaften auch einer Aufbesser ung bedürfen, braucht kaum erwähnt zu werden. Es wird aber die höchste Zeit, daß der Reichstag, der die traurige Lage der Invaliden und die Pflicht des Reiches für diese erkannt hcit und zu wiederhotten Malen warm für die Verbesserung der Lage dieser Bedrängten und Bedrückte» eingetreten ist. die Reichsregiernncz ernstest ettncht, nunmehr ein Ende und das Denffche Reich nicht weiter zum Gespötte des Auslandes zn machen. Wir eifern ja in neuerer Zeit mit Vorliebe englischen Einrichtungen nach. Hier wäre die Ge legenheit, dem rühmlichen Beispiele der Briten zn folgen. — Am Freitag, Abends 8 Uhr, fand im Hole! „Stadt! Gotha" die erste Generalversammlung des Bezirksvereins Dresden- Bautzen des Bundes der Industriellen nntcr der Leitung de? ersten Vorsitzenden, dcs Herrn Kommerzienrath H. Hoesch, statt. Ter Herr Vorsitzende stellte nach Eröffnung der Versamm lung den Anwesenden zunächst den Geschäftsführer des Bezirks- Vereins, Herrn Dr. Banst, vor und ersuchte, jämmttiche Zusendungen in Angelegenheit deS BezirksvcreinS an dessen Adresse, Dresden, Rabenerstraße 2, zn richten. Hieraus wurde der von der Central- slelle in Berlin genehmigte Statutencntwiirf von der Versammlung angenommen. Nach Kenntnißnahme verschiedener finanzieller An gelegenheiten des Vereins erstattete Herr Dr. Banck über die be absichtigte Gründung eines Bezirksvereins Leipzig-Zwistan des Bundes der Industriellen Bericht und trat man i» einer Erörter ung der einzuschlagendcn Mittel und Wege für die Gewinnung von neuen VereinSmitgliedern ein. Es wurden hierzu von ver schiedenen Seiten, n. A. von den Herren Kommerzienroth Rüger, Direktor Reuther, Fabrikbesitzer I. Hoffman», Dumtem nnd Ncnbert Heachtenswerthe Vorschläge gemacht und dem Vorstand ans Grund letzterer weitere Schritte zur Einle tnng der Agitation für den' Verein anheimgestellt. Anschließend beleuchtete Kommerzienrath C o l l e n b n > ch. der als Gast der Bersainniinng beiwohnte, in längerer Ausführung die Bestrebungen und bisherigen Erfolge des Bundes der Industriellen. — Ter Verein der Beamten der Sächsischen Staatsba hiicn, Bezirk Dresden, hat heute. Dienstag Abend, ein geselliges Beiiammensein im Feldschlößcheil-Restaurcmt, Ehemnitzer- jlraße. Ter Saal ist für die Angehörigen der Mitglieder zn einem Tanzvcrgiiügcii rriervirt. — Der Dresdner Orpheus sendet seinen Dirigenten. Herrn 'Albert Kluge, zn dem in Kassel vor den kaiserüchen Mc»c- slätcn demnächst stattfindenden Preiswettsingen deutscher Männcr- chöre. — Von heute ab wird die Hohcstraßc zwischen der Bis marck- und Leubnitzerslraße wegen Beschotterung ans die Dauer der Arbeiten für den Fahr- und Ncitvcrkehr gesperrt. — Gestern sinh 8 Uhr cntgleistc bei der Einfahrt in den hiesigen Schlesischen Bahnbos eine vom Leipziger Bahnhöfe kom mende leere Maschine. Außer geniigsügigerVeilpälllng dreier Pe:- sonenzüge sind keinerlei Betriebsstörungen cnistanden. — Ter Verband sarbentragender Turnerichaften ans dentschen Hochschulen veranstaltet heute in größeres Turnfest in Meißen. Es ist das !» Turnfest dieser Art, welches der Verband begeh,. Aller zwei Jahre treten die Turner zusammen. Der Verband be steht ans ff2 .Korporationen mit insgesammt etwa 8M aktiven und 2500 alten Herren. — Während die GlaSmcichers-Ehesran Müller in M o r i b, - darf am Sviniadend mit Kuchenbacken beschäftigt war, sie! in einem unbewachten Augenblick ihr ff-jähriges Kind in die nahe Röder und ertrank. — L o ni m a tz >' ch, 20, Mai. Beim Suche» »ach Blumen siel das 5 Jahre alte Söhnchen des Steinbrucharbeiters Große i» Len den in den ollgeichwollencn Dorfbach und ertrank. — Se. Majestät der K önig trifft am 22. Juni zur Denl- mals-Elithiill»ng in Chemnitz ein. Nach der Feicrlichteit, bei der Herr Oberbürgermeister Tr. Beck die Weiheredr bait. findet Parade der dortige» Garnison statt. Von du begieb: sich Se. Majestät nach dem Kasino, wo daö ihm und leinem Gefolge, sowie den sonstigen Ehrengästen angebotcne Frühstück eingenommen wird. — Döbeln. 22. Mai. Ter frühere diesige Poiizci-Jnjpcktor Streubel macht abermals von sich reden. Zn Psingsten crlsictt von ihm ein hiesiger Pviizcibeamter einen Brief cmü 'Newport. Gegen Streubel ist ein Steckbrief erlassen gewesen, weil man amiimlnt. daß die Konditors-Ehefrau Wimmer, weiche nm gleichen Tage unter Mitnahme einer größeren Geldsumme von hier verschwand, sich in seiner Begleitung befindet und er demnach der Hehlerei ver dächtig wäre. Von der Frau W. ist in dem Briese übrigens nichts erwähnt. Streubel hat es so einzurichtcn gewußt, daß er in den beiden Urlanbstagcn »ach Hamburg und von da durch den anderen TagS gbgrgangenen Dampfer sofort außerhalb der Grenzen des Reiches gelangte, che hier sein Verschwinden bekannt war. — Döbeln, 20. Mai. Am Müyigrabenrechen der Papierfabrik zu Technik wurde der Leichnam einer ca. 50 Jahre alten ockaucnS- person aus dem Wasser! gezogen, in welchem eine hiesige Armen- hgusbewvhncrin ermittelt wurde. — Se. Majestät der Kaiserchat dem König!. Sächs. Militär- Veteranenvercin zu Leipzig-Neuschönefeld und Umgegend anläßlich dcs 4>ährigen Bestehens des Vereins einen Fahnen schmuck. bestehend aus einem Bande in den Rcichsfarben und einem mit dem Reichsadler versehenen Naarl. verliehen. cv ev KZ S SS rsi -I SL S Sv 2-- st ' n ? 'stMr MI > - 'ijiH ! l i.cW - st
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