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Dresdner Journal : 11.11.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187511111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18751111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18751111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-11
- Tag 1875-11-11
-
Monat
1875-11
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Journal : 11.11.1875
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«ricke 262 Donnerstag, Len 11. November. 1873 Lb»»»«u«ut»»r«l» r Dns-nerIourM Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. WW- Amtlicher Theil. Forwerg. entsprechenden Schadenersatz zu leisten. Amendements gesprochen, für die dabei dem Patriotis Nichtamtlicher Theil llebersicht L—ä«» äiutxü»«» k«ot»v« tritt kc»t- »u»ü 81«wx«l»u»odl»^ dioaa. Uktu-IioLr... 1» N»rk ^MrUotz. 4 Ul* 40 kf. I»iL»»Ua« Kuwwsra: 10 kk. Leh«, welche, unter entsprechender Anfeuchtung vollkom men nach der Dachfläche abzucdnen und leicht einzu- walze» ist. »INO«' tt «»„SaIvVttUU/ t*tlt tlll f -- , ,, V , uud «chMchfviuchiw^ilin^vklkTMtlM^^W^ ^,«»>1 wÄflbar sein so«. — DerKricgsministcr de "*gemacht habe, in Anklagezustand zu versehen und hohen Sand-und K,esschicht mit einer Beimischung von Hisset) dankte den Rednern, welche zu Gunsten des demselben zugleich die Verpflichtung aufzulegen, Fevilleto«. Redigirt von Ott» Banck. Statistik und LolkSwirthschaft. EiuaesandteS. Feullletou. TageSkalender. Inserate. m Stimmen beschlossenen Gesetze zu demselben cingcbrachtc für ungiltig »u erklären, das ehemalige Cablnet activeu Dienst befindlicher Bulgaris, das sich eines LerfassungSbrucheS schuldig zweiten bis kurz vor dem Tode ist Stella das hin gebende, liebende, duldende Weib; der freundliche, Alles vergebende, elegische Charakter, der mit holder Passi vität im heiligen Mysterium der Natur lebt und in Hoffnung oder Verzweiflung nur auf den Tod von der Hand des Ewigen wartet. Wohl ist ihre Seele leicht lösbar in Mitgefühl, Erinnerung und Sympathien, wohl blickt sie hinweg über manche formelle Bedenken, da sie so früh gewaltsam herausgerissen wurde aus dem Burgfrieden sittsamer Vornrtheile und Bräuche: aber alles Excentrische, alles nach außen tretende tragische Pathos liegt ihr fern. Leider kann eine Schauspielerin nicht ganz dieser richtigen Intention folgen. Der Dichter hat es ihr durch den octroyirten Schluß unmöglich gemacht. Nm nicht die Undenkbarkeit desselben noch zum Ucberfluß scenisch zu illustriren, fühlt sie das Brdürfniß, vollere Register zu ziehen, tiefere, erregtere Töne anzuschlagcn, Heller in den Lichtern, dunkler in den Schatten zn werden, um somit gleichsam den tragischen Ausgang vorahnend anzudruten. Hier liegt die Gefahr. Die erprobteste Künstlerin wird bei diesem Verschieben der poetischen Claviatur, bei diesem übertriebenen und daher unschönen Gebrauch des Pedals sehr leicht dahin kommen, ein forcirtes Stimm- gemälde zu geben, die Natur zu meistern und ihr schö nes Ebenmaß durch Steigerung einzelner Theile zu stören. Diese Gefahr, bei bewegten Stellen in den hohen theatra lischcn Ton des Tragirens, in ein zu martirteS Spiel zu verfallen, wird vielleicht gemildert und ihr Resultat minder augenfällig bei einer jugendlichen Erscheinung, die mit dem Lebensalter der sinnlich bezaubernden Stella in Einklang steht. In späteren Jahren verstärkt ein Man gel an Illusion die über das Ziel hinausgehende Wir kung. Auch Frau Seebach konnte durch dir Scylla und Charybdis dieses Dramas nicht unbeeinträchtigt Hinstellern. Wunderbare Gcfühlsinnigkeit, natürliche Dcclamation in den nihigen und halbbcwegten Momenten zeichnete sie in hohem Grade aus; ihre verzwciflungsvolle Demuth der Cäcilie gegenüber nach der Enthüllungsscene, ihre Re signation des letzten Augenblicks gesellten sich den besten Leistungen der stilvoll idealistischen Künstlerin zu. Da gegen machten mir fast alle stark erregten Stimmungen den Eindruck des Gewaltsamen, Urbcrfarbten; das mäch tige Srelengemälde war nicht frei von heftigen krampf haften Bewegungen und deklamatorischen Druckern, die für diesen Charakter zu sehr ein fremder Blutstropfen sind. Die Rückerinnerung an Liebesglück und Genuß ließen mich im Redeton und Accent jene ergreifende ein fache Natürlichkeit vermissen, durch die Fran Seebach in andern Nollen entzückt hat. In all' diesen Erschei nungen sehe ich nur die Folge davon, eine unlösbare Aufgabe zu versuchen. Von einem Mißerfolge kann dabei nicht die Rede sein; im Gegrntheil scheint mir der positive Erfolg dieser Darstellung innerhalb der Behin derungen der jetzigen Stcllarolle ein bedeutungsvoller. Otto Banck. mus und der Disciplin der Armee erwiesene Huldigung, sprach sich aber ebenfalls gegen die Wählbarkeit von Militärpersoncn im Allgemeinen aus, weil vor allen Dingen die Disciplin in der Armee aufrecht erhalten werden müsse. Die Armee dürfe sich nicht in die Po litik mischen; ihre alleinige Aufgabe sei der Schutz und die Vertheidigung der von der Nationalversammlung vo- tirten Verfassung. Der Minister schlug vor, das Amen dement Rive dahin abzuändern, daß die Offiziere, welche zu der ersten Section der Cadres des Generalstabcs ge hören, wie solche, die bereits ein oberstes Commando gegen den Feind geführt haben, wählbar sein sollen, ebenso die Offiziere der Territorialarmee. Die National versammlung nahm hierauf mit 425 gcgen 212 Stim men den Art. 7 in der von dem Kriegsminister vorge- schlagenenjt Fassung an, mit Ausnahme der auf die Offiziere der Territorialarmee bezüglichen Bestimmung, über welche die Berathung auf morgen vertagt wurde. Brüssel, Dienstag, 9. November, Abends. (W. T. BZ Die Kammern sind heute ohne Thron rede eröffnet worden- Der Senat wählte das frühere Präsidium wieder; in der Repräsentanten- kammer wird die Wahl der Bureaux morgen statt finden. Ministerium des Innern Für den Minister: Körner. Die 6 ersten Artikel des Wahlgesetzes wurden ohne erhebliche Debatte in der bereits bekannten Fassung an genommen. Die Bedingung eines vorherigen j6 mona tigen Domicils in demselben Wahlorte ist nur für die Theilnahme cm den politischen Wahlen bcibehaltcn. Das t zur Wahlberechtigung erforderliche Lebensalter ist Im - 8 6 auf 25 Jahre festgesetzt. — Eine längere Debatte rief Art. 7, betreffend die Wählbarkeit von Militärpcr- sonen, hervor. Jules Simon bekämpft das von Fran- , cisqnc Rive und Nönä Brice zu demselben cingebrachtc Amendement, wonach kein im < DaS XU. (königl. sächs.) ArmeecorpS wäh rend der Einschließung von Paris im Kriege 1870—71, mit besonderer Berücksichtigung der beiden Schlachten bei Villiers von Gustav Schubert, Oberst und Kommandeur des 2 k. s. Feld- artilleriercgiments. Mit 2 Plänen. Dresden, Karl Hickner 1875. (Schluß auS Nr. 257.) Die Geschichte der'für das sächsische ArmeecorpS so errianihvollen Tage deS 30. November und deS 2. De- cemver erfreuen sich sowohl in ihrer Entwickelung, als ihrem Verlauf einer ebenso sorgsam ausgearbeiteten als Athen, Dienstag, 9. November, AbendS. (W T. B.) Die von der Deputirtenkammer eingesetzte Commission von 9 Mitgliedern hat den Antrag gestellt, die in der letzten Session ohne die gesetz liche Anzahl von Stimmen beschlossenen Gesetze Beilage. Börsenuachrichten. Telegraphische WitterungSberichte. Inserate. I^rutouprol»«» kür sm» moar katittvitt: X) kt. Ootae äi» 2«lv; bO Lk. Lrxckol»«»» ^L-lied mit LainLdm« s« Som»- »ml k'sisrta^«, UdovN» tür Uso kolnsaänu rux. Telegraphische Nachrichten. TagtSgeschichte. (Berlin. Köln. Stuttgart. Karls ruhe. Weimar. Dessau. Wien. Buda-Pest. Rom. Konstantinopel.) Deutscher Reichstag. (Sitzung vom 9. November.) Ernennungen, Versetzungen re. im öffentl. Dienste. Provinzial-Nachrichten. (Riesa.) vermischtes. wurde und sich einer großen socialen Frage, statt die selbe muthig zum Austrag zu bringen, der Ausnahmefall eines Privatvergnügens entgegensetzte. In dieser Form wurde das Stück lange in Berlin (in der culturgeschicht- lich interessanten Zeit der Ehescheidungen und proble matischen Verhältnisse) mit Vergnügen gesehen. Als der große Dichter dreißig Jahre nach Erscheinen der »Stella" dieses Product einer philosophircnden Jugendepisode mit den ästhetischen und ethischen Eonsc- quenzen seines erhabenen Ruhmes nicht im Einklang fand, legte er eine gewaltsame Hand daran. Das Fa milienleben Fernando's wurde nicht ein Scitenstück zum Hausstand jdes fGrafcn v. Gleichen, sondern zur Sühne bürgerlichen Acrgernisses mnßtc sich Stella vergiften und Fernando erschießen. Die Wirkung dieser Wendung steigert sich sür den Psychologen fast bis zum Komischen: dieser genießende Feigling kann sich nicht erschießen und das romantische Gistnehmcn liegt ganz außerhalb der einfach elegischen Natur Stellas. Dem „Schauspiel für Liebende" wurde dadurch der Charakter der Tra gödie aufgezwängt, eine Vertiefung der Farben, eine Steigerung des Pathos, welche sich mit der Grundanlage des Stückes nicht vertrugen. In dieser Trauerspielform befindet sich das Stück seit 1807 in Goethe's Werken. „Stella's" Dühnentraditionen, die von Niederlagen und tristen Erfahrungen durchwoben sind, reichen nicht von Hand »u Hand ins auf uns und geben der Dar stellungskunst keinen eigentlichen Anhalt. Diese zweifelhaften Traditionen stören natürlich auch jede Stelladarstellerin; ohne gefestigte Vorbilder, die sie nicht haben kann, weiß sie nicht, ob sie sich an die ur sprüngliche Stella, oder an die spätere, von Gvetbr ver dorbene halten soll. Hier rrgicbt sich ein Bruch. In beiden Fassungen, in der ersten durchaus und in der UebrigeoS find die Einfassungen au den Giebel- und Dach- süumen, welche zur Verhütung deS HerabrollenS der Decklage »ob 4 erforderlich, nicht auS Hol», sondern auS einem feuer- und wetterbeständigen Material (Blech und dergleichen > herzu- ftellen und für die Ableitung de» von der Holzcement-Decklage abfiievendeu TagewafserS die Dachsäumc mit entsprechend an gebrachten Oeffnungen zu versehen. Die Decklage »ad 4 ist stet- iu gutem Stande zu erhalten. luuvruteauuuul»»« »nowürttr LMpMU: Le. Leau«t»t«tt<e, 6omnü»«ioaLe äs« Orssäner äoarrml«; «dsuä»».: Luaen Laet, L»mdm-e-L«eU».wl«u-L«tx»tss- v»»«l-vr«»t«a-er»»dtmi ». ».: Laanenat«»» ck t'oAk«-; >«rUu Vt«»-ll»»dm^-?r«^-L«tx,tA-Lr«Ld5arr « U MÜL-L«: Luck. St»««, I«rUu: L. Loenicttuv<ck»cken ck<nckc,/t. XiLeec/U, Vr«m«v: L. Lcktott«, Nr«,I»»: D. ÄanAen» öarsau; CkiouUt,: H>. Kottst, Lrmttttur» »N.: L ckaeAee'iedv o. D 0. Leeema^n »en« Uuvbd , LauLeGOo., SIUUM! /nv ü., Nmmoea: O.Lckickatee,- Vart»: Itava», La/itt«, Lrckliee ck Laut«« ck Oo., Lumdar»! L. LI«««/-«», VI«»! L-xpettt. Koruuaxedvrr Königl. Lnvsäitiou äs« Drssäosr äouru»I», Orosasu, ^«wAvrstraa»« Ito. 20. Anweisung für die Herstellung der Hotzcement-Bedachung. Die Holzeement - Bedeckung ist auf einer, sür die zu er haltend« Belastung hinlänglich unterstützten und tragbaren Bretschalung oder Wiudelboden herzustellen. Sie hat zu bestehen aus Loudon, Dienstag, 9. November, AbendS. (W. T. B.) Bei dem Lordmayorsbanket waren der deutsche Botschafter, Graf zu Münster, und der österreichische Botschafter, Graf v. Beust, anwesend. Gras v. Beust erwiderte den Toast auf dir Ver treter des Auslandes und sprach die Hoffnung auf Er haltung des Friedens aus. — Der Premier Disraeli beantwortete den Toast auf das Ministerium. Disraeli hält die Kriegsgefahr mit China für erledigt. Die weise, nicht hoch genug anzuschlagende 'Nachsicht der bei dem Aufstand in Bosnien direct interessirten Großmächte habe die Beseitigung dieser ernsten Unruhe erwarten lassen, als die unglückliche finanzielle Katastrophe der Türkei den Kampf wieder anfachtc und den Verhältnissen ein neues An sehen gab, sowie neue Befürchtungen erregte. Aber er ver traue derferneren weisen Nachsicht der Großmächte und sei überzeugt, daß ein mit der Erhaltung des Friedens ver- cinbarliches, die öffentliche Meinung Europas befrie digendes Ausgleichsmittcl gefunden werden könne. Er wünsche kein anderes Resultat. Disraeli hob nochmals hervor, die Interessen der Kaisermächte in dieser Frage seien unzweifelhaft directer, als diejenigen Englands berührt, fügte jedoch hinzu, dieselben seien aber nicht be deutender und wichtiger. Das Ministerium sei sich dessen bewußt und entschlossen, die Interessen Englands zu wahren und zn behaupten. Disraeli hofft, das nächst jährige Banket zur Fricdenserhaltung beglückwünschen zu können, und erwähnte noch die Erfolge der innern Po litik der Negierung, damit, falls der Königin die Pflicht auferlegt werde, ihre Macht und Stärke zu zeigen, sie im Stande sei, an ein zufriedenes und vertrauendes -Volk zu appelliren. Wie dem „Rcuter'schen Bureau" auS Pe nang vom heutigen Tage gemeldet wird, ist der verstümmelte Leichnam deü ermordeten britischen Agenten Birch nunmehr aufgefunden worden. Zwi- schen den nach Perak gesandten englischen Truppen und den Malaycn ist eS zu einem Zusammenstoß gekommen, in welchem 1 Capitän der englischen Truppen gefallen, 2 Offiziere und 8 Mann ver wundet sein sollen. 1) «wer mindestens o,« N.-Z hohe» gleichförmigen Be deckung deS Holzwerk- (der Schalung) von seinem Saud »der diesem gleich feuerbeständigen Stoffe; S) mindesten- vier in gehörigem Fugenwechsel mit Holz- cement- oder diesem gleich entsprechender Masse auf eiuand er geklebten Lageu hiuläuglich starken PapiereS, Pappmaffe. oder diesem gleich geeigneten Stoffe«: ») einem Holzcement- oder diesem gleich entsprech.nden Uedrrzuge der Decklage «»b 2. welcher mit feinem Sande (Eteinkühlknslugasche, Steinkohlenschlackenpulver oder dergleichen) dicht zu überdecken und .n die noch weiche UederzugSmaffe eiuzudrücken ist; Bekanntmachung. Das Ministerium des Innern hat auf Grund sach verständiger Begutachtung beschlossen, dieDachpappen- und die Holz-Cement-Bedachung ans der Fabrik von Carl Eduard Schubert, in Firma F. Schubert u. Comp. in Plagwitz bei Leipzig, unter den in der Verordnung vom 29. September 1859 (Gesetz- und Verordnungsblatt vom Jahre 1859, S. 321) ange gebenen Beschränkungen, dw auf Weiteres und mit Vor behalt jederzeitigen Widerrufs, als Surrogat der harten Dachung, bezüglich der Holz-Cementbedachung jedoch mit der Bestimmung anzuerkennen, daß jeder Lieferung die ses Dachbrdeckungsmaterials die unter F hier beigefügte Gebrauchsanweisung in einem besonderen Abdrucke bci- zugeben ist. Unter Hinweis auf 8 3 jener Verordnung wird dies hierdurch bekannt gemacht. Dresden, den 3. November 1875. Telegraphische Nachrichten. BreSlau, Dienstag, 9 November, Abends. (W.T.B.) Nachdem am 5. d M. dem Fürstbischof 1>i-. Förster daS Erkenntniß deS kirchlichen Ge richtshofes, durch welches, seine Absetzung ausge sprochen wird, behändigt wordeu, ist heute von dem Oberpräfidenten an das Domcapitel die Aufforde rung zur Wahl eines BiSthumSverweserS ergangen. Ragusa, Dienstag, 9.November, Nachmittags. <W.T.B.) AuS südslawischer Quelle wird gemeldet, daß die Insurgenten ein türkisches Blockhaus in dem Bezirke Gaczko genommen haben. Einer andern Jnsurgcntenabtheilung soll es gelungen sein, eine türkische Proviantcolonne zu erbeuten. Der Verlust der Türken in beiden Gefechten wird auf 24 Todte, der der Jnsurcenten auf 14 Lcrwuu- dete angegeben. Versailles, Dienstag, 9. November, Abends. (W. T. B.) Die Nationalversammlung setzte in ihrer heutigen Sitzung die zweite Berathung deS Wahlgesetzes fort. Horst Gelegenheit, sich über die Institution des Jnva- lidenfonds überhaupt, wie insbesondere über die Belegung eines großen Theils der Mittel desselben in ungaran- tirten Eisenbahnprioritäten mißbilligend zu äußern. Der letztere Umstand ward auch vom Abg. vr. Bamberger getadelt. Nachdem Geh. Nath vr. Michaelis und der k. sächsische Gesandte v. Nostitz Wallwitz die seitherige Gebahrung mit den Mitteln des Fonds bez. die Ver waltung desselben in Schutz genommen hatten, wurde die Weiterberathung auf morgen vertagt. (Vgl. umstehend den Sitzungsbericht.) — Tie vereinigten Ausschüsse des Bundcsrathes für das Seewesen und für Rechnungs wesen hielten heute Sitzungen. Der Bericht des Justiz ausschusses des Bundcsrathes über den Gesetzentwurf, betreffend die Abänderung von Bestimmungen des Strafgesetzbuches, ist jetzt im Druck erschienen und den Bundesrathsmitgliedern zugegangcn. Derselbe giebt ein sehr ausführliches Bild von den Verhandlungen, welche die Commission in den acht Sitzungen, die sie über den Gegenstand berathcn hat, gepflogen. Die „D. R.-C." hebt aus dem Bericht eine Erklärung hervor, welche „von einer Seite" abgegeben wurde und in der es heißt: „Der Umfang der Vorlage habe einigermabcn überraschen müssen. Der preußische Antrag, welcher zu der Revision die Ver anlassung gegeben, habe, wenn auch unter Vorbehalt weiterer Anträge, doch als Gegenstände der Revision nur einige wenige, allgemein als dringlich erkannte Punkte ausgestellt. Die Vor lage greife weit darüber hinaus, führe ein dem System de» Strafgesetzbuches völlig neues Institut ein und betrete an an deren Stellen Gebiete, deren Hereinziehung man nicht habe er warten können Hierdurch seien dieienigen Regierungen in eine üble Lage gcrathen, welche von der Annahme ausgeben, daß eine so umfassende Revision nicht in Aussicht zu nehmen sei, sich bei Vorbringung von Wünschen und Anträgen die größte Beschränkung auserlegcn zu sollen geglaubt haben. An dererseits, wenn man die große Zahl der unerledigt gebliebenen Anträge der Regierungen betrachte, könne man des Gedankens sich kaum erwehreu, daß nach einigen Jahren dieNothwendig- kcit einer neuen, noch umfassenderen Revision sich ergeben werde. Der jetzt in Aussicht genommenen partiellen Revision dürste eine allgemein« systematische Revision, welche eben durch diese partielle Revision in die Ferne gerückt werde, vorzuziehen sein, und eS frage sich daher, ob nicht anstatt der vorgeschlagenen partiellen Revision des Gesetzbuches eine Nothrevision, welch« auf wenige Punkte, wo das RevisionSbedürfniß außer aller Frage sei, sich zu beschränken hätte vorzunehmen fei Atan werde sich Vorbehalten, die Frag« einer, einer besonderen Com mission zu übertragenden allgemeinen Revision aus die Tages ordnung zu bringen " Trotzdem erkannten die Commissionsmitglicder allsei- tist an, daß der Ausschuß die Verpflichtung habe, unter allen Umständen und bez. wenigstens eventuell die Vor lage zu berathen. Der Ausschuß hat mit der ihm ge machten Vorlage ganz erhebliche Veränderungen vorge« nommen und empfiehlt diese zur Annahme. — Die „B. B.-Z." meldet als „positiv", daß der Plan einer Er werbung der sämmtlichen deutschen Eisenbahnen für das Reich sowohl durch die innerhalb des preußi schen Handelsministeriums, wie innerhalb des Reichs- kanzlcramtes gepflogenen Berathungen feste Gestalt zu gewinnen beginnt. Der Reichskanzler Fürst Bismarck habe in ganz bestimmter Fonn die Anweisung gegeben, der Frage vom Standpunkte Preußens und vom Stand punkte des Reichs näher zu treten, und habe dadurch Erörterungen veranlaßt, welche den Entschluß, direct mit der Sache vorzugehen, herbeigeführt haben. Hiermit sei übrigens nicht gesagt, daß schon über das Wie der Ausführung bestimmte Beschlüsse gefaßt sind. Köln, 9. November. Wie der„K.Volksztg." aus zu verlässiger Quellt mitgethrilt wird, hat die königl. Ne gierung in Sachen deS hiesigen Priest er semi nars verfügt, daß die Professoren und Alumnen desselben erst am 24. d. M. ihre bisherige Wohnung zu räumen haben. Jede Lchrthätigkeit muß aber schon am 10. d. eingestellt werden. — Das Urtheil des Disciplinar- gerichts gegen den P olizeicommissar Klose (Kloster- asfairc) lautet, wie das citirte Blatt nunmehr bestimmt mittheilen kann, auf Strafversetzung. Stuttgart, 9. November. (Tel.) Die evangelische Landessynode ist durch Erlaß des CultusministeriumS vertagt worden mit dem Vorbehalte, sie nach Fertig- Nefideazthtater. Gastspiel der Frau Marie See bach. Am 9. November „Stella", Trauerspiel in 5 Acten von Goethe. Gewiß werden alle Theaterfreunde mit dem dies jährigen Auftreten der gefeierten Künstlerin eine schöne Rückerinnerung an deren gelungenen Cyklus in der vorigen Saison verbinden. Frau Seebach begann ihre Leistungen mit einer eigrnthümlichen, schwierigen und widerwilligen Aufgabe, welcher sie denuoch innerhalb der gegebenen Verhältnisse beachtenswethe Triumphe abgewann. „Stella" war stets für die Feinde Goethes ein will kommenes Object, um dadurch ihre Angriffe und eng herzigen Urthetle, welche die Weltanschauung des Dich ter» überhaupt in ihrer Seele hervorrief, gelegentlich zu unterstützen. ES ist deshalb die dramatisch bigamistische Träumerei dieses „Schauspiels für Liebende", wie es der 25jährige Poet nannte, seinen wahren Freunden stetSfehr unsy mpathisch, ja verwerflich gewesen, und nie mals werden sie einer allgemeineren Wiederaufnahme auf 'dem Repertoire zustimmen; ja sie können sich nicht verhehlen, daß die Befriedigung der künstlerischen Reizung, die Rolle der Stella gestalten zu wollen, für den Dich ter theuer erkauft ist. DaS gänzlich undramatische Werk mit seinem Helden von sittlich verkommener unzulänglicher Männlichkeit hatte bekanntlich zuerst eine Lösung, wie sie der lüsternen Begemlicbkcit Fernando's entsprach. Hierin lag Con- segucnz und Harmonie, indem bis zum Schluffe der Hald -eit und dem Jndifferentismus Rechnung getragen Tagesgeschichte. I-. Berlin, 9. November. In der heutigen Sitzung des Reichstags beantwortete zunächst der Präsident des Ncichseisenbahnamts Maybach die Interpellation des Abg. Frhrn. v. Minnigerode, zu welcher Zeit die Vor legung der Ergebnisse der Eisenbahntarifenquete und die Vorlegung eines Reichseisenbahngesetzes zu erwarten sei, dahin, daß nach Abschluß der Arbeiten der Tarifcommis sion — Mitte Decewber — die Verhandlungen und gutachtlichen Vorschläge derselben dem Reichstage mit- gcthcilt werden sollten, eine Frist aber, zu welcher ein Eiscnbahngesetz zur Vorlegung werde gebracht werden können, znr Zeit noch gar nicht zu bestimmen sei. Bei der hierauf folgenden ersten Berathung des Musterschutz- gcsetzcs und der damit zusammenhängenden beiden Gesetz entwürfe erklärten sich sämmtliche Redner mit dem Princip des Entwurfs einverstanden, verlangten aber die Abänderung einzelner Dctailbestimmungen. Die Ent würfe wurden einer l4gliedrigcn Commission überwiesen. Die erste Lcsnnq des Gesetzentwurfs über Abänderung des NcichsinvalidenfondsgrsetzeS bot dem Abg. Or. Windt- ) ». G. !>». v ,40 b». »7 ,7ö b a t». >B. « ) ». «. «. 1,ÜO G. »G. B. B. o M. G., ».«rl ötz«. i cWiu») i mit Frt. w- Gustav c iu Fr«- „Striq- i Dresdeu. u Drtsvtu «b«h >. B. «« Laun» GV«. Vr. >Mu. Hr. Seur Karl de» Hr. ma Eott- lllg Frau Lau,« iu der-, ged. !L. Eltzu«r Muz H«r- r Haupt- L«. n LoMro- « Gustav >r Gnuud« lmauu »u r i» Leip- p»ig. Hru. Kädchen: »LUe. m»^ mtmRua bS«uU. da RuU. ita RuU. ler Rull. >»««»« per»«»,«
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