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Wochenblatt für ; Reichenbrand, Siegmar, Neustadt, Rabenstein und Rottluff. ir te Erscheint jeden Sonnabend nachmittags. Anzeigen werden tn der Expedition «Reichenbrand, Nevoigtstraße 11), sowie von den Herren Friseur Weber in Reichenbrand, Kaufmann Emil Winter in Nabenstein und Albin Thiem in Rottluff entgegen- genommen und pro Ispaltige Petitzeile mit 15 Psg. berechnet. Mr Inserate größeren Umfangs und bet öfteren Wiederholungen wird entsprechender Rabatt, jedoch nur nach vorheriger Vereinbarung, bewilligt. A«zeige«-Arruahme in der Expedition bis spätestens Freitags nachmittags 3 Uhr, bei den Annahmestellen bis nachmittags S Uhr. Derelnslnserate müssen bis Freitags nachmittags S Uhr eingegangen sein und können nicht durch Telephon aufgegeben werden. Fernsprecher Amt Siegmar^244. M 14 Sonnabend, den 7. April 191V Vas klinget und braust rings durch Feld und Wald, Das singet und tönt, daß es weithin schallt, Und dringet zum wenschenherzen? Das macht die Brust uns so leicht und weit, Vas läßt uns vergessen die Winterszeit Und drückenden Kummer und schmerzen? Ostern W7- Oie Osterglocken erklingen so hell, Änd sür die L>eele der Lebensquell, Oer Born der Hoffnung, im Glauben, was künden sie uns und rufen uns zu? „Der Herr ist erstanden, nun hoffe du Und laß dir dies Kleinod nicht rauben." Oer Herr ist erstanden sür dich und für mich. Bedrohte der Feind uns auch fürchterlich, So lasse die Hoffnung nicht sinken, wie Gott der Herr uns ein Osterfest gab, Oer Heiland erstanden aus dunklem Grab, wird einst auch der Friede uns winken. Oann steiget ein anderes Ostern herauf, Lenkt in andre Bahnen den Weltenlauf, Ls schweigen die Kriegesgesänge. Oann wehen die Fahnen, der Glockenmund spricht, vergeßt in der Freude -a§ Eine nicht, Oie Stimmen der Osterklänge. Elise Dietrich-Schmidt. Vaterländischer Hilfsdienst. Ansätze des Kriegsministerlums zu HZ 7 und 8 der Bundesrats verordnung vom 1. März 1917, betreffend Bestimmnngen zur Aus führung des ß 7 des Gesetzes über den vaterländischen Hilfsdienst. z« 8 7. Jeder Wohnungswechsel ist spätestens am dritten darauf folgenden Werktage bei dem zuständigen Einberusungsausschusse anzuzeigen. Die Geschäftsstelle des sür den Bezirk der Amtshauptmannschast Chemnitz zuständigen Einberufungsausschusses befindet sich im Bezirkskommando Ehemnttz, Feldstraße 3. Verzieht ein Hilssdienstpflichtiger nach einem anderen Wohnort oder verlegt er in einem Orte, für Zeichen mehrere Einberufungsausschüsse bestehen, seine Wohnung aus dem Bezirke des einen Einberufungs- "Usschusses in den Bezirk des anderen, so hat er sich bei dem bisher zuständigen Einberusungsausschusse iE- und bei dem nunmehr zuständigen Einberusungsausschusse anzumelden. Die Abmeldung am alten und die Anmeldung am neuen Wohnorte haben sofort, spätestens am "kitten darauf folgenden Werktage zu erfolgen. Der für die bisherige Wohnung zuständige Einberufungsausschuß hat die Meldekarte des Hilfs- Mstpslichtigen zu vervollständigen und an den Einberufungsausschuß weiter zu geben, der sür die neue Wohnung des Hilfsdienstpslichtigen zuständig ist. Vorstehende Bekanntmachung wird anordnungsgemätz zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Reichenbrand, Siegmar, Neustadt, Rabenstein und Rottluff, am 5. April 1917. Die Gemeindevorstande. Zeichnet 6. Kriegsanleihe. Mit dem 15. April läuft die Frist zur Zeichnung der « Kriegsanleihe ab. Der unterzeichnete Ortsausschuß richtet an alle Einwohner hiesiger Gemeinde das dringende Ersuchen, sich soweit irgend möglich an der Zeichnnng i« beteiligen. Die hiesige Sparkasse nimmt Zeichnungen entgegen. Reichenbrand, am 5. April 1917. Der Ortsausschuß für Werbung -er Kriegsanleihe. Zuckerkartenausgabe in Reichenbrand. , Dienstag, den 1v. Avril 1917, von 2—5 Uhr findet im Meldeamte die Zuckerkartenausgabe Mt. Brotkartenhefte sind vorzulegen. An Kinder werden Zuckerkarten nicht verausgabt. Reichenbrand, am 5. April 1917. Der Gemeindevorstand. Schornsteinreinigung. Die nächste Reinigung der Schornsteine wird in hiesiger Gemeinde in der Zeit vom 11. bis April d. I. erfolgen. . Reichenbrand, am 5. April 1917. Der Gemeindevorstand. Brandversicherungsbeiträge. Der am 1. dieses Monats fällig gewesene 1 Termin Brandversicherungsbeiträge ist bis längstens dm 14. dieses Monats die hiesige Steuerkasse abzuführen. Siegmar, 4. April 1917. Der Gemeindsvorstand. Schulgeld. Das bereits fällig gewesene Schulgeld ist bis spätestens den 14. dieses Monats die hiesige Steuerkasse abzuführen. — Siegmar, 4. April 1917. Der Gemeindevorstand. Volksbibliothek Siegmar. Den 1. Osterseiertag ist die Bibliothek geschlossen. Der Bibliotheks-Ausschuß. Oberl. Krause. Geflügelsutter wird den 3. Osterfeiertag 1917 vormittag bei Herrn Prokurist Starke, hier, unter den bekannten Bedingungen abgegeben. Siegmar, 5. April 1917. Der Gemelndevorstand. Jugendpflege — Siegmar. a Rlttllttblhb Jugend betr 1. Das Armeewettturnen beginnt. Jeder zwischen Schul- und Wehrpflicht stehende junge Mann nehme daran teil, kräftige seinen Körper, übe Auge und Hand fürs Vaterland. Anmeldung und alles Nähere: Donnerstag, 12. April, im Lesezimmer. 2. Der Wandertlub hält am gleichen Tage seine Versammlung ab- 3. An Stelle der Lesezimmerabende Donnerstags treten die Turn- und Spielabende. b 2öeibbkhe Jugend betr Mit Dienstag, lü. April, beginnen unsere schönen Abende wieder. Alls mögen kommen. Insbesondere sind auch die Neukonfirmierten eingeladen. Spargelder! Siegmar, 4. April 1917 Der Ortsausschuß für Jugendpflege. Dir. Spindler, 1. Vors. Zuckerkarten. Die Ausgabe der Zuckerkarten für die Zeit vom 13. April bis 21. Juli 1917 erfolgt Mittwoch, den 11. April, durch die Vertrauensleute. Brothefts sind mitzubringen. Der Gemelndevorstand zu Rabenstein, am 5. April 1917. Fundamt Rabenstein. Verloren: 1 Pelzkragen (grauer Kidfuchs), 1 Handwagen (vertauscht), 1 Schnupftabaksdose. Der Gemeindevorstand zu Rabenstein, am 4. April 1917. Schule zu Rabenstein. 1. Die Aufnahme der schulpflichtig werdenden Kinder findet Montag, den 16. April, nachm. 2 Uhr, in der Turnhalle statt 2. Die Anmeldung zur Fortbildungsschule hat Montag, den l6. April, »orm. 7 Uhr, zu erfolgen. Zu melden haben sich alle Fortbildungsschulpflichtigen, auch wenn sie aus irgend einem Gmnde vom Besuche der Ortsschule befreit sind. — Die Neuelntretendsn haben das Volksschulentlassungs zeugnis vorzulegen. Fortbildungsschulpflichtige, die im Laufe des Jahres zuziehen, haben sich nach der polizeilichen Anmeldung sofort zur Fortbildungsschule zu melden; ebenso haben sie sich beim Wegzuge von Nabenstein rechtzeitig von der Fortbildungsschule abzumelden. Widerrechtliche Verweigerung des Eintritts in die Fortbildungsschule, Unterlassung der An- und Abmeldung, sowie Vernachlässigung des Schulbesuches wird bestraft. Rabenstein, den 7. April 1917. Schuldirektor Steinbrück, Ortsschulinspektor. Revision der Grundstücksschleusen usw. Nach Abschnitt n Ziffer 5 und 7 des hiesigen Beschleusungs- usw. Ortsgesetzes sind die Grundstücks besitzer verpflichtet, für rechtzeitige Entleerung und bauliche Unterhaltung der Sammelgruben, Schlammfänge und Grundstücksschleusen besorgt zu sein, andernfalls die Gemeindeverwaltung die notwendigen Arbeiten und Herstellung auf Kosten der Säumigen ausführen lassen kann. Indem die Grundstücksbesitzer an diese ihnen obliegende Verpflichtung besonders erinnert werden, wird ihnen bekannt gegeben, daß vom 30. April 1917 ad eine Revision der Grundstücksschleusen usw. vorgenommen wird und Säumige unnachsichtlich Bestrafung zu gewärtigen haben. Rottluff, am 5. April 1917. Der Gemeindevorstand. Standesamts-Geschäftszeit. Zur allgemeinen Kenntnis wird wiederholt gebracht, daß die Geschäftszeit des hiesigen Standes amtes bis auf weiteres auf werktags vormittags von 10 bis M Uhr festgesetzt worden ist. Für Aufgebotsverhandlungen wird nach wie vor vorherige Anmeldung empfohlen Rottluff, am 5. April 1917. Der Standesbeamte. d Rabenstein. Einen tiefen Eindruck auf die Zuhörer hinterließ von warmer Begeisterung getragene und von einem reichen g Eeressanten Lichtbildermaterial begleitete Vortrag, den Herr Oberlehrer Kantor A. Schönherr am Palmsonntage im „Weißen Adler" über Thema „Deutschlands Wirtschaftskräfte" hielt. Der Lügenfeldzug Arer Feinde richtet sich bekanntlich nicht nur gegen Deutschlands Mtärische Stärke, er hat auch den Zweck, den Glauben zu erschüttern Deutschlands Fähigkeit, im gigantischsten der Kriege, den die Weltgeschichte je gesehen hat, wirtschaftlich und finanziell durchzuhalten. . Erwegen war es eine dankenswerte Aufgabe, die sich der Redner Ekelst hatte, vor seinen Zuhörern ein von beweiskräftigen Ziffern ^mtztes lebendiges Bild der riesigen Kräfte zu entrollen, die Deutsch- Ms Volkswirtschaft innewohnen, ihr jenen stolzen Aufschwung .Ziehen haben, den unsere Feinde uns neiden. Aus dem Vortrag ^ann man die Ueberzeugung, daß das von Lloyd George in d Moser Ueberhebung geprägte Schlagwort von den „silbernen Kugeln, den Krieg entscheiden sollen" uns nicht schrecken kann. Englands Aid sollte Deutschland auf die Knie zwingen. Und heute steht trotz zweieinhalbjährigen Krieges Deutschlands wirtschaftliche Kraft unerschüttert da. In fünf Kriegsanleihen hat das deutsche Volk freudig und aus eigener Kraft über 47 Milliarden Mark dem Vater- lande dargebracht. Wenn der Ruf ertönt, wird es zur Hergabe neuer Mittel wieder willig bereit sein. Der Redner wies ferner darauf hin, daß die in Kriegsanleihe gezeichneten 47 Milliarden Mark nur einen kleinen Teil des nach zuverlässiger Schätzung 375 Milliarden Mark betragenden deutschen Nationalvermögens darstellen, daß die Vermehrung der Schulden des Reichs nicht als Verlust an Nationalvermögen zu verbuchen sind, da ein großer Teil der dem Reich geliehenen Gelder an die Bevölkerung als Gewinn und Arbeitslohn zurückslietzt und neues Kapital bildet. An Hand der 3 Betriebsfaktoren der Volkswirtschaft: Natur, Arbeit und Kapital, zeigte er, daß dank der hohen Kulturstufe, der Arbeitsamkeit und der überlegenen Organisationskraft unseres Volkes und dank dem Vorsprung, den wir infolge unserer lebendigen Volkskrast, unserem Geburtenüberschuß unseren Gegnern gegenüber haben, unsere Produktionskraft die ihrige erheblich überragt. Der Geburtenüberschuß betrug in Deutschland 840 000, in England 465 000, in Frankreich 58 000 Seelen. Die intensive Ausnutzung der deutschen Bodenfläche beweist die Tatsache, daß die Getreide- und Kartoffelernte im Jahre 1913 bei uns 84 Millionen Tonnen ergaben, während der Ernteertrag in England sich auf nur 12 und in Frankreich 32 Millionen Tonnen stellte. Auch im Schoße der deutschen Erde ruhen unermeßliche Schätze. 2n rascher Folge sind die Industrien, die sich auf diesen Bodenschätzen aufbauen, gewachsen. Die Stein- und Äraunkohlen- läger Deutschlands werden auf 423,4 Millionen Tonnen geschätzt und machen die Hälfte der europäischen Läger aus. Die Kaltlager, ein Naturmonopol Deutschlands bringen schon jetzt etwa 200 Millionen Mark jährlich. An Roheisen erzeugen wir jährlich Werte von rund 1 Milliarde Mark und überragen Englands Produktion damit nahezu um das doppelte. Unsere Stahlerzeugung von 17 bis 19 Millionen Tonnen macht etwa der Weltproduktion aus und überragt jetzt die Englands um das zweieinhalbfache. Unsere Elektrizitätsindustrie bringt jährlich 1200 Millionen Mark ein, die Englands nur etwa 450 Millionen Mark. Deutschlands chemische Industrie ist mit 1^ Milliarden Mark als Aktivposten in seiner Bilanz zu buchen. Weitere interessante Ziffern gab der Redner über Deutschland