Suche löschen...
Dresdner Journal : 23.12.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189712239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18971223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18971223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-12
- Tag 1897-12-23
-
Monat
1897-12
-
Jahr
1897
- Titel
- Dresdner Journal : 23.12.1897
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ukk Dresden vierteljährlich: »MarkbvPs., bei den^aiier- Uch deutschen Postanstulien vierteljährlich »Mari; außer- Lall» des Deutschen Reiche» PoL- und Stenipelzuschlo«. Einzeln« Nummern: 10 Pf. Grfchetnen: Daglich mit Ai-aahmt der Soun- und Feiertage abend». Fernspr-Anschluß: Nr 1L-L Dresdner M Immal. «>»»»,,,»»,e»»tzrr»r Für de» Naum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift »0 Pf Unter „Eingesandt" die Zeile SO Pst Bei Dabellen» und Ziffernsatz entsprechender Aufschlag Herosgetzer. Königliche Expedition da» Dresdner Journal- Dresden, Zunngerstr 20. Fernspr-Anschluß: Nr 1L9». ^298 1897 Donnerstag, den 23. Dezember abends. Zustellungen auf das „Dresdner Journal" für das nächste Vierteljahr werden zum Preise von 2 M. 50 Pf. angenommen für Dresden: bei der unterzeichneten Expedition (Zwingerstr. Nr. 20), sür auswärts: bei den Postanstalten des betreffenden Orts zum Preise von 3 M. WM" Wir ersuchen unsere geehrten Post bezieher um rechtzeitige Erneuerung der Be stellungen bei den betreffenden Postämtern, da mit in der Zustellung der bezogenen Stücke keine Unterbrechung eintritt. Lönigl. Expedition des Dresdner Journals. Amtlicher Teil. Er»ean«»ßt«, versetzuuße« re. im öfientliche« Dienste. Hm Geschäftsbereiche des Ministerin«» derFinauzen. Bei der Berg- und Hütten-Verwaltung ist ernannt worden: Henker, zeither Gärtner, als Kontordiener bei dem Hütten-Handel-büreau in Freiberg. Ä« Geschäftsbereiche de« Mtntftertu«» »es KnItnS und öffentliche« Unterrichts. Zu besetzen: dir 2. Lehrer- ftelle an der Kirchschule zu Tannenberg Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: lOOOM Jahresgrhalt und freie Wohnung Bewerbungsgesuche sind bis zum 10. Januar 1898 bei dem König!. Bezirlsschulinspektor Schulrat Schreyer in Annaberg einzureichen; — die neuzubegründende 6 Lehrerstelle an der Schule zu Jöhstadt. Kollator: die oberste Schul behörde. Einkommen: 1100 M Jahresgehalt und IVO M. WohnungSgeld für einen verheirateten, oder lOO M sür einen unverheirateten Lehrer. DaS Einkommen steigt nach der ein- gesührten Gehaltestaffel bis zu 2200 M Bewcrbungsgesuche sind bis zum 10. Januar 1898 bei dem König! BezirkSschul- inspelwr Schulrat Schreyer in Annaberg einzureichen; — bei der 2. katholischen Bezirksschulc zu Dresden sofort eine ständige Lehrerstelle. Kollator. das Apostolische Vikariat im Königreiche Sachsen in TreSden Da- Ansangsgehalt beträgt >800 M, einschließlich 320 M WohnungSgeld. Bewerbung-- gesucht sind bis zum 10. Januar 1898 beim Kollator em- znreichen Dresden, 20. Dezember. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, die Kaufleute Julius Lücke, C. Frdr. Alfr. Schultze, Duncan Hermann Weickert, Jac. Heinrich Biagvsch, Konsul Robert James Derham und Ernst Götz, sämmtlich in Leipzig, für die Zeit bis Ende September 1900 zu stell vertretenden Handelsrichtern bei den Kammern sür Handelssachen im Landgerichte Leipzig zu ernennen. Bekanntmachung, die Aufhebung der amtlichen Vermittelungsstelle für Abgabe von Diphtheriescrum zu ermäßigten Preisen betr. Nach einer Mittheilung des Herrn Reichskanzlers, bezw. de- preußischen Herrn Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medicinalangelegenheiten haben sich die Farbwerke norm. Meister, Lucius und Brüning zu Höchst a. M., die chemische Fabrik auf Aktien (vorm. E. Schering) zu Berlin und die Fabrik chemi scher Präparate von Sthamer, Noack L Comp. zu Hamburg bereit erklärt, die vereinbarte Preisermäßig ung für diejenigen Fläschchen Diphtherieheilserum, welche aus Staats- oder Gemeindemitteln, sowie von Krankenkassen im Sinne des KrankenkassengesetzeS oder von Vereinigungen bezahlt werden, die der öffent lichen Armenpflege dienen, nicht nur den amtlichen Bermütelungsstellen, sondern auch ihren direkten Ab nehmern gegen Einsendung der amtlich beglaubigten Belege zu gewähren. DaS Ministerium bat daher beschlossen, die durch Verordnung vom 16. Mai 1895 bei der Apotheke der thierärztlichen Hochschule er richtete amtliche Lermittelungsstelle für das Königreich Sachsen vom ZI. December dieses Jahres ab auf zuheben. Den Apothekern bleibt es hiernach über lassen, sich niit den obengenannten Firmen wegen Be zuges von Heilserum zu ermäßigtem Preise direkt in Verbindung zu setzen. Die Bestimmungen der Verordnung vom 16. Mai 1895, welche sich auf die ausschließliche Abgabe von staatlich geprüftem Diphtherieserum, die Art der Auf bewahrung in den Apotheken, und den Berechnungs preis desselben beziehen, bleiben unverändert bestehen. Dresden, den 17. December 1897. Ministerium des Innern. v. Metzsch. Körner. Lunk und Wissenschaft. O"k.K. Hoftheatcr. -- Altstadt. — Am 22. d MtS.. „Die Meistersinger von Nürnberg". Handlung in drei Aufzügen von Richard Wagner. An der Schwelle der Festtage, also zu einer Zeit, wo das Theaterinteresse gänzlich zurückzutreten pflegt, unterzog sich unser Kunstinstitut der anstrengenden Ausgabe, die „Meistersinger" in partiturgetreuer Vollständigkeit ouf- zuführen. Im Rahmen einer der alljährlich wieder kehrenden Wagner - Cyklen würde ein derartiges Unter nehmen wohl auf wesentlich dankbarere Ausnahme und Würdigung rechnen können, als zu gegenwärtigem Zeit punkt: immerhin hatte es die hohe Lebenskraft des Werkes bewirkt, daß auch gestern ein sehr ansehnlicher Bcsucher- kreiS zusammengekommen war. Unter den uns bekannten großen deutschen Bühnen zählt die unsrige zu denen, welche für die möglichst unverkürzte Wiedergabe des un mittelbar erfassenden mittelalterlichen Kulturdildes, welches Wagners poetisch-musikalische Kunst in wahrem Meister zuge entworfen und durchgeführt hat, seit langem schon ihre besten Kräfte eingesetzt haben. Die grundsätzliche Be seitigung aller Striche, so verstündniSsördernd sür die vollkommene Klarlegung der feineren Bezüge in Wagners großen dramatischen Tondichtungen dies sein mag, >st bisher nur in Bayreuth ausnahmslos durchgeführt worden Des Dichterkomponisten Mangel an Längensinn, an Empfindung für unabweisliche zeitliche Begrenzung mit Rücksicht aus die Dauer eines Theaterabend« wird »war bei der in Rede stehenden Lper weit weniger denn in den „Nibelungen" oder „Tristan" als Maßlosigkeit sühlbar, der prächtige volkstümliche Kern der bewunderungs- Nichtamtlicher Leit. Zur österreichisch-unftarischrn Ausgleichsfrage. Das heutige Bild der AusgleichSfrage kann zwar in den Tagen, welche uns von dem entscheidenden Termine des 1. Januar 1898 trennen, noch diese oder jene Wandlung erfahren, eine große Wahrscheinlichkeit spricht aber doch dasür, daß die nächste Entwickelung auf Grund derjenigen Sachlage erfolgen wird, die sich aus den letzten Entschließungen der ungarischen Regierung und der extremen ungarischen Opposition ergiebt. Die Regierung wird kaum nochmals den Versuch einleitrn wollen oder können, die Anhänger Kossmhs durch Zu geständnisse prinzipieller Art sür die Zulassung einer parlamentarischen Erledigung des jüngst eingekrachten Gesetzentwurfes zu gewinnen; die äußerste Linke aber dürfie, wenn man ihr solche Zugeständnisse veisagt, nicht mehr von dem Wege abgehen, auf welchem sie ungeachtet des Entgegenkommens der Regierung auch in den letzten Tagen verblieben ist. Sie will aus diesem Wege zur Beseitigung des Dualismus und vor allem zur Beseitigung des Kabinetts Banffy gelangen. Nennt man diese Ziele bei ihrem wahren Namen, so kann wohl überhaupt von einem „Kompromiß" zwischen ver Regierung und der Kosfuth- paitei nur unter der Voraussetzung gesprochen werden, daß die Regierungsgegner ihre eigentlichen Bestreb ungen vorläufig verleugnen. Verweigern Ävssuth und seine Freunde gemäß ihrer bisherigen, auch gestern bethätigten Haltung die Erfüllung dieser Vorbedingung, so kann von einem Kompromiß im eigentlichen Sinne des Wortes gar nicht die Rede sein. Ein förmliches Abkommen zwischen einer Regierung und einer Gruppe, welche eben bei dieser Abmachung die staatlichen Grundlagen der Monarchie und zugleich die wichtigsten Prämissen des Wirkens der Regierung bekämpfen und erschüttern will, wäre ein Unding. Es ist bedauerlich, daß die betreffenden Mitteilungen der Presse sowie manche KundgebungenlibcralerungarischcrPolitiker den Eindruck hervorgerufcn haben, als wäre die ungarische Regierung und die ihr nahestehende Partei ernstlich geneigt zu einem derartigen Abkommen, zu einer formellen An erkennung des Standpunktes der Kossuthianer. Die Aufklärung der bezüglichen verworrenen und wider spruchsvollen Angaben wird gewiß früher oder später würdigen Schöpfung erscheint indessen durch verständige, den organischen Zusammenhang thunlichst schonende Striche ungleich sieghafter. So hat man fast überall aus die vollständige Wiedergabe der Scene verzichtet, in der Walter Stolzing vom Lehr buben David in die (Geheimnisse der Tabulatur eingeweiht wird. Welche hohe Originalität dieser witzigen musikalischen Charakteristik der Meisterweisen eigen, lehrte der gestrige unverkürzte Vortrag. Aber wie hier wird man u a auch durch praktische Erwägungen wahrlich nicht zum Nachteil des Ganzen wieder auf eine Verkürzung der karrikierten Beckmesser-Rolle zurückkommcn. Die nahe liegende Gefahr, ein Zerrbild daraus zu machen, mied der erstmalig die Partie durchführende Hr. Nebuschka, indem er nach dem Vorbilde des ausgezeichneten Bay reuther Darsteller« Friedrichs die Würde der Amtsperson, den ruhigeren, verbissenen Groll de« boshaft genug ge zeichneten Stadtschreibers hervorkehrte und dafür sehr be zeichnende Tonaccente fand. Vom heimischen Personal war ferner neu Hr. Wachter als Pogner, für den er seine schönen ausgiebigen Mittel aber noch nicht die aus reichende deklamatorische Bestimmtheit und charakteristische Färbung des Ausdrucks einzusetzen hat Frl. Kernic vom Leipziger Stadttheater erfreute al« Eva durch an mutige Erscheinung und durch die ungesuchte schauipiele- rische wie warm empfundene musikalische Gestaltung Letztere war durchaus auf den der Figur entsprechenden Ton gestimmt Mit Auszeichnung sei noch d>« Hrn Anthe« gedacht, der den Stolzing mit großer Empfind ung«wärme durchführte und den Wohlklang seiner schönen Mittel bis zum Schluffe ungetrübt bewahrte. Die ge samte, aus der gewohnten Höhe sich erhaltende Ausführ ung unter Hrn Schuck gewährte dem Publikum einen außerordentlich reichen Genuß erfolgen. Heute aber kann nur betont werden, daß das Scheitern von Verhandlungen, welche irgendwie und sei es auch lediglich nach außen hin den Glauben an die Durchführung eines solchen „Geschäftes" er wecken konnten, durchaus nicht zu beklagen ist. Die Zustimmung der Opposition zur parlamen tarischen Erledigung deS Regierunasentwurfes, also, kurz gesagt, der Verzicht der Kossuthianer auf die Obstruktion, wäre bei einem Erfolge der gestern abgebrochenen Verhandlungen um den Preis erzielt worden, daß die Regierung sich schon jetzt dazu ver pflichtet hätte, die wirtschaftliche Selbständigkeit Ungarns zu dekretieren, falls eine Vereinbarung über den definitiven Ausgleich bis zum l. Mai 1898 nicht zu erreichen sein sollte. Dieser Preis wäre doch ein allzu hoher gewesen! Er wäre gleichbedeutend mit der bindenden Zusage der ungarischen Regierung, daß sie selbst den ersten Schritt zur wirtschaftlichen Trennung der beiden Reichshälftcn, zur Ver nichtung des Dualismus thun wolle. Man braucht die Vorteile einer parlamentarischen Regelung des Ausgleichsprovisoriums nicht zu unterschätzen, um zu der Annahme zu gelangen, daß diese Vorteile durch eine ernste und tief eingreifende Schädigung des AuS- glcichsprinzipes und der Ausgleichspraxis mehr denn wettgemacht werden würden. Es kann nie und nimmer die Sache der ungarischen Regierung, die Sache der patriotisch fühlenden ungarischen Parlaments Mehrheit sein, den hartnäckigen Gegnern der staats rechtlichen Einheit der beiden Reichshälften einen Pfad zur Verwirklichung ihrer Pläne zu er schließen. Vermeidet man einen solchen verhäng nisvollen Schritt, so wird die Verantwortung für die weitere Gestaltung der Dinge nicht die Re gierung und ihre Partei, sondern die Opposition treffen. Diese Verantwortung wird die Regierung un vergleichlich weniger belasten, als es mit einem Zurück weichen vor Kossuth verknüpft sein würbe. Die vor nehmste Pflicht der ungarischen Regierung und der Mehrheit ist heute die im Interesse Ungarns wie deS GesamtreichcS notwendige Aufrechthaltung der politi schen und wirtschaftlichen Beziehungen zu r-sterreich. Verhindert die Opposition durch das Stellen un- aualifizierbarer Bedingungen die Regierung, dieser Pflicht mit der Unterstützung der Parlaments gerecht zu werden, so kann daraus nur folgen, daß man einem großen und erhabenen Zwecke zu liebe in anderer Weise für die Befriedigung deS wichtigsten staatlichen Bedürfnisses Vorsorge treffen muß. In den ungarischen Gesetzen fehlen allerdings die in Österreich geltenden Bestimmungen, die eine solche Vorsorge erleichtern und gewissermaßen vorzeichnen. Die Berufung auf jene Gesetze klingt aber wie ein frivoles Spiel mit Worten, wenn sie aus dem Munde von Männern ertönt, die die Grundlagen unseres Staatswesens bald durch Sophismen, bald durch rohe Gewalt zerstören möchten. Die Befugnisse des Parlamentarismus dürfen nicht dazu ausgenützt werden, daß eine verschwindende Minderheit im Sinne dieser Bestrebungen die erdrückende Mehrheit vergewaltigt, die sür das Reichs und Landesinteresse kämpft. Alle hervorragenden, ernsten Politiker Ungarns sind einmütig in der Erkenntnis, daß eine Lockerung des Bandes zwischen den beiden Reichs hälften unabsehbare Nachteile und Gefahren sür Ungarn zur Folge haben würde. Die großen Massen der Bevölkerung sind von derselben Ueder- zeugung durchdrungen. Die Regierung hat daher die Nation hinter sich, wenn sie gemäß dem Wunsche der Nation und dem Gebote des Patriotismus die Hinder nisse hinwegräumt, welche ihr das Beharren auf der Ausgleichsbasis unmöglich machen sollen. Dort, wo die Rechte des Parlaments al- geheiligt gelten, im konstitutionellen Musterstaate jenseits des Kanals, hat Zum Weihnachtsbüchertisch. Wie immer hat sich in den letzten Tagen vor dem Feste die Zahl der litterarischen Erscheinungen, die mehr oder minder darauf rechnen, in einer oder der andern Weise als Weihnachtslitteratur zu gelten, derart angehäust, daß eS unmöglich ist, allen nach Gebühr gerecht zu werden. Mehr als ein gutes Buch ist darunter, das vollen An spruch darauf hat, eingehend gewürdigt und nach seinem ganzen Wert beurteilt zu werden Wenn wir uns heute dennoch bei flüchtigen Hinweisen auf eine Anzahl von neuen Veröffentlichungen beschränken, so behalten wir uns doch ausdrücklich vor, auf mehr al« eine heute nur kurz zu er wähnende Neuigkeit zurückzukommen Nur Winke sür die jenigen unserer Leser, die das eine oder andere der hier aufzuzählenden Werke angchcn könnre, sollen diese Hin weise sein, sollen in elfter Stunde die Wahl manches Unschlüssigen bestimmen helfen und ganz ausdrücklich auch solcher Bücher gedenken, die nicht gerade durch glänzende Ausstattung sich al« Weihnachtslitteratur erweisen oder durch sonst eine in die Augen fallende Besonderheit aus der Flut neuer Veröffentlichungen hervorragen. Zuerst sei an eine Gruppe neuer Werle in Dresden lebender Schriftsteller erinnert Zwei Novellensammlungen sehr verschiedenen Charakters, beide aber durch eine große Reichhaltigkeit ausgezeichnet, seien zuerst erwähnt. Die erste ist Ernst Ecksteins „Adotja" (Berlin, G Grote« Ver lag 1897), zehn Novellen, di« Themata au« den mannigfaltigsten Leben«kr«isen behandeln Ihre Titel „Adotja", „Anselma Carucci", „Ein angenehmer Tag", „Der Maurergeselle", „Der Beitrag zur philologischen Rundschau", „Die Etsch", „Lina Gerstmann", „Das Harfenmädchen", „Im Ctrandhause", „Tie Sklaven", deuten schon aus die Verschiedenheit de« Hintergrundes, der Motive und de« Vortrags bin — Das Gleiche gilt von den „Ausgewählten Novellen" von Adolf Stern (Dresden und Leipzig, C A Kochs Verlagsbuchhandlung man, wenn die Staatsinteressen berührt gewesen waren, die Befugnisse der Volksvertretung wiederholt durchbrochen, und zwar bei Anlässen, die in ihrer Bedeutung keineswegs an die Tragweite der heute in Ungarn zu entscheidenden Fragen hinanreichten. Wenn die ungarische Regierung unter dem Drucke einer hochernsten Zwangslage dieses Beispiel nach ahmt, indem sie die Fortdauer des Ausgleichs- Verhältnisses vorläufig durch einen selbständigen Akt ohne Mitwirkung des Parlament- führt, so wird sie für eine solche Maßnahme nicht nur ein Vertrauens votum erlangen, sondern auch den ehrlichen Dank aller Patrioten ernten. Sagesyeschichk. Dresden, 23. Dezember. Se. Majestät der König besuchten gestern abend die Vorstellung der Oper „Die Meistersinger von Nürnberg" im Altstädter Hoftheater, während Ihre Majestät die Königin der Ausführung des Märchendramas „Die versunkene Glocke" im Neu städter Hoftheatcr beiwohnten. — Heute jagten Se. Majestät der König mit Ihren König! Hoheiten den Prinzen Georg und Fried rich August und mehreren Cavalieren auf Blasewitzer Revier. Das Rencker Vous zu dieser Jagd fand vor mittags 11 Uhr am Gasthofe zum „Sächsischen Prinzen" in Striesen statt. Dresden, 23. Dezember In der soeben zur Aus gabe gelangten Nr. 15 seines Verordnungsblattes veröffentlicht das evangelisch-lutherische Landeskon sistorium in der üblichen Weise die „Statistischen Mitteilungen aus dem Leben der evangelisch- lutherischen Landeskirche des Königreichs Sachsen im Jahre 1896". Indem wir unS Vor behalten, aus den Inhalt dieser umfänglichen, im Monat November d. Js zusammengestellten Mitteil ungen zurückzukommen, geben wir heute zunächst die Worte wieder, mit denen sie schließen: „Biel Gnade, viel Segen, viel treue Arbeit, auch viel Empfänglichkeit; auf der anderen Seite Gleich giltigkeit und Lauheit in breiten Massen, Untreue verschiedener An, immer mehr Widersacher von außen und innen, von rechts und links: das ist das Gepräge unseres kirchlichen Lebens auch im Jahre 1896 ge wesen. Die Kirche, die mit Freuden Luthers Namen trägt, baut nicht auf Menschen, fürchtet sich aber auch nicht vor Menschen, selbst wenn ein ganzes Weltreich hinter ihnen stünde. Der römische Papst hat zur Verherrlichung des Jesuiten Canisius neue Schmähungen auf unsern Luther und die Reformation ge häuft, uneingedenk, wieviel selbst die römisch- katholische Kirche unserem großen Reformator zu verdanken hat. Wir wissen uns eins mit den Gemeinden unserer Landeskirche in der ent schiedenen Abwehr solcher Angriffe, aber auch in dem Bewußtsein, daß wir sie nicht zu fürchten haben. Die wirksamste Abwehr er kennen wir in der Vertiefung und Befestig ung unserer eigenen Kirche, unserer Gemein den im lebendigen evangelischen Glauben." Deal sch eS Reich. Berlin. Se Majestät der Kaiser empfingen gestern vormittag den Chef des ZioilkabinettS, Wirk!. Geh Rat I)r. v. Lucanus, zum Vortrage. 1898), neun verschiedenen ^.Novellen: „Die Flut de» Lebens", „Am Wildbach", „Vor Leyden", „Heim kehr", „Die Wiedertäufer", „Der neue Merlin", „Violanda Nobustella", „Der Pate des Todes" und „Die Schuldgenosien" Der Roman „Halkalm" von Wilhelm Wolters (Berlin, Leipzig, Deutsches Ver lagshaus Bong u. Co 1897) stammt nicht nur aus der Feder eines hiesigen Schriftstellers, sondern spielt auch in Dresden und seinen Umgebungen Das Gleiche gilt von demRoman„Hundstagszauber"von Königsbrun- Schaup (TreSden und Leipzig, E. Pierson« Verlag 1898.) Nicht von einem Dresdner Autor, aber von einem Künstler, der ost und gern hier geweilt hat und durch seine Ehren- mitgliedschast der König! Hosbühne in Dresden doch auch heimisch geworden ist, rührt da« Buch „Was ich er lebte 1846—1896" von Friedrich Haase (Berlin und Leipzig, Verlag von Richard Bong, 1898) her, das in prächtiger Ausstattung, reich mit Illustrationen geziert, die wechselnden Begegnungen, die Erfolge und Triumphe eines vielgefeierten Künstlers schildert und mit einem Ver zeichnis der von ihm gespielten Rollen schließt, weniger eine zusammenhängende Autobiographie, al« eine Folge von Erinnerungen an die Augenblicke seiner künstlerischen Laufbahn, deren der zurückgetretene Darsteller am liebsten gedenkt und an die er auch seine zahlreichen Freunde er innern möchte. Ernsthaften Anteil an ihrem mannigfaltigen Inhalt fordern die „Italienischen Remini«cenzen und Profile" von Sigmund Münz (Wien, 1898, Verlag von Leopold Weiß), die sich mit ihren Schilderungen, Ein drücken und Urteilen an alle Welschlandfahrer und nament lich an die wenden, die in Venedig, Mailand, Bologna oder Florenz längere Zeit gelebt haben Wir gedenken des inhaltreichen Buches in kurzem weiter Nach gan, anderer Richtung hin, aber gleichfalls für Leser gedacht, die sich etwa« mehr al« flüchtige Unterhaltung gönnen, wirken die „Mitteilungen aus Alt-Weimar", Mit-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite