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Dienstag. «r. «5. 21. August 18««. ärjcheint Dienstags und «> Lr Werkernz-Iertuna. anstalten. ! Preis pro Quartal LV Ngr. Inserate die Spalten-Zeil« 8 Pfg- Amts- vutl Anzeige-Matt der Königlichen Gerichts-Ämter und Stadträthe ZN -ippotdiSVatde, /rauenflein und Attenberg. Verantwortlicher Redakteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. TageSgefchichte. Dippoldiswalde. Am vergangenen Freitag, 17. August, ist auch in unserer Stadt ein der Tollwuth dringend verdächtiger Hund gesehen und, nachdem er zwei Hunde, einige Gänse und leider auch zwei Men schen, »inen sechsjährigen Knaben und eine Frau (letz tere beide in die Hand), gebissen hatte, getödtet wor den. Der Hund ist aus Wilsdruff hierher gekommen; es giebt hierüber die auf dem Halsband befindliche Namenschiffre und Ortsbezeichnung hinreichende Aus kunft. Der Hund hat schon in den Vormittagsstunden vor dem hiesigen Wachtgebäude gelegen, ohne daß man Zeichen der Tollwuth an ihm wahrgenommen; Nach mittags hat er Menschen und Thiere gebissen. Letztere sind theils getödtet, theils in thierärztlicher Behandlung ; ersteren sind die Wunden durch Hrn. vr. msä. Joseph ausgebrannt worden und die Patienten unter fortwäh render Aufsicht. Der hiesige Stadtrath erläßt in der heutigen Nr. dieses Blattes eine auf diesen bedauer lichen Vorfall bezügliche Verordnung, wornach bis zum 18. November alle in der Stadt herumlaufenden Hunde mit Maulkorb versehen sein, auch bis 31. dies. Mts. außerdem noch an einer starken Leine geführt werden müssen. Dresden, 19. August. Zu Folge einer an die Landes-Commission am heutigen Tage gelangten Allerhöchsten Entschließung haben Se. Majestät der König dem Herrn Staats minister Freiherrn von Beust die von dem selben erbetene Entlassung allergnädigst be willigt. Die übrigen Herren Staatsminister haben sich dem Entlassungsgesuch des Herrn Freiherrn von Beust angeschlossen; es haben jedoch Se, Majestät die Gesuche nicht ange nommen, indem Allerhöchstdieselben die für das erstere angeführten Beweggründe für die übrigen Mitglieder des Gesammtministeriums als maßgebend nicht zu befinden vermocht haben. (Tel. Dep. d. Dr. Journ.) Dresden. Der Staatsminister Frhr. v. Friesen ist in den letzten Tagen vergangener Woche durch Krankheit behindert gewesen, zu den Friedensunter handlungen nach Berlin zu reisen; es wird dessen Abreise jedoch am Sonntag oder Montag erfolgt sein. — Der königl. preuß. Civilcommissar Herr von Wurmb hat unterm 18. August bezüglich der An nahme preußischen Papiergeldes eine Bekannt machung erlassen, die wie folgt lautet: „Da trotz der Anordnungen der kgl. sächs. Landes-Commission von einige» öffentlichen Cassen in Sachsen Preußisches Papiergeld gar nicht oder nicht für voll angenommen wird, so bringe ich hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß jeder Beamte einer öffentlichen Casse im König reiche Sachsen, der sich weigert, Preußisches Papier geld für voll anzunehmen, sofort seiner Stelle entsetzt werden wird." — Das Befinden unserer in Schönbrunn weilen den, an der Gesichtsrose erkrankten Königin ist ein besseres geworden. — Ueber unsere sächsische Armee schreibt die „Neue Preuß. Zeitung": „Die Sachsen, (es freut uns, dies berichten zu können) werden schließlich wegen ihrer tapfern Haltung während dieses ganzen Kriegs, namentlich bei Gitschin und Königgrätz, allgemein anerkannt, bei Freund und Feind. Preußische Offiziere, die ihnen gegenübergestanden, sprechen mit Anerkennung vor den „blauen Reitern" und von der sächsischen Ar tillerie. In der „Times" begegnen wir einem Aus spruche, den ein höherer österreichischer Offizier gegen einen der militärischen Berichterstatter des englischen Blattes machte: „Ach, diese armen Sachsen, die so treu zu uns hielten! Wie glänzend waren sie bei Königgrätz! Ungebrochen, in geschlossenen Gliedern zogen sie sich zurück. Wir hatten die Pflicht, (beim Frieden) mit Wärme für sie einzutreten. Sie sind , nicht tapferer als wir, aber geordneter, fester." Wie entschieden wir uns preußischerseits mit Recht über die politische Hal tung des sächsischen Cabinets zu beklagen haben, so sind wir doch nicht gewillt, den sächsischen Krie gern ihren militärischen Ruhm schmälern zu wollen." — Die Farbe der sächsischen Jagdkarten für 1866—67 ist gelb mit zeitherigem Muster. — Am Sonnabend ist der Nachts 1 Uhr in Dresden aus Berlin eintreffende Eisenbahnzug zum ersten Mal wieder direct bis Wien gegangen. — Der Fremdenverkehr hebt sich hier jetzt wieder merklich, wenn auch langsam. Ausländer, be sonders Amerikaner, Engländer und Franzosen, die hier zum Thcil wieder einwandern, wundern sich über die durch die preußische Occupatio» so wenig veränderte Physiognomie der Stadt. Nach Berichten fremder Zei tungen glaubt man im Auslande, daß vor dem Vanda lismus der Preußen alle Kunstschätze Dresdens, welche sonst Tausende von Fremden herbeigezogen, in Sicherheit gebracht wären, und hier nur noch die Natur ihre alten Reize darböte. Die Grechtigkeit erfordert, daß man darauf aufmerksam macht, daß von Kunst schätzen nichts entführt worden ist, und alle Museen, Sammlungen u. dergl. dem Publikum wie sonst offen uöge- Ver- vr. )ens- > auf s zu ltäg- >d es sisen und und nnde aaß- lom- n ist falle hier- Zeise Lhn. Nr. lene »Ul men nde, chen im itzer ;en, der ird en er n.