Volltext Seite (XML)
Tagebla« - NrLLLiS^L!!;« -»,»»»»?,«YM-U.>« «NW!« MAN der gmanzamler in Au« und Schwarzenberg. «, »erd« außerd«, veröffenillcht, Bedamümachung« der «ladlräl« »n Au« md Schwärzender;. Verlag S. M. Värlner, Aue, Sachse». »>»»«»4«rl an«»««»»i. evE »M „q «4—»«««» an» vr«»i«a»» «E«»» urittgsin Nr. 280. Dienstag» den 29. November 1932. 85. Jahrg. Amtliche Anzeigen. Osfenhallen -er Verkaufsstellen. Auf Grund von 8 105d Abs. S der Reichsgewerbeordnung, in der Fassung der Reichsverordnung vom v. Februar 1S1S (RGBl. S. 176) und in Verbindung mit der Bekanntmachung der Kreishauptmannschaft Zwickau vom 17. Oktober 1S23 (Sächs. Staatszeitung Nr. 2S1 vom 26. Oktober 1SL3) wird hiermit gestattet, daß an den letzten 3 Sonntagen vor Weih, nachten (am 4., 11. und 18. Dezember 1932) sämtliche Ver kaufsstellen von 11 bis 18 Uhr offen gehalten und in den dazu gehörigen Handelsgewerben während dieser Zeit Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter beschäftigt werden. Die durch die Be kanntmachung der Äreishauptmannschaft Zwickau vom 17. Ok tober 1923 anders geregelte Verkaufszeit ftlr einzelne Han delsgewerbe wird durch diese Bekanntmachung nicht berührt. Soweit Christmarkt abgehalten wird, ist der Geschäfts betrieb während dieser Zeit auch auf den öffentl. Straßen und Plätzen gestattet. Die Amtshauptmannschaft Schwarzenberg und die Dtadträte zu Lößnitz, Neustädtel und Schneeberg, am 28. November 1932. Die Firma F. W. Kutzscher jun., Metallwarenfabrik, in Schwarzenberg, hat hier nachträglich um wasseramtliche Er laubnis zur Ableitung der Abwässer aus der Verzinnerei durch die Hauptschleuse in der Kutzscherstraße in das Schwarzwasser nachgesucht (88 23, 33 des Wassergesetzes). Die Unterlagen können hier eingesehen werden. Einwendungen können binnen 2 Wochen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung ast gerechnet, hier angebracht werden. Wer sich innerhalb dieser Frist nicht meldet, verliert das Recht »um Widerspruche. W. Schw. 31/32 Bürgerlich-rechtliche Ansprüche bleiben hiervon unberührt. Dl« Amtshauptmannschast Schwarzenberg, am 28. Nov. 1932. Mittwoch, den 30. November 1932, nachm. 4 Uhr sollen in Schwarzenberg 8 Stück -erreusportjoppen meistbietend gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Sammelort der Bieter: Änmeldezimmer des Finanzamts Schwarzenberg. Bollstreckungsstelle de« Finanzamts Schwarzenberg. Mittwoch, den 30. November 1932, sollen gegen sofortige Barzahlung.meistbietend versteigert werden: Vorm. 9 Uhr im gerichtlichen Dersteigerungsraum: 10 Pa kete Kerzen, 1 Schnellwaage. Borm. 10 Uhr im „Eäfs Georgi" in Lößnitz: S Flaschen Branntwein, SOO Zigarren, 1 Schreibmaschine (Orga-Privat), 2 Sprechapparate, SO Schallplatte», S Ballen Druckpapier. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgerichts Aue. Mittwoch, den 30. November 1932, vorm. 10 Uhr sollen im Dersteigerungsraum des Amtsgerichts S Tischgrammophone und 1 Elektromotor (1 kV) meistbietend gegen Barzahlung ver steigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schneeberg. Mittwoch, den 30. November 1932, vorm. 10 Uhr sollen in Schwarzenberg 1 Schnellwaage, 1 Bücherschrank, 1 Posten Papier, Aktenumschläge, Beutelumschläge, 1 Scheibenbüchse, 1 Schreibtisch, 1 Blitzableiter-Prüfungsmeßbrücke öffentl. meist- bietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Hof des Amtsgerichts. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgerichts Schwarzenberg. Schwarzenberg. Offen Haltung von Verkauf-stelle«. Auf Grund von 810kd Ws. 2 der Reichsgewerbeordnung, in der Fassung der Reichsverordnung vom 8. Februar 1919 (RGBl. S. 176) und in Verbindung mit der Bekanntmachung der Kreishauptmannschaft Zwickau vom 17. Oktober 1923 (Sächs. Staatszeitung Nr. Ä1 vom 26. Oktober 1928) wird hiermit gestattet, daß an den letzten 3 Sonntagen vor Weih- nachten (d. i. am 4., 11. und 18. Dez. 1982) sämtliche Der^ kaufsstellen von 11 bis 18 Uhr offen gehalten und in den dazu gehörigen Handelsgewerben während dieser Zeit Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter beschäftigt werden. Die durch die Be kanntmachung der Kreishauptmannschaft Zwickau vom 17. Ok- tober 1923 anders geregelte Verkaufszeit für einzeln« Han delsgewerbe wird durch dies« Bekanntmachung nicht berührt. Schwarzenberg, am 26. November 1SS2. Der Rat der Stadt — Polizelamt. Bekanntmachung. Das Forstamt Hundshübel gibt hierdurch erneut öffentlich bekannt, daß der niedere Muldenweg längs der Abt. 28 und 24 des Hundshübler Reviers als öffentlicher Fahrweg ringe- zogen ist. Aus Gründen der Verkehrssicherheit wird diese Wegestrecke für jeden Berkehr durch Aufstellung von Schranken ab 1. Dezember 1932 bis auf weiteres gesperrt. Der Verkehr von Bahnhof Bockau nach Dlauenthal ist dann nur über Sosa möglich. HundshLbel, den 28. November 1932. Forstamt -undshübel. Di« amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden können in den Geschäftsstellen de» „Erraebtraischen Dolkssreunds" i» Au« Schneeberg. Lößnitz «nd Lchwar«nbera «laaesehen werden Das Kin und Ker in Berlin. Kommt das Äampfkabinett Papen oder hat Schleicher -och noch Erfolg? Aus der Fragestellung: Papen oder Schleicher?, die bis gestern abend aktuell war, war der Reichswehrminister ausge schieden, nachdem die Führung der NSDAP, die Verhand lungen abgelehnt und erklärt hat, ihre Kampfansage gelte auch einem Kabinett Schleicher. Der General war gewiß nicht mit übertriebenen Hoffnungen an die Ausführung des Auftrags Hindenburgs herangegangen, die Grundlagen zu einem poli- tischen Burgfrieden zu schaffen, und es war in der Oeffent- lichkeit begrüßt worden, daß sich der Wehrminister unter den Nunmehr eingetretenen Umständen in der Reserve hält und sich nicht verbrauchen läßt. Herr von Schleicher wird immer noch Gelegenheit haben, an der großen Mission mitzuwirken, die in der Herstellung einer nationalen Front und der Herbei führung eines wirtschaftlichen Ausgleichs besteht. * Bei dem Mißlingen des Planes, die Grundlage des neuen Präsidialkabinetts durch ein« Tolerierungsmehrheit im Reichstag tragfähig zu machen, wird die Person Papens wie- der in den Vordergrund treten. Die Entscheidung des Reichspräsidenten, über den im übrigen das Gerücht geht, er trage sich mit Rllcktrittsabsichten, liegt noch nicht vor. Wenn sie auf den jetzigen geschäftsführenden Reichskanzler fallen sollte, so dürfte damit der Tolerierungsgedanke aufgegeben sein und ein ausgesprochenes Kampfkabinett ans Ruder kom men. Auch wenn ein solches nur von beschränkter Lebens- dauer sein kann, so wird mit ihm dem deutschen Volke und der deutschen Wirtschaft nicht gedient sein. * Das scheint man auch auf der Wilhelmstraße einzusehen. Wie die letzte der wechselnden Meldung besagt, hat man dort, nachdem bereits das Kommen des Kabinetts Papen als fest stehend angesehen worden war, im letzten Augenblick von neuem versucht, eine Brücke zu schlagen. Der General von Schleicher ist nochmals ausgeschickt worden, um die letzten Frie densmöglichkeiten auszuschöpfen. Ob es ihm gelingen wird, durch direkte Verhandlungen mit Adolf Hitler zu einem Er folg zu kommen, steht freilich dahin. T» 84 Deutschnalionale im Netchstag. Berlin, 28. Nov. Die beiden Abgeordneten des Württem- bergischen Bauern- und Wekngartnerbundes, Freiherr v. Stauffenberg und Haag, und der auf der Liste des Thüringer Landbunoes gewählte Abg. Abicht sind der deutschnationalen Reichstagsfraktion bei ge treten. Die letzte Wendung. Schleicher verhandell von neuem. Berlin, 29. Nov. Während der Mittagsstunden wird von zuständiger Stelle betont, daß die Meldungen eines Ber liner Mittagsblattes, als sei die Entscheidung bereits für Hrn. v. Papen gefallen, sa ls ch ist. Damit wird unser« Darstellung bestätigt, daß alle» erst noch von der Entscheidung des Reichs- Präsidenten abhängt. Diese Entscheidung ist nach den letzten Informationen nicht mehr für heute, sondern doch wohl erst für morgen zu erwarten. Bon unterrichteter Seite wird noch hlnzugesügt, daß di« Besprechnngen de» General» v. Schleicher wei- tergehe«. Diese Auskunft ist vielleicht damit in Verbindung zu bringen, daß Minister Frick mit seiner heutige« Absage der Besprechung zu Dritt die Mitteilung verbunden hat, daß Verhandlungen «ur von Adols Hitler geführt werden könnten. Steht Hitler zu einer Besprechung zur Verfügung, so wäre es möglich, daß General v. Schleicher unter Umstanden morgen Vormittag erst noch mit ihm sp.icht. Da» könnte auch die Verzögerung in der Entscheidung des Relchspräfidenten erklären. Man Halle bereils mil einem Kampfkabinett Papen gerechnel. Berlin, 29. Nov. Das Bild der innerpolitischen Lage hat sich heute vormittag wieder grundlegend geändert. Die Nationalsozialisten haben den für heute in Aussicht genomme- neu Besuch von Strasser «nd Frick beim Reichswehr. Minister wieder absagen lassen. Den Grund dafür sieht man tn politischen Kreisen darin, daß sich die vnversöbnliche Rich- tung innerhalb der RSDÄP., die nach dem Ausgang der Verhandlungen Adolf Hitlers unter keinen Umständen pak- tieren will, durchgesetzt hat. Diese Absage scheint nicht ohne Rückwirkung auf die Kandidatur des General» v. Schleicher für da» Kanzleramt zu bleiben. Man weiß, daß der Reichswehrmlnister dieses Amt ohnehin nur mit innerem Widerstreben übernehmen würde. Diese Einstellung ist durch die Antwort der Rational- sozialisten offenbar noch verstärkt worden. So rechnet man tn politischen Kreisen jetzt bereits mit der Wied erbraus- tragnng des Reichskanzler» v. Pape«. Zweifellos würde diese» Kabinett Papen durch Auswechselung einer Reihe von Mitgliedern ei« stark ver ändertes Gesicht erhalten. E» muß damit gerechnet werde», daß das neue Kabinett in eine scharfe Kampfstellung gege - de« Reichstag kommen wird. Es bleibt nach «uffas ) politischer Kreis« nichts andere» «brig al« den Reichstag vorläufig wieder auszuschalten. Al» eine Möglichkeit dazu wird die Vertagung des Reichstag» vielleicht um 6 M» nate auf Grund de» Art. 48 bezeichnet. Die Wahrscheinlichkeit spricht aber im Augenblick dafür, daß ernent der Reichstag aufgelöst wird. Da di« Entscheidung jetzt brennt, ist «« wahrscheinlich, daß die ursprünglich für morgen in «»«sicht genommene Konferenz beim Reich»präside«ten bereit« hente stattfindet «nd schließlich mit der Wtederernennung de« R«ich«kanzlerr von Papen endet. „Die Stunde des Venerals." Berlin, 28>.Nov. General v. Schleich«? hat seine Fühlungnahme mit einer Reihe von Persönlichkeiten des wirtschaftlichen, sozialen und politischen Lebens heute fort gesetzt; die Besprechungen werden auch, morgen weitergehen. In politischen Kreisen wird die Darstellung viel beachtet, die die freien Gewerkschaften von dem Empfang ihrer Vertreter Leipart und Eggert beim Reickswehrminister gegeben haben. Ob die Besprechung auch mit den christlichen Gewerkschaften schon stattgefunden hat, läßt sich im.Augenblick nicht feststellen, da der Vertreter dieses Gewerkschaftskreises, Bernhard Otte, nicht in Berlin zu sein scheint. Dagegen hat General v. Schleicher auch schon mit führenden Kreisen der Arbeitgeber Fühlung genommen. Vielleicht lassen sich die Besprechungen so erklären, daß es sich immer mehr als unmöglich herausstellt, im Reichstag eine Mehrheit zu finden, die eine neue Reichsreaierung durch tätige Mitarbeit unter- stützen oder zum mindesten tolerieren würde. Dann würde es notwendig sein, die Basis des kommenden Präsidi al kabin et ts durch eine engere Verbindung auch mit anderen Kräften zu verstärken. Es setzt sich immer mehr die Auffassung durch, daß es in den nächsten Monaten vor allem darauf an- kommt, alle Anstrengungen auf die Besserung der wirt schaftlichen Lage und die Eindämmung der Arbeitslosigkeit zu konzentrieren; so dürften auch in den Besprechungen Schleichers nach der sachlichen Seite hin die wirtschaftlichen Fragen die Hauptrolle spielen. Am Montag abend hatte der Reichswehrminister auch noch eine sehr lange Aussprache mit dem Prälaten Kaas. Im Laufe des Dienstag wird auch eine Besprechung mit zwei führenden Persönlichkeiten der Nationalsozialisten — man spricht von Frick und Strasser — stattfinden. Erst dann wird der Reichswehrminister einen abschließenden Ueberblick über die Situation haben. Es ist in Aussicht ge- nommen, daß dann eine neue Konferenz beim Reichspräsidenten folgt. Sie wird wahrscheinlich erst am Mittwoch möglich sein. Von ihr wird die Entscheidung des Reichspräsidenten abhangen, so daß also Mitte der Woche über die Persönlichkeit des neuen Reichskanzlers Klarheit zu er warten ist. Bisher haben die Besprechungen des Reichswehr ministers sich offiziell auf der Basts eines neuen Kabi netts Papen bewegt. Die Aussichten für die praktische Verwirklichung dieses Gedankens haben sich aber auch nach der Stimmung in den Kreisen der Wirtschaft zumindest nicht ge- bessert und so steht nach Auffassung gut unterrichteter politi scher Kreise als wahrscheinliche Lösung auch heute abend eist Kabinett Schleicher im Vordergrund. Man kann wohl annehmen, daß auch dieser letzte Ausweg in den augenblicklichen Besprechungen bereits erörtert wird. Uebrigens haben auch Staatssekretär Meißner und Reichskanzler v. Papen in den letzten Tagen Unterhaltungen mit einer Reihe von Per sönlichkeiten gehabt, die außerhalb des parlamentarischen Getriebes stehen. Dadurch wird der Eindruck verstärkt, daß di« hauptsächlichste Bedeutung bei den Besprechungen liegt, die der Heranziehung außerparlamentarischer tragender Dolkskräft« zur Untermauerung der Regierungsplattform dienen. Die Besprechungen mit Gewerkschaftsvertretern. Berlin, 28. Nov. Wie der Allgemeine Deutsche Gewerk schaftsbund mitteilt, hat Reichswehrminister v. Schleiche, heute Vertreter des Vorstandes des ADGB. zu stck gebeten.