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Wtttl:SttsSerM««. jsäsr Xrl au, Uso pgltoutenctstsn Olastiüttsn ües I». uns H K» LustanUv, ompksdlsn in rsivlikaltigor ^usvskt H H «°u°>-r>-t «Mg,. Die Deukwürdigkeiten des Fürsten Hohenlohe sind zu «iner Politischen Sensation ersten Ranges geworden, seitdem die Depesche Kaiser Wilhelms an den Ches des Hauses HohenloheeSchillingssürst, die sich in der schärfsten Tonart gegen di« Veröffentlichung ausspricht, bekannt geworden ist. Doch auch schon vorher hatte die bloß« Tatsache der Wiederausrollung der Frage nach den intimeren Vorgängen bei der Entlassung des Fürsten Bismarck genügt, um die Organe der politischen Presse «ins nach dem anderen auf den Tummelplatz der öffent liche!, Meinung zu rufen, der nun von Kampfruf, Stotz und! Schlag widerhallt und die Geister an allen Ecken und Enden! aufeinander platzen läßt. Zum Teil kommt dabei dkk ganze Gehässigkeit der Feinde Bismarcks recht häßlich zum Ausdruck, i So kann «S sich zum Beispiel Las leitende Organ der Partei, s die im Aohre 1895 unter dem lodernden Zorn der gesamten . nationalgüsinnten Mehrheit des deutschen Volkes dem Altreichs. ^ kanzler den Geburtstagsgruß verweigerte, nicht versagen, den! „unbedingten Bismarck-Verehrern" die haltlose Verdächtigung anzuhängen, es sei ihnen gar nicht um die Wahrheit zu tun, sondern um die „Erhaltung alter Lügengewebe und Märchen". Aas wohl der Alte im Sachsenwalde zu diesem erneuten Ge lärm seiner unversöhnlichen Gegner in deutschen Landen sagen würde, wenn «r eS noch erlebt hätte? Vielleicht wurde er mit der ihm eigenen olympischen Ruhe bloß die vier klassischen Worte gesprochen haben: „Dor lach ick över!" .... Tatsächlich ist in den Aufzeichnungen Hohenlohes nichts ent halten, was die hochragende Reckenfigur des Fürsten Bismarck auch nur um eine Linie in der nationalen Verklärung, die sie umwallt, herabzudrücken vermöchte. Wirklich durchgreifend Neues bieten di« Denkwürdigkeiten überhaupt nicht, wenn sie auch trotzdem als unmittelbar mit den geschichtlichen Ereignissen verknüpfte Niederschrift eines durch feine nüchterne Beob achtungsgabe ausgezeichneten Staatsmannes eine besondere Be deutung besitzen und einen pikanten zeitgenössischen Reiz ge winnen. Dabei Lars aber nicht vergessen werden, daß Fürst Hohenlohe doch schließlich auch nicht persönlich dabei gewesen ist, sondern sich für seine Mitteilungen auf die Aussagen dritter Personen stützt, allerdings nicht auf Krethi und Plethi, sondern auf solche, die etwas wissen konnten und mußten. Die eigent liche politische Tragweite der Hohcnloheschen Memoiren liegt in der deutlichen Beleuchtung der Meinungsverschiedenheiten, die zwischen Kaiser und Kanzler auf dem Gebiete der austvärtigen Politik bestanden und deren Anteil bei den wirkenden Ursachen der Entlassung hier zum ersten Male in authentischer Form sestgestellt wird. Die Angaben deS Fürsten Hohenlohe über die kaiserliche und die MSmarckische Politik gegenüber Rußland und Oester reich lauten im,wesentlichen dahin, daß der Kaiser den Fürsten Bismarck im Verdacht gehabt haben soll, er wolle den Dreibund und insbesondere das Bündnis mit Oesterreich preisgeben und sich mit Rußland verständigen, während der Kaiser bei einer russischen Besetzung Bulgariens Oesterreich di« Stange halten wollte, selbst auf die Gefahr eines Krieges mit Rußland und Frankreich hin. Was hier von den Absichten, Anschauungen und Plänen deS Kaisers erzählt wird, beruht nur auf Hörensagen; eS „soll" so sein. Ucber Bis marcks Stellungnahme zu den gekennzeichneten Problemen der auswärtigen Politik liegen dagegen ganz klare Ansprüche vor. die jeden Zweifel an seiner Haltung beseitigen. Für Bismarck war der Leitfaden der „Jnstradierniig". wie er zu sagen pflegte, keiner auswärtigen Politik ein möglichst tadellos gntrS Verhältnis des Deutschen Reiches zu Rußland und die mangels eines ausreichen den realpolitischen Interesses gebotene Nichteinmischung Deutsch. landS in die orientalijchen Angelegenheiten. Die orientalische Frage ist die Knochen nicht eine- einzigen pommerschen Grenadiers wert: nach diesem von ihm selbst gemünzten Stichwort« hat Fürst BiSmarck allezeit konsequent gehandelt. Damit war dann auch seine Stellungnahme in der bulgarischen Frage vorgezeichnet. Um Bulgariens willen den Krieg nach zwei Fronten zu entfesseln, den seine meisterhafte diplomatische StaatSkunst mit dem Aufgebot ihrer ganzen Genialität von Deutschland fernzuhalten trachtete, einen solche» folgrnschweren Entschluß konnte keine Macht der Welt, auch die Autorität Kaiser Wilhelms ll. nicht, dein Bis- marckschen Nationolgewissen «bringen. Der Realpolitiker BiSmarck stand hier in schärfster Verkörperung dem jungen Monarchen gegenüber, der persönlichen Jdealflug der Gedanken und Empfin dungen. die ihn zur Bündni-treu« gegen Oesterreich bis zum äußersten aufrtefen, noch nicht in ausgeprägter Weise von den Forderungen deS realen Interesse» der Nation zu trennen wußte. In der bulgarlschen Frage kam für BiSmarck überdies noch ein besondere- Moment tn Betracht, dnS ihn nötigte, die Loyalität gegen Rußland stark zu unterstreichen. Erst drei Jahre zuvor hatte ihm die orleanistische Klique tn Kopenhagen den perfiden Streich gespielt, dem Zaren Alexander M. dle zu historischer Be rühmtheit gelaugten gefälschten bulgarischen Aktenstücke in die Hand zu spielen, die die deutsche Politik in das Licht einer doppel züngigen verräterischen Haltung setzen und den völligen Bruch zwischen Rußland und Denischland herbeissihrcn sollte». Dieses Ergebnis wäre auch umS Haar erzielt worden, wenn es nicht Fürst BiSmarck gelungen wäre, den Zaren zu einem Besuche in Berlin zu bewegen und ihm dort persönlich von der Fälschung der Doku mente de» bündigen, unwiderleglichen Beweis zu liefern. Hier nach mußte also BiSmarck alles daran liegen, bei der weiteren Behandlung der bulgarischen Frage auch den entferntesten Schein zu vermeiden, als könnte an den erfundenen Beschuldigungen der gefälschten Aktenstücke doch ein Körnchen Wahrheit sein und ihm irgendwie Hinterhältigkeit gegenüber Rußland zur Last fallen. Auch die groteske Szenerie, die sich um die persönliche Aus einandersetzung zwischen Kaiser und Kanzler in den Hohen- loheschen Dciikivürdigkeiteii webt, ist nicht geeignet, das hehre Bild des Altreichskanzlers in den Schatten zu stellen. BiSmarck war kein Zereinoiiieiimeister und Hai Einerlei Anlage zum höfi schen Schranzentnm. Er, dessen Leben nicht bloß dem Kaiser und Könige, sondern der gesamten Nation und dem Baterlande gehörte, war unfähig, die ihm vor allein obliegende Pflicht der Wahrheit aus irgend welcher höfischen Rück sicht zu unterdrücke». Deshalb sagte er ohne Umschweife seine Meinung auch dem Kaiser und jedem anderen Monarchen gegenüber, und wenn ein solches Verhalten in den Mäemoircn einmal mit „grob" bezeichnet wird, während an einer anderen Stelle sich eine Erinnerung an die auch sonst bereits bekannte Tintenfaß-Geschichte findet, so uvuß dabei der subjektive Maß stab gewürdigt werden, auf Grund dessen ein derartiges Urteil, das von anderen weniger unmittelbar Beteiligten vielleicht erheblich milder formuliert worden wäre, zu stände kommt. Die geschichtliche Objektivität gebietet sestzustellcn, daß sich Fürst BiSmarck seinerseits wiederholt über eine persönliche Gereiztheit des Kaisers selbst gegenüber Bismarcks sachlichen Einwendungen gegen den kaiserlichen Standpunkt beklagt hat. So erzählen die „Hamb. Nachr.", sie hätten aus dem Munde des Fürsten Bismarck selbst gehört, daß der Kaiser eines Tages, als er mit dem Fürsten zum Neichskanzlerpalais fuhr und die russische Sache wieder lebhaft erörtert wurde, den Wagen plötzlich halten und den Fürsten ausstcigen ließ. Die Denkwürdigkeiten des Fürsten Hohenlohe können in ihrem Gcsamteindruck nur aufs neue die Meinung bestätigen, daß die Geschichte der Entlassung des Fürsten Bismarck sich überhaupt nicht einseitig aus die Frage zuspitzen läßt: „Wer von beiden, der Kaiser oder Bismarck, hatte recht und wer unrecht?" Man wird vielmehr beiden Teilen unparteiisch gerecht werden und sich dahin bescheiden müssen, daß zwei so grundverschiedene Naturen nebeneinander aus die Dauer keinen Platz halten. Als äußere Anlässe der Katastrophe mögen alle die bekannten Einzelheiten, die Meinungsverschiedenheiten über die Arbeitcr- schutzfrage, über die Kabinettsorder von 1852. die den Ministern den direkten Verkehr mit dem Monarchen über den Kops des preußischen 'Ministerpräsidenten hin verbietet, die Unterredung mit Windlhorst und die Differenzen in den Hauptfragen der Auswärtigen Politik mitgewirkt haben, die eigentliche tiefere Ursache aber bildeten sie jedenfalls nicht. Diese lag vielmehr in der Unvereinbarkeit der beiden Charaktere. So vollzog sich denn die Trennung mit der Notwendigkeit eines unvermeidlichen Elemenlarereignisses. Wie Bismarck sich dabei im einzelnen verhalten, wie er seinem berechtigten Unmute während und nach der Entscheidung Ausdruck verliehen hat, das kann und dar! nicht nach der «Schablone her hergebrachten Lebensformen, die auf normale Verhältnisse zugeschnitten sind, beurteilt Verden. Bismarck war «ine Titanennatur, wie sie nur aller tausend Jahre einmal über den Erdball schreitet, und wenn ein solcher Riese mit seinem Genius die Welt erschüttert, kann nur ein Zwerggeschlecht auf den Gedanken kommen, ihn in den einzelnen Ausbrüchen seiner gigantischen Kraftfülle, wie sic die Eut- lassungsgeichichte bezeichnen, mit einem kleinlichen Maßstabe messen zu wollen. Neueste Drall tmcldunae» vom 10. Oktober. Zur Braunschweigischen Frage. Berlin. sPriv.-Tel.) Zwischen dem Kaiser und dem Herzog von Cumberland, sowie zwischen dem letzteren und dem Reichskanzler Fürsten Bülow Hot wegen der Regie rung in Braunlchweig ein Briefwechsel stattgesunden, den die „Nordd. Mg. Ztg." zu veröffentlichen ermächtigt ist. Das Schreiben des Herzogs von«Cumberland an den Kaiser lautet: „Durchlauchtigster, großmächtigster Kaiser und König, freundlich lieber Vetter und Bruder! Die Resolution, die oie Landes- versammlung des Herzogtums Drannschweig zur Neuordnung der Regierungsverhaltnisse des Herzogtums am A5. v. Mts. gn- aenoinmLn und das herzogliche Staatsministerium mir zur Kenntnis gebracht hat^ .gibt mir Anlaß, an Eure Kaiserliche und Königliche Majestät mit einer freundlichen Bitte mich zu wenden. Es ist mein Wunsch, eine endgültige Ordnung der Regierungs-Verhältnisse im Herzogtum« Ärauitzchweig aus dem Wege herbeigefMrt '' ^ ^ ^ ^ ' — - wrinz Gco» erzogtume zerbeigeführt zu sehen, daß ich und mein ältester Sohn Georg Wilhelm unsere Rechte aus die Negierung im tume aus meinen »ünlüten nach braunschweigischem HouS- geictze volljährigen Cohn Prinz Ernst August übertragen und Laß dieser als Herzog die Regierung übernehme. Mir und meinem ältesten Sohne sowie Lessen .Deszendenten würde die Sukzession in Braunschweig für den Fall Vorbehalten bleiben, daß die Linie meines jüngsten Sohnes erlöschen sollte. Die Verzichtlcistuna auf den braunschweigischen Thron würden ich und mein ältester Sohn «usjprechen, sobald die Gewißheit bc- steht, daß der Negiernngs-Ueoernahine meines jüngsten Sohnes keine Hindernisse entgcgciistehen. Diese meine Absichten und meinen Wunsch bitte ich, dem altergnädigstcn Wohlwollen Eurer Kaiserlichen und Königlichen Maicstäl empfehlen zu dürfen. Mit der Versicherung der vollkommensten Hochachtung und Freundschaft verbleibe ich Eurer Kaiserlichen und Königlichen Majestät sreundwilliger Veiler und Bruder sgez.j Ernst August. Gmunden, 2. Oktober 1906." Das Schreiben des Herzogs an den Reichskanzler lautet: „Ew.Durchlaucht beehre ich mich, dicAbschrift einesSchreibens. das ich an des> Deutschen Kaisers und Königs von Preußen Majestät wegen Ilebernabme der Negierung im Herzogtum Braunschweig gerichtet habe, zur geneigten Kenntnis hierneben zu übersenden und Ew. Durchlaucht als den Vorsitzenden des BlindcSrates zu bitten, von dem Inhalte des Schreibens dem Bundcsrate Mitteilung machen zu wollen, sobald Ew. Durchlaucht dies für angezeiat halten. Indem ich die freundliche Bitte ausspreche, daß Ew. Durchlaucht der Ver wirklichung meines in dem .Handschreiben Sr. Majestät unter breiteten Vorschlages geneigte Unterstützung angedeihen lassen wollen, verbleibe ich mit vollkommener Hochachtung Ew. Durchlaucht ergebenster lgez.s Ernst August. Gmunden. 2. Oktober 1906." Das Schreiben des Kaisers an den Herzog von Cumberland hat folgenden Wortlaut: „An des Prinzen Ernst August von Groß- britannien und Irland, Herzogs von Cumberland, Königliche Hoheit. Durchlauchtigster Fürst, freundlich- lieber Vetter! Ew. Königlichen Hoheit Schreiben vom 2. Oktober habe Ich zu erhalten die Ehre gehabt. Die Regie rung in Braunschweig ist durch Bundesratsbeschluß vom 2. Juli 1685 in der nach Lage der Verhältnisse durch die Inter- essen des Reiches gebotenen Weise geregelt worden. Ms be- rilfcner Hüter dieser Interessen muß Ich Anstand nehmen, zu einer Neuregelung die Hand zu bieten, solange die Sach- und Rechtslage, die zu dem gedachten Bundesratsbeschlusse geführt hat. unverändert fortbesteht. Der Inhalt Ew. Königlichen Hoheit Schreiben bietet aber keinen Grund, diese Lage als per- ändert anzusehcn. Ich sehe Mich daher außer stände, der Mr von Ew. Königlichen Hoheit ausgesprochenen Bitte näher zu treten. Ew. König!. Hoheit bitte Ach, die Versicherung der ausgezeichneten Hochachtung entgegen zu nehmen, mit der Ich bin Ew. König!. .Hoheit freundlicher und ergebener Vetter, sgcz.) Wilhelm I. R. Rominten, 10. Oktober 1906." Das Schreiben des Reichskanzlers an den Herzog von Cumberland endlich lautet: „Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Ernst August von Großbritannien und Irland, Herzog von Cumber- land. Ew. König!. Hoheit beehre ich mich, mit untertänig stem Danke den Empfang des gnädigsten Schreibens vom 2. d. M. zu bestätigen, mit dem Ew. Königs. Hoheit wir Abschrift des von Ihnen an Se. Majestät den Kaiser und König wegen der Regierung im Herzogtum Braunschweig gerichte ten Schreibens zur Kenntnis übersandt hat. Was Ew. König- lichen Hoheit Wunsch nach Mitteilung dieses Schreibens an den Bundesrat betrifft, so mutz ich mir eine Entschließung darüber Vorbehalten', dayegen sehe ich mich zu meinem Bedauern außer stände, die gewünschte Unterstützung des oon Ew. König, lichen Hoheit Sr. Majestät dem Kaiser unterbreiteten Vor. schlages zuzusagen. Die Gesichtspunkte, nach denen ich a!s Reichskanzler wie als preußischer Minister der auswärtigen Angelegenheiten vflichtmäßig die braunschweigische Frage zu behandeln habe, sind in zwei in dieser Eigenschaft, von mir mit Genehmigung Sr. Majestät des Kaisers an di« herzoglich braunschweigische Regierung gerichteten, inzwischen der Oesfent- lichkeit übergebenen Schreiben dargelegt. Von dem in diesem Schreiben eingenommenen Standpunkte aus chaube ich, in Ew. König!. Hoheit Vorschlag eine für die Reichsinteressen annchmbare Losung nicht erblicken zu können. Mit dem Aus- drucke meiner ehrerbietigsten Gesinnungen verharre ich als Ew. König!. Hoheit untertänigster igez.s Fürst Bülow, Reichs kanzler. Homburg v. d. Höh«. 7. Oktober 1906." Evangelischer Bund. Grand enz. In der heutigen Hauptversammlung des Evangelischen Bundes hielt der stellvertretende Vor. sitzende, Oberpsarrcr Wäcktler, eine Ansprache, in der -r der vor 20 Jahren erfolgten Gründung des Bundes gedachte. Er wies daraus hin, daß der Bund zu einer großen Organisation herangewachsen sei, die man nicht mehr unbeachtet lassen könne. Er trete für die höchsten und teuersten Güter unseres Volkes ein. Sein evangelischer konfessioneller Charakjer werde ihm zwar hin und wioer zum Vorwürfe gemacht, aber das Evange lium der Reformation sei auch heute noch unentbehrlich für di« Lösung der Fragen unserer Zeit. Die wahre und rechte Weitherzigkeit werde durch den evangelischen, konfessionellen Charakter des Bundes nicht beeinträchtigt. Der Bund leiste für den Frieden unter den Konfessionen nicht weniger als andere, die sich dessen rühmten. Es folgte hierauf der Bortrag des Bundesdirektors Cberling über „Parität als Schlagwort und als Prinzip". Redner führte aus, mit diesem Wdrte würde Götzendienst getrieben und die Verwirrung dieses Begriffes richte verhängnisvoll« Folgen an. Bei der grundsätzlichen Ver- ichiedenheit der römischen und der evangelischen Kirche würde die gleiche rechtliche Behandlung beider Religionsgemeinschaf ten zur größten Ungerechtigkeit werden. Granden z. kPriv.-Tel.) Auf das vom Evangelischen Bunde an den Kaiser obgesandte Huldigungs-Telegramm ist folgende Antwort cingegangen: „Seme Majestät der Kaiser und König lassen der dort tagenden Generalversammlung des Evangelischen Bundes für den treuen Gruß und Segenswunsch bestens danken. Auf Allerhöchsten Befehl: v. LucanuS." 2 8 « c» L,