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Dresdner Journal : 30.06.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186306302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-06
- Tag 1863-06-30
-
Monat
1863-06
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 30.06.1863
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147. > - DieMag, den 30. Juni. — —.—— - —> —— - — ^»brlieb: 5 1-KU. 10 U,r. w »-L—-1 Du LnU»4. „ 1V .... .. (Ep..t uuck Üou»Uict. io vr—t—- >iLr. f 8t«op<I»u- Livr.lu« «u»w«r° - 1 »17- 1 »"bin« kiooa. Inkcratrnprrtfr: vij. a.a «»uw «io«r xe»p«!t«oeo l!«ll,: 1 Xxr. Vo<«r „Lio^«»»oSt" ckl« Lail«: 2 ttxr. rrsthetimi: IllFlied, m" Xoooodw« ä«r 8ooo- uxl k'oiortox», 8d«o6» kllr ä»u svle«u6«u i o». ' Verantwortlicher Redakteur: I G. Hartnmnn. 1863 Inseratenannahme auswärts: l.»jpiix: ko. Iio»«i»rilrri!«, t ommissiooiir 6«» I>r«»<in«r ckonruut^; «beock»».: kl. kooi.oo, L. Ii-i-nox; Sowdurx-Lltooo: Unooosroi» L Vool.o»; L«rUo: Onooio«'«»:!!!, kaucll., lioroooroo'o Iturvnu^ Lrewsm k. Lr«»t»u: k,ovio 81^10000; kroollkurt o. » ! ckxko»»'»,-!,« Oucktl.; Löio: Lvol.»' liXnooko; ?»ri»: r. k.ö^voxi'Li.« (28, ro« <te boo8 eof»ii8); kro^! k ». kiioi-rc«'» Lul-INi.; V»«o i Lowptoir li. Ir. Wivuer Xviiuu^, 8t«!t'oiispl. 8t>7. Herausgeber: ^öoi^I. krpsäitioo <l«8 Dresäoer .kourooi», Oresäeo, blurteustcruuiv X». 7. .^"7/ . AH»««eme«t-»Einlad««g. Auf da» »it nächster R«m«er beginnende neue vierteljährliche Abonnement de» „Dresdner Journals" werden Bestellungen für auswärts bei allen Postanstalten, für Dresden bei der unterzeichneten Expedition angenommen. Der Preis beträgt in ganz Sachsen vierteljährlich I Thlr. IS Ngr.; im Auslande tritt Poftzufchlag und Ttempelgcbuhr hinzu. Ankündigungen aller Art finden im „Dresdner Journal" eine sehr geeignete Verbreitung. Die Insertionsgebühren werden im Jnseratenthcile mit i Ngr., unter der Rubrik .Eingesandtes" mit 2 Rgr. für die gespaltene Zeile oder deren Raum berechnet. Königs. Expedition -es Dresdner Journals. Amtlicher Theil. Dresden, 28. Juni. Seine Majestät der König und Seine Kaiserlich Königliche Hoheit der Großhrr- zog von Toscana sind gestern Abend 9 Uhr au- der Lausitz hier ringetroffen und haben Sich nach Pillnitz begeben. Dresden, 29 Juni. Se. Königliche Majestät haben allergnädigst geruht, die Leutnants Müller und Portius von der Brigade reitender Artillerie zu Oberleutnants zu ernennen. Nichtamtlicher Theil. llebersicht. rele-ravdtsch, Nachrichten. Äettnugsschan. Tagrsgrschichte. Dresden: Reise Sr. Majestät deS Königs in der Oberlausitz. — Wien: „Wiener Abend post". Kein« Nationalfeier in Velehrad. — Krakau: Excesse beim Begräbnisse eines Polizisten. — Berlin: Tagesbericht. — Posen: Die Garczynskische Stiftung. — Hannover: Einziehung der preußischen Telegra phenstation. — Kassel, Karlsruhe, Darmstadt: Vom Landtage. — Hamburg: Militärfragr erledigt.— Paris: Das Schiedsgericht des Königs der Belgier. Rattazzi's Duell. Rossi 1°. London: Entschei dung des Processes der Alexandra. Admiral Elliot-s. Verkauf von Schraubenkanonenbooten. Eisenbahn durch Aegypten. Dementi.— Christiania: Storthing gr- ' schlossen. Einladung des Königs von Dänemark. — St. Petersburg: Rüstungen. Bauerndeputationrn aus Finnland. — Zant«: Der Aufstand in Elis. Von den jonischen Inseln. — New-Bork: Zur neuesten Post. Der polnische Aufstand. (Aus Wilna und Minsk. Vorbereitungen in Warschau. Jnsurgentenüberfall in Lodz. Bürqermiliz abgelehnt.) Ernennungen und Versetzungen, dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten (Chemnitz. Freiberg. Bräuns- dorf. Glauchau. Meerane. Geier.) Statistik und VolkSwirthschaft. Keuilleton. Inserate. rageSkalender. Börsen nachrichten. Tcltyruphische lluchrichttn. Paris, Sonntag, 28. Juni. Der heutige „Moniteur" enthält ein Schreiben des Kaisers an den Präsidenten des Staatöraths, Rouher, mit dem Auftrage, die erforderlichen Einleitungen zu tref frn, uiu das Uebrrmaß von Büreaukratie in der Verwaltung zu beschränken, welches aus dem Sv stem der Zentralisation, ungeachtet der Vorzüge desselben, hervorgrgangen. St. Petersburg, Sonnabend, 27. Juni. Heute haben der französische und der englische Botschafter und der österreichische Geschäftsträger die Noten ihrer Negierungen in Betreff Polens dem Fürsten Gortschakoff übergeben. Tügesgeschichte. Dresden, 28. Juni. Gestern Abend gegen 9 Uhr trafen Se. Majestät der König von der Rundreise in der Oberlausitz i« besten Wohlsein hier ein, wurden am hie sigen schlesischen Bahnhofe während des Wechsels der Lo komotive von dem Gouverneur der Residenz, Herrn Ge neralleutnant v. Hake Erc., ehrfurchtsvoll begrüßt und fuhren sofort nach Niedersedlitz und von da per Wagen nach dem königlichen Sommerlustschloß Pillnitz zurück. Uebrr die Reise Sr. Majestät des Königs in der Oberlaufitz sind uns noch folgende Berichte zugegangen: Zittau, 27. Juni. Die Befürchtungen j welche man nach den beiden gestrigen Gewittern, deren eines sich unmittelbar nach der Ankunft Sr. Majestät auf dem Oybin und daS andere unmittelbar, nachdem der König auf einem Pony reitend die Spitze des Hochwaldes erreicht, für heute gehegt, haben sich glücklicherweise nicht bestätigt. Bei gutem Wetter versammelte sich die in ihrem Fest schmucke freudestrahlende Schuljugend — die Mädchen in weißen Kleidern mit Schärpen und darauf genähten Ephrublättern, mit Kränzen, Schleifen rc., die Knaben mit Fahnen und Fähnchen — gegen 7 Uhr am Topf markte und in den Klassen der Bürgerschule, ordneten sich nach Schulen und Klassen und zogen, geführt von ihren Lehrern und begleitet von zwei Musikchören, durch die Brüdergasse, daS Rathhaus, über den Markt, vor der „goldnen Sonne", in deren erster Etage der König am offenen Fenster weilte, vorüber, durch die Bautzner Gasse auf den zwischen der Realschule und dem Bautzner Thore gelegenen Bauplatz, um der Ceremonie der Legung deS Grundsteins der neu zu errichtenden, auf circa 44,000 Thlr. veranschlagten Bürgerschule beizu wohnen. Nachdem der Kinderzug den Markt passirt hatte, erschienen Se. Maj. der König mit Gefolge in der Flur des Hotels, vor welchem sich Mitglieder der königlichen und städtischen Behörden, des Gymnasialcollegiums und eine große Anzahl Bürger dkx Stadt^tw'Nvrrwfchrirbener Festkleidung versammelt hatten und Sc. Majestät be grüßten. Der König eröffnete mit Gefolge zu Fuß den Zug, welcher sich unmittelbar anschloß und neben dem Rathhause durch die Spürgasse, über die Neustadt, auf der Promenade zum Bauplatz sich bewegte. An der öst lichen Seite des weiten, tief eingegrabenen Vierecks war eine Tribüne errichtet, auf welcher für Se. Maj. den König und Se. k. k. Hoheit den Großherzog von Tos cana, Höchstwelchcr jedoch an der Feier nicht Theil nahm, zwei festlich geschmückte Lehnsessel ausgestellt waren und auf einem Tische die Pläne des zu errichtenden Gebäudes sammt der Urkunde zur Einsichtnahme ausgebrcitet lagen. Soweit der Platz reichte, bestiegen die Theilnehmcr am Zuge die Tribüne. An den übrigen drei Seiten des Bauplatzes standen in den ersten Reihen die weißgeklei deten Schulmädchen, dahinter die Knaben und weiter auf allen Seiten das zahllos versammelte übrige Publicum auö der Stadt und Umgegend. Die Feier begann nun mit dem Gesänge eines Chorals. Demnächst ergriff vor Sr. Majestät Herr Bürgermeister Habcrkorn das Wort und dankte im Namen der Stadt dem Könige für die hohe Gnade, daß Allcrhöchstdcrsclbc dieser Feier beiwohne, und brachte auf Allcrhöchsldcnselben ein dreimaliges Hoch, in welches die zahllose Menge begeistert cinstimmte. In einer kurzen Rede legte Herr Habcrkorn die Beweg gründe dar, die zur Errichtung der neuen ersten Bürger schule und Sclccte geführt, wovon wir nur bemerken, daß bei der langsamen, aber stetigen Zunahme der Ein wohnerzahl Zittaus und somit der Zunahme der Kinder zahl die Räume in den jetzigen Scbulhäusern schon lange nicht mehr als ausreichend zu betrachen gewesen sind. Cs folgte die Verlesung der Urkunde durch Herrn Ober- ftadtschreiber Kühn, in welcher die historische Entstehung und Entwickelung des vorliegenden Bauplanes dargestellt war. Darauf übergab Herr Haberkorn die Urkunde Herrn Baudirector Trummler mit der Aufforderung, dieselbe üdlichermaßen in einer Kapsel in den Grundstein zu ver senken. Während dies geschah, hielt Herr Schuldirector Brösing eine Festrede. Herr Habcrkorn begab sich von der Tribüne herab und weiter in die Tiefe an den Grund stein, bat um den Segen von oben herab zu dem Unter nehmen, bewarf unter entsprechenden Worten, eine Mauer kelle ergreifend, den Stein mit dem ersten Mörtel und gebot den Maurern, den Stein zu richten. Sodann begab er sich in die Nähe des Königs zurück und überreichte Allerhöchstdemselben ehrerbietigst einen Maurerhammer, worauf sich Sc. Majestät von der Tribüne weiter hinab an den Grundstein begaben und unter frommen, ernst rührenden Wünschen für das Gedeihen der zu errichten den Anstalt und der darin fürs Vaterland hcranzubil- denden Geschlechter drei Hammerschläge auf den Stein fallen ließen. Ein Gleiches thaten nacheinander die Herren: Generalleutnant v. Engel, Ercellenz, Generalmajor v. Witz leben, Kreisdirector v- Noslitz-Wallwitz unter dem Wunsche, daß in diesem Hause ein freies, frommes, tüchtiges Ge schlecht hrrangebildct werden möge, die Herren: Amts Hauptmann v. Gutschmid, Bürgermeister Habcrkorn, Stadtverordnetcnvorsteher Advocat Döring ebenfalls mit entsprechenden Wünschen. Die Schuljugend ordnete sich zum Zuge wie vorher und zog auf der Promenade am Frauenthore vorbei durch die Spürgasse, Brüdergasse bis an die Schulen unter Musik zurück. Se. Majestät be gaben sich mit Gefolge ins Hotel zurück und verließen in der zehnten Stunde unter dem Geläute der Glocken, wie bei Allerhöchstdessen Ankunft, auf der Straße nach Großhennersdorf unsre Stadt. Au» der südlichen Lausitz. Am 27. Juni langten Se. Majestät der König in Begleitung Sr. kais. Hoh. des Großherzogs Leopold von Toscana in dem mit zahlreichen Ehrenpforten versehenen Dorfe Kemnitz an und wurden am Eingänge des schön gelegenen Kcm- nitzthales von den Kirchvätern, den Ortsgerichtspersonen und Gemeindevertretern, der erwachsenen Jugend und sämmtlichen Schulklassen unter einer Ansprache des Hrn. Kirchschullehrers Albrecht ehrfurchtsvollst empfangen, worauf eine große Anzahl Kemniher Gcmeindcglieder auf festlich geschmückten Pferden vorritten und die Festzüge mit Fahnen und unter Musikbegleitung nachfolgten. Vor dem Schlosse zu Lberkemniy, von welchem Fahnen in den Landes- und Provinzialfarben wehten, wurden Se. Majestät der Köniz von der Familie des Herrn Landes ältesten v. Thielau, welcher, nachdem er Se. Majestät an der Kunnersdorfcr Grenze als Friedensrichter begrüßt und der Vorstellung der Behörden und Friedensrichter in Bernstadt, sowie der Besichtigung der Kunnersdorser Fa brik mit beigcwohnt hatte, zu dem Empfange seiner hohen Gäste vorausgceill war. Nacb dem Diner, zu welchem außer den Begleitern Sr. Majestät Herr Kreisdirector v. Nostiy - Wallwitz, Herr Kammcrherr Rittmeister v. Nostitz auf Wendischpaulsdorf und Herr Gerichtsamt mann Thomas zu Bernstadt Einladungen erhallen hat ten, besichtigten Se. Majestät die geschmackvollen Park anlagen und die eingebauten Wirth'chaftsräume und ver weilten mit großem Interesse bei den Fortschritten, welche in neuerer Zeit durch Züchtung edle: ausländischer Vieh- racen das Rittergut Obcrkcmnitz auszeichnen. Bei der um 6 Uhr unter Aufstellung der Festzüge und Vorritt der Ortsbewohner erfolgten Abreise wurden Se Majestät von dem Hrn. Landesältesten v. Thielau und dem k. k. Oberleutnant Hrn. v. Thielau bis an die Eisenbahn begleitet, und schloß somit eine Reihe von Tagen, an welchen alle Stände und Schichten der Bevölkerung des Markgrafenthums Oberlausitz cinmüthig in dem Bestre ben wetteiferten, ihre Liebe, Verehrung und Dankbarkeit gegen Se. Majestät und dessen segensreiche Regierung an den Tag zu legen. Ueber einen Theil der Reise Sr. Majestät des Königs von Löbau nach Zittau erhalten wir folgende Corrcipon denz aus Z Gersdorf, 25. Juni. Heute waren wir so glücklich, unfern allvcrchrten königlichen Herrn von Ebersbach aus — wo Sc. Majestät sowohl durch das königl. Gerichtsamt und die Geiitlichkeit, als auch von allen Korporationen, der Gemeinde, der Schüycngilde, den Turnern, den Veteranen, Gcmcinderälhen und Ge richtspersonen, den sämmtlichen Lehrern mit ihren bei nahe 1000 Schulkindern fcierlichst begrüßt worden waren — festlich zu bewillkommnen. Es war ein Festtag für unser Gersdorf, welches sich aufs Herrlichste geschmückt hatte und hierbei vom freundlichsten Welter begünstigt wurde. Nach der ehrfurchtsvollsten Begrüßung seilen der hiesigen Geistlichkeit, des Gemeinderathes, der königl. Grenz- und Zollbeamten, der Deputation der hochfürstl. Liechtenstein-Rumburger Gutshcrrschaft, der Schützen gesellschaften, der Veteranen, der Schulen mit ihren Leh rern und der Turner, fuhren Se. Majestät mit hohem Gefolge durch die prächtigen Ehrenpforten nach dem, mit einem kunstreichenTiiumphbogen versehenen, schön geschmück ten Fabnkctablissement des Herrn C. G. Hoffmann, wo eine Ausstellung aller Fabrikate desselben bewerkstelligt worden war. Se. Majestät nahmen hier mit höchstem Interesse Alles in Augenschein und geruhten Allerhöchst ihre Zufriedenheit auszusprechen. An dem großen Gast hause nächst der k. k. Landcsgrenze, der sogen. Wacht- schrnke, hatten sich unterdessen dir Ortsbehörden von Neu gersdorf und die vorhin benannten Corporationcn rc. aufgestellt, beziehentlich Spalier gebildet; sodann nahmen Allcrhöchstdiesclben mit hohem Gefolge allhier in dem äußerst geschmackvoll und auf das Prächtigste dccorirten Saale ein Mittagsmahl ein, und waren der Herr Ge richtsamtmann Seyfert von Ebersbach, Herr Friedens richter Bartsch von Eibau und Herr Fabrikant Friedr. Herzog von hier, Mitglied der k. Handelskammer in Zittau, zur königl. Tafel gezogen worden, während wel cher das zahlreiche Musikchor der Schützcngesellschafl im Hofe concertirte. Nach der Tafel geruhten Se. Majestät noch die in einem Locale der „Wachtschenke" vom Fabri kanten Hrn. Herzog veranstaltete Ausstellung seiner Fabri kate in Augenschein zu nehmen und Allerhöchstihre Be friedigung zu äußern, und verließen sodann, Nachmittags 4 Uhr, unter begeistertem Vivalruf unser Gersdorf auf der Straße nach Seifhennersdorf. Endlich ist uns aus der Margarethcnhütte bei Vu- dissin über den am 23. Juni stattgcfundenen Besuch Sr. Majestät des Königs am 27. Juni Abends ein Bericht zugegangen, dem wir entnehmen, daß Se. Majestät, von dem Vorsitzenden des Verwaltungsraihs des Aetienunler- nchmens, Herrn Adv. Geyer, beim Eintritt in das ge schmückte Etablissement ehrfurchtsvoll begrüßt, demselben, insbesondere der dort ausgestellten Briguelpressc, eine ein gehende Besichtigung widmeten. Von dem Garnisoncommando zu Budissin werden wir veranlaßt, folgende Berichtigung eines Passus des Berichts des Budissiner Kreisblattes über die Anwcscn- Feuilleton. -s Dresden. Gestern, als am 28. Juni, sand im Doublettensaale auf der Brühl'schen Terrasse die Er öffnung der diesjährigen Kunstausstellung statt. Gegen 163 Werke sind bis jetzt eingegangen, und obgleich die gleichzeitigen Ausstellungen in Brüssel, München u. a. O. auf die hier eröffnete nicht ohne Einfluß sind, so befindet sich doch unter den Angegangenen Werken Manches, was Beachtung verdient. Verhältnißmäßig reich vertreten ist die Landschaft, auf dem Gebiete der Genre malerei sind es besonders die Arbeiten von Rhomdcrg, Karl Becker und Borckmann, welche das Interesse fesseln, und aus historischem Gebiete nimmt ein treffliches Bild von Th. Grosse den ersten Platz ein. Der Katalog, welcher auch diesmal wieder, wie in den letzten Jahren, schon am Tage der Eröffnung ausgegeben worden ist, bringt in seinem Vorwort akademische Kunst- und Aus- stellungsnachrichten. Die Schülerzahl der Kunstakademie zu Dresden betrug demnach, incl. der Bauschule, im Winterhalbjahr 1862/63: 133, darunter 43 Ausländer und 24 Neuaufgenommenr; im Sommerhalbjahr 1863: 115, darunter 36 Ausländer und 13 Neuausgenommcne. Die Kunstakademie zu Leipzig zählte in der Abtheilung für freie Handzeichnuug und Malerei, vom 1. Juli bis 31. December 1862, 58 Schüler, darunter 9 Ausländer und 6 Neuausgenommene; vom 1. Januar bis 30. Juni 1863: 60 Schüler, darunter 11 Ausländer und 16 Neu ausgenommene. Die Abtheilung für Baukunst der ge nannten Akademie zählte im Winterhalbjahr 1862/63: 70 Schüler, darunter 26 Ausländer und 27 Neuausge nommcne; im Sommerhalbjahr 1863: 17 Schüler, darunter 6 Ausländer und 7 Neuaufgenommenr. Die zu Leitung der Geschäfte der Ausstellung des Jahres 1863 erwählte Commission besteht — wie der Katalog ferner mittheilt —, aus den Herren Professoren Heine (Vorstand), vr. Hettncr und Gruner als Mitglieder des akademischen Rathes und den Herren Maler Wendler und Professor Gönne, für welche Letzter» die Herren Maler Georgi und Grüdcr zu Stellvertretern bestellt sind, aus der Mitte des hiesigen Vereins selbstständiger Künstler. Den Umfang der Aus stellung von 1862 betreffend, so umfaßte dieselbe mit Einschluß von 291 Arbeiten von Klassen- und beziehent lich Atelicrsckülern der Akademie zu Dresden und Leipzig 881 Kunstwerke. Von der nach Abzug der akademischen Studienarbeiten verbleibenden Zahl von 590 Nummern waren 323 Arbeiten hiesiger und 267 Arbeiten auswär tiger Künstler. Die Zahl der Aussteller (nach Abzug der Akadcmicschüler) betrug überhaupt 298 und zwar 163 hiesige und 135 auswärtige. Was die Gattung der ge nannten Kunstwerke betrifft, so bestanden dieselben aus 360 Oelgcmäldcn, 213 Zeichnungen, Aquarellen, Stichen u. s. w. und 17 plastischen Arbeiten. Verkauft wurden von der Ausstellung 94 Kunstwerke zu dem Preise von 9947 Thlr., hierunter sind die weiter unten spccietl ge dachten beiden Ankäufe noch nicht mit eingerechnet. Ein schließlich dieser beträgt die Zahl der verkauften Kunstwerke 96 und die Gcsammtsumme der gezahlten Preise 10,966 Thlr. 9 Ngr. Der Besuch der Ausstellung im verflossenen Jahre kann ein ganz günstiger genannt weroen. ES wurden nämlich in den 99 Tagen (29. Juni bis 5. Octo ber), an denen die Ausstellung dem Publicum geöffnet war, überhaupt 21,077 Stück Eintrittskarten und 2614 Exemplare des Katalogs verkauft. Die Gesammtein- einnahmc der Ausstellung betrug 2691 Thlr. 15 Ngr. Der Reinertrag belief sich auf die Summe von 1524 Thlr. 25 Ngr. 2 Pf. Den bestehenden Bestimmungen gemäß wurde die eine Hälfte diese» Reinertrags an 762 Thlr. 12 Ngr. 6 Pf. dem hiesigen KünstlerunterstützungSvcrein für seine Zwecke überwiesen, die andere Hälfte zum An käufe von Werken sächsischer Künstler im Jahre 1863 beziehentlich einem der nächstfolgenden Jahre bestimmt. Für den letztgenannten Zweck war im Jahre 1862 die Summe von 1019 Thlr. 20 Ngr. 9 Pf. verfügbar. Hier von wurden mit allerhöchster Genehmigung auf den in Gemäßheit des gutachtlichen Vorschlags der Ankaufscom mission vom akademischen Rathe erstatteten Vortrag an gekauft und der Abtheilung für Werke vaterländischer Künstler in der k. Gemäldegalerie einverleibt das unter Nr. 54 des Katalogs der Ausstellung des Jahres 1862 ausgestellte Oelgemälde von I. C. Lasch in Düsseldorf: „Kindcrlust, spielende Kinder auf einer Heukarre" (Preis 550 Thlr.) und das unter 401 desselben Katalogs aus- gcstcllteOclgcmäldc vonC.A. Schuster, hier: „das kursäch sische Grenadicrbataillon aus dem Winckell in der Schlacht bei Jena" (Preis 469 Thlr.). Die übriggebliebenc Spitze wurde zur spätern Mitverwendung znrückgelegt. Im gegenwärtigen Jahre steht nach dem oben Gesagten für den gleichen Zweck die Summe von 797 Thlr. 3 Ngr. 7 Pf. zur Verfügung. (3 Chemnitz Seit Ostern haben wir in unsrer Ja- kobskirchc zwei geistliche Musikaufführungen gehabt, wie sie vom Musikdirektor Schneider ringeführt worden sind. Bei derjenigen am 8. Mai bctheiligte sich der treffliche Hoforganist Oe. Stade aus Altenburg mit mehrer» Orgel vorträgen, unter Andrrnr Fuge v moll von Seb. Bach, wogegen der Sängcrchor Kompositionen von Jak. Gallus, Bach, Haydn und Hauptmann erecutirte. Am 12. Juni kamen außer einem Adagio für Violine und Orgel von Seb. Bach verschiedene ältere Chöre von Prätorius, Ec card, Händel, Havdn, Mozart und Beethoven, sowie zum Schluß Hymne für eine Sopranstimmc mit Chor und Orgel von McndclSsohn-Bartholdv zur Ausführung. Bei der letzten Piece vertrat Frau Mayerhoff die Sopran Partie in trefflichster Weise. Mit Anerkennung ist noch eines Symphonieconcerts zu gedenken, welches das Stadt orchester unter Mannsfeldt's Leitung am 7. Mai ver anstaltete und in welchem die Leonoren-Luvcrtürc Nr. 3 von L. v. Beethoven, die Pröludes von Liszt, die Rienzi- Ouvertüre von Wagner, sowie die Oceansvmphonie von Rubinstein zur Ausführung gebracht wurden. * Des Dresdner Tonkünstlervereins Gesammi vorstand giebt in seinem Jahresberichte eine Uebersicht über die Leistungen des Vereins, dessen Mitglieder durch ihre uneigennützige Thätigkeit außer bekannten Werken, auch andere neuesten Ursprungs sowie manche vergessene älterer Zeit zu Gehör brachten und dadurch die Llteraturkennt- niß der Musikfreunde erweiterten und zur Bildung des Geschmacks beitrugen. Unter den Tonmeistern, von denen Werke zur Aufführung kamen, finden wir I. S Bach, Bonporti, Händel, Telemann, Zelenka — am häufigsten vertreten Beethoven, Mozart, Haydn —, von neuern Componislen z. B. Brahms, Raff, Rubinstein und meh rere Mitglieder des Vereins. Der Tonkünstlervcrein zählt zur Zeit 140 ordentliche und 70 außerordentliche Mit glieder. —v— -j- Unter den Astronomen bereitet man für diesen Sommer eine wissenschaftliche Zusammenkunft in Heidelberg vor, aus welcher eine engere Vereinigung zur zweckmäßigen Anordnung gewisser großer, gemein samer Arbeiten hervorgehen soll, welche die Kräfte ein zelner Sternwarten üoersteigen. Dir Einladung zu dieser Versammlung geht von dem Director der Mannheimer Sternwarte, Professor Bruhns und dem Assistenten d.r Berliner Sternwarte, vr. Förster, aus. Der Termin der Versammlung ist der 27. bis 30. August d. I.
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