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- Bezuaspeeis: .Für «tn«n Monat 2.— - - mit Zutrauen: einzelne Nummer 10 Rpfg. - - :: Gemeint «-Verdan-s-Glrokonto Nr. 3 :: I : Fernsprecher: Amt Dippold iswal-e Nr. 403 ! - Postscheckkonto Dresden 125 48 - - , - l ' Nr. 298 Aettefte Zeitung des Bezirks Wt» Mefes Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Ämlshauptmannfchaft. des Stadlrals und des Finanzamts Dippoldiswalde Montag, am 23. Dezember 1935 1V1. Jahrgang - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite - 2 Milllmeterzeil« 6 Rpfg.: im Terlteli di« 93 - , Millimeter breit« Millimelerzeil« 18 Rpfg i - Anzeigenschluß: 1» Uhr vormittags. - Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig Eden Autzenminifter Artliches und SWsches Dippoldiswalde. Der goldene Sonntag lieh sich zunächst in Bezug aufs Wetter recht bös an. Ein böiger Meststurm fegte den fallenden Schnee durch ^ie Straßen, wehte ihn von den Dächern und türmte ihn zu hohen Wehen auf, daß mancher Kraftwagen zu Kämpfen hatte, den Schnee berg zu meistern. Hier und da gab es in solcher Wehe eini gen Aufenthalt und die Schaufel muhte helfen, aber von ernstlichem Steckenbleiben kann nicht die Rede sein, umso mehr, als gegen 11 Ilhr der Schneefall aufhörte und der Wind nachlieh. Schon zeitig nach Mittag, eigentlich schon vor Mittag, setzte ein Zustrom vom Lande nach der Stadt ein. Die Slrahen belebten sich, in den Geschäften wurde gekauft. Freilich beschränkte sich der Berkehr auch diesmal wieder nur auf sehr wenige Straßen, die anderen, einschließ lich des Marktes, blieben menschenleer. Und auch dort, wo der Berkehr pulste, war man mit dem Geschäft dieses Sonn tags nicht recht zufrieden. Der Zug nach der Großstadt ist leider recht bedeutend, das konnte man auf dem Obertor- plah am Mittag bei den abfahrenden, am Abend bei den eintreffenden Autobussen feststellen. Ganz freizusprechen von der Schuld an dieser Abwanderung sind freilich unsere Geschäftsleute nicht. Sie vergessen, dah die Voraussetzung zu einem guten Geschäft entsprechende Reklame ist. Sie sa gen nicht, was sie alles anzubieten haben, ja, vielfach brin gen sie nicht einmal ihre Firma dem die Zeitung durch schauenden Käufer in Erinnerung. Kein Wunder, wenn er dann vergißt, daß er das, was er anschaffen will, am Platze, oder in nächster Nähe, genau so gut, oft auch noch billiger haben kann. Das Bild in den Straßen wurde merklich be lebt durch die seit Sonnabend auf erstmaligem Heimaksurlaub befindlichen Rekruten. Es war für einen alten Soldaten eine rechte Freude, so viele junge, frische Gestalten im bun ten Rock zu schauen. Der Berkehr nach dem Gebirge zum Wintersport war auf der Bahn schon recht lebhaft, schwä cher war er diesmal noch auf der Straße. Immerhin waren die Busse gut beseht. Privakkraftwagen fuhren nur in ge ringerer Zahl durch. Dippoldiswalde. Die letzte Mitgliederversammlung -er Ortsgruppe -er NSDAP war mit einer Weihnachts feier verbunden, un- dazu waren NS-Frauenschast, SA, SS und NSKK nebst Angehörigen Sonntagabend nach dem Schützen hause eingeladen worden. Es war eine feine, eindrucksvolle Feier, die auch äußerlich noch erhöht wurde durch den festlichen Glanz -er vielen Kerzen an den zu beiden Seiten der Orchestermuschel stehenden WelhnachkSbäume und auf den Leuchtern und in den Lichthallern auf den Tafeln. Auch die Bühne war dura» Leuchter auf 2 Tischen und durch Fahnen geschmwackvoll dekoriert. Wun derbare Streichmusik wurde von einer aus Berufsmusikern zu- sammenaestellten Kapelle geboten, erst einmal die Leönoren-Ouver- lüre und bann ein Stück für Streichinstrumente „In der Christ nacht" mit einem Cello-Solo, wie man es selten so fein hört. Aber auch das Intermezzo aus 1081 Nacht von Strauß war eine schöne Leistung der Kapelle. Kreispressewart Heymann wies auf das Einst und Jetzt hin, auf das Heut:, wo att^on -rr Volksge meinschaft erfaßt sind, wo sich nur der noch abseits stellen kann, der das große Geschehen unserer Zeit nicht erfaßt hat. Die Schick salsgemeinschaft mutz sein, wenn unser Vaterland nicht zerfallen soll. Das Iulfest war unseren Vorfahren -aS Fest des wieder- kehren-en Lichtes. Aus ihm entstand Weihnachten, das seit 1813 gefeiert wird. Das Licht -es Heilandes legt uns die heilige Ver pflichtung auf, im Lichte der Weihnachtskerzen den neuen Geist zu erfassen, der die dunklen Mächte überstrahlt, zu erkennen, daß Lie höchste sittlich« Pflicht in der Erfüllung des Weihnachlsgedan- kens in nat.-soz. Sinn« liegt, stets eingedenk zu sein, dah Geben seliger ist als nehmen. Auch dieser Aden- solle ein Weckruf sein an die Opferbereitschaft des deutschen Volkes. Mit trefflichen Worten Hans Schemms Über das deutsche Weihnachten im nat.- soz. Sinne schlossen Lie Worte Heymanns. Auch die beiden Ge sangvereine stellten sich bereitwillig zur Verfügung und sangen zwei WeihnaksMieder, davon das zweite mit Musikbegleitung. Diese Darbietungen wurden dankbar ausgenommen, ebenso auch ein kurzer, markiger Sprechchor der Politischen Leiter, betitelt: Deutsche Weihnacht. HI und BDM führten noch einmal das chorische Werk aus der Morgenfeier am Vormittag auf, das hier noch wuchtiger zum Ausdruck kam, als im Rathausfaale. Orts gruppenleiter Preußer stellte den Anwesenden Las Weihnachtsfest als ein echt -Msche?7 aber auch als ein Fest in wahrhaft nat.-soz. Sinne vor Augen. Volksfremde Verführer wollten uns das Fest rauben, wollten vernichten, was dem Volke heilig ist und groß. Heute ist das Fest in neuem Nahmen erstanden. Nicht erst mit Ler Geburt des Heilandes ist es erstanden, kein Fest der Kirche ist cs, sondern des Volkes, der Sippe, der Familie, als Iulfest das höchste Fest im allen Germanien. Es war ein Fest erster, stärkster und letzter Ausdruck gesunden frohen Lebens, gleichzeitig ein Fest zu Ehren -er Gottheit, zur Ehrung der Ahnen. >Später wurde es verflacht, wurde ein Fest zum Geschäfk«mach«n, erst völkische Not ließ uns wIed«r.Z«Inen religiösen Sinn erfaßen. Als vor 2080 Jahren Reiche und Völker, überhaupt niemand wußte, an wen und was er glauben sollte, schickte Gott den Heiland mit seiner Botschaft, die von opfern und dienen sprach, die für uns wahren London, 22. Dezember. Wie amtlich bekanntgegeben wird, ist der bisherige Völkerbuudsminister Eden als Nachfolger Samuel Hoares zum Außenminister ernannt worden. Der Posten des Völker bundsministers wird nicht wieder beseht werden. Wie verlautet, wird der bisherige Außenminister Hoare am heutigen Montag eine dreimonatige Erholungsreise nach der Schweiz antreten. '' " -8 V - Anthony Eden, der neue englische Außenminister, wurde am 12. Juni 1897 geboren. Er studierte in Eton und Ox ford, wo er seine Schluhprüfungen in orientalischen Spra chen mit Auszeichnung ablegte. Seine Studienzeit wurde durch den Weltkrieg unterbrochen. Mik 18 Jahren zog er ins Feld und kämpfte in Flandern und an der französischen Front mit Auszeichnung. Im Jahre 1923 wurde Eden als konservativer Abgeord neter für Warwick in das Unterhaus gewählt. Seine poli tische Laufbahn begann der neue Außenminister im Jahre 1924 als parlamentarischer Privatsekretär des UnterstaakS- sekrekärs im Innenministerium. Bon 1926 bis 1929 war er parlamentarischer Privatsekrekär des damaligen Außenmini sters Sir Austen Chamberlain. Der ersten nationalen Kon zentrationsregierung, die im August 1931 gebildet wurde, gehörte er als Unterstaatssekretär im Außenamt an. In dieser Eigenschaft vertrat er den damaligen Außenminister Sir John Simon mehrfach in Genf beim Völkerbund. Um ihm die Möglichkeit zu geben, seine gesamte Tätigkeit auf Sozialismus bedeutet und die gerade das deutsche Volk aufs tiefste formte. Als nach zweitausend Jahren ein ganzes Volk nach einem Netter, nach Erlösung rief, gab ihm Gott einen Führer. Er pre digte die Volksgemeinschaft, er lehrte die Opsrrbereitschaft. 400 bester deutscher Menschen opferten ihr Leben für Deutschlands Freiheit. Und diese neue Lehre ist nichts anderes als das Opfern und Dienen der Christuslehre. Aus dem Glauben an das Volk, an Deutschland erwuchs der Sieg. Der Führer lebt uns täglich diese Lehre vor in unendlicher Liebe zum Volke und Hal gezeigt, daß zu Zeiten Liebe auch hart sein muh. Glaube und Liebe gehö ren zusammen, sie machen stark und hart, aber sie werden geadelt durch Opfer, und mit den Opfern, di: gefordert werben, kommt Freude. Weihnachten ist das Fest der Freude. Auch wir wollen schenken: nicht aus Pflichterfüllung!, sondern aus innerstem Her zen. Im Weihnachtsfest vereint sich germanische und christliche Gesinnung. Neues Licht kommt um Weihnachten in die Natur und in das mit -er Natur so eng verbundene deutsche Volk. Im mer noch ist die Not groß. Hier gilt es einzugreifen und zu be-, weisen, -ah -er Nationalsozialismus praktisch Nächstenliebe ist, positives Christentum, Glaube und Lieb« zum deutschen Volke be deutet. So wollen wir Weihnachten als Fest der tätigen Liebe feiern. Allgemeiner Gesang des Weihnachtslieies „Stilie Nacht" schloß sich an die Ansprache an. Beendet wurde die Feier mit einem Musikvortrag. — Elternsprechstunde des Iungbannes 1/216. Ilm mit der El ternschaft der Pimpfe mehr und mehr in Fühlung zu kommen, hat der Führer -es Iungbannes 1/216, Iungbannsührer Rudolf Lxjsch, eine Elternsprechstunde eingerichtet, die ab 1. Januar all wöchentlich Donnerstags von 17 bis 19 Uhr in -er Geschäftsstelle des Iungbannes, Dippoldiswalde, Große Mahlstrabe 280, durch geführt wird. Ellern, die irgendwelche Anliegen haben, können diese dort mit dem Führer des Iungbannes bereden. Dadurch wird Vertrauen der Elternschaft zu der jungen Führerschaft im Jungvolk gestärkt und gefestigt werden. Mädels, kommt ins BDM-Winlerlager nach Altenberg! — Nm l. Feiertag abends wird die Kapelle des Infanterie- Regiments IO im Schützenhaussaale konzertieren. Bei ihrer Ankunft nm 847 Uhr wird sie auf dem Marklplatze einige Weihnachtslieder spielen. — Die Auszahlung der Renten für den Monat Januar 1936 findet beim Postamte Dippoldiswalde wie folgt statt: Heeresrenten am 28. Dezember, Sozialrenlcn am 30. Dezember. Dippcldiswalde. Für Sonnabend abend waren die bedürft!- ! gen Kameraden der Stürme 31, 32 und 33/N. 101 mit ihren Füh- ! rern zu einer schlichten Weihnachtsfeier in den festlich geschmück- ! ten Reichskronensaal geladen worden. Als Gäste hatten sich i Kreisleiter Freund mit seinem Adjutanten und Orlsgruppenleitcr j Preußer eiiMsMMn. Als die Kerzen auf den Weihnachtsbäumen , uMakst langen gedeckten Tafeln im Glanze erstrahlten, entbot der Führer des Sturmbannes IV/R. 101, Sturmsührer Delang, einen herzlichen Willkommensgruß. Er hob die Bedeutung des Tages ^Wintersonnenwende), hervor, an dem unsere Urahnen den Sieg drs Lichtes über die dunklen Mächte feierten, und verglich damit das Wollen und Wirken des Führers und seiner SA. , Völkerbundsfragen zu konzentrieren, wurde er im Jahrs 1934 zum Lordsiegelbewahrer ernannt. Im Juni 1935 er- I hielt er Kabinettsrang und den Titel eines Völkerbunds- ' Ministers. Minister Eden beschäftigte sich besonders mit Abtüstungs- fragen und unternahm im Auftrag der englischen Regie rung mehrfach Reisen nach den wichtigsten europäischen Hauptstädten. Im März 1935 besuchte er gemeinsam mit Simon Berlin. In der letzten Zeit trat Eden besonders bet den Verhandlungen über den italienisch-abessinischen Kon flikt hervor und vertrat in Genf die britische Völkerbunds- Politik. Der Eindruck in London Zu der Ernennung Edens schreibt das halbamtliche Lon doner Reuterbüro u. a.: Edens Ernennung werde im Un terhaus allgemein begrüßt werden; er sei einer bei sogenannten „jungen" Leute, die bereits früh in ihrer Lauf bahn eine gewisse Bedeutung erreichten. Er erzielte seiner ersten Erfolg in Genf vor einer Reihe von Jahren mit eini gen sehr deutlichen Reden über die internationale Lage zi einer Zeit, in der es nicht Mode war, den Tatsachen in« Gesicht zu sehen. Seit dieser Zeit habe das Parlament ihn seine Beachtung zugewandt. Der gute Eindruck, den er damal« machte, habe sich bei den Aussprachen im Unterhaus über du auswärtige Lage vermehrt. Edens neuer Posten sei eine: der wichtigsten und am meisten geschätzten im Kabinett. Wie verlautet, habe Baldwins Wahl zuletzt zwischen Neville Chamberlain und Eden gelegen, aber Neville Cham berlain habe abgelehnt. Baldwin habe immer wieder er- Dann las er einen Abschnitt aus dem prächtigen Werke „Der Glaube an Deutschland" von Hans Zöberlein vor: Ein ergreifen des Fronterlebnis im vordersten Graben am heiligen Abend. Sturmführer, Delano schloß mit -em Hinweise, daß der Geist -er Frontkämpfer von oer SA übernommen worden ist und bei ihr eine gute Pflegstätte gefunden hak. Nachdem „Stille Nacht, hei lige Nacht" verklungen war, erschien Knecht Ruprecht mit zwei Engeln und beschenkt:, gewürzt mit humorvollen Worten, die be- türftigen SA-Kameraden. Herzliche Freude spiegelte sich auf den Gesichtern der Beschenkten wieder, und diese Freude wird auch in ihren Familien Einkehr halten. Inzwischen hatten geschäftige Hände die Kaffeetassen gefüllt und jeder ließ sich den Kaffee und den gutgeratenen Stollen schmecken. Für musikalische Unterhal tung sorgten unermüdlich zwei Kameraden des hiesigen Motor- sturmes. Weihnachtslieder wechselten mit Kampfliedern und hu moristischen Vorträgen. Von den „zwei Engeln" wurden nette Liedchen in Mundart zur Laute geboten. Große Heiterkeit rief das Auftreten der Tänzerin Mia Mara von der StaotSoper in Berlin und „seine" musikalischen Künste hervor. So verrann Stunde um Stunde. Bevor alles in froher Stimmung den Heim- kbeg antrat, wurde Sturmsührer Delang und allen Spendern herz lich gedankt. Mögen alle die Worte -es Sturmführers Tzschaschel beherzigen, auch im neuen Jahre unverdrossen und in atterFblfche ihren Dienst zu versehen. Kurort Kipsdorf. Bei einem Villeneinbruch itt der Nacht zum 20. Dezember wurden gestohlen: I Photo apparat, Marke Voigtländer, in einer braunen Ledertasche, I Zenith-Selbstladepistole, I dunkelblauer Norweger-Skianzug, l brauner Herrenhut, l graugrüner neuer Sommermantel, 5 verschiedene Anzüge, l einzelne Knickerbockerhose, l silberne Taschenuhr mit silberner Uhrkette mit Anhänger, 3 Paar wollene Strümpfe, 16 Oberhemden mit passenden Kragen, 2 Nachthemden, 8 Garnituren Unterwäsche, 6 Paar Socken, ca. 10 Selbstbinder, Platin in Form von Stangen im Werte von 30 M., Gold für Zahnarbeiten. Wer in dieser Be- ! ziehung Wahrnehmungen gemacht hat, die zur ErmittlunK der Täter führen können, wird gebeten, dies dem Gendarmie- Posten Schmiedeberg l oder der nächst n Polizeidienststelle mitzuteilen. Verschwiegenheit wird zugesichert. Dresden. Geistige Winterhilfe. Die Generak intendanz der Sächsischen Staatstheater hat dem Winter- Hilfswerk für Dresden tausend Karten zum Besuch bei Staatsoper zur Verfügung gestellt. MttmMnsW des RMMerdWu Ausgabeort Dresden für Dienstag: Von Südost nach Südwest drehende und später auf frischende Winde. Allmählich zunehmente Bewölkung. Ueber- gang zu erneuten Schneefällen. Noch Frostwetter.