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leer». acirk- ercke, llZsk « Nh» kill! Mit!" iere" !ncr fryf, ein id. > Ausfor- icreichten z des er wählend ie unien b, ab. Rüsdorf Zwei Todesurteile des MLlitärgerichtshofes Die beiden Hauptangetlagten hingerichtet HoWeber: „JO HM aus glühender Vaterlandsliebe gehandelt" Vie Aburteilung der übrigen AuWndtschen erfolgt in nächster Zeit Wien, 31. Juli Vie beiden Hauptangellagten im Prozeß wegen der Ermordung des Bundeskanzlers Dr.VMtTMo Pla netto und Franz Holzweber, sind vom Standgericht zum Tode verurteilt worden. Vie Aburteilung der übrigen Teilnehmer des Ausstandes erfolgt erst in der nächsten Zeit. Vas Weil des Standgerichts - das um 13 W 45 gefällt wurde - steht zunächst in keinem Zusammenhang mit der Erklärung -er Ursprünge und Zusammenhänge -es Ausstandes. Es handelte sich um -ie ausschließliche Ab urteilung -er beiden Personen, die als -ie unmittelbaren Attentäter aus den Bundeskanzler Dollfuß vom Gericht erklärt worden sind. Die Beweisaufnahme abgeschlossen Bor dem Militärgerichtshof wurden am Dienstag vormittag im Prozeß wegen der Er mordung des Bundeskanzlers Dollfus; die mili tärischen Sachverständigen vernom men. Generalmajor Punnerer sagte aus, das; insgesamt 6!) Stück 9-mm-Steyr-Selbstladcpisto- len Typ 12, ein gewöhnlicher Trommelrevolver und 4600 Schug il-mm-Munition im Bundeskanz leramt nufgefunden worden seien, jedoch könnten nur zwei Wassen mit Sicherheit als abgeschossen becrachtet werden, darunter die Waffe des Pla- netta. Bon einem anderen Sachverständigen wurde sodann die Todesursache des Bundeskanz lers mitgeteilt. Der Antrag des Staatsanwalts Nach einer halbstündigen Unterbrechung der Verhandlung ergriff Staatsanwalt Dr. Tuppy das Mort zu seiner Anklagerede. Er erklärte u. a.: Die Anklagebchörde legt den beiden An geklagten das entsetzliche Berorechrn des Hochverrats und einem von ihnen das e n t- sctzliche Berbrechen des Mordes zur Last. Die Angeklagten haben in dem ganzen Unternehmen eine führende Rolle gespielt. Ein Fünkchen hätte genügt, und wir hätten fremdes Militär, fremdes Volk und fremde Machte in un serem Lande. Der Staatsanwalt beantragte sodann, die bei den Angeklagten schuldig zu sprechen. Die Schlussworte der Angel tagten Nach der Rede des Verteidigers, der die bei den Angeklagten mit Leo Schlageter verglich, der den Opfertod fürs deutsche Vaterland gestorben ist (hierfür erhielt er vom Vorsitzenden eine Rüge), erhielten die beiden Angeklagten das Schlußwort. Plnnetta sagte: „Ich bin kein Mörder, ich wollte Dr. Dollfus; nicht löten, ich bitte Frau Dollfuß um Verzeihung." — Holz- weder sagte: „Ich bin an de m M ord un schuldig. Es war der ausdrückliche Auftrag gegeben worden, es dürfe kein Blut fliehen. Wir glaubten, daß Dr. Rintelen sich im Bundeskanz leramt befinden werde, als wir eindrangen; so wenigstens war uns am Tage vorher gesagt wor den. Ich kann nur noch das eine sagen, ich habe aus glühender Vaterlandsliebe gehandelt. Atts der Urteilsbegründung In der Begründung des Urteils gegen Planetta und Holzweber heisst es u. a.: Der den beiden Angeklagten zur Last gelegte Tatbestand des Berbrechens des Hochverrates sei einwandfrei erwiesen. Die Angeklagten seien Mitglieder der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, seien geständig, an der Aktion auf das Bun deskanzleramt teilgenommen zu haben, und es sei ihnen bekannt gewesen, das; oie Regierung gefangen gesetzt werden sollte. Es seien insge samt 150 Personen in das Gebäude eingedrun- gcn, womit bereits das Tatbestandsmerkmal der Empörung gegeben sei. Die beiden Angeklagten hätten als Rädelsführer mitgewirkt. Was das dem Planetta zur Last gelegte Verbrechen des Mordes nnlangt, jo sei er selbst geständig, auf den Bundeskanzler geschossen zu haben. Für die Tötungsabsicht spreche insbesondere der Vorgang selbst und die Verwendung einer absolut töd lichen Waffe aus ganz kurzer Entfernung. Der Gerichtshof habe daher die T ö t u n g s a b f i ch t als erwiesen angenommen. Für Planetta sei als erschwerend das Zusammentreffen von zwei Ver brechen, der Umstand der Abgabe von zwei Schüssen sowie die Wichtigkeit der Persönlichkeit des Bundeskanzlers für das ganze Vaterland angesehen worden. Das Urteil vollzogen Die Hinrichtung an Planetta und Holz- mcbcr ist Dienstag nachmittag gegen 17 Uhr im Hofe des Landcsgcrichtcs durch den Strang vollzogen worden. Das an den Bn*- despräsidrnten gerichtete Gnadengesuch der Ver teidigung war abgclehnt worden. Wie die beiden starben Amtlich wird mitacteilt: Holzweber und Pla- nctta wurden nacheinander hingcrichtet, zuerst Holzwcber, der nach der Verkündung der Abweisung des Gnadenantrages rief: „Ich sterbe für Deutschland! Heil Hitler!" Auch Pla ue t t a ries vor der Hinrichtung: „Heil Hitler!" Dazu wird noch bekannt, das; beide Angeklagte eine außerordentlich ruhigcHaltung cinnahmcn. Sie baten um geistlichen Beistand, und bald erschienen ein katholischer und cm pro testantischer Geistlicher im Gefängnis, mit denen beide zum Tode Verurteilten lange sprachen. Die Personen, die bei der Hinrichtung anwesend waren, erzählen, daß beide wie wahre Männer gestorben sind. Holzwrbcr wie derholte, schon den Strick um den Hals, immer wieder den Ruf „Heil Hitler!" Er sagte cs so lange, bis ihm sterbend der Ausruf in der Kehle erstickt wurde. Schwere ZwangsatM für die MindeMeWen am MWnd Wien, 31. Juli Das Bundesversassungsgesetz, wonach Min tz e r b e t e i l i g t e a n dem A u f st a » d der letz ten Tage, unbeschadet einer gerichtlichen Strafe, in ein Konzentrationslager zu schwerer Zwangsarbeit übergefllhrt werden kön nen, ist Dienstag erschienen. Außerdem wird bei allen Personen, gegen die im Zusammenhang mit den Ereignissen vom 25.—27. Juli eine gericht liche Untersuchung cingeleitet ist, auf Vermö ge n s b e s ch l a g n a h m e erkannt werden. Im Falle eines Freispruches wird das Vermögen wieder zurückgegeben. Wie weiter mitgeteilt wird, wurden der Ge sandte Dr. Anton Rintelen, ferner der Hos- rat der Polizei Otto Steinhäusl sowie Polizei kommissar Leo Gotzmann unter vorläufiger Kür zung ihrer Bezüge auf zwei Drittel ihres Dienstes enthoben. Der Landesschulrat von Kärnten hat für die Schulen der Bezirke Spital an der Drau, St. Veit an der Glan, Bölkermarkt, Wolfsberg und Feldkirchen die Einstellung aller Ge haltsauszahlungen verfügt. Gegen alle Lehrer dieser Bezirke wird eine Untersuchung eingeleitet, ob und inwieweit sie an dem Auf standsversuch vom 25.—27. Juli beteiligt waren. Der bisherige österreichische Gesandte in Berlin, Tauschih, ist wieder nach Berlin entsandt worden. I Andorra will t« den Völkerbund! Politische Komödie in den Pyrenäen Bon Walter Seidlitz, Barcelona Der andorrische Kronvratcndent „Boris 1.", Gral ovo Dranae. wurde in Barcelona verhaftet, linier ivanNcher Üorrcivondcnl schildert hier die Vane in Andorra. Die Tchriitl. Andorra, der kleinste Staat der Welt, ist ein Komödienstaat. Unter dem Gelächter der Welt gibt diese kleinste politische Bühne von Zeit zu Zeit Vorstellungen, — Komödien, frisch und recht lebensvoll gestaltet. Manchmal spielen Frank reich oder Spanien de» Souffleur, denn wie Andorra geographisch zwischen diesen beiden Ländern liegt, jo ist es auch politisch von ihnen abhängig. Der Bischof von Urgel, einem Pyre näenstädtchen auf spanischer Seite, ist gleichsam der Fürst von Andorra. Und der Präsident der französischen Republik hat das Amt eines Schirmherrns in diesem kleinsten Staat der Welt. Ein Eeneralrat, der sich aus 21 unbescholtenen Bürgern zusammenletzt, verwaltet das Land. Aber trotz der jahrtausendnlten Selbständigkeit, auf die von den 3000 Einwohnern immer mit Stolz verwiesen wird, hat man gewisse Begriffe der Staatsform noch nicht restlos klären können. Kürzlich hat sich der Generalrat nach langer De batte dafür entschieden, daß man das Land schlechtweg „Les Bals d'Andorre" nenne, nicht mehr Fürstentum Andorra, wie es die einen laten. So schien dem kleinen Staat fürs erste die grösste Sorge genommen. Aber schon zogen am politischen Horizont Andorras neue Wolken auf. Man mus; die Geschichte, die heute ganz An dorra in Atem hält, von Beginn an erzählen, um ermessen zu können, welche politischen Umwäl zungen dem freien und stolzen Pyrenäenstaat in allernächster Zeit bevorstehen. Ein halbes Jahr mag vergangen sein, seit ein angesehener hol ländischer Baron seinen Wohnsitz von den son nigen Gestaden Mallorkas in die Einsamkeit der andorraschen Berge verlegte . In seiner Gesell schaft befand sich eine reiche Amerikanerin, und beide sind in dem kleinen Land sehr schnell be kannt und beliebt geworden. Es ist eine richtige Filmgeschichte, die sich nur an dem Beispiel Andorra verwirklichen wird. Nach wenigen Monaten schon wurde den beiden Ausländern das Bürgerrecht verliehen, eine Auszeichnung, die nach altem Recht und gutem Brauch nur den Fremden zukommt, die eine Eingeborene be ziehungsweise einen Eingeborenen freien. Aber hier wurde eine Ausnahme gemacht, weil das Volk von dem Paar begeistert ist. Der Baron warb indessen eifrig für sich, rief das Volk zur Besinnung auf und zum Kampf gegen die Fremdherrschaft, bis es eines Tages dem Bischof von Urgel und dem Vertreter der französischen Republik zu viel wurde und er das Land ver lassen mutzte. Aber von der Verbannung aus ging die Werbearbeit weiter, und schließlich wurde das Volk von Andorra mit einer Prokla mation überrascht, in der sich der holländische Varon zum Fürsten von Andorra erklärte und die Bevölkerung zum Krieg gegen den Bischof von Urgel aufforderte. „Seine Majestät Boris I." — so beginnt dieser stilvolle Aufruf an das Volk. — „Seine MOjMWkr TaM SIU gsu mMmeiM Hohenftein-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten eitaxs) Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Mittwoch, den 1. August 1934 Nr. 177 84. Iahrg Dieses Blatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Stadtrats behörd licherseits bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht es die Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Finanzamts Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. 1c unck Ke cker I unck t bitte, tragen. Vena igedung. Bei Klagen, Konkursen, Vergleichen usw. wird der Brutto betrag in Rechnung gestellt. 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Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstsnbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rußdorf. Die 46 mm breite Milltmcterrcile kostet im Anzcinenteit 8 Psa„ die 73 mm breite Millimetcrzeite im RcktameteÜ 2l Psa. Nachlakstassel Nachweis 26 Rcichsvienniae.