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»«. Kchrsan». Re. r« Sonnabend, si Rai ISS« Drohlonichitst: R.ch^r» Dr^kn, 8«rn>plechci-Lamm«lnummer! »»»et Nur wr Nackitgrlvickch«: «i. innil Echrt'tleNung u. HanpI(,e(ch«N«ftelle! Dresden - «. », M«ne,,ftr«be »»/«» H«,n^«cdade vo« II. »« II. «,i >»N> 5«t tLgltch «wetmaNaer Znltevrm« frei Hm« L.7« I». Voltbe»u,«pre«I >ür «onal Mai !>.«0 Mk. etnichl. »I Vlg. Postgebühr (ohne vost,uftellung»gedahr>. «nselnummer lo Vlg-, «uberhalb Dresden« l» Via- «nzeigenvretie: Die «»«eigen werde» na» «oldmark berechnet: die einipaiiige »u mm bre»e Zeile »5 Pig., iür auSwLrt« t» Big. gamtlien- an»eigen und Siellengeinche ohne Raba» t5 Pig., auberhalb 25 Big., die so mm breiie RcName»eU« >00 Big., außerhalb 250 Bf«. Olleriengcbühr »o Big. AuSwäriige Auslrüge gegen Borautbezahlung Druck n. «erlag; Liepsch I «elchardt, Lre«den. Bosticheck-stlo. los« Dr«»de» Nachdruck nur mit de»».Quellenangabe (Drebdn. Nachr.lzuläiiig. Unverlangt« Echriststücke werben nicht aufbewahr« Graf Zeppelln Sonnabend früh ln Lakehurft Die Lanöunv rn Havanna abgesagt Portoriko überflogen Washington, SN. Mai. „Gras Zeppelin" teilte dem Narineamt um 11,91 Uhr MEZ. mit, bah er direkten Kurs ins Lakehurft nehme und dort voraussichtlich Sonnabend» «orgeu eiutresfe« werde. Angesichts der Verspätung und des «genügenden Brennstoffvorrates an Bord könne Havanna »icht angesteuert werden. Die Leitung des Flugfeldes von Havanna erhielt Don- »erstagvormltlag den folgenden Funksprnch vo» Bord des Mas Zeppelin": Bedauern sehr, daß es uns nicht möglich Ist im schönen Kuba zu landen. Um 11 Uhr MEZ. befand sich „Gras Zeppelin" 21 Grad U Minuten nördlicher Breite und K7 Grad 1» Minuten west licher Länge. Aus dieser Standortmelduug geht hervor, daß US Lostschiss endgültigen Kurs direkt nach Norden eingeschlagen hat. ES fliegt im Augenblick östlich der Rahama» taseln Lakehurst zu. Seine Durchschuittsgcschwindigkeit be trägt 129 bis 1SU Kilometer in der Stunde. Der Dampfer „Coam o" sichtete das Lnftschisf um IS Uhr « Min. MEZ. aus 2» Grad 18 Min. nördlicher Breite und k Grad westlicher Länge. Die Stundengeschwindigkeit des Luftschiffes dürft« etwa 159 Kilometer betragen. „«ras Zeppelin" befand sich um 19 Uhr MEZ. auf 27 Grad t Minute« nördlicher Breite und 69 Grab 18 Minuten west licher Länge. Nach den letzten Meldungen hält daS Lnstschifs direkte« stars »o» Sa« Juan sPortoriko) nach Lakehurft. ES börste Lakeh»rft gegen Mitternacht erreichen. Man bezweifelt jedoch, daß es vor Tagesanbruch die Landung versucht. „Graf Zeppelin" befand sich um 21 Uhr MEZ. auf 29 Grad >5 Minuten nördlicher Breite und 7V Grad 19 Minuten west, licher Länge. GegenlUhrnachtsfll Uhr MSZ.j wird das Lnstschifs über Renyork erwartet. Es befand sich um 19 Uhr MEZ. etwa 1S99 Kilometer vor Lakehurft, ans dem halben Wege zwischen San Juan sPortoriko) und Lakehurft. Start nach Sevilla schon Sonntag abenb? Renyork, SN. Mai. Der hiesige Zeppelinvertreter, von Meister, erhielt einen Zeppelinfunkspruch, wonach Dr. Eckener beabsichtigt, die Rückfahrt von Lakehurst nach Sevilla am Sonntagabend anzutretcn. Fluggesprach über 12««« Kilometer Berlin, SN. Mai. Ein interessantes Experiment wurde gestern zwischen Berlin und einem über Los Angeles fliegenden Flugzeug durchgeführt. Der bekannte amerikanische Flugsachverständige Milliken und der Professor der Tech nischen Hochschule Aachen v. Karmann befanden sich an Bord dieses Flugzeuges und führten um 15 Uhr west- amerikanischer Zeit >29 Uhr Berliner Zettl ein ungefähr zehn Minuten langes Gespräch durch Vermittelung des Hearst- sendcrs Dan Franztsko mit Direktor Milch von der Deutschen Lufthansa, der sich des gewöhnlichen Telcphonapparateö be diente. Die Verständigung aus dieser über 13 090 Kilometer langen Entfernung war so hervorragend» baß die über Los Angeles kreuzenden Flugpassagtere Berlin bitten mutzten, nicht so laut zu sprechen, weil jedes Wort ausgezeichnet ver ständlich sei. Direktor Milch entbot dem Flugzeug die besten Grübe und Wünsche des deutschen Luftverkehrs und der ganzen deutschen Luftfahrt. Kesseltreiben gegen den Mörder von Großkreuz Berlin, SO. Mai. sEig. Drahtm.l Der schwere Kamps mit tkn polnischen Verbrechern, der sich am Donnerstag unter so solgenschwere» Umständen bei Grotz kreuz zugetragcn hat, hält begreiflicherweise die Bevölkerung »och immer in Aus legung, da es bisher nicht gelungen ist, den flüchtigen Rybarcztk zu ergreifen. Die Aufregung ist um so grötzer, als der entflohene Verbrecher in der vergangenen Nacht einen neuen Einbruch aus einem Grundstück bei Krielow begangen hat und sich vermutlich jetzt noch in der Gegend ver- borgen hält. Der bei dem blutigen Fcucrgesecht sestgenom- mene zweite Verbrecher, der angeblich Kucharsky heitzt, wurde Freitag vormittag bereits vernommen. Er hat außer »wei Armschüsscn »och einen Obcrschenkelschutz erhalten. Da» Befinden der beiden Schwerverletzten, des Landjäger» Rach und de» Arbeiter» G r ü n c s c l d, hat sich im Lause der Nacht noch nicht gebessert, so dast beide nach wie vor in Lebensgefahr schweben. Besonders gefährlich ist der Zustand des Beamten. Obwohl am Donnerstag zwei starke Schnpoabteilnngen a«S Potsdam und Brandenburg eingctrofseu waren, die di« Verfolgung der Banditen durchführe« fole«. erboten sich fast hundert Personen freiwillig, bet der Suche zu helfe«. ko war e» möglich, besonders da» Havelufer während der »anze» Nacht mit Posten zu besetzen, um zu verhindern, datz »er Flüchtige durch die Havel schwimmen und da» andere unbesetzte User gewinnen könne. Auch alle Fähren und Be hörden hatten Polizei erhalten. Am Freitag wurde die Suche fortgesetzt. Schupobeamte und Bauern, die mit Jagdgewehren ausgerüstet waren, durchstreiften die Wälder, namentlich die Schonungen, in einem Abstand von 100 Schritt ganz syste matisch, um den Täter einzukreisen. Bei dem scstgcnommenen Kucharsky dürft« es sich ver mutlich um einen Verbrecher handeln, der schon seit 1928 die Umgebung Berlins durch schwere Einbrüche unsicher machte. Freitag morgen entdeckte ein Gartenarchitekt, der ein Wohn- grundstück im Ort« Krielow besitzt, datz dort über Nacht ein- gebrochen worden war. Der Täter hatte lediglich Kleidung», stücke gestohlen und alle» andere zurückgelassen. ES war zweifellos der flüchtige Ro b a r c z i k, der sich Ersatz für seine bet der Flucht zurückgelassenen Kleider geholt haben dürft«. 8um Andenken an dte Skagerrak Schlackt Berlin, SO. Mat. Zum Andenken an den Tag der Skagerrak-Schlacht am 81. Mat stellt auch in diesem Jahre dte Reich-marine wieder die Wache am RetchöpräsidentenpalaiS vom heutigen Freitag bis Sonntag mittag. Die Wachttrupp« ist diesmal von der Marinestatton der Nordsee in Wilhelms haven gestellt worden. Latente« Bürverkries Die Stratzengesechte zwischen den Angehörigen der radikalen Parteien sind tn den letzten Monaten allmählich zu einer ständigen Rubrik tn den Zeitungen geworden. Und die Liste der bei diesen Zusammenstötzen oder planmähtg her beigeführten Ueberfällen Verletzten oder Getöteten wächst von Tag zu Tag. Mehr oder weniger leiden alle Großstädte, nicht zuletzt auch die sächsischen, an dieser Ausartung des politischen Kampfes, aber an der Spitze marschiert natürlich die Retchshauptstadt. Im Monat Mai zählten dte National sozialisten dort nicht weniger als 10 Parteigenossen, die von Mitgliedern kämpferischer Ltnksorganisationen irgendwie überfallen worben sind. Dte Kommunisten ihrerseits machen «tue Gegenrechnung auf, die zwar nicht so stattliche Zahlen an eigenen Opfern enthält, aber immerhin beweist, daß auch die Hitlerleute keine Lämmer sind, die sich in Demut ver prügeln lassen, wo sie mit Andersdenkenden — wie es in den Polizeiberichten beschönigend heitzt — zusammentreffen. Jeder Ueberfall löst bet der unterlegenen Partei neue Rache gelüste aus, und die Folge ist, daß man eine bessere Gelegen heit sucht, bei der die anderen in der Minderzahl sind und ihre „Abreibung" beziehen. So kommt allmählich ein System der Blutrache in Schwung, das mit jeder Versammlung und jeder Parteiveranstaltung neue Nahrung findet. Besonders für den bevorstehenden sächsischen Wahlkamps ergeben sich da recht unerquickliche Aussichten. Kein Wunder, datz sich die Öffentlichkeit in zunehmen dem Matze über die Unsicherheit auf den Straßen erregt und energisch Abhilfe verlangt. Denn schließlich kann es auch den politisch Unbeteiligten nicht gleichgültig sein, wenn sich unter den Augen der Staatsgewalt ein privater Bürgerkrieg im kleinen entwickelt, ganz abgesehen von der Gefahr, die auch „Ntchtkombattanten" laufen, wenn sie unversehens in eine Kampfzone geraten. Nun heißt es. die Polizei soll Ordnung schassen. In Berlin, wo die Frage am bren- nendsten ist, macht man sich im Polizeipräsidium ernste Sorgen. Das Ergebnis aller Beratungen ist aber leider die Einsicht, datz die vorhandenen Kräfte nicht ausreichen, um dte Kampfhähne, die sich durchaus verprügeln wollen, an ihrem Vorhaben zu hindern. Angemeldete Versammlungen und Demonstrationen kann man natürlich leicht überwachen und sichern. Und nach dieser Richtung geschieht von seiten der Polizei auch alles Mögliche. Die Stratzenumzüge mit den Begleitautos der Polizei und die Bereitschaften bet Ver sammlungslokalen sind ja auch jedem Großstädter ein längst gewohntes Bild. Eben deshalb, weil sich unter den Augen der bewaffneten Macht nichts ausrichten läßt, haben die rauf lustigen Kommunisten ihre Kampftaktik neuerdings geändert. Sie warten den Verlauf der gegnerischen Veranstaltung ab, rotten sich dann im Schutze der Dunkelheit in unbeobachteten Ecken zusammen und fallen über einzelne Heimkehrer oder über schwächere Gruppen mit allen Arten von Mordinstru menten her. Gegenüber dieser Kampfeswcise nach Art der Wegelagerer und Strauchdiebe versagt natürlich die Macht der Polizei, und man kann es den Polizeipräsidenten wohl glauben, wenn sie sagen, datz es ihnen unter Aufbietung alles verfügbaren Personals einfach unmöglich ist, jeden Teil nehmer an einer radikalen Kundgebung einzeln nach Hause zu geleiten. Der Berliner Polizeipräsident glaubt, daß gegen dieses Strolchentum, das mit Politik nichts mehr zu tun habe, nur eine erhebliche Verschärfung der Waffen- besttmmungen helfen könne. Er verlangt deshalb von den gesetzgebenden Gewalten eine neue Fassung des Waffen- gesetzcs, durch die das Tragen von Dolchen, Schlagringen, Stahlruten usw. dem Tragen von Schußwaffen gleichgestellt und mit harten Strafen belegt wird. Entsprechende Vor besprechungen sind schon im Gange. Außerdem sollen der artige Verfehlungen vom Schnellrtchter gesühnt wer ben, da eine lange Voruntersuchung den Eindruck und die abschreckende Wirkung der Strafe nur abschwäche. Solche Maßnahmen mögen empfehlenswert sein, aber die Unter drückung der täglichen Stratzenkämpfe ist auch von ihnen nicht zu erwarten. Der Besitz von Schußwaffen ist schon immer verboten, und trotzdem krachen fortwährend die Schüsse. Wenn die. Verwilderung des politischen Kampfes und der Parteifanatismus so überhandgenommen haben. Heute: itersriscke vmackau 5ette 13