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Ausgabe: Wochentag» Abends (mit Datum de» nächsten Tage»). — Die Anzeigen finden ohne Preisaufschlag zugleich «er» breitung durch die Chemnitzer Eisenbahn'Zeitung. Nr. 20. —13. Jahrgang. — Verlags-Anstalt: Alexander Wiede, Chemnitz, Theaterstraße 5. Mittwoch, 25. Januar 1893. Eine nothivendige Maßregel. Chemnitz, den 24. Januar 1893. Angesichts des ebenso plötzlichen, wie heftigen Auftretens der asiatischen Cholera in der Irrenanstalt zu Nietleben bei Halle ist es im allgemeinen Interesse dringend geboten, genau die Qualität des Wassers in allen großen und kleinen deutschen Orten zu unter suchen, welches als Trinkwasser Verwendung findet. Der Nietlebener Fall, der zeigt, daß sich die Cholera auch unter den ungünstigsten Temperaturvcrhältnissen schnell entwickeln kann und durchaus nicht an die Siedehitze des Hochsommers gebunden ist, beweist nicht nur, daß die Cholera selbstständig, ohne Uebertragung entstehen kann und daß das Wasser die Brutstätte der Cholerabazillen ist, sondern auch, daß die in Hamburg gemachten trüben Erfahrungen bei Weitem nicht diejenige Beachtung im Deutschen Reiche gefunden haben, welche sie verdienen. In Hamburg ist die Qualität des Trinkwassers als eine unglaubliche geschildert worden, und über die Untersuchungen des Professors l)r. Koch in der unter behördlicher Leitung stehenden An stalt Nietleben bringt die Saalezeitung das folgende verblüffende Ergebniß: „Das Schmutzwasser der Anstalt, darunter neuerdings Excrcmcnte von Cholcrakrcmken, werden auf Rieselfelder geleitet. Die Abflüsse der letzteren gehen in die wilde Saale. Wenige Schritte unterhalb wird das Trink- und Gebrauchswaffer der Anstalt dem Flusse entnommen " Obwohl nun derartige Anstaltsverhältnisse sich nirgends sonst in Deutschland finden? Aber ganz abgesehen davon ist cs notorisch, daß cs mit dem Trinkwasser vielfach schlecht bestellt ist, ohne daß die Leute, welche dasselbe genießen, darauf ächten, gicbt noch genug Brunnen, die sich in der Nähe vonDuiigstättcn befinden, es giebt auch genug Flußläufe, die stellenweise durchaus gesundheitswidriges Wasser enthalten. Man weiß es nicht oder man achtet nicht darauf «nd deshalb erscheint eine ausnahmslos streng durchgeführte sanitüts- pölizciliche Kontrole des Trinkwassers unbedingt geboten. Die Cholera kehrt sich, wie der Fall in Nictlcbcn beweist, nicht an die ungesunden und engen Verhältnisse der Großstädte, sie erscheint, wo sie einen günstigen Boden, die uns bisher unbekannten Existenzbedingungen findet. Und diese Bedingungen werden augenscheinlich am leichtesten durch ungesundes oder verunreinigtes Trinlwasser geschaffen. Alle unsere großen medizinischen Autoritäten sind nicht ohne Besorgniß wegen eines neuen und heftigen Auftretens der Cholera zum Früh jahr, sie betonen, und die Erfahrungen geben ihnen Recht, daß alle Absperrungen keinen wirklichen Schutz vor der Epidemie verbürgen, daß die Cholera da erscheint, wo sie ihre Existenzbedingungen findet. Darum muß in jedem Orte, mag er groß oder klein sein, das Er forderliche gethan werden, damit wir. nicht von dem schlimmen Gaste abermals überrumpelt werden. Es handelt sich ja doch nicht bloß um so und so viele Stcrbefälle in irgend Stadt, um eine schwere Heimsuchung für eine einzelne Ge meinde, sondern es kommen auch die Rückwirkungen auf das gesammte öffentliche Leben. Im Vorjahre trat die Epidemie in Lcmcrkenswerlher Weise nur in Hamburg auf; es war doch aber, als ob ein Alp ans unserem gesammtcn Verkehrslebcn laste. Die fremden Länder schlossen sich gegen uns ab, der Absatz stockte, der Verdienst ging zurück, und Sorge und Mißtrauen erfüllten die weitesten Kreise. Diese Erscheinungen womöglich noch in vergrößertem Maßstabc wiederkehrcn zu sehen, daß ist die Aussicht, welche bei dem Wicdererscheinen der Cholera droht, und deshalb sollte nirgendwo ge säumt werden, sofort beim Eintritt einer milderen Witterung die er forderlichen Schritte zu thun. Man weiß schon, wie es kommt, wenn darauf gewartet wird, daß jeder Einzelne seine Schuldigkeit von selbst thnt. Es geschieht das Meiste nur halb, und Gleichgiltigkeit, Be quemlichkeit und Vertrauensseligkeit lassen über so manche dunkle Punkte fortsehen. Das Auftreten der Epidemie in Nietlebcn, der nun auch schon Aerzte und Krankenwärter zum Opfer gefallen sind, ist hvchbcdauerlich; gicbt cs den Antrieb, daß nun endlich einmal überall das Erforderliche geschieht, dann wird cs doch sein Gutes gehabt haben. Politische Rundschau. Chemnitz, den 24. Januar 1893. Deutsches Reich. — Vom Kaiscrhose. Der Kaiser arbeitete am Montag Morgen mit dem Chef des Zivilkabinets und nahm die Vorträge des Kontreadmirals Hoffmann und des Chefs des Marinckabinets ent gegen. Am Nachmittag begab sich der Monarch nach dem Anhalter Bahnhof, um den König Albert von Sachsen zu begrüßen und den selben nach dem kgl. Schlosse zu geleiten. Später wohnten der Kaiser, die Kaiserin, die Prinzen und Prinzessinnen, sowie die i» Berlin an wesenden fremden Fürstlichkeiten beim 1. Gardedragonerregiment einer zu Ehren der Prinzessin Margarethe veranstalteten Reitcrquadrille bei. Am Abend fand im Weißen Saale des Berliner Schlosses eine Gala tafel statt, zu der über 300 Einladungen ergangen waren. — Der Grofifürst-Thronfolfter von Nntzland trifft heute, Dienstag, Abend 9^ Uhr, ans dem Bahnhof Friedrichstraße in Berlin ein und nimmt in der russischen Botschast Wohnung. — Fürst Bismarck tritt in seinen „Hamburger Nachrichten" für die unbeschränkte Lieferung auch von Waffen und Munition Seitens der deutschen Industrie an das Ausland ein. Er ist nur für den Fall gegen die Lieferung, daß Deutschland mit seiner eigenen Bewaffnung im Rückstände wäre, was aber nicht zu befürchten sei. Es heißt in dem Blatte wörtlich: „Der Geschäftsbetrieb eines in dustriellen Etablissements kann jedenfalls nur auf Grund von wirth- schaftlichcn Erwägungen erfolgen; auf Bewerbung um gewinnbringende Lieferung an das Ausland ans Gründen des Patriotismus zu ver zichten, kann dem Betriebe nur zugemuthet werden, wenn es mit der Schädigung des eigenen Landes zweifellos verknüpft ist, und die Militärverwaltung hierauf ausdrücklich hinweist. Wenn die deutsche Industrie durch patriotische Enthaltsamkeit nicht verhüten kann, daß -fich das Ausland gut bewaffnet, so wird sie kein Vorwurf treffen, wenn sie ihrerseits versucht, die Lieferungen für sich zu erlangen, statt sie der fremden Konkurrenz zu überlasten. — Die auf Molltag Abend anüeraumt gewesene Sitzung der Militärkommission ist wegen Galatafel bei Hofe auf heute, Diens tag vertagt. — Offiziös wird bemerkt, daß die an unterrichteter Stelle bis dahin bekannten Angriffe und Verdächtigungen gegen den deutschen Botschafter in Paris durch die französische Presse nicht verfolgt sind; sollten aber infolge der Verleumdungen, denen nacheinander die Herren Mohrenheim, Menabrea, Gutzot und Sufferin ausgesetzt worden sind, die großen monarchischen Mächte sich dazu entschließen, einen gemein samen Schritt z» thuu, so würde sich Deutschland mit ihnen zweifel los solidarisch erklären. — Die deutsch-» nsstsche» Handelspek1»agsverha«»d- lttttgen sind soweit gediehe», daß, wie verlautet, am Dienstag im Reichsamte des Innern in Berlin die Berathvngen mit den Ver tretern der einzelnen Jnteressenkreise ihren Anfang nehmen. Zu diesen Erörterungen ist der in Folge seiner langjährigen Thätigleit als deutscher Konsul in Petersburg mit den Handelsbeziehungen beider Mächte besonders vertraute Frhr. von Lamezan berufen worden. Die deutsche Regierung ist nach wie vor zum Entgegenkommen bereit, aber nur unter vollwerthigcr Gegenleistungen seitens Rußlands. — In der Blldgetkommissio»» des Reichstags, welche sich am Montag mit dem Marineetat beschäftigte und bei demselben gegen 700,000 Mark von den laufenden Ausgaben trotz eifriger Befür wortung durch den Staatssekretär Hollmann strich, kam es zu inter essanten Zwischenfällen. Abg. von Kcudell, der frühere deutsche Bot schafter in Rom, war der Ansicht, daß in einigen Jahren Krieg aus- brechcn werde. Abg. Richter (frcis.) bestritt, daß es soweit sei. Der Staatssekretär erklärt auf eine Anfrage, er habe hauptsächlich englische Kohlen statt deutscher aus Westfalen gekauft, weil crstcre billiger seien. Die Kommission ersuchte »m Vorlegung der Bezugsbedingungen. — In Berliner diplomatische» Kreisen mißt man der Versöhnung des Exkönigs Milan mit seiner Gemahlin eine politische Bedeutung nicht bei, da man die Rolle des ehemaligen Königs für ausgespielt hält. Immerhin hat die Nachricht wie eineUebcrraschung gewirkt, deren letzte Beweggründe noch nicht bekannt sind; man ver- muthet, daß die finanzielle Frage hierbei eine Rolle spielt. Von Milan freundlicher Seite wird erklärt, der Exkönig habe sich nicht wegen Geldverlegenheiten mit der Königin Natalie ausgesöhnt. Er verfüge über 4 Mill. Franks, ivovon 3 Mill. in Belgrader Geld instituten angelegt seien. Wenn's nur wahr ist! Das Spiel müßte in dem letzten Halbjahr einen sehr goldenen Boden besessen haben — Ersatz für die Branstener. In Berliner parlamcn- ciner Kreisen spricht man davon, daß die Konservative» einen An trag cinbringen werden, der dahin geht, das Projekt der Branstcncr- verdoppelnng fallen zu lassen und dafür eine Ouittiingssteucr vvr- zuschlagen. — Der auswärtige Handel des deutsche,> Zollgebiets weist nach den Aufstellungen des kaiserlichen statistischen Amtes für das Jahr 1892 — im Spezialhandcl, vorläufig berechnet nach den für 1691 festgcstelltcn Einheitspreisen — folgende Summen kauf: Werth der Einfuhr 4,463,093,000 Mk. (1891: 4,403,404,000 Mk,), Werth der Ausfuhr 3,327,980,000 Mk. (1891: 3,339,755,000 Mk.). Der Werth der Einfuhr wäre danach gegen das Vorjahr gestiegen um 59,669,000 Mk., dcr Werth der Ausfuhr gefallen um 11,775,000 Mark. — Gegen deutsche Eisenbalinverwaltttttgen sind, wie der „Reichsanzciger" mitthcilt, beim Reichs-Eisciibcihnamt im Jahre 1892 im Ganzen 103 Beschwerde» aus dem Publikum cingelaufcn. Davon beziehen sich 40 auf das Bctricdsrcglement (die Bcrkchrs- ordnung), 23 auf die Tarife, 12 auf den Fährbetrieb und 28 auf andcre Gegenstände. Das Rcichs-Eisenbahnamt hat von diesen Bc- chwerden für begründet erachtet 13. als unbegründet abgclchnt 22, auf den Rechtsweg verwiesen 2. In 15 Fällen war die Zuständig keit des Reichs nicht begründet, in 4 Fällen sind die ungeordneten Erhebungen noch nicht abgeschlossen. Die übrigen 47 Beschwerden sind an die zunächst zuständigen Eisenbahnverwaltungcn zur Er ledigung abgegeben worden. Betroffen von Beschwerden sind 29 Eisenbahnverwaltungcn. — Knndgebnttg zur Militärvorlage. In Hildcsheim and am Sonntag eine nationalliberale Versammlung statt, die von zahlreichen Wählern des 10. hannoverschen Reichstags- und 16. Land- tagswahlkrcises besucht war. In derselben wurde einstimmig eine Resolution beschlossen, dcrzufolge die Versammlung in Anbetracht der politischen Lage eine ausreichende Verstärkung des militärischen Materials für nothwendig erachtet und sich den Vorschlägen des Abg. Bennigsen in dcr Militärkommission des Reichstags unter gleichzeitiger Festlegung des Prinzips der zweijährigen Dienstzeit anschlicßt. — Die Cholera-Epidemie im Jrreilhanse zn Nietlebcn bei Halle dauert in unverminderter Stärke fort. Am Sonntag er krankten »cn 12 und starben 4 Personen. Im Ganze» sind bisher 84 Personen erkrankt und 30 gestorben. — Ans Lauten berichtet die „Köln. Volksztg.": Die Nntcr- »ichung wegen des Xantener Knabcnmordes ist keineswegs eingestellt, Wird vielmehr nach verschiedenen Richtungen hin fortgeführt. — Der AuSstand der Bergarbeiter kann sowohl an der Saar, wie an der Ruhr für beendigt gelten. Den großen Schaden haben offenbar die Bergleute selbst zu tragen, die in ungünstiger Jahreszeit und ungünstigen Verhältnissen des Marktes einen AnS- stand unternahmen, der durch die Verhältnisse nicht gerechtfertigt war. Die Bergbehörde im Saargebiet hat mehr als 400 Bergleute dauernd abgelegt und mehrere Tausend zeitweilig von der Arbeit zu- rückgcwiescn. Auch die Zechen im Ruhrgcbict, denen ein Ausstand bei dem flauen Absatz durchaus nicht unerwünscht kam, habe» sich der Hauptkrakehler entledigt. veskrrelch'Uitgarn. — Die Festlichkeiten ans Anlatz der Vermählung der Erzherzogin Margarethe Sophie mit dem Herzog Albrecht von Württemberg nehmen ihren ungestörten Fortgang. — Ans den» Gebiete der Politik liegt in diesen Tagen nichts von größerem Interesse vor. Italien. — Der Skandal mit den Zettelbanke», die weit mehr Papiergeld ausgcgeben haben, als sie gesetzlich dursten, wird von den radikalen Zeitungen weidlich ausgenutzt. Es wird behauptet, die Minister hätten sich für stillschweigendes Gestatten des Unwesen tüchtig bezahlen lassen. Bon dem gegenwärtigen Ministerium gilt da- in keinem Falle, und cs handelt sich also nur um persönliche Ver dächtigung. — Zwei Petardep-EMostonen werden vom Sonntag Abend aus Roin gemeldet: Die eine Petarde war im Eingänge eine- Hauses in der Via San Claudio, die andere in der Via Borgegna aus einem Fensterbrett am Hotel Angleterre niedergelcgt. Die Ex plosionen richteten beträchtlichen Schaden an, doch sind Menschen nicht verletzt worden. — Der mit LV- Millionen Lire dnrchgebrannte Direktor der Bank von Neapel ist in Nom verhaftet worden; er trug bei seiner Festnahme ein Priestcrgewand. — I«» Calla Büro fand ein blutiger Zusammenstoß zwischen dcr bewaffneten Macht und 600 Landleuten statt. Letztere, Männer und Weiber, durch die bitterste Noth aufgebracht, begannen in Masse Feldarbeiten auf dem Gemeindelande, um cs in Besitz zu nehmen. Beim Schutze deS Gemeindehauses, das durch die Menge mit Steinwürfen angegriffen wurde, feuerten die Soldaten und Karabinieri, wodurch 8 Personen gctödtet und viele schwer verwundet wurden. Frankreich. — Der französische Minister des Auswärtigen, Develle, stattete dem deutschen Botschafter Grafen Münster in Paris einen Besuch ab, um ihm sein Bedauern über die erneuten verleumderischen Angriffe dcr Presse auf die Vertreter der Dreibundsstaaten auszu sprechen. Graf Münster ist an diese Angriffe nachgerade wohl ge wöhnt. — Ans der Panamakommisfio» liegt etwas Neues von Belang nicht vor. Verschiedene Blätter fordern die Kommission auf, ihre Arbeiten abzuschließc», da sie ja doch nichts entdecken könne. — Die Hetze gegen den Dreibund ist wieder in vollsten» Gange; sie wird als Mittel betrachtet, den Eindruck zu verwische», welche die Skandalcnthnllnngen gemacht haben. — Die Kantmer hielt am Montag eine Sitzung ab. — Das Lebelgewehr, das französische Jnfantericgewehr, soll verbessert werden. Vorläufig werden Proben niit dem neuen Modell gemacht. Rutzland. — Ans Petersburg wird die Meldung fremder Zeitungen, General Gurko in Warschau solle zum Kricgsminister ernannt werden, für unzutreffend erklärt. Damit wäre auch der Bock zum Gärtner gemacht. Gurko ist ein Draufgänger, aber kein Verwalter. Orient. — Ans Kairo komme» schlechte Meldungen für die Engländer. Dcr Khcdive Abbas macht ans seiner offenen Ab neigung gdgen die Briten kein Hehl und die Bevölkerung demonstrirt mit. Der englische Einfluß kommt sehr in's Wanken. — Der Kron prinz Konstantin von Griechenland soll demnächst zum Divi sionsgeneral ernannt werden. Amerikas — Der nengewählte Präsident dcr Vereinigten Staaten von Nordamerika, Grovcr Clcvcland, dcr in wenigen Wochen sei» Amt antcitt, hat sich einem Journalisten gegenüber ausdrücklich dahin ausgesprochen, daß er seine Wahl als eine Aufforderung zur Be seitigung dcr berüchtigten Mac-Kinley-Bill betrachtet. — Ans Argentinien wird ein stärkeres Anfachcn dcr jüngst ausgcbrochcnen Revolution gemeldet. Dagegen ist die in Port-an-Princc ausgebrochene Erhebung zu Ende. Sächsisches. — Der Dank des Königs. Die amtliche „Lcipz. Ztg." ver öffentlichte nachstehenden Dank des Königs Albert: Die viclsachcn Beweise treuer Liebe n»d Anl>ä»alichkeit, die Mir und Meinem Hanse ans Anlaß dcr Geburt Meines Großneffe» des Prinzen „Georg" von Behörden und Corporackonc» des Lande-, sowie aas allen Stände» Meines Volkes zngcgange» sind, haben mich wahrhaft erfreut »nd Meinem landcSvälerlichc» Herzen überaus wvhlgcthan. Ich sübleMich daher ge drungen, dies noch öffentlich anSziisprechen und Allen, die Mir und Meinem Hanse in diese» Tagen der Freude ihre Theilnahme bc.cigt haben, dafür Meinen herzlichste» Dank zn sagen. Möge Gott den dargcbrachten Wünsche» »nd den ansgcfprochenen Hossnnugen Seinen <^gcn verleihen. Dresden, am L2. Januar 1893. (gez.) Albe »t. — Landeölotterie. Die Ziehung dcr 2. Klasse der 123. königl. sächs. Landcslolterie findet am 6. und 7. Februar statt. — Verkehrsstörungen. Der am Sonnabend und Sonntag ausgetretene Schnecstnrm und Schncefall hatte nicht nur im Gefolge, daß auf verschiedenen Linien, wie Egcr-Rciche»bach, Biciicnmühle- Nassau, Schwarzcilberg-Annaberg n. s. w., Personen- sind Giitcrzüge im Schnee stecken blieben und erst nach harter Arbeit wieder flott gemacht werden konnicii, sondern cs mußte auf den Linien Mügeln- Döbeln, Riesa-Lommatzsch, Potschappcl-Wilsdrnff, Frcibcrg-Halsbrücke, Mcnselwitz-Ronncbnrg, Brand-Langenau, Grvßhartmannsdorf-Brand- Berthclsdorf, Oschcitz-Mügcl», Rochlitz-Pcnig, Zitlan-Oybi», Tanben- Hcim-Oppach, Oschatz-Strchla, Ncrchan-Trebsen-Wermsdorf, Limbach- WittgcnSdorf und Waltcrsdorf-Obercrotteiidorf der Betrieb gänzlich eingestellt werden. Vorübergehend wurde» die Linien Lugau-Wüstcn- brand, Annaberg-Weipcrt, Flüha-Rcitzcnhain und Mosel-Orimanns« dorf von Schiiccvcrwchnngcn betroffen, doch gelang eS hier die Hindernisse bald zu beseitigen und wieder einen ciniMlnahen ge regelten Verkehr herbciznführcn, wenn auch nur die Züge unter erschwerten Umständen vorwärts kommen konnten. Angestrengter AÄeU und