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Mopauer» Tageblatt Da«.»gschopauer Tageblatt undAnzeiger, erscheint werktäglich. Monatl-BezugspreiS t.70RM. Zustellgeb. 20 Psg. Bestellungen werden in uns. Geschästsst.,von den Boten, sowirvon allcnPostansialten angenommen und Anzeiger Wochenblatt für gschopau und Umgegend Anzeigenpreise: Die 4« mm breite Millimeterzeile 7 Psg,; di« 93 mm breite Millimeterzeile im Textteil 25 Psg,; Nachlaßstaffel 6 Ziffer- und Nachweisgebühr 25 Psg zuzügl. Port« Da« „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Flöha und deS StadtratS zu Zschopau behördlicherseits bestimm,- Blatt «nd enthält die amtlichen Bekanntmachungen deS Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. H.Zschopau Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. r; Postscheckkonto - Leivria Nr 42884— Fernsprecher Nr. 712 Zeitung für die Ort«: PrumhermkrSdors, Waldkirch«», Börnichen, Hohndors, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharsenstein, Schlößchen Porschendor, n«. roi Ulontay, dm» 3d. 133? Treue um Treue MaGtvoNeS Bekenntnis des AuSlandSdeutfGtums tu Stuttgart Stuttgart, 2it. August. sDrahtbericht.) Glockenklang von den Türmen Stuttgarts, jener Stadt, in der, wie im Schwabenland, die Verbindung zum Ans landsdeutschtum immer besonders gepflegt worden ist, län- tcte die große Tagung der Ausländsdeutschen ein. Aus asten Teilen der Welt sind sie teils mit Sondcr- zügcn, wie von Mailand, Berlin und Hamburg herbeigceilt zur 5. Reichstagung der Nuslanddeutschen, deutsche Menschen, die noch mehr als wir im Reich sagen können „Lang war die Nacht, lang war die Not." Und jenes Chorwerk war es, das vom Landes-Sinfonieorchester und HI. wie BDM. dargeboten in der Stadthastc den Anstalt bildete zurgroßen EröffnungSkundgebuug. Unter den Tausenden von Volksgenossen sah man an der Spitze der Ehrengäste den Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, Ncichsaußenminister Frhr. v. Neuratb, den Leiter der Auslandsorganisation, Gau leiter Bohle, und Gauleiter Neichsstatthalter Murr. Fer ner waren zugegen die Witwe des ermordeten Landcs- gruppenleiters Schweiz, Wilhelm Gustl off, Botschafter von Ribbentrop und der größte Teil der deutschen Botschafter und Gesandten, der Kommandeur des fünften Armeekorps, General der Infanterie Geyer, Vertreter der Partei nnd ibrer Gliederungen, Oberbürgermeister Strokin- Stuttgart sowie die Hoheitsträger und Amts- leiter der AO. Rach Begrützungsworten von Reichsstatthalter Gau leiter Murr und Oberbürgermeister Dr. Strölin, dem Präsidenten des Deutschen Äuslandsinstituts, sprach Gauleiter Bohle „Einmal im Jahre ruft die Auslandsorganisation der Nationalsozialistischen Partei zur Reichstagung der Ausländsdeutschen auf. Einmal im Jahre will das ganze Auslandsdentschtum und mit ihm die deutsche See fahrt ein Bekenntnis zum Führer und seinem Reich ob legen. Es ist für uns alle ein beglückendes und zugleich stärkendes Gefühl, zn sehen, daß wir heute mit unseren Sorgen, Nöten und Wünschen nicht mehr allein sind, son dern daß wir zu der großen Einheit gehören, die Deutsch land heißt. Hier erinnerte Gauleiter Bohle daran, daß dies nicht immer so gewesen sei, zeichnete ein Bild jener Vorkriegs zeit, in der der Deutsche im Ausland, obwohl ein mäch tiges Reich hinter ihm stand, als Deutscher zweiter Klasse angesehen wurde. Er erinnerte weiter daran, wie trost los dann der Zustand wurde, als das Reich in Ohnmacht versank, der Deutsche verlassen war, sich oft abwandte von seinem Deutschtum, und da, wo sie scheinbar zu- sammcnhicllen, in zablloscn zersplitterten Vereinen die Klassenunterschiede nicht vergaßen. Oer Führer brachte die Wende „Es waren die ersten Parteigenossen im Auslände, die k93l den Versuch unternahmen, in diese Zustände ciuzu- grcifen. Ich glaube, sagen zu können, daß die Auslands- orgauifation in den sechs Jahren, die seit dem Beginn unserer Tätigkeit im Auslände verflossen sind, auf allen Gebieten grundlegenden Wandel geschaffen hat, auch wenn, wie wir missen, noch sehr viel Arbeit vor uns liegt. Unser ganzes Tun wurde erst möglich auf der Grundlage der W e l t a n s ch a u u n g des Führers. Obne den Führer und seine alle Deutschen erfassende und umspannende Idee wäre es sinnlos gewesen, an eine Einigung des Anslandsdeutschtums heranzugehcn. Tie Partei hat -durch ihre Auslandsorganisation vermocht, un zählige deutsche Menschen im Auslande an die Heimat heranzubringen und diesen Menschen zu zeigen, daß sie zn dieser Heimat gehören, ihr verbunden und ihr ver pflichtet sind. Wenn heute Festtage der Nation im Reiche begangen werden, so wissen wir, daß die Deutschen im Auslande im gleichen Geist diese Tage begehen, und daß alle Deut schen hieran tcilnehmcn." So werde das Winterhilfswerk des deutschen Volkes nicht nur gerade vom Auslandsdeutschtum unterstützt, son dern die Ausländsdeutschen kümmerten sich in vorbild licher Verbundenheit auch selbst um ihre Bedürftigen. Auch „Kraft durch Freude" sei dem Ausländsdeutschen ein Begriff. „Heute braucht kein Deutscher im Auslande das Ge fühl zu haben, daß er verlassen ist. In kameradschaftlicher Zusammenarbeit mit den amtlichen Vertretungen sorgt sich die Auslandsorganisation nach besten Kräften um jeden einzelnen Volksgenossen." Hier führte Gauleiter Bohle die Hilfe an, die den Spaniendeutschen und in neuester Zeit den Chinadeutschcn von der AO. zuteil wird, und hob hervor, wie diese beiden Beispiele von der selbstverständlichen Fürsorge der Partei und des Reiches für die Ausländsdeutschen zeugen. Auch die Arbeit der Vereine und Verbände habe einen neuen Sinn erfahren und die Arbeit fruchtbringend gestaltet. Wir sind, so betonte Gauleiter Bohle, nicht Gegner der Vereine, sondern nur unerbittliche Gegner aller Be strebungen, die Ausländsdeutschen in Klassen oder Berufe aufzuteilen. Der Führer hat durch seinen Erlaß am vierten Jahrestage der Machtergreifung, mit dem er einen Chef der Auslandorganisation im Auswärtigen Amt einsetzte, dem ganzen Auslandsdeutschtum gezeigt, wie groß und umfassend sein Verständnis für ihr Belange und ihre Sor gen ist. Dieser Erlaß bedeutet aber auch eine Anerkennung für die Arbeit, die unsere Parteigenossen im und am Aus landsdeutschtum in den letzten Jahren geleistet haben. Noch große Aufgaben ber Auslandsorganisation Ich bin mir darüber klar, daß die Auslandsorgani sation noch sehr große Aufgaben vor sich hat, und daß es geraume Zeit dauern wird, bis unsere Reichsbürger im Aus lande so nationalsozialistisch ausgerichtet sind, wie wir es wünschen und wie es sein muß. Wenn wir von unseren Ausländsdeutschen, d. h. von unseren Reichsdeutschen im Auslande sprechen, so ver stehen wir darunter ausschließlich die Nationalsozialisten im Auslande. Unter den Nationalsozialisten im Auslands j verstehen wir aber keineswegs nur die Parteigenossen, son dern alle Deutschen, die dem Reiche treu sind. Es wäre auch nicht möglich, einen Unterschied zwischen Deutschen im Auslande und Nationalsozialisten zu machen, weil beide heute einen Begriff darstellen. Es gibt immer noch einige wenige Deutsche im Aus- lande, die keine Nationalsozialisten sein wollen und sich irrtümlich immer noch als Deutsche bezeichnen. Diese sogenannten Deutschen äußern sich sogar in deutschgeschriebenen Zeitungen und Zeitschriften in einer Weise gegen das Dritte Reich, die an die übelsten Blüten der Emigrantenliteratur erinnert. Wir haben für diese Sorte von sogenannten Deutschen nur den Ausdruck „Landesverräter". Gegen irrsinnige Ltnierstettungen Wir auslandsdeutschen Nationalsozialisten lehnen den Begriff des universalen Deutschen ab, dessen vornehmstes Bestreben es ist, sich überall anzupassen, weil dieser uni versale Deutsche sich nicht nur damit bei den Ausländern lächerlich macht, sondern bewußt oder unbewußt mit dieser Selbstaufgabe sein Deutschtum verleugnet. Wir kenne« nur den Begriff des totalen Deutschen, der alS Nichtangriffspakt Nanking-Moskau Gin verhängnisvollen Grelgnls für den Fernen Osten Großes Aussehen hat in Tokio die Nachricht vom Ab schluß eines chinesifch-sowjetrussischen Nichtangriffspaktes erregt. Wie die Nankingregierung bekanntgibt, wurde der Pakt am 2l. August abgeschlossen. Der erste der vier Artikel enthält die Ablehnung deS Krieges als Mittel zur Lösung internationaler Streitig keiten. Der Krieg sei kein Instrument der gegenseitigen nationalen Politik, und es dürfe keinen gegenseitigen An griff geben Im Artikel 2 sagen die beiden Partner zu, einen an greifenden Drillen weder zu unterstützen noch Verträge mit einem Drillen einzugehen oder sich auf Handlungen einznlassen, sie zum Nachteil eines Vertragspartners seien. Laut Artikel 3 bleiben die Rechte und Verpflichtungen ans früberen Verträgen, an denen beide Partner beteiligt sind, unberührt. Der vierte Artikel sieht eine Vertragsdauer von fünf Jahren vor, fortlaufend um je zwei Jahre, falls keine sechsmonatige Kündigung erfolgt. Zu diesem Abkommen erklären zuständige Kreise in Nanking, die „Nachricht des Abschlusses bedeute für nie manden eine Ucberraschung." Man habe bereits seit einem Jahr auf chinesische Initiative über diesen Pakt verhandelt, und China habe sich durch die gegenwärtigen Ereignisse veranlaßt gesehen, die Perbandlungen zu Ende zu führen. Der Sinn der Abmachungen sei eine Rückendeckung gegenüber Sowjctrußland. China könne es sich nicht leisten, während des Konfliktes mit Japan einen Nachbarn zu haben, dessen Haltung unsicher fei. Das Abkommen be deute jedoch kein Bündnis mit Sowjetrußland. Man wolle auch nicht mit dem Bolschewismus paktieren. China fei bereit, ein ähnliches Abkommen mit Japan abzuschkießcn. Im Gegensatz zu chinesischen Meldungen berichtet das Reulerbüro aus japanischen Kreisen, daß der Nichtan griffspakt eine Geheimklausel entbalte, nach der China sich verpflichtet, mit Sowjetrußland zusammenzuarbeiten. Man habe weiter erfabren, daß der Pakt sich auf der gleichen Ebene wie ähnliche Pakte bewege, die Sowjetrußland mit anderen Ländern abgeschlossen hat, und in denen sich die vertragschließenden Parteien zu gegenseitigen Nichtan griffshandlungen verpflichteten, ferner dazu, jedem dritten Land, das eines der unterzeichneten Länder angreift, den Beistand zu versagen. Sei es, wie dem wolle, unsere Ansicht bleibt bestehen, daß nämlich jeder Staat, der mit Moskau einen Nichtan griffspakt abschließt, gleichzeitig dem Einfluß der Moskauer Machthaber sich unterwirft. Ruf nach großmongolischem Reich Während China mit Moskau paktiert, soll, einer Mel dung des japanischen Büros Tomei zufolge, der Mon- golenführer Fürst Tewaug ebenso wie auch der mongo lische General Li eine grundsätzliche Erklärung bezüglich ihrer Haltung Japan gegenüber abgegeben haben 7N0 Jahre, so heißt es in dieser Erklärung, hätten die Mon golen in Untätigkeit verharrt. Nunmehr aber hätten sie ihr Ziel, die Schaffung eines unabhängigen großmongoli- schen Reiches, erkannt. Sie wären entschlossen, mit Japan zusammenzu gehen, um das Werk Dschingiskhaus fortzusctzcn. Der' Südteil der Mongolei, die Innere Mongolei, wurde in der Vergangenheit zu China bzw. zur Mandschu rei gerechnet, der nördliche Teil, die Neußer« Mongolei, gehört nominell zur Sowjetunion. Fortschritte ver Japaner Von den übrigen Vorgängen im Fernen Osten ist be merkenswert, daß die Japaner an fast allen Fronte» weiteren Pormarscb melden. Kalgan ist von japanischen Truppen eingenommen worden. Bei einem Luftangriff auf den Mantao-Bezirk wurde der Schanghaier Südbahn hof getroffen. Die internationale Kabelverbindung von und nach Schanghai ist unterbrochen. Ueber den Zwischenfall wegen der Verletzung des britischen Botschafters ist zu berichten, daß Außenminister Hirota eine neue Unterredung mit dem britischen Geschäftsträger hatte. Offenes Bündms angestrebt Treffend beleuchtet wird der Abschluß deS chinesisch- russischen Nichtangriffspaktes durch einen Bericht des Pariser „Jour", daß als Folge des Abkommens die bereits begonnenen Waffenlieferungen verstärkt werden sollen und daß Marschall Blücher, der sich gegenwärtig in der Mongolei aufhalte, durch eine direkte Leitung mit Nan king verbunden sei. Das Abkommen enthalte angeblich keinen Hinweis auf ein unmittelbares Bündnis oder auf militärische Unterstützung Chinas durch die Sowjetunion, sondern be ziehe sich auf die Frage der Kriegslicferungen. Immerhin bestimme der Vertrag, daß, falls die euro päischen Großmächte gegen die Politik der Nankiugregie- rung Partei ergreifen sollten, eine Einmischung der So wjetunion vorgesehen werden könne. Am 23. August seien auf dem Flughafen von Kuang- huamen zwölf große Bomber mit sowjetrussischcr Be satzung eingeirofsen. In jedem Flugzeug hätten sich neun Mann befunden. Die Besatzung habe einen Dienstvertrag auf sechs Monate für die chinesische Armee Unterzeichner. Die Politik der Sowjetregieruny, schließt der Bericht des „Jour", spiele jetzt sehr deutlich darauf ab, de« Streit in die L ä n g e zu ziehen. Denn nur eine lange Dauer dieses Krieges könne China retten und den Gegner er schöpfen. Die Sowjets seien so sehr an einem Siege Chinas interessiert, daß für den Fall von Meinungsverschieden heiten zwischen den chinesischen Gneralcn die iiebertragung des Oberbefehls an Marschall Blücher vorgesehen sei. In diesem Fall würoe die sowjctrussische Unterstützung sich in ein offenes Bündnis verwandeln. ,Oieg kommunistischem Elemente" — sagt Tokio In Kreisen des japanischen Auswärtigen Amtes kennzeichnet man den Nichtangrifspakt zwischen Nanking und Moskau als einen seit dem chinesisch-japanischen Zwischenfall immer deutlicher werdenden Sieg kommu nistischer antijapanischer Elemente in der Nankingregiei rung. Man lehnt schärfsteuS die von Nanking gegebene Ans- kegung ab, wonach der Pakt das erste Richtangriffsab- kommen der Paziftkstaaten darpcllc und darüber hinaus als Basis eines kollektiven Sicherheitssystems in Ostasten gedacht sei.