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Dresdner Nachrichten : 01.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189608013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-08
- Tag 1896-08-01
-
Monat
1896-08
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.08.1896
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Mws Svlltlsr, vresilm. Vsilstr. IS, 41. Jahrgang. smpüolilt in srvsstsr Aiisvmlü: Lluerao «vis» unä Ileniie, tln»»-. ILüvtion- unä kplirrrle in rsiekster ^nzvadl ^ b«l Lmil !»IopI1»«t». 21» I,' (Xütis äor ^sn^iruilikUit-^llsv'. ^ULNikrliodsr OLt«Ic>lr v»c!i m ^ Dresden, 1896. L LoiNmrlioasr r.»t«»>e « ? «u»icn» »ko^an ra I'lx. j. ünslwc-il«». «««««»« Üükbili'llliz« Mkm»8eIilllM mit » u»«l»»ult «wsllivinc s. KrosswLUU, »S>ilii»c>i>lis»kds»i S HV»l»vnt»ttn«»tr»«»v S. rorn»prsol»«r Xmt I, Xr. 1937. VttpStS». kustsv llitWkll»!«!, Il-ntWtr,« 14. «n. II. S 8truvv8ti n»8v 5-. ^llomixer Vortr^tvr von 8«t«IvI «k DMO 2 sliniui«l«rn. "M> Dü» SssiMt von nuä OrtüopLck üil. ll. Volläsedued kelinäct vielr tmversotlort nelion seit üdvn riv AaUieii mir wimrlrm- 22- l» Ar. 311. r»ie«el: Oesterreich-Ungani und Nnmänien. Hofnachrichten, Amtliche Bekanntmachungen. Das „inlelligente! Muthmußliche Witterung: Instrument, Gerichtsverhandlungen, Bezlrksausschußfitzungeii. j Trocken, heiter Politische». Rumänien ist nur ein kleines Land, aber es gehört zu den Balkanstaaten, und dadurch gelangt es zu einer europäischen Wichtigkeit, wie alle die „Klemm", die in lenem für Europa so rmruhvollcn Erdwlnkel eine Rolle spielen. Die kleinen Balkan reiche sind deshalb so vielumworbene Staatsgebilde. weil sie ge wissermaßen als Sperrforts den Zugang zu Konstantinopel be wachen. Es muß also insbesondere den beiden in erster Linie all der orientalischen Frage bethciligten Mächten, Oesterreich und Rußland, daran gelegen sein, sich eine ihren Interessen entsprechende Einflußsphäre gegenüber den Balkanstaaten zu sichern, und die natürliche, nothwendige Folge dieses Bestrebens ist ein fortgesetztes Bicouettiren der österreichischen und russischen Diplomatie, um sich gegenseitig bei den Gegenständen ihrer Steigung den Slang abzu- lqufen. Solange diese Bemühungen um vorwiegenden Einfluß eines der beiden Staaten hüben und drüben mit loyalen Mitteln geübt werden, kann nicht davon die Rede sein, daß dadurch die Beziehungen zwischen den beiden großen Nachbnrrcichen in die Gefahr einer Trübung geriethen. Es handelt sich für beide nur um den rechtzeitigen Ausbau der Position für eine endliche Aus einandersetzung, die um so gewisser einen friedlichen Ausgleich verspricht, je klarer und schärfer abgegrenzt die Umrisse der beider seitigen Stellungen im entscheidenden Augenblicke bervortretcn Tie Streitpunkte werden dann vermindert, und die Thcilung des Erbes kann ohne ein langwieriges AuseinandersetzungSverfahren, in dessen Verlauf gerade die häufigsten Anlässe zn Konflikten sich ergeben, erfolgen. Unter diesem Gesichtspunkt erscheint auch die jüngste Annäher »ng. die sich zwischen Rumänien und Oesterreich-Ungarn vollzogen bat, als ein weiterer Fortschritt im Sinne der Befestigung der orientalischen Lage. Eine engere Verbindung Rumäniens mit Oesterreich-Ungarn war für letzteren Staat eine rcalpolitlsche Noth- wendigkeit geworden in demselben Maße, wie Serbien und Bul garien sich mehr und mehr dem rnssffchen Einfluß ergaben. Früher schwankte die Waage zwischen den beiden Staaten, die eine Art von Zwickmühle in der Orientpolitik bildeten. Bald herrschte der russische Einfluß in Serbien und der österreichische in Bulgarien vor und umgekehrt. In letzter Zeit haben jedoch sowohl Serbien wie Bulgarien einm entschiedene» strategischen „NechtSabmarsch" nach Rußland hin vollzogen, nicht unter dem Einfluß unerlaubter russischer Machinationen, sondern unter der wirkenden Krast des ZugrS nach Rußland, der in einem The'l des europäischen Ostens ebenso wie in Ostasicn mit der unwiderstehlichen Gewalt einer völkerpsnchologischen Jdiosnnkrasie zur Herrschaft gelangt ist. Wie stack dieser Zug nach Rußland wirkt, geht u. A. aus der Thatsache hervor, daß Montenegro, Serbien und Bulgarien bereits den Plan eines unter russischem Protektorate stehenden „Balkanbimdes erörtern und daß der Unterricht in der russischen Sprache in den drei Staaten fortan obligatorisch gemacht werden soll. Außerdem ist zu beachten, daß der Fürst von Montenegro stacke Absichten auf den serbische» Thron hat, die bei der sich steigernden Un beliebtheit der jetzigen Dynastie Obrcnowitsch keineswegs als rund weg aussichtslos bezeichnet werdm dürfen. Alle diese Gründe legten schon seit längerer Zeit der österreichisch-ungarischen Diplo matie nahe, einen Ausgleich nach einer geeigneten anderen Richt ung zu suchen. Begonnen wurde diese Evolution der österrei chischen Politik bereits im Vorjahre gelegentlich deS Besuches des rumänischen KönigSpaareS in Ischl. Da es sich aber damals äußer lich bloS um einen Austausch freundschaftlicher Höflichkeiten zwischen den beiden Herrscherpaaren handelte, so mußte man über die poli tische Bedeutung deS Vorganges mit seinem Urtheil nothgedrungen zurückhalten. Tie jetzigen Ereignisse erscheinen dagegen in einem ausgesprochen politischen Lichte. Zunächst ist das Terrain durch eine Zusammenkunft der leitenden Staatsmänner der beiden Reiche sondirt und aufgeklärt worden. Der rumänische Ministerpräsident Demeter Sturdza hat mit dem Grafen GoluchowSky in Wien ein gehmde Unterhandlungen gepflogen, und diesen Unterhandlungen wird im September eine Begegnung des Kaisers Franz Joseph mit dem König von Rumänien in besten Landeshauptstadt ein hochoffizicllcs Relief geben, da beide Herrscher von ihren Ministern des Auswärtigen begleitet sein werden. Unter diesen Umständen wirft sich die Frage auf, welcher Art die in Wien getroffenen oder die in Bukarest noch zu treffenden Abmachungen sein könnten. Da sich der engere Inhalt der V«r einbarnngen naturgemäß der Kenntniß nicht elngcwelhtcr Kreise entzieht, so ist man auf allgemeine Schlüffe angewiesen, di? sich aus der derzeitigen Lage im Orient ergeben. Die Wiener „Neue Fr. Pr." deutet daS in Betracht kommende wesentliche Moment mit den Worten an: „Das Gefühl, daß Rumänien für alle Fälle gerüstet sein müsse, ist in Bukarest in hohem Maße vorhanden. ES bildet einen Hauptpunkt deS Programms für die Monarchen- zusammenkunft ln Bukarest, daß König Karl dem Kaiser Franz Joseph die neuen JortS zeige, die um die Hauptstadt angelegt worden sind. Der Kaiser wird, wenn er diese Forts sieht und dazu, wie dies gleichfalls projektirt ist, Heerschau über die rumä nischen Truppen hält, zu der Ueberzeugung kommen, daß Rumänien in KriegSzeiten ein aualilativ beachtenSwerther Freund wäre." Gleichzeitig bemüht sich aber das genannte Blatt in ersichtlich anstichtiger und ernsthafter Meise, dieser Erklärung jeden etwaige» Stachel gegenüber Rußtondzst nehmen. ES nimmt für die leitenden Staatsmänner sowohl Oesterreich- wie Rumänien» das Verdienst in Anspruch, daß sic mit „ungewöhnlicher Zartheit" bestrebt seien, das „delikate" Verhältnis; der beiden von ihnen regierten Länder zn dem mächtigen Ezarenreiche „möglichst freundlich" zu gestalten, und gelangt schließlich zu der durch den offiziösen Telegraphen verbreiteten Feststellung, daß die bevorstehende Entrevue zwischen dem österreichischen Kaiser und dem König von Rumänien keines wegs den Zweck habe, Rußland zu reizen, sondern „eher" die Wiener Begegnung zwischen den beiden Kaffem im Sinne des Friedens zu ergänzen. Es mag vielleicht hier und da befremden, daß nicht schlechtweg von einer friedlichen Ergänzung der Wiener Kaiserbegegnung ge sprochen wird, sondern daß der fragliche Satz mit Hilfe eines eln- gcschobenen „eher" eine etwas weniger bestimmte, weniger zuver sichtliche Form erhält. Der etwaige unbefriedigende Eindruck dieser kleinen Lauheit im Ausdruck wird aber vollständig verwischt durch die in demselben Artikel gegebene unzweideutige Erklärung, daß In Wien ebenso wie in Bukarest die „entschiedenste Tendenz be stehe. sich aller Gedanken und Hintergedanken, die mit der Mög lichkeit der Lignidirung der Türkei Zusammenhängen, vollständig zn enthalten". Bon dieser Versicherung wird man insbesondere auf deutscher Seite mit lebhafter Genugthuung Akt nehmen, da sic eine Gewähr dafür bietet, daß Oesterreich nicht die Absicht hegt, an Deutschland in der orientalischen Frage Zumuthungen zu stellen, denen als außerhalb deS Bündnißzweckes liegend durchaus nicht nachgegeben werden könnte. Einer korrekten Auffassung des be stehenden Bündnißvcrhältnisses entspricht eS auch, wenn das Wiener Blatt cs vorsichtiger Weise dahingestellt sein läßt, ob eine vertragsmäßige Angliederung Rumäniens an den Dreibund bestehe. Diese Bemerkung zeugt von einer politischen Einkehr, die sich seit dem Vorjahr an gewissen Wiener Stellen vollzogen hat, wo man seiner Zeit aus der bloßen Thatsache des Besuches des rumänischen Königs- paarcs in Ischl den formellen Anschluß Rumäniens an den Drei bund folgerte und noch vor wenigen Monaten die deutsche Unter stützung für eine „aktive" Ouciitpolitik in Anspruch nehmen zn können vermeinte. Graf Goluchoivsky hat sich aber durch jene Nnterströmimgen nicht aus dem richtigen Kurs bringe» lasten. Selbst wenn ieiu Temperament ihm eine schärfere Gangart im Orient annehmlicher erscheinen lassen sollte, so hat er doch bislang sein Verhalten völlig den realen Interessen Oesterreichs angepaßt und das Ziel einer schließlichen freundschaftlichen Verständigung mit Rußland über die Balkausrageu unentwegt im Auge behalten. Seine bisherige Politik rechtfertigt daher das Vertrauen, daß auch die bevorstehenden Abmachungen mit Rumänien, deren Grundzügc in diesen Tagen in Wien cntworfest sein dürften, lediglich dazn dienen werden, das österieichisch-ruisffche Gleichgewicht ans dem Balkan weiter zu regnliren und so den mäßigenden und beruhigen den Einfluß, dessen sich die österreichische Politik in der Orient frage bisher befleißigt hat, auf's Neue zu betharige». Fernschreib- »mV Fcriisprcch-Berichte vom 31. Juli. " Wehlheide n. Der Kaiser traf heute Abend acht Uhr in Wiihelmshöhc ein und wurde von der Kaiserin und den Prinzen empfangen. Vertreter der Behörden waren am Bahnhofe erschienen. Tie Majestäten begaben sich sodann im offenen Wagen nach dem Schloß und wurden von einer zahlreichen Menschenmenge mit be geisterten Hochrufen begrüßt. Berlin. Der Kaiser empfing heute Vormittag 11 Uhr an Bord der Nacht „Hohenzollecn" den französischen Morinealtachö Leutnant Bnrcbard. welcher beauftragt war. dem Kaiser die Theil- nahme des Präsidenten der französischen Republik an den, Unter gänge deS Kanonenbootes „Iltis" auszusprechen. — Zwischen dem österreichischen Marinekommandantcn Admiral Frciherrn v. Sterncck und dem Staatssekretär des Neichsmarineamtes Admiral Hollmaiin sind anläßlich des Unterganges des Kanonenbootes „Iltis" folgende Depeschen gewechselt worden: „Die Trauer, welche die deutsche Marine wrgen des Verlustes von SchiffSosfizicrcn und Mann schaften. die durch heldenmüthige beispiellose Pflichterfüllung in den Tod gingen, erfüllt, thellt in treuer Freundschaft die K. und K. Kriegsmarine. In meinem und im Namen der K. und K. Kriegsmarine bringe ich Ew. Erccllcnz unsere tiefgefühlte Thell- nahme dar. Sterneck. Admiral." „Ew. Excellcnz sage ich im Namen der deutschen Marine meinen tiefgefühlte» Dank für die Worte der Theilnahme, welche Sie in Ihrem und >m Namen der K. K. Kriegsmarine ans Anlaß des Unterganges Sr. Majestät Kanonenboot „JltlS" in trcner Kameradschaft an mich gerichtet haben. Die deutsche Marine wird es mit mir stets in dankbarer Erinnerung behalten, welch' warmen Anthcil die K. K. Kriegs marine an ihrer Trauer mn die in der Erfüllung ihrer Pflicht in den Tod gegangenen Kameraden genommen hat. Hollmmm, Admiral, Staatssekretär des NeichsmnrineamtS." — De» Offizieren des „Iltis" widmete der kommandircnde Admiral v. Knorr einen warmen Nachruf, in dem eS heißt: „Den »ach Gottes nnerforsch- lichcr Fügung im Kampf niit den Elementen in Allerhöchstem Dienst Dahingcschlcdcncn wird ein ehrendes Andenken bewahrt bleiben." Dem Kapitänleutiiant Otto Braun widmet ferner der Admiral v. Knorr Namens des OffizicrkorpS des Oberkommandos der Marine einen besonderen Nachruf, in dem eS heißt: „In den: Verstorbenen, der bis vor kurzer Zeit Mitglied deS Stabes, deS Oberkommandos der Marine war. betrauert das OffizierkorpS einen braven Kameraden von echt ritterlicher nnd vornehmer Gesinnung, einen Offizier, dessen seltene Begabung, gepaart mit eisernem Fleiß und unerschütterlicher Pflichttreue, ihm die besondere Anerkennung durch den obersten Kriegsherrn und die größte Achtung nnd Liebe seiner Vorgesetzten. Kameraden und Untergebenen verschafft haben. DaS Andenken an ihn und seinen frühzeitigen Secmannstod wird in der Marine stets lebendig bleiben." Berlin. Sr. Maiestat Schiff „Cormoran" ist am 30. Juli nach Tschifu zuriickgekehrt mit der Nachricht von Sr. Majestät Schiff „Areona", den Sachverhalt der Strandung des „Iltis" be stätigend. Ursache noch unbestimmt. Kommandant und Besatzung des „Iltis" sind mit 3 Hurrahs auf den Kaiser in den Tod gegangen. Berlin. Der Gesetzentwurf betr. Abänderung der Gewerbe ordnung lZwangSoraanffation des Handwerks) soll dem BundeS- rath dieser Tage alS Antrag Preußens zugehen und darauf ini Rrichöanzeiger veröffentlicht werden. — Der Äundesrath nimmt eine Herathungen in der zweite» Hälfte des September wieder auf. — Nach einer ini ReichSversichernngSamt verfertigten Zn- SomialienS, 1. August. sammenstellnng waren am 30. Juni d. 1.140,221 Jnvaliden-Rcnicn nnd 201.74!) Altersrenten laufend. — Der Kaiser hat während sein« Anwesenheit in Norwegen mehrere Verfügungen betreffs der Schutz - trnvven getroffen: ec bat bestimmt, daß 6 von Theilen der Schul,- truppen für Tentsch-Ostasrika und 1 von der Schutztrupve von Kamerun im Jahre 1895 gelieferte Gefechte und Kriegszüge im Sinne des Pensionsgesetzes als Feldzüge gelten sollen, für welche den daran betheiligt gewesenen Deutschen ein Kriegsjahr in Ai, rechnung zu bringen ist. Ferner ist bestimmt worden, daß Offiziere der Marine, welche in eine der Schutztrnppen in Afrika einzutrctcn wünschen, ihre bezüglichen Gesuche aut dem Instanzenwege bei dem Oberkommando der Marine einzureichcn haben. Endlich ist be stimmt worden, daß auf die Angehörigen der Schiitztmppen die Vorschriften der Disziplinarstrafordnung für daS Heer mit einer Anzahl Abweichungen Anwendung finden. Darnach steht zu: den: Relchskommiffar dle Disziplinarstrafgemalt, welche derjenigen eines kommandirenoen Generals in der Armee entspricht, dem Gouver neur bez, Landeshauptmann diejenige, welche einem Divisions kommandeur in der Armee zusteht, und dem Kommandeur dieienige eines heimischen Regimentskommandeurs. — Das russische Kaiser paar wird, wie ans Gmunden verlautet, dort auf der Reise das HcrzogSpaar Enmberland besuchen, Prinzessin Tyra von Däne-, mark, Gemahlin des Herzogs von Enmberland, ist eine Tante des russischen Kaisers. Einem englischen Blatte zufolge wird das russische Kaiserpaar auch die Königin Victoria in Balmoral be suchen. — Der Metalldreher Karl Schönborn hat heute den Maler Roman Danncmann überfallen nnd vier Revolverichüffe auf den selben abaefeuert. well derselbe in dem Ebescheidungsprozeß Schönborn s zn llngunsten desselben ansaesagt hatte. Der Thäter wurde verhaftet, Danncmann hat zwei Schüsse in den Kopf nnd Schüsse in den Rücken und in die rechte Schulter bekommen und mußte nach dem städtischen Krantenhame gebracht werden. Berlin, Nach einer telegraphischen Meldung des kaiserlichen GonvecnementS in Tar-cs-Salaam ist der bei der ostafrikanischen Plantagen-Gesellschaft angcstellte Pflanzungsleiter Friedrich Schröder wegen der von ihm verübten Gewalrthätigkciten von dem taiserlicken Gericht in Tanga zu 15 Jahren Zuchthaus vernrtheilt, worden. Breslan. Gestern gingen im Niescngebirge schwere Ge witter mit -Hagel nieder. In Petzer wurde durch Blitzschlag eine Besitzung eingeäschcrt: der Eigenlhümcr wurde belaubt, sein Sohn' gecödtet. Königsberg, In Folge der großen Hitze sind gestern ans einem Zimmerplatz mehrere Arbeiter erkrankt, von denen 5 gestor ben sind. 'Aachen. In der Tuchfabrik „Aachen". Aktiengesellschaft.^ haben sännntliche Weber wegen Lohndiffcreiizen die Arbeit nieder-! gelegt. Nürnberg. Die 15. Jahresversammlung der freien Ver einigung bayerischer Vertreter der angewandten Chemie begann heute zn tagen. Zn derselben sind eine Anzahl von Vertretern der! Nahrungsmittel-Chemie und des Kaffee-Großhandels aus allenj Theilen Deutschlands erschienen: ferner ist der Direktor deS kaiser lichen Gesundheitsamtes, Dr. Köhler anwesend. Paris. Der „Ganlois" erfährt aus angeblich autorisirtcr Quelle, die Meldung von dem Besuche des Czaren in Paris iei verfrüht. Wahrscheinlich wecde der Ezar früher oder später znm Knrgcbrauchc nach Vichi kommen nnd bei dieser Gelegenheit Paris besuchen. Lemberg. Gestern brach in Nscie Zielen? ein Schadenfcu er aus. das 60 Gebäude einäschcrte, darunter das Gemeindeamt, die Gendarmeriekaserne, die römisch-katholische und die griechisch- katholische Pfarre. Agram. Nach einer 6wöchentlichen öffentlichen Gerichts verhandlung wurde heute Vormittag gegen die Stenievecer Vec- brecherbande das llriheil gefällt. Bon den 36 Angeklagten, denen 18 Mordthaten. zahlreiche Raubanfälle und viele Diebstühle zur Last gelegt wurden, sind 17 znm Tode verurtheilt, 1 zu Wiährigcr. 1 zu 17-, 2 zn 15-, 1 zn 10-, 1 zu l'/r- und 3 z»1 jähriger schwerer Kerkerhaft. Unter den zum Tode Vcrurtheilten befinden sich auch 2 Frauen. 8 der Angeklagten wurden srcigcspwcheii. Tcm cs Var. In der Szredistyer Besitzung des Grnud- besitzers Michael Lazarowicz wurden Petrolcnmgnellen entdeckt. London, lieber 100 Unterhansmitglieder aller Parteien Unterzeichneten ein Gelnch an den Staatssekretär des Innern, ui» für Jameion und Genossen die Vergünstigung ausznwirken, ak- Gefangene 1. Klaffe behandelt zu werden nnd zwar unter Hinweis ans die Uneigennützigkeit der Beweggründe der Veriirtheilte», wie unrecht sie auch immer gehandelt haben mochten, sowie ans die bereits in Südasiila erlittene Gcfängnißslrase. Petersburg. Die Panzerschiffe „Navarin" und „Alexan der II." erhielten Befehl, nach Kreta nbzngeyen. Konstantinopcl. Der griechische Gesandte in Konstan tinopcl erklärte ans eine Anfrage der Pforte, der Uebertrltt von Banden nach Makedonien werde von der griechischen Regierung nicht begünstigt, sondern gehindert. — In Rethvmo herrscht Be unruhigung in Folge der Haltung der Mnhamcdaner. Ans dem Innern deS Anfstandsgeblrtes find Nachrichten über Kämpfe längs des Militärcordons eingcgaiigen, Koilstantinvpel. In Kabaahnr bei Travezunt winden durch einen Bergsturz l20 Häuscr verschüttet. Die Zahl der Opscr ist unbekannt. Die Trümmcrmasse» sind vor Ablaui mehrerer Wochen nicht zn beseitigen. Simla. Tie von Lord Wolselcy in der zu London tagenden Kommission für die indischen Civil- und MMKrauSgabcn aethnnr Aenßernng, daß Indien die aesammtcn Kosten des britischen Heeres in Indien tragen müsse, da Indien der britischen Hcrrschart Alles verdanke, und die Aenßernng. daß er. Wolselev. nicht mir indischen Truppcii a-'gcn Frankreich, Deutschland oder ein anderes Reich kämpken möchte, haben in Indien allgemeine Entrüstung erregt. In den indischen Regiernngskrrisen meint man. Wolscley's Aeußerimgcn könnten unter den Eingeborenen - Truppen große Unzufriedenheit erregen, New-Nork. Ein Zusammenstoß zwischen einem Vcrgnüg- ungsznge und einem Schnellzuge ist 4 Meilen von Atlantic Citv erfolgt. Zwei Waggons des Vergnüg,liigszugcs sind zerstört, un gefähr 50 Passagiere getödtet, zahlreicye verletzt. Hilfe ist ab- gegangeii, W a sh ington --» - tr. M, ^ "a'L.r: g> « 2 r- ^ In Beantwortung einer Frage eines Zeit- imaskorrespondcilten äußerte der Schatzsekretär, in, Falle der ficiei, Stlberpragung würde die aesammtc Valuta sofort auf die Silber- basis hinahsi'lfen und die CbeckS „nd Tratten in SilbcrdollarS
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