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Amts- und Anzeigeblatt für -en^lmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung str Eibenstock, Larkfelb, hundrhübel, Neuheibe,Kberstützengrün,SchSnheibe, Schönheiderhammer, Sosa, UnterMtzengrün, WIlbenthal usw. Tel.-kidr.: Kmkrblalt. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Smil Hannebohn in Eibenstock. — « ! --7- ',>^»»»>«,7 , " .......... 8». 12«. Freitag, du 4. Ium ISIS. Fernsprecher Nr.NO. ! Erscheint täglich abends mit Ausnahme der ! Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. - Anzeigenpreis: die tileinspaltige Zeile 12 ; Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene ! Zeile 30 Pfennige. vezugsp reis vierteliährl. M. 1.50 «inschließl. des „Illustr. Unterhaltungsblatts' und der humoristischen Beilage „ Seifenblasen " in der Expedition, beiunserenBotensowiebei allen Reichspostanstalten. Ergwzmg drr Wchtfellerwehr bett. Die fortgesetzten Einberufungen zum H«er«»dtenst haben sowohl innerhalb der freiwil ligen Feuerwehr, al» auch innerhalb drr Pflichtfeuerwehr große Lücken hervorgerufen. Ob wohl bereit» am 1. Mat er. wegen der Aufrechterhaltung hinreichenden Feuerschutzes in der Gemeinde Maßnahmen getroffen worden find, so macht sich doch notwendig, daß der Pflicht- feuerwehr weitere Mannschaften zugeführt werden. E» ergeht hierdurch an alle in der hiesigen Gemeind« wohnhaften männlichen Personen, welche im Jahr« 18VS geboren «ordrn find, di« Uwffwrderimg, sich Irettag, den 4. Anni 1915, aöends ',8 Ahr auf d«m Hof« der Zentralschule zweck» Aufnahme in di« Stammliste und Einreihung in die Pflichtfeuerwehr pünktlich einzufinden. Der Ernst der Zett und die unbedingte Notwendigkeit zur Sicherstellung de» Feuer schutz«» laff«n rrwartkn, daß alle in Frage kommenden Personen erscheinen. Unentschuldigte» Fernbleiben Hai Bestrafung zur Folg«. Schönheide, am 1. Juni 1915. Der Gemeindevorßand. Du FeuerlöWireltor. Kartoffelverforgnug. L»»«er-taO, Arettag und Soxna»e«d den 3., 4. und 5. Juni 1915 werden auf dem oberen Bahnhof die vom Bezirttverbande bezogenen Gpetfekartoffel«, der Zentner 5,90 M., verkauft. Die Bersorgung»ber«htigten haben besondere Nachricht erhalten. Weitere Anträge auf Beteiligung an der Kartoffelversorgung werden im B«r«in»zim- «er de» ,R«ich»hof*, Eingang von der Bodelstraß« recht» »ntgegengenommen. Daselbst find auch die abzunehmenden Kartoffeln zu bezahlen. Stadtrat Eibenstock, den 2. Juni 1915. Pflichtfenerwehr betr. Die Mitglieder der hiefigen Pflichtfeuerwehr werden aufgefordert, zweck» Teilnahme an einer gemeinschaftliche« Uebnng mit der freiwillige« Feuerwehr Arettag, dm 4. Juni 1915, avmds ',8 Ayr auf dem Hofe der Zentralschule zu erscheinen. Armbinden find anzulegen. Versäumnis oder unpünktlicher Erscheinen wird bestraft. Schönheide, am 1. Juni 1915. Der Gememdevorstand. Der FcuerlWdirertor. Die Geschäfte für die Brot- und Mehlversorgullg für die hiesige Gemeinde werden vam 8. Juni ISIS ab a» de« Wsche«tage« ««r ««ch- mittags vo« S—8 Uhr im Rathause — Zimmer Nr. 3 — erledigt. Die Einwohnerschaft wird ersucht, mit Rücksicht auf die ganz bedeutend vermehrten Verwaltungsgeschäft« und die eingetretene Verminderung der Hilfskräfte die festgesetzt« Zrit genau einzuhalten. Schönheide, am 1. Juni 1915. Der Gemeindevorstand. Am 1. Juni ISIS ist der 8. Lermt« der diesjährigen Semeindeaula-e« fällig gewesen. E» wird die» mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß nach Ablauf der zur Zah lung nachgelassenen Frist gegen etwaige Restanten im Wege de» Mahn- bezw. Zwang-voll» streckung-verfahren- vorzugehen ist. Schönheide, am 2. Juni 1915. Der Gemeindevorstand. Im Slmmlauf des Sieges. Zwei weitere Werte von Przemysl erstürmt. Im Mai über 300000 Rusten gelangen. Dir Tage vom 2. bis zum 31. Mai 1915 wer den in der Kriegsgeschichte dereinst leuchten als das Muster eines strategisch richtig angesetzten, in Bezug auf mittlere und schwere Artillerie, auf Pionier-Be helf und Bereitstellung riesiger Trains glänzend vor bereiteten und mit unvergleichlicher Tapferkeit und Stoßkraft durchgeführten taktischen Durchbruchs, an den sich nunmehr über einen ganzen Monat hin, unter stetem Marschieren, Kämpfen und Stürmen, eine Ver folgung geschlossen hat, die, nach der aufgewendeten Wucht und Masse, wohl als das klassische Beispiel einer Verfolgung im großen Stile in der Geschichte weiter leben wird. Auf den „klassischen Durch bruch" ist eine klassische Verfolgung gefolgt. Sie summiert sich aus Dutzenden weiterer Durch brüche, aus ungezählten Eroberungen stärkster Stel lungen mit zumeist mehreren Verteidigungslinien hin tereinander, aus Sturmläufen gegen einzelne beherr schende Höhen, aus der Eroberung schier uneinnehm barer befestigter Brückenköpfe und endlich aus der Ein nahme von Städten, die unsere und unserer Verbün deten Truppen im Geschwindmarsch in feste Umklam merung nahmen, wenn der Feind Miene machte, sich hinter den Steinhaufen auf eine ernstliche Vertei digung einzurichten. Der Erstürmung dreier Werke von Przemysl ist tags darauf die Wegnahme zweier weite rer Werke gefolgt, wie wir gestern schon in dem deutschen Generalstabsbericht lesen konnten. Bon Stryj drangen die verbündeten Truppen weiter in der Richtung nach Medenice vor. Zum Schluß erwähnte der Bericht die ungeheure Siegesbeute, die allein der Monat Mai uns auf dem östlichen und südöstlichen Kriegsschauplatz gebracht. Außer in 250 Geschützen und 576 Maschinengewehren besteht diese aus über 300001« Mann an Gefangenen. Die Leistungen der tapferen Bayern, die den Sturmangriff auf Przemysl ausgeführt ha ben, haben den Kaiser sowie unseren König zu fol gendem Glückwunschtelegramm an Bayerns König ver anlaßt: München, 2. Juni. Die Korrespondenz Hoff mann meldet: Seine Majestät der Deutsche Kai ser und Seine Majestät der König von Sachsen haben dem König zu den Erfolgen der bayrischen Truppen in Galizien ihre herzlichsten Glückwünsche tele graphisch zum Ausdruck gebracht. Bon -fterreichisch.«ngarischer Seite liegt weiter unten ein Bericht vor, welcher eben falls die Leistungen der bayerischen Truppen hervor hebt und aus die große Gefahr hinweist, in welcher die Festung jetzt schwebt. Zunächst sei jedoch der letzte amtliche Heeresbericht erwähnt: Wien, 2. Juni. Amtlich wird verlautbart: Aus dem russischen Kriegsschauplatz wiederholte der Feind feine starken Angriffe auf die östlich des San stehenden verbündeten Truppen. Unter neuen schweren Verlusten wurden die verzweifelten Angriffe des Gegners durchweg abge- wiesen. An der Nordfront der Festung Przemysl wurden zwei weitere Werke erstürmt und das bisher gewonnene Terrain behauptet. Ju den Schlachten des Monats Mai wurden von den unter österreichisch ungarischem Ober kommando kämpfenden verbündeten Armeen an Ge fangenen und Beute eingebracht: 863 Offi ziere, 268860 Mann, 251 leichte und schwere Ge schütze, -576 Maschinengewehre und 189 Munitions wagen Hierzu kommt sonstiges zahlreiches Kriegs material, das z. B. bei einer der Äarpatenarmeen allein an 8500 Schuß Artilleriemunition, 5'/^, Mil lionen Jnjanteriepatronen, 32000 russische Repstier gewehre und 21000 russische blanke Waffen beträgt. Südlich des Dnjestr schreitet unser Angriff erfolgreich fort. Die feindlichen Stellungen zwischen Stryj und Drohobytsch wurden gestern er stürmt. Starke russische Kräfte, die in Südost- Gulizien in der Gegend von Zolotwina zum Angriff auf unsere dortigen Stellungen vorgingeu, er litten große Verluste und zogen sich stellen weise fluchtartig zurück. Aus dem italienischen Kriegsschau platz blieben alle bisherigen Unternehmungen des Feindes ohne Erfolg. Die mit großem Auf wande an schwerer Geschützmunition verbundene Be schießung der Plateaus von Lavarone-Folgaria und einzelner Kärntner Sperren vermochte unseren Wer ken keine nennenswerten Schäden zuzufügen. Ansonsten fanden weder an der Tiroler, noch an der Kärntner Grenze große Kämpfe statt. Im Küstengelände wurden Angriffe des Feindes auf den Krn-Rücken unter schweren Ver lusten der Italiener abgewiesen. Das durch ein Communiqu« des italienischen Marinestabes veröffentlichte Resultat des Bom bardements von Pola durch ein italienisches Luftschiff trifft nicht zu. Bier Bomben explodier ten allerdings, doch ist der Materialschaden mini mal. Ein Brand ist nirgends ausgebrochen Die bet der Beschießung von Monfalcone verursachten Schäden reduzieren sich auf die leichte Verletzung einer Zivilperson durch Steinsplitter. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Krieg»press «quartier, 2. Juni. Bayerische Truv» p«n sind von Norden her in den dortigen Sekter der Festung PrzemySl eingebrochsn und haben die Russen bi« zum Festungskern zurückgeworfen, Der Sturmangriff war durch die achlundvierzigstundige Arb«il der schwerer. Geschütze und der dreißigeinhalb Zentimeter-Mörser vorbereitet worden. Trotzdem die Ruffen die Festungswerke erneuert stark be- befestigt und vermehrt hallen, so waren sie mchl imstande gewesen, Positionen zu errichten, die der Wirkung unserer schwersten Artillerie gewachsen sind. Betonierte und stahlbr- wehrte Panzertürme wurden zusammengrschoffen, die Ruffen darin im Schutt begraben. Die Verluste der Ruffen durch das Artilleriefeuer waren furchtbar. Trotzdem hielten sie, dies muß anerkannt werden, stand, bi» vir dort stehenden bayrischen Truppen zum Anguss schrillen. Der Bayernsturm warf den Gegner dann unaufhaltsam bis zum Festung-kern zurück. Der Erfolg de» Montag- bringt die Festung Prze mySl nun in schwere Gefahr: Die westlichen Fort» sind vom Flankenfeuer bedroht. Gleichpitia mit dem An griff auf PrzemySl suchten die Ruffen ihrerseits den Keil der Verbündeten östlich dem San anzugreifen und bei Sienrawa den Flußüdergang zu erzwingen Beide Unternehmungen scheiterten unter schweren Verlusten für die Angreifer Nicht minder hart betroffen, wie durch diese drr« Mißerfolge, werden die Ruffen durch den Verlust drr Stadt Siryj, die sie seit Milte Mai zu behaupten vermocht hatten. Teile der deutschen Sübarmee Linfingen unter Graf Bothmer nahmen Montag den Ort und wa>fen den Gegner in un ausgesetzter Verfolgung bi» gegen den Drjrster zurück. Zum Vormarsch der Armee Lins in geil auf Lemberg wird wie folgt geschrieben: Kriegspressequart ier, 1. Juni. Der von der Armee Linfingen durch die Eroberung von Stryj errungene Erfolg ist sehr beträchtlich. Der Besitz von Stryj schneidet die in Südostgalizien kämpfenden rus sischen Kräfte von einer der beiden letzten direkten Bahn Verbindungen mit Lemberg ab. Ihre Nachschubver hältnissc werdet, sich dadurch außerordentlich schwierig gestalten. Auch die strategische Wirkung des Sieges wird rcchi bedeutend sein. Die breite Ebene nördlich Stryj gestattet kaum eine kräftige Verteidigung. Die nächste Folge wird daher wohl ein Zurückgehen auf die Dnjestr-Linie bei Rozwadow sein. Das dortige Sumpfland und der Flußübergang können als die nächste Kampslinie gelten. Gelingt es nicht, den Dnjestr zu halten, dann bleibt als Verteidignngsmittel vor Lemberg nur noch das Teichgebiet im Süden der Stadt. Der Eroberung von Stry gingen zahlreiche heftige Gefechte voraus. Zu den erbittertsten Kämpfen gehörte das Ringen um Lisowize. In dreifacher Hin derniszone hatten sich die Russen dort verschanzt. Ein mit Stacheldraht umzäunter starker Graben, dann der besestigte Bahndamm und endlich das Dorf selbst muß ten gestürmt werden. Die Russen setzten das Dorf, nachdem sich die Sturmtruppen an den Ortsrand vor- gearbeitet hatten, in Brand Doch die Schlacht ging weiter. Um die brennenden Häuser entspann sich ein wütender nächtlicher Nahkampf mit Bajonett und Kol ben. Der Ort wurde genommen Durch die Wälder