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Dresdner Journal : 30.07.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189407306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18940730
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18940730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-07
- Tag 1894-07-30
-
Monat
1894-07
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Journal : 30.07.1894
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1884. 174. Montag, den 30. Juli, abends. Lnnk und Wissenschaft. und . Irettei aße « Morgen- id Regen. Schon frcude- bringe. , des »I.« n. Phil-- öds 30, er, Com- e, Zchluß Strömung nicht entziehen können oder wollen. Diese Verhältnisse werden von der öffentlichen Meinung Rußlands mit begreiflichem Interesse verfolgt. Tie russischen Journale entsenden Korrespondenten nach Bulgarien und die letzteren werden dort mancher Auf merksamkeiten gewürdigt, welche man den Vertretern der Moskauer und St. Petersburger Publizistik früher gewiß versagt Hütte. Man hat keine Ursache, diese Courtoisiebewegnngen zu tadeln; eS ist nur erfreulich, wenn in weiteren Kreisen Rußlands der Wunsch nach genauer und unbefangener Prüfung der wirklichen Zustände Bulgariens rege wird, und die maßgebenden Persönlichkeiten des Fürstentums würden einen Fehler begehen, wenn sie die Erfüllung jenes WunfcheS durch eine schroff ablehnende Haltung gegenüber den jour nalistischen Sendboten ans dem Zarenreiche vereiteln wollten. Es ist aber zweifelhaft, ob die Artigkeits pflichten seitens mancher Politiker Bulgariens nicht in übertriebener Weise geübt werden. Man läßt die Vertreter der russischen Presse Eindrücke empfangen, die so beschaffen sind, daß die in St. Petersburg und Moskau veröffentlichten Reiseberichte eine für die Bulgaren gcradezn demütigende Fassung erhalten. Nach jenen Berichten läge die Vermutung nahe, daß die Bevölkerung des Fürstentums die Versöhnung mit Rußland unbedingt, das heißt um jeden Preis und auch unter Aufopferung aller Errungenschaften einer rühmlichen Vergangenheit, erreichen wolle. Diese Dar stellungen dürften kaum dem Zweck dienen, daß in Rußland eine objektive wahrheitsgetreue Beurteilung der bulgarischen Verhältnisse platzgreife — wohl aber steigern sie das Selbstbewnßtsein der russischen Presse so sehr, daß die letztere die „Werbungen" der Bul garen in recht rücksichtsloser Weise kommentiert. Ta durch wird aber wieder jenen bulgarischen Politikern, die nichts von der Versöhnung wissen wollen, Material zn gehässigen Angriffen gegen alle Anhänger der Ver söhnungsidee geboten. Das Streben nach einer Klärung der Beziehungen zu Rußland ist vom Stand punkte der bulgarischen Politik unleugbar ein berech tigtes. Dieses Streben soll aber nicht so zur Geltung gelangen, daß die innere Entwickelung Bulgariens dadurch, beeinträchtigt werden kann. Tie letztere Ge fahr dürfte aber heute vorhanden sein. Der Sturz Stambulows hat im Lande immerhin einen sehr starken Eindruck hcrvorgerusen. War dieser Eindruck auch nach allen offiziellen Berichten ein entschieden günstiger, so ist doch nicht daran zu zweifeln, daß in der Bevölkerung eine gewisse Nervosität und Er regbarkeit znrückblieb. Die plötzlich aufgenommene Diskussion einer großen politischen Frage kann aber am allerwenigsten die erwünschte Beruhigung der Gemüter bewirken und nur aus diesem Grunde er scheint uns der Augenblick zur Anregung der Ver- söhnnngsfrage nicht glücklich gewählt. Die lebhafte Erörterung verschärft den Gegensatz zwischen den An hängern und den Widersachern Stambulows und sie bietet dem früheren Premier manche Vorteile im Kampfe gegen die neue Ära. Hätten die maßgebenden Faktoren die Erörterung des Versöhnungsplanes nach Kräften eingeschränkt, so wäre Stambulow nicht in die für ihn bequeme Position gelangt, seine Fehde gegen die Regierung zu einem politischen Kampfe zu gestalten. Seine Angriffe hätten nur das Gepräge persönlicher Racheakte gehabt, während der frühere Premier nun als Anwalt des Selbständigkeitsgefühls auszutreten vermag. Wir hoffen, daß Prinz Fer dinand im Vereine mit seinen Ratgebern alle derzeit bestehenden Schwierigkeiten bewältigen werde. Wir meinen aber, daß diese Schwierigkeiten zum größten Teile vermieden werden konnten, wenn man eben angesichts der heutigen heiklen Lage alle Mittel an n. Premier- l. Arthur Reinhold mit Frl. kax Holl- >eyge in mit Frl >r. Fedor Hartha l. Lehm ranke in mit AL Franziska Dresden; arschmidt Am nächsten Morgen kam der Doktor, bei seinem Eintritte sah Hardt an seinem strahlenden Gesicht, daß er gute Nachricht Seine laute, frohe Stimme erweckte Frau v. Hardt aus einem unruhigen, von beängstigenden Träumen erfüllten Schlafe, in den sie erst gegen Morgen ver fallen war. Sie hörte jedes im Nebenzimmer ge sprochene Wort, sie hörte, wie der Arzt dem Freunde zu dem gefaßten Entschluß gratulierte, wie ihr Sohn ernst und ruhig das Notwendige besprach. Er wollte abrcisen, so schnell wie möglich, er fühlte sich stark genug, sagte er. Prager gab seine Einwilligung dazu und stellte sich ihm zur Verfügung, um zu ordnen, was hier noch zu ordnen war. Dann bat Hardt, ihm mitzuteilen, was Dernburg ausgesagt hatte. Der Doktor that es in kurzen, bestimmten Worten. Da blieb nichts Dunkles, wohinter man sich verstecken, kein Zweifel, an den man eine Warnung knüpfen konnte. Es war eine vollständige Ehrenrettung der Schauspielerin, die feierliche Erklärung, daß der An geklagte kein Recht an sie habe, daß sie ihn nie ge liebt nnd ihm dieses nie verhehlt habe. Er aber habe gehofft, ihre Liebe zu erlangen, und mit Hilfe Cäciliens das junge, unerfahrene Mädchen zu einem Verlöbnis zu bestimmen gewußt. Als sie aber un verändert kalt gegen ihn geblieben und jede An näherung, zu welcher er als Verlobter ein Recht zu haben gemeint, streng zurückgewiesen habe, da habe auch er die Auflösung eines Verhältnisses, welches beide Teile so wenig beglückte, für das Beste erachtet und Leila ihre Freiheit wiedergegeben. Auch später, als ihr Name bereits angefangen, berühmt zu werden, habe er noch nicht den Wunsch gehegt, ihr wieder näher zu treten. Erst durch Cäcilie sei wieder Hoff nung in ihm angcfacht worden. Sie habe an ihn geschrieben und ihm die Vorteile auseinandergesetzt, Tic Schauspielerin. Erzählung von Hans Warring. (Fortsetzung.) Sie entzog ihrem Sohne lebhaft die Hand die ihm aus seiner Verheiratung mit der gestierten Künstlerin erblühen mußten Sie habe sich auf den Einfluß berufen, den sie ans Leila habe, und sich er boten, gegen eine entsprechende Belohnung seinerseits das Verhältnis wieder herzustellen. Tann sei er nach der Residenz gekommen nnd habe seine einstige Verlobte wiedergesehen in der Blüte ihrer Schönheit, auf der Höhe ihres Ruhmes, gefeiert, vergöttert fast. Dies sei entscheidend gewesen. In ihm sei seine einstige Liebe wieder heißer entbrannt, als er sie je mals früher empfanden. „Und er versichert," fuhr der Doktor in seinem Bericht fort, „daß dieses Gefühl nichts von gemeiner Habsucht an sich gehabt, daß es einzig der Person Leilas gegolten habe. Tann sagt er, daß diese treff liche Dame Cäcilie ihn von allen Schritten ihrer jungen Pflegebefohlenen in Kenntnis gefetzt und durch ihre Berichte fast sinnlos vor Eifersucht gemacht habe. Alles, was er aussagt, trägt durchaus den Stempel der Wahrheit, auch verhehlt er nichts, selbst das nicht, was zn seinen Ungunstcn spricht. Er ge steht, daß er bei Leila erst gebeten, dann, als dies erfolglos geblieben, gedroht habe. Kurz, alles, was er sagt, stimmt genau mit dem überein, was Leila mir mitgeteilt, so genau, daß auch nicht ein Punkt übrig bleibt, an den man einen Verdacht knüpfen könnte." „Ich thuc es nicht, ich bin überzeugt", entgegnete Hardt. „Ich hätte auch an sie geglaubt, wenn alles gegen sie gesprochen hätte, ihr Wort hätte mir mehr gegolten! Und was Dornburg anbelangt, so will ich noch vor meiner Abreise für ihn thun, was ich ver mag. Ich bin kräftig genug, noch heute meine Aus sagen zu Protokoll zu geben. Er ist weniger schuldig, als es den Anschein hat. Ich war gereizt und mag meine Worte nicht gewogen haben." Als der Arzt gegangen war, trat Frau v. Hardt zu ihrem Sohne ins Zimmer. Sie fand ihn bereits auf und in freudig erregter Stimmung. „Meine Hoffnung hat mich nicht getäuscht", sagte er, sich mit glänzendem Auge zu ihr wendend, „ich habe eben die besten Nachrichten durch Prager erhalten. Sie machen es nötig, daß wir früher abreiscu, als cs ursprünglich unsere Absicht war. Wird es möglich sein, daß wir noch hente die Stadt verlassen, liebe Mutter?" „Ehe wir einen Entschluß fassen, wünsche ich mit Dir zu sprechen. Ich halte es für meine Pflicht, Dich auf die Folgen des Schrittes anfmerkfam zu machen, den Tn zn thun willens bist", entgegnete Frau v. Hardt kalt und gemessen. „Liebe Mutter, sic sind bedacht! Ich bitte Dich, erspare uns beiden ein Gespräch über Ansichten, die, wie ich fürchte, noch eine Zeit lang auscinandergehen werden." „Eine Zeit lang?" fragte sie mit bitterem Lächeln. „Du wirst in einigen Monaten bereits anders denken! Wenn ich nicht überzeugt wäre, daß Leilas Anmut und Güte Deine Zuneigung gewinnen werden, dann könnte ich nicht so freudigen Herzens in die Zu kunft scheu." „Du sprichst Dinge, an die Du selbst nicht glaubst, und stellst Voraussetzungen auf, die beleidigend für mich sind. Meine Abneigung gegen diese Schauspie lerin beruht auf Gründen, die weder dnrch ein hüb sches Gesicht, noch durch ein geschmeidiges Wesen aus der Welt zu schaffen sind. Mich können sie nicht L I» I. Nachbestellungen hqs das „Dresdner Journal" für die Monate puanst und September werden zum Preise von I M. Pf. angenommen für Dresden: bei der Unterzeichneten Expedition (Zwingerstr. Nr. 20), ansvärtS: bei den betreffenden Post- Anstalten zum Preise von 2 M. Diejenigen Bezieher, welche unser Blatt Mach ciuem andern Aufenthaltsort nachgesendet Hu haben wünschen, bitten wir, mit der be- Mügfichen Bestellung gleichzeitig die an die Post Ma entrichtende Uberweisungsgebühr einsenden Mu wollen. Dieselbe beträgt im ersten Monat Mines Vierteljahres 60 Pfg., im zweiten Monat 140 Psg. und im dritten Monat 20 Pfg Auf ausdrücklichen Wunsch besorgen wir Idie Nachsendilng unter Krenzband. Die »Gebühren hierfür richten sich nach dem Gewicht »der einzelnen Sendungen. Lönigl. Expedition des Dresdner Journals. (Amtlicher Teil. Tresdcn, 26. Juli. Sc. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Lehrer und Konrektor Friedrich August Adolf Sonntag in Pirna das Ver dienstkreuz zu verleihen. Dresden, 30. Juli. Bulgarische Strömungen. In die politischen Kundgebungen des Prinzen Ferdinand von Coburg und der bulgarischen Regierung wurde seit Jahren mit rühmenswerter Konsequenz die stehende Formel eingeflochten, daß Bulgarien bis auf weiteres nur einer ruhigen, ungestörten inneren Ent Wickelung bedürfe. Dieser Satz bedeutete ein Programm und zwar auch mit Bezug auf die auswärtige Politik und die staatsrechtlichen Aspirationen des Fürstentums. Er enthielt mittelbar eine Erklärung des vorläufigen Verzichtes auf Bestrebungen und Unternehmungen, deren möglicher Erfolg durch große Wagnisse vielleicht zu teuer erkauft wäre. Außerdem war in jener typischen Versicherung auch die Andeutung zu finden, daß man die Frage der Anerkennung des Prinzen Ferdinand zurückstellen wolle gegenüber den wichtigeren Fragen, die auf innerpolitischem, wirtschaftlichem und finanziellem Gebiete zu lösen sind. Aus einer solchen Auffassung konnte wieder der weitere Schluß gezogen werden, daß eine Änderung der seit Jahren nnmodifiziert gebliebenen Beziehungen Bulgariens zu den Groß Mächten nicht beabsichtigt sei. Gelegentlich hat man in Sofia auch in vollkommen zutreffender Weise der Vorteile gedacht, welche dem Lande eben infolge der hier gekennzeichneten klagen und nüchternen Zurück haltung beschieden waren. Alles, was wir in letzter Zeit aus Sofia hörten, bildet einen auffälligen Gegen satz zu dein so oft verkündeten Programm der Kalt blütigkeit und vorläufigen Entsagung. In den offiziellen Äußerungen sind allerdings noch Reminiszenzen an eues Programm zu entdecken. Im Lande selbst aber chcint eine starke Bewegung entfesselt zu sein, welche ich so entwickelt, daß die Aufmerksamkeit der Be- pölkerung immer mehr auf auswärtige Angelegenheiten gelenkt wird. In den Blättern aller Partei- schattierungen wird fortgesetzt das Thema von der „Aussöhnung" niit Rußland und von der Anerkennung des Prinzen Ferdinand erörtert, nnd man bespricht diese beiden Fragen mit einem befremdenden Eifer. Hat man jene Fragen während eines langen Zeit raumes mit einer wirklichen oder aus Vernunftgründen affichierten Gleichgiltigkeit behandelt, so ist heute kein Anlaß für das Äufgcben der bewährten Taktik vor Händen. Die Diskussion hat sich bereits so gestaltet, daß die offenen Gegner des Prinzen Ferdinand an derselben in aufdringlicher Weise teilnehmen. Ein Teil der Opposition formuliert die Bedingungen, unter welchen die Aussöhnung ohne Thronwechsel zu erfolgen hätte. Hr. Karawelow erklärt dagegen, daß Bulgarien die Freundschaft Rußlands ohne jede Rück ficht auf die Zukunft des Prinzen Ferdinand gewinnen müsse und daß die Beseitigung des vom Volke gc wählten Herrschers die Vorbedingung jenes Ilm schwunges sei. Während eine derartige Polemik in der Hauptstadt geführt wird, beobachtet die Rcgicrungs presse selbst eine Haltung, durch welche die politische Kannegießerei immer neue Anregungen erhält. Außer dem werden in kurzen Pausen Jnterviewberichte ver breitet, die unzweideutig beweisen, daß sich auch die am Ruder befindlichen Staatsmänner der herrschenden Nichtamtlicher Teil. Iclegrapyische und tetephonische Nachrichten. Berlin, 30. Juli. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Wie Ke „Verl. Neuesten Rachr." hören, war Professor Zchwenivger am Freitag, den 27. ds. Mts., in Varzi« zum Besuch. Hierdurch dürfte das Gerücht von einem angeblichen Unwohlsein des Fürsten Bismarck hervorgerufen worden sein. Das „Kl. Journ." erfährt: Das Befinden des Prof. v. Helmholtz ist bester. Der Patient genießt nieder vorzügliche Nachtruhe. Auch -er Appettt und das Allgemeinbefinden find befriedigend. Dortmund, 30. Juli. (W T. B) Der „Generalanzeiger für Dortmund" meldet von Bern: Der in Witten tagende Tclegierteutag Maisch - Westfälischer Knappenvereine" beschloß ciMmmig, von der Gründung eines christliche» naparttiischen KnappeubundeS abzusehcn und die Lache des alten Verbandes deutscher Bergarbeiter j» fördern. Paderborn, 30. Juli. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Ler Tomprobst Ltuckmann ist gestern abend ge- ftorbeu. Vadey bei Wien, 30. Juli. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Uber den gestern erfolgten Tod des Erz herzogs Wilhelm werden folgende Einzelheiten ge- mcldet: Um k 11 Uhr vormittags kam der Erzherzog, von einem Spazierritt nach Ebenthal zurückkehrend, nach Weilersdorf. Hier scheute sein Pserd vor der elektrischen Bahn, bäumte sich hoch auf und warf kn Erzherzog ab. Dieser blieb mit dem einen Fuß im Steigbügel hängen und fiel mit dem Hinter- lvps auf einen Stein. Der Inhaber eines in der Me gelegenen Restaurants eilte mit seinen Be- Ktusteten herbei, und der Erzherzog wurde in das Zimmer des Wirtes getragen. Schnell herbeigeholte Aerzte stellten eine klaffende Kopfwunde und ei«- getretene Hirnerschütterung fest und erklärten den Zustand des Verletzten für sehr bedenklich. Der Erzherzog wurde mit deu Sterbesakramenten ver sehen und alsdann iu bewußtlosem Zustande nach seiner Villa gebracht. Hier kam er auf kurze Zeit zur Besinnung, und es trat eine scheinbare Besser ung ein. Bald kehrte jedoch die tiefe Bewußt losigkeit zurück, uud um z-6 Uhr verschied der Erzherzog. Kaiser Franz Joseph wurde sofort von dem Unglück benachrichtigt. Erzherzog Otto ist auf die Nachricht hin von Oedenburg hier eingetroffen. Baden bei Wien, 30. Juli. (Tel d. Dresdn. Journ) Bon den Mitgliedern des Kaiserhauses sind gestern noch der Erzherzog und die Erz herzogin Rainer aus Gmuuden uud der Erzherzog Eugen eingetroffen. Die Ankunft des Kaisers aus Ischl wird erwartet. Tie Leiche des Erzherzogs Wilhelm wird heute «acht mit dem OrdeaSkleide des Hof- uud Teutschmcisters bekleidet und nach Wien überführt werden. Im erzherzoglichen PalaiS in Wien sind bereits zahlreiche Beileidsbezeugungen eingetroffen. Brest, 30. Juli. (Tel. d. Dresdn. Jonrn.) Ein heute vom Stapel gelassenes Torpedoboot kehrte mit schweren, dnrch die Explosion eines Keffelrohres verursachten Beschädigungen in den Hafen zurück. Eiu Heizer ist bei dem Unfall schwer verletzt worden. Rom, 30. Juli. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Auf eine Anfrage bei der „Propaganda Fide", ob sich die gestern in Paris verbreiteten Gerüchte vom Tode des Kardinals Ledochowski iu Luzern bestätigten, wurde der „Agenzia Stefani" der Be scheid, der Kongregation liege keinerlei bezügliche Meldung vor. Gestern erhielt der Sekretär der „Propaganda", welcher sich infolge der Gerüchte über eine Erkrankung des Kardinals bei diesem erkundigt hatte, folgende Antwort: „Mein Be finden ist ausgezeichnet, ich bin erstaunt über die in Umlauf gesetzten Nachrichten, gez. Ledochowski." Barcelona, 30. Juli. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Tas Verfahren gegen die Anarchisten Vacherini, Nombilo und Esteva, die der Urheberschaft au dem Attentate gegen den Marschall Martine; Eampos beschuldigt wurde», ist wegen mangelnder Beweise eingestellt worden. Kopenhagen, 30. J»li. (Tel. d Dresdn. Journ.) Ter Großfürst-Thronfolger ist gestern abend 10 Uhr an Bord des „Polarstern" ab- gerrift. Prinz Ehristian nimmt an der Reise teil und wird der Hochzeit der Großfürstin Xenia bei wohne». London, 30. Juli. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Nach ttuer Meldung des „Reutcrschcn Bureaus" aus Shanghai, wurde in dem Seegefechte am 27. d. Mts. ein chinesischer Aviso nach hartnäckigem Kampfe gtfangengcnommcn. Tas Transportschiff „Kau-schung" wurde vou den japanesischen Schiffen mit Torpedos beschossen und sank mit »00 Mann, wovon nur 40 vou dem frauzüsischen Kanonenboot „Lyon" gerettet wurden. Alle Europäer au Bord des „Kau-schung" wurden erschossen oder sind er trunken. St. Petersburg, LO.Juli. (W. T.B.) In den ersten vier Monaten des Jahres betrugen die ordentlichen Einnahmen des Staates 312 810 om» Rubel gegen 2386:« 000 Rubel im gleichen Zeit raum des Vorjahres» die außerordentlichen 16 76100«» Rubel gegen r»«642Ooo Rubel im Vorjahr. Vou deu Ausgaben iu derselben Zeit bellest« sich dit ordttttlichen auf 216106 ono Rubel gtgrn 206 243000 Rubcl im Vorjahrt, dit außer- ordtnllichtu auf 17 673 000 Rubel gegeu »3 66»MO Rubel im Vorjahre. Tie Verziusuug der öffeut- ltchen Schuld erforderte iu deu ersten vier Monaten 66020000 Rubel gegen 84 414000 Rubel im gleiche» Zeitraum des Vorjahres. (Fortsetzung der Telegramme in der Beilage.) ging ins Nebenzimmer. Noch ist nicht Zeit zu sprechen, noch muß sie abwarten. Sie sah nicht, daß Hardt ihr mit umdüstertem Blick nachschaute. Der Arzt war gegangen mit dem Versprechen, wicder- zukommen, sobald Antwort da sei. So blieb der Ge nesende allein mit seinen Gedanken, eine lange, qual- vvllt Nacht hindurch. Aber nicht minder qualvoll war diese Nacht für die Frau, die im Nebenzimmer weilte und anf ihrem Lager keinen Schlaf, keine Ruhe finden konnte. Sie schauderte vor sich selbst zurück, wenn sie tief in ihrem Herzen den Wunsch entdeckte, der sie zur Mörderin an einem ihrer Mitmenschen machte. Wohin hatte dieses unselige Weib sie ge bracht? Sie, die wcitgepriesene Wohlthätcrin aller Armen, die thätige Helferin aller christlichen, mild- thätigen Vereine, die Frau, welche ohne Selbsterhebung sich erlauben durfte zu sprechen: Herr, ich danke Dir, daß ich bin, wie ich bin! Sie war dahin gebracht worden, an ihrer eigenen Unfehlbarkeit zu zweifeln, den Stachel des Selbstvorwurfs in ihrem Innern zu fühlen! vr,»,»pret»: »ür Dresden vierteljährlich t Mar! k<t Ps., bei den Sage « uti deutschen Postanstalten Vierteljährltch » Mart; außer- valb de- Deutschen Reiche- post. und Stempelzuschlag Einzelne Nummern: 10 Pf. Erschelue«: vlglnh mit Au-nahmr der Konn- und Feiertage abend-. Pernlpr.Anschluß: Nr 1SVL. Dresdner Für di« Gesamtleitung verantwortlich: Hofrat Dtto Banck, Professor der (itteratur- und Kunstgeschichte. Aourml. Mnküuvtguug-gebitzre»: Für den Raum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrill »0 Ps Unter „Linaesandt" die Zeile bv Pf. vri Tabellen - und Zissernsatz entsprechender Ausschlag. perau-geverr Avniglicht Expedition des Dre-dner Journal-. Dre-deu, Zwingerstr 20. Aernspr.-Anschluß: Nr. IlivL
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