Volltext Seite (XML)
UrMb.Dolksfrckn^ Tageblatt für Schneeberg und Umgegend Aue, am 29. Dezember 1899. Jaeob, Gem-Vorst. Aue, den 30. Dezember 1899. >or, der auch dem elle '« von Vrl«-ramm»Adresser volkrfreund Schneeberg. Ferusprecher: Schneeberg 2 s. Aue 25. Schwarzenberg z-. und der neue Name 1900 weist prosthetisch aut die Nähe de» nach Jahresfrist anbrechenden HeMn Jahrhunderts hin. Hundert Jahre! Schier unabsHbäre Zeitftrecke! Aber nur in Gedankm des^KindeS, dem glückliche Stunden ohne Zahl zum tändelnden Spiel bescher« sind, dehnt sich'S in endlose Weite. Der nachdenkende Knabe, der quf die Kinder- zeit htnsieht wie auf das Gestern, noch mehr der Mann, dem die kostbare Zeit immer rastloser verrinnt, der Greis, der das ylte Jahrhundert noch hinausgeleitet und dann selbst vor dem nahen Abschied steht, sie alle wissen's: Es war wie ein? Welle, deren Wasser im Augenblick in die Tiefe zerfließen, das unabsehbare, lange Jahrhundert! Für den Hebammenbezirk Pöhla ist Frau Marie verw. Weber geb. Härtel hierselbft als Hebamme in Pflicht genommen worden. Pöhla, am 30. Dezember 1899. Der Rath der Stadt. vr Kretzschmar, B. EnderS. Der Rath der Stadt. vc Kretzschmar, B. Ech. d Sicherheit, mit Takt, die strenge KSm'gk und Wüschen Rehörden in Äue, grüntzain, Hartenstein, Johann- georgenstadt, Lößnitz, NenstLdlel, 8chneeöerg, Schwarzenberg özw. Wildenfels. Rachlatz-«Mw». Mittwoch, den 3. Januar 1900, von Vorm. 10 Uhr an werde ich Feldstraße 12 hier das zum Nachlaß des Oekonomen G. A. Wepner hier gehörige Vieh, als: 4 gute Nutz- und Zugkühe, wovon eine hochtragend, 1 dergl. Kqlbe und 1 Absetzkalb, ferner 2 gute Leiterwagen mit Kasten, 1 Häckselmaschine, Jauchenfaß, Acker« und WirthschaftSgeräthe, sowie 60 Ctr. Heu und 40 Ctr. Grummet öffentlich meist bietend gegen Baarzahlung freiwillig versteigern. Kauflustige ladet hierzu freundlichst ein Eibenstock, am 29. Dezember 18M 2 Alban M-ich-ner, OrtSrichter. Bergkellerverpachtuug. Der an der Bockauerstraße belegene sogenannte BergikeUer, der sich ganz be- sonders für Händler eignet, soll verpachtet werden. Pachtangebote bitten wir bis zum 10. Januar 1900 in unserer StadtbauamtSexpedition im Zeller Rathhaus, woselbst die diesbezl. Bedingungen eingesehen werden können, abgeben zu wollen. aiebt's überhaupt niW sagte der eine, und der andere: Wenn s «och einmal eine Präsidentenwahl siebt dann heben'wir für Balleftrem nicht nur eine Hand auf, sondern gleich zwei." Bekanntmachung. Für Unterlassung der Uebersendung bezw. Erwiderung von Neujahrs - Gratu lationen zahlten nachstehend verzeichnete Herren in die hiesige Armenkaffe je einen Geld betrag: Gerechtigkeit und dazu sein glücklicher Humor, der auch dem daook Betroffenen oft ein Lächeln entlockt, haben ihm eine unerschütterliche Stellung gesichert. Da» ist auch bet derje nigen Fraetivn der Fall, bei der man ganz besonder» Zu« sammenstSße Mit dem Vorsitzenden erwarten konnte. Ohne Zweifel war die Socialdemokratie darauf gefaßt, mit dem Schlesischen .Magueten' scharf aneinander zu kommen, und sie wird aüi metsten erstaunt gewesen sein, daß e» sich so gut mit chm leben ließ. Sein Mittel «ar aanz einfach: Graf Balleftrem behandelt» di« socialistl MitgliH« de» R«tch»tage».HaH WmtedjeS" ^Eeutxum» oder der, . . schlechter. Die Mitglieder HM äuß < et«a< Mrdutzi Murn an seinem werdest^ BekavnlmaLllna Für Unterlaffung von Neujahrsgratulationen bez. Erwiderung der selben haben weiter nachgenannte Herren: Burghold, Hotelier, Jahn, GaSweister, vr Kallenberg, Fachschullehrer, Lommatzsch, Franz, Bäckermeister, vr Pilling, prakt. Arzt, Rudloff, Rechts anwalt und Notar, Stief, Max, Restaurateur, Beiträge zu dem Fond für Errichtung einer Kleinkinderbewahranstalt gezahlt, worüber wir hiermit dankend quittiren. Heer, Flotte und für Schu, n aus Anlaß der Wehrkraft etwa das 1'/« fache au-gegeben, ohne sich der allgemeinen Wehrpflicht zu erfreuen, und eS hätte gern noch weit mehr ausgegeben, wenn ihm di. Tage von Stormberg, Colenso und Magersfontein dafür erspart geblieben wären. DaS Anwachsen der Marinelaften ist nicht» weniger al» leicht zu nehmen. Nur ist dabei zu bedenken, daß nn Jahre 1917 eine Ausgabe von 250 Millionen bet einem Außenhandel von hoffentlich 14 bis 15 Milliarden im Werthe doch nicht mehr al» 2 Prozent Versicherungssumme, und daß sie bei 68 bis 70 Millionen Menschen eine Belastung von 3, Mk. auf den Kopf der Beoöckerung bedeutet, was in dem Falle keine unerschwingliche Last ist, wenn die Flottenverstärkung sich wirksam erwiesen hat, d. h. wenn sie unserem Handel und Schifffahrtsverkehr in aller Welt eine gleichmäßige Aufwärtsbewegung sichergestellt hat." — Dem Grafen Balleftrem widmet die „Köln. Volk»- ztg." eine schwungvolle Anerkennung, der wir gern zustim men. Da» erwähnte Blatt schreibt nämlich: .Der Präsi dent de» Deutschen Reichstags hat als solcher rasch ein un- Hundert Jahre! Vieles ist darin geschehen! Zuerst der neue Geistesfrühling, das Volt stand auf, groß in Waffen, rein in Sitten, glühend im Glauben der Väter, und der Herr im Himmel, dem das vom wälschen Lästergetst befreite Volk seine Lieder sang, war mit ihm. Und des Jahrhun derts Mitte bahnte wie eine goldene Brücke über den drohenden Abgründen den Frieden zwischen Fürsten und Völ- O ^Drn, im segensreichen Wirken einigte sich die Kunst der Re- atmenden und die Kraft und Hingebung der Regierren. gewöhnliches Ansehen sich erworben. DaS schien für den Und nun die letzten Jahrzehnt«. Gin einig Reich, ein gro- Nachfolger so hervorragender Präsidenten wie di« Herren o. Her deutscher Name, wachsender Wohlstand, dazu ein Er- - - ' ........ wachen der Liebe, die tn ungezählten Werken den Schwa chen und Leidenden zu Hülfe komuit, eine kraftvolle Ener gie des christlichen Glaubens, der die Wahrheit de» Evan gelium» tn Helles Licht stellt und den s" " -- Heil bietet. Was sollen wir dazu sagen. Herm, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich. Hundert Jahre! Mehrere Generationen sind in ihrem Schatten jung gewesen und alt geworden, und wir selbst stehen mit einem guten Theil unsrer Jahre im alten Jahr hundert. Aber noch ist d« Ta» veß Leben» nicht gesunken. Noch leben wir und sollest wirken zu de» Nächsten Dienst und sollen wachsen zu Gotte» Ehre ! Er allein w«tß. wa» die neue Zeit un» bringt, Lust üuk Leid, Gefahr und,Ret tung, Kampf und Sieg und endlich di« Ruht, wenn wir da» Zeitliche segnen und unser unverwelküch Grbcheil au» der Ewigkeit un» winkt. Der Herr gehe un» voran un^ führe un» an seiner gnädigen H^nd, «fr aber flehen für Zett und Ewigkeit: Herr hilf, Herr, laß alle» wohl gelingest. VA Amen. Bedeutsames Neujahr! Zwar da» neue Jahrhundert __ Man schreibt der ,B. B-Ztg." : .Der neue Flot- fängt trotz aller Rechenkunst «st überS Jahr an, denn erst tenplan würde, wenn er bis 1917 durchgeführt wäre, für " dann find 19 Jahrhunderte nach der Geburt des Heilande- die Folgezeit einen ordentlichen Jahresaufwand von 250 erfüllt, und so wird man dw kühlen Köpfe nicht schel- Millionen bedingen. Unsere Lande»oertheidigMg kostet (mit ten dürfen die dem Schein widerstreben und dem neuen Schulvztnsen) heute bereit» über 700 Millionen. Im Jahre Jahrhundert, anstatt ihm das übliche .Jubiläum" zu rüsten,! 1927 hätten wir voraussichtlich für da» Heerwesen 750, für vorläufig den Eintritt in diese Welt verwehren. s die Flotte 250, zusammen 1100 Millionen Mark jährlich zu Ab« dennoch sammelt sich die Christenheit heute mit, bestreiten. Frankreich girbt Hec te schon da» Anderthalbfache besonders bewegtem Herzen zur Feier. Ist doch d« alte aus. ohne an dem großen wirthschafrlichen Aufschwünge Jahrhundertname nun verklungen, und die hundert längenitheilzunehmen, und ohne sich de» wachsenden Ansehens in Jahre mit d« Zahl 18 find dahin und kehren nicht wieder,' aller Welt za erfreuen wie wir. England hat bisher für — Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich am Freitag Morgen am Grundstücke Leopoldstraße 22 in L. - Conne witz. Daselbst stürzte der 19 Jahre alte, erst tagsoorher in Leipzig zugewanderte Schornsteinfeger Emst Richard Landgraf bei Vornahme einer Effenreinigung in Folge Ab- gleitens der Letter vom Laufbrette 4 Stock hoch herab, durchschlug da» Dach eines kleinen Schuppens und blieb besinnungslos auf dem Erdboden liegen. Der Bedauern»? werthe, welcher bei dem grauenhaften Sturze außer schweren inneren Verletzungen einen Schädelbruch erlitten hat, wurde sofort nach dem Stadtkrankenhause üdergeführt. — Aus dem Amtsgerichtsgefängniß in Markranstädt ist am Don nerstag der Untersuchungsgefangene Klempner Friedrich Wilhelm Hinz, am 15. Juli 1yß6 in Neu - Argenikow geboren, entsprungen. Derselbe trug graue» Jackrt, blaue Leinewandhose und war ohne Kopfbedeckung. — In Lengefeld wurden am Dienstag ein Weber meister, eine Frau und zwei 9jährige Kinder von einem tollen Hunde gebissen. Die vier Personen wurden nach Berlin in die Anstalt für Jnfektiontkrankheiten üdergeführt. — Bezüglich des angeblich erfrorenen Kindes des Arbeiter- Männel in Zwickau wird heute aktenmäßig konstatirt, daß das Kmd an Lungenentzündung gestorben, und daß im übrigen der ganze Vorfall ausschließlich dem gewissenlosen Leichtsinn de« Männel zuzuschretben ist, welchem ein ander- weites Unterkommen zur Verfügung stand, wie er auch noch im Besitz einer Baarschaft von üb« 3 Mk. war, so daß « unter allen Umständen ein anderes Nachtquartier sich hätte beschaffen kön nen. — Ein Gendarm hatte am 1. Mai d. I. in einer Schank- wirthschaft tn Wilkau das demonstrative Singen sozial demokratischer Lieder verboten. Hiergegen «hob.ein Be- theiltgt« Beschwerde bei der Königlichen AmtShauptmann- schäft und nach Abweisung daselbst bet der königlichen Krei»- hauptmannschaft Zwickau. Da auch diese das Vorgehen de» Gendarmen eorrect «klärte, wandte sich Beschwerdeführ« an da» k-nigl. Ministerium, da» jetzt auch die Beschwerve ver worfen hat. — In große Betrübniß wurde eine Familie in Pkmen versetzt, deren reichbegabter I4jährig« Soh« sich , am Mittwoch Abend beim Spielen durch einen unglück lichen Zufall «würgt hat. Ein ähnlich« trauriger Fall ist in Plauen vor längeren Jahren schon einmal vor- -«kommen. — AuS Pla«<« wird geschrieben: Ein Zopf- abschneid« I Nachdem sich erfreulicherweise seit einer lan gen Reihe von Jahren kein solch« mchtSwmdig« Ges« in Plauen tzemerkdar gemacht bat, ist anscheinend gestern abend «in« auf der Bahnhofstraße ausgetreten. Einem LOjährtgen Mädchen, da- vor einem Schaufenst« stand, ist der Haarzopf in der Länge von PS om abgeschnittey wor- den. E» ist jedoch di« Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß ch^Hch um-ineck Schabernack'oder Unfüg handelt. Eine wlarifch» Strafe wird aber auch in diesem Falle Mcht Eduard Fisch«, Dr Oskar von Großmann, Iuliu« Fuchs, Hermann Drechsler, Aug. Schönfeld, Gust. Fuchs, Gust. Woost, Familien Schneider, Christ. Knauer, Emil Vögtel, Albert Kahle, Eugen Weinhold, Gust. Oettel, Otto Bokemeyer, F. Schreiner, Rich. Schott, Herm. Neubert, Emil Reich, Emil Martin, Julius Krahl, Carl Meinhold, Aholf J.-mlich, E. S. Carl Ullmann, Earl Herrmann, Herm. Scheibner, Adolf Petermann, Herm. Möckel, W. L. Jahn, M Strauß, Victor Hentschel, Heinr. Peuschel, Robert Peuschel, Adolf Löffler, Ottomar Gräßler, LouiS Becher, Waldemar Stengler, Carl Hesse, Julius Michel, Wilh. Leichsenring, Loms Martin, Mor. Hou«, Wilh. Baßler, Chr. G. Wellner. Auerhamtner, den 29. Dezember 1899. Der Gemeindevorstand. Albert Lange. Levetzow und v. Buol von vornherein nicht leicht zu sein, und bei manchen Mitgliedern des Hauses, denen ein au» dm Reihm de» Centrum» genommener «st« Vorsitzender «vayryeu oe» «van- eigentlich ein Unding ist, hat e» gewiß nicht an gutem Menschrn Trost untz Mllen gefehlt, ihm da» Leben sau« zu machen. Ab« da» sagen: Danket dem hat nicht länge gedauert Die Güte währet ewiglich, welches« die Geschäftes Nr. 1. D«r.Srjgebirglsche BoMfttund- e-scheim tigllch mit Nuta-bme der r.« nach den Sonn, und »booonntm vierteljährlich 1 Marl 8» PH. Inserat« werden »ro »aelvalten« geile mit 10 Ps, im amtlichen rbeil die Lflesvaltene geile mit »0 PH-, Renamen di, laespalten« gelle mit »5 Pfa. i derechnet i labellarischer, außer,ewähnlicher Latz »ach erhöhtem larif. Montag, den 1. Januar 1900. Post-Zeitung-lio« «r. «I» Inserat,n-Annabme kür di« am Nachmittag ersch«>ntnd« Numm«r bi« Vor mittag »Uhr. Sin« Bürgschaft für di« nächsttäaige Aufnabme dtr Anzeigen bez. an de» vorgeschriebenen lagen sowi« an bestimmter Stelle wird nicht -«geben. Auswärtige Aufträge nur gegen Borauäb«jahlung. Für Rückgab« «ingesandter Manuskript« macht sich HI« «edaetion nicht vtrantworilich. l 53. Jahrgang