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M 44 chM ickV?Ai» A14iiii «i Z 8 V Z v U 8 s V k L V W W W 8 8 8 8 HA/AA-^ G^V V-^ 11 —« Bezugspreis: vierteljährlich l,2o Mark frei ins Hsüs. I« >« «SeschSstsstellc abgeholt viertel. MhrNch i Mk. Einzelne Nummer ,o pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag «d SomiabenL Nachmittag, » a Unterüaktnng«^ unä Äazeigeökatt M bk NekGM,« X»rp»».-eit» »Dir beren »«mm zo -fg. — Im ReklameM Mr Xe NXnspelitge Petit. »Xk -e Att§,i§»n«nnahme bG » WD MDD. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage ^Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen ,Handel nnd Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Druck »d Vertag van Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß Dkrilla. verantwortlich für die Redaktion h. Rühl« in Oraß-ODMa. Nummer 8H Freitag, di»n s6. Juli Os5. Jahrgang Amtlicher Teri. Donnerstag, den 15. Juli, abends 1^9 Uhr ö^feni!. Kemciuderals-Sihung in der neuen Schule. Die Tagesmdunna hängt am Amtsbiett im Gemeindeamt aus. Otteudorf-Moritzdorf, am 15. Juli 1915 Der Gemeindrvmstand. Neuestss vom Tafle. — In den Argonnen führten deutsche An griffe zu vollem Erfolge. Nordöstlich von Vienne le Chateau wurden etwa in 1000 Meter Breite die französischen Linien ge nommen, ein Offizier und 137 Mann wurden gefangen und ein Maschinengewehr nnd ein Minenwerfer erbeutet. Südwestlich Bomeuilles stürmten unsere Truppen die feindlichen Höhen- stellungen in einer Breite von 3 Kilometern und einer Tiefe von 1 Kilometer. Die Höbe 285 (La Fille Morte) ist in unserem Besitz. An unverwundeten Gefangenen fielen 2581 Franzosen, darunter 5> Offiziere, in unsere Hände, außerdem wurden 300 400 verwundete Gesängen« in Pflege genommen. Zwei Ge btrgsgeschütze, zwei Revolverkanonen, sechs Maschinengewehre und eine große Menge Ge räte wurden erbeutet. Unsere Truppen stießen bis zu den Stellungen der französischen Ar tillerie vor und machten acht Geschütze un brauchbar, die jetzt zwischen den beiderseitigen Linien stehen. Ein engli ches Flugzeug wurde bei Fresenberg, nordöstlich von Ipern, heruntergeschossen. — Aus Genf wird dem „Lok-Anz." tele graphiert: Der vierstündige kombinierte fran zösische Versuch, sich dem verlorenen Friedhof von Souchez von neuem zu nähern, scheiterte infolge der verheerenden Wirksamkeit unserer Artillerie gegen die von den Carencyer Lauf gräben anrückenden Franzosen, die zu verlust reichem Rückzüge gezwungen wurden. Die Franzosen leiden jetzt in diesem ganzen Ab schnitt unter den Nachwirkungen des Bom bardements von Arras, das ihre wichtigsten Reserven zerstörte. Ein gleich ungünstiges Ergebnis hatten die französischen Bemühungen zur Rückgewinnung der bei Croix des Carmes verlorenen Teile des Priesterwalde». Kopenhagen. Nach einem Telegramm des „Daily Telegraph" warnen die russischen Militärkreise vor einer Ueberschätzung der russischen Erfolge zwischen Kraßnik und Lublin da es sich hier nur um eine Front von 40 englischen Meilen handelt bei einer Gesamt front von tausend Meilen, außerdem beständen Anzeichen einer sehr lebhaften erneuten Tätig keit der Deutschen und Oesterreicher an andern Punkten der Front. Man könne nur mit ziemlicher Sicherheit sagen, daß nicht viel Wahrscheinlichkeit bestehe, daß es Mackensen gelungen ist, seinen Plan durchzusetzen, den er in einem Armeebefehl bekanntgab, wonach die Kämpfe in Galizien nur das Vorspiel zu dem bevorstehenden großen Drama seien. — Der „Köln. Ztg." zufolge bringen New-Aorker Blätter einen Bericht von einem von der russischen Front zurückgekehrten Chicagoer Berichterstatter namens Baß, wo nach bei den Ruffen ein derartiger Mumtions mangel herrschte, daß Tausende unbewaffneter Mannschaften erst an der Front mit der Munition und den Waffen gefallener Truppen ausgerüstet werden. Baß sah eine Abteilung von 5000 Mann hinter der Kampflinie aus gestellt, die darauf wartete, mit den Waffen und der Munition Gefallene' oder Verwundeter ausgerüstet zu werden. — Aus Kopenhagen wird gemeldet: Jetzt bringen auch lettische Zeitungen Andeutungen von einer bevorstehenden Räumung Rigas und der benachbarten kurländischen Städte. Die Gemeindeverwaltungen baben die Ent fernung allerMrch nglocken angeordnet, damit das Metall nicht dem herannahenden Feinde iu die Hände falle. Das Rigaer Kriegs industriekomitee, das in den ersten Tagen seiner Gründung eine rege Tätigkeit entfaltete hat seine Arbeit eingestellt. Konstantinopel. Das Große Haupt quartier meldet von der kaukasischen Front: Die Verluste des Feindes an Toten und Ver wundeten in der Gegend von Aras in den Gefechten der letzten Woche zwischen unseren Truppen und der feindlichen Infanterie uud Kavallerie, die mit einem Rückzüge des Feindes endeten, werden aus 2000 geschätzt. Gegenwärtig haben wir über 600 Tote auf der Rückzugsstraße des Feindes gezählt. — An der Dardanellenfront versuchte der Feind am Dienstag vormittag bei Äri-Bmnu nach heftigem Geschütz- und Gewehrseuer unter Schleudern von Bomben gegen unseren rechten Flügel vorzugehen. Drr Angriff des Feindes brach in unserem Feuer zusammen. Der Feind zog sich zurück. Ein ähnlicher Angriff gegen unseren linken Flügel wurde ebenso leicht abgewiesen Der Feind floh in Eile. Ein Teil der Fliehenden fiel in die Abgründe. Wir erbeuteten eine Menge von Munition, Waffen und Kriegsmaterial. Bei Seddil-Bahr griff der Feind am gleichen Vormittag nach heftigem Geschützfeuer von seinen beiden Flügeln aus und unterstützt von einem Teile seiner Flotte unseren rechten und unseren linken Flügel an. Er wiederholte dreima den Angriff auf unseren rechten Flügel. Wir wiesen ihn ab und fügten ihm schwere Ver luste zu. Der Kampf auf dem linken Flügel artete in Schützengräbenkämpie aus. Er ging ergebnislos bis zum Einbruch der Nacht weiter. Wir erbeuteten zwei feindliche Maschinengewehre auf diesem Flügel. Trotz der Verschwendung von ungefähr 60000 Granaten in der vorgestrigen Schlacht und trotz oer beträchtlichen Verluste erreichte der Femd nichts. Stockholm. Aftonbladet vom 12. d. M. sagt über den von unseren Feinden ver ketzerten deutschen Militarismus: Es sei un verständlich, warum Deutschland mit zwei jähriger Dienstzeit militaristischer sein sollte als Frankreich und Rußland mit der drei jährigen. Die überlegene deutsche Ordnun könne man nicht Militarismus nennen Di Manneszucht, die beste in der Welt, werde mit den gleichen Mitteln wie in den übrigen Ländern aufrechterhalten. Die Franzosen würden glücklich sein, wenn sie den deutschen Militarismus besäßen, der im übrigen der Verteidigung diene, während hinter dem französischen Rachegelüste ständen. Der größte Militarist, allerdings zur See, sei aber Eng land. Dieses wolle, wie die Geschichi Spaniens, Frankreichs und der Niederlande beweise, keine ihm gefährliche Kriegsflotte oder Handelsflotte neben sich dulden. Das Rule Bruannia sei unverfälschter Mtlitausmus. Für dessen Vernichtung, für die Freiheit der Neere kämpfe Deutschland. Auch alle anderen Staaten hätten dabei den größten Nutzen. Für Schweden sei der englische Militarismus viel gefährlicher als der deutsche, weil die feindliche Uebermacht zur See das wirtschaft liche Leben des Landes im Kriegsfälle lähmen würde. Es wäre ein großer Vorteil für Schweden, wenn Deutschland die Neutralisierung der Meere erkämpfen könnte. — Zu einer exemplarischen aber gerechten Strafe verurteilte das Kriegsgericht der stell vertretenden 10. Jnfanteriebrigade einen ftan- chsischen Kriegsgefangenen, der sich einer ge meingefährlichen Handlung schuldig gemacht hatte. Der aus Paris gebürtige Student Lucien Henriat, seit dem 20. August in deut scher Gefangenschaft, war am 27. April 1915 mit anderen Getangenen damit beschäftigt, an der Haltestelle Kreuzstein bei Bayreuth Stroh in Eisenbahnwagen zu verladen, die nach dem Kriegsschauplätze abgehen sollten. Plötzlich bemerkte einer der Posten, wie der Angeklagte mit der Hand auf den Erdboden griff und dann sich an der Achse des Eisenbahnwagens M schaffen machte. Er rief den Franzosen an, worauf dieser sich sofort zu Boden warf und unter den Wagen kroch. Der Posten gab schnell sein Gewehr ab, kroch ihm nach und hielt ihn fest. Man stellte dann durch genaue Besichtigung fest, daß der Angeklagte in verschiedene Schmierbüchsen der Wagenachsen Sand hineingeschüttet hatte, zweifelsohne in der Absicht, durch Heißlaufen des Wagens einen Brand herbeizuführen. Der Angeklagte der behauptete, er habe nur etwas Oel zum Stiefel'chmieren aus der Schmierbüchse heraus nehmen wollen, wurde zu fünf Jahren Zucht haus verurteilt. OertlicheS und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, iS. Juli WS. - Kein Güterverkehr nach den galizischen Kriegsschauplätze. WegenstarkecJnanspruch- nahme der Eisenbahnen auf dem Kriegs schauplatz« in Galizien muß der bisher nach der Südarmee Lrnsingen zugelassene Pnval-Güier- und Paketverkehr bis auf werteres eingestellt werden. Privat- iendungen von Gütern und Paketen können somit einstweilen nach dem ganzen galizischen Kriegsschauplätze nicht an- genommen werden. Bei Zweifeln über die Zugehörigkeit der Truppenteile zu den höheren Verbänden wird Anfrage bei dem nächsten Militär-Paketdepot mittels bei jeder Postanstall erhältlichen grünen Karte empfohlen. — Zur Beschlagnahme der Baumwolle wird dem „Chemn. Tagebl." geschrieben: Die Frage der Beschlagnahme der Baum wolle ist für die betreffende sächsische In dustrie und für unser Land von größtem Interesse. Annähernd 300000 Arbeiter ein schließlich der Heimarbeiter weiden in der Textilindustrie beschäftigt. Preußen, das neunmal so groß wie Sachsen ist, beschäftigt annähernd in demselben Ecwerbszweige 500000 Arbeiter. Es ist deshalb die ganz selbstverständliche Pflicht der gewählten Volksvertreter, daß sie sofort und mit allem Nachdruck die Frage an verantwortlicher Stelle behandeln. Das ist in der Zweiten Kammer des sächsischen Landtages bereits am Dienstag, den 6. dss. Mts. geschehen. Mitglieder dieser Kammer haben in der außerordentlichen Deputation II eine Er klärung der Königlichen Staatsregierung erbeten. Die Antwort erfolgte und ging dahin, daß das Königliche Ministerium mit größter Beschleunigung und tunlichstem Nachdruck beim Reichsamt vorstellig werden wird, um eine MilderM^ dieser Beschlag ¬ nahme herbeiznführen. Ein Erwlg auf diesem Gebiete ist für unser Sachsenland und insbesondere für die betreffende In dustrie von ganz hervorragender Bedeutung. Diese Tatsachen werden nur deshalb ver öffentlicht, damit der Beweis erbracht wird, daß die erwählten Vertreter des Volkes ihre Pflicht auch in dieser Angelegenheit getan haben. —- Unglücksfälle beim Landen von Flug zeugen. Unrichtiges Benehmen des Publi kums beim Landen von Flugzeugen ist in letzter Zeit mehrfach die Ursache von Un glücksfällen gewesen. Durch die Gepflogen heit der Zuschauer, an das landende Flug zeug möglichst nahe heranzulaufeu, werden nicht allein sie selbst, sondern auch die Flugzeugbcsatzungeu in große Gefahr ge bracht. Dem Publikum kann deshalb nur dringend ans Herz gelegt werden, sobald die Landungsabsichl eines Flugzeuges be merkt wird, mit gößter Beschleunigung das Gelände in weitem Umfange zu ver lassen. Insbesondere ist es erwünscht, daß die Eltern und Lehrer ihre Pflegebefohlenen und Schüler über das Verhalten bei dem Landen von Flugzeugen belehren. Dresden Wie festgestellt worden ist haben die Mietverluste der Dresdner Haus besitzer in den Kriegsmonaten August bis Dezember insgesamt 221950 Mk. betragen und zwar 43492 Mark durch Mietnachlaß 73757 Mark durch Mietstundung und in folge des Lehrstehens der Wohnungen 104 701 Mark. Niederlößnitz. In der letzten Ge meinderatssitzung ist die Entscheidung des Königl. Oberverwaltungsgerichts, die Be steuerung der zum Heeresdienst eingezogenen inaktiven Offiziere betreffend, zur Kenntnis genommen worden. Gegen sämtliche in Frage kommenden Personen ist das Nach zahlungsverfahren auf die Jahre 1914 und 1915 einzuleiten. Hohenstein-Ernstthal. Hier macht sich bereits ein Rückgang der Fleischpreise bemerkbar. Die Fleischer setzten den Preis für Kalb- und Schweinefleisch um 10 Pfg pro Pfund herab. Meerane. Vor mehreren Wochen wurden hier drei Zigarrenhändler von einem Unbekannten, der sich Max Mädler und Max Schramm aus Zwickau nannte, zu sammen um 2600 Stück Zigarren im Werte von über 100 Mark beschwindelt. Der Unbekannte wußte sich unter allen möglichen Vorspiegelungen Kredit zu verschaffen. Dieser Schwindler ist jetzt in der Person des viel ach vorbestraften 40jährigen Berg arbeiters Max Heinz aus Niederplanitz er mittelt und in Werdau wegen anderer Betrügereien festgenommen worden. Plauen i. V. Der „Vogtländische Anzeiger" meldet: Die am 6. Juli im Alter von 66 Jahren in Berlin verstorbene Frau Bertha Hartenstein, die Sonnabend den 8. d. M. hier zu Grabe getragen wurde bestimmte, daß jede Arbeiterin und jeder Markthelfer, die über zehn Jahre in der Firma Max Hartenstein tätig sind, an ihrem Geburtstag (8. September) hundert Mark erhalten. 21 Arbeiterinnen und 3 Markt helfer stehen schon über 25 Jahre in den Diensten der Firma. Die Verstorbene ge dachte auch der Freiwilligen Feuerwehr, der sie unter dem Namen „Frau Mox Harten stein-Stiftungs den Betrag von 10 000 Mk überwies. DaS Kapital, bezw. dessen Zinsen sollen iür verunglückte Feuerwehrleute und deren Hinterbliebene verwandt werden.