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Tageblatt für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, . Lugau, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf rc. Hausarbeitgesetzes Hohenstein-Grnstthat, am 5. Juli 1912. Der Stadtrat. Reise doch nicht bloß privaten Zwecke-, Reichskanzlers dient, sondern daß dresec noch weiter amtlich betätigt. des sich Nach einer Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 25. Mai 1912 ist Durchführung des Trinksprüche wurden, wie von vornherein ver einbart worden war, bei keiner dieser Veran staltungen ausgebracht. Um so herzlicher war die zwanglos gepflogene Unterhaltung. Wie am ersten, so nahmen beide Monarchen auch am zweiten Besuchstage wiederholt Gelegenheit zur Aussprache ohne Zeugen. Der heutige Sonnabend bringt die Abreise unseres Kaisers nach Swinemünde und von dort zunächst auf ein paar Tage nach Potsdam, von wo die Nordlandreise angetreten wird. Vorher aber unterzogen beide Monarchen noch den deutschen großen Kreuzer „Moltke", der vor Baltischport das allgemeine Entzücken evregte, einer ein gehenden Besichtigung. Dieser Besichtigung halber, zu welcher unser Kaiser kurz vor sei ner Ankunft den Zaren telegraphisch einge- laden hatte, dehnte sich der ursprünglich auf zwei Tage berechnete Besuch um weitere 21 Stunden aus. Der Reichskanzler v. Bethmann Hollweg hatte mit den russischen Ministern Kokowzew und Sasonow während der Kaisertage sehr eingehende Unterredungen. Nach der Abfahrt des Kaisers begibt sich der Kanzler privatim nach Petersburg, wo er in der deutschen Bot schäft bei seinem Schwager, dem deutschen Botschafter Pourtales, Wohnung nehmen wird. Am Sonntag findet ihm zu Ehren ein Diner im russischen Ministerium des Asüßerem statt. Daraus geht hervor, daß die Petersburger Blattpflanzen und Blumen sowie den Fahnen beider Nationen reich ausgeschmückt. Vor der Landungsbrücke war eine Triumphpforte mit den Initialen „W. ü." hergerichtet. Am Lan dungsplatz stand eine Eskorte des Wiborgrr Regiments mit Fahne und Musik. Der Weg zum Paradeplatz in Länge von einem halben Kilometer war asphaltiert worden. Schulkin der aus Reval und Baltischport bildeten Spa lier. Unmittelbar nach dem Zaren traf unser Kaiser mit dem Prinzen Adalbert, von stllr mischem Jubel empfangen, auf dem Lan dungsplatz ein. Nachdem der Zar seinen hohen Gästen die Hand geschüttelt hatte, schritt er mit unserm Kaiser die Ehrenwache ab, an die Kaiser Wilhelm in russischer Sprache einige Worte richtete. Dann ging es auf der neu angelegten Straße, die prachtvoll ausgeschmückt war, zu Fuß zum Paradefcld. Das zahlreich anwesende Publikum sowie die spalierbilden den Kinder begrüßten die Monarchen ununter brochen mit begeisterten Hurrarufen. Auf dem Paradefcld angelangt, schritt Kaiser Wilhelm die Front jedes einzelnen Bataillons ab, bei jedem mit der Hymne und brausendem Hurra begrüßt. Darauf defilierte das Regiment im Parademarsch. Der Kaiser dankte jeder Kam pagnie einzeln, ebenso den Kommandeuren. Nach Beendigung der Parade begaben der Kai ser und der Zar sich auf ihre Jachten zurück. Nachdem eine Galatafel an Bord des „Standard", bei welcher der Zarin zur Rech ten Kaiser Wilhelm und zur hinten Prinz Adalbert, ihr gegenüber der Zar mit den, Reichskanzler zur Rechten und den, deutschen Botschafter zur Linken saßen, sowie die Be sichtigung des russischen Linienschiffes „Im perator Pawil I" den ersten Besuchstag abge schlossen hatten, fand am Freitag mittags s ein Frühstück auf der russischen und abends Diner aus der deutschen Kaiserjacht statt. neralfeldmarschall Freiherr v. d. Goltz. Das Luftschiff traf um 10.45 Uhr in Apenrade ein und erschien 11.30 Uhr über Sonderburg, nachdem es die Düppeler Schanzen überflogen hatte. Das Luftschiff flog dann in nordöst licher Richtung über Alfen weiter. Um 1.10 Uhr traf das Luftschiff, von der Ostsee kom mend, über Kiel ein und flog in südlicher Richtung weiter. Um 2.30 Uhr nachmittags landete es wieder bei der Luftschiffhalle in Hamburg. Prozeß wegen versuchten Verrats militärischer Geheimnisse. Der vereinigte zweite und dritte Strafsenat des Reichsgerichts verhandelte gestern unter Vorsitz des Senatspräsidenten Dr. Menge gegen den nordamerikanischen Staatsangehörigen Leo pold Eilers und dessen Braut, die Kellnerin Olga Klink aus Köln, die sich des versuchten Verrats militärischer Geheimnisse schuldig gc macht haben sollen. Zeugen waren zu dem Prozeß nicht geladen, jedoch wohnten zwei Marineoffiziere, ein Gerichtsarzt und ein Dol metscher der Verhandlung bei. Der Haupt angeklagte Eilers zeigte sich sehr erregt und suchte gegen seine Verlobte, die Mitangeklagte Kellnerin Klink, als sie den Gerichtssaal he irat, tätlich zu werden. Eilers ist im Jahre 1880 auf der Insel Helgoland, als sic noch im englischen Besitz war, geboren, später aber nach Nordamerika ausgewandert und hat sich hort naturalisieren lassen. Der Eröffnungsbc schlich legt ihm zur Last, im Jahre 1911 den Versuch gemacht zu haben, die Pläne der Bc- scstigungen auf der Insel Helgoland an eine auswärtige Macht zu verraten. Die Oeffent- lichkeit wurde sogleich nach der Verlesung des Eröffnungsbeschlusses wegen Gefährdung der Staatssicherheit für die ganze Verhandlungs dauer ausgeschlossen. Der Angeklagte Leopold Eilers wurde zu 4 Jahren Zuchthaus, 6 Jah ren Ehrenrechtsvertust und Stellung unter Polizeiaufsicht verurteilt; 5 Monate Unter suchungshaft wurden angerechnet. Der Ge richtshof sah als erwiesen an, daß Eilers im Juli 1911 einem bisher noch unbekannten Freunde zwei selbstgefertigte Zeichnungen über .Helgolands Befestigungswerke übergeben hat. Eilers wäre wegen vollendeten Landesverrates verurteilt worden, wenn erwiesen wäre, daß dieser Unbekannte Agent einer fremden Macht wäre. Seine Braut, die Kellnerin Klink, habe sich nicht der Beihilfe schuldig gemacht, sei aber wegen Unterlassung einer Anzeige, da sic von der strafbaren Absicht ihres Bräutigams Kenntnis hatte, zu 6 Monaten Gefängnis zu verurteilen, die als durch die Untersuchungs Haft verbüßt gelten. Zum Fall Kostewitsch. Tie Meldung, daß der russische Haupt mann Kostewitsch nach Leipzig übergesührt Vierden solle, wird jetzt widerrufen. Tic Unter suchung wird vielmehr vorläufig i» Berlin weitergeführt. TageSgeschichte. Die Kaiserin unternahm am Freitag wieder einen längeren Spaziarritt, woraus hervorgeht, daß der Ge sundheitszustand der hohen Frau weitere er freuliche Fortschritte gemacht hat. Eine neue Seefahrt -er „Viktoria Luise". Das Luftschiff „Viktoria Luise" wurde Frei tag 8.40 Uhr in Westerland auf Sylt gesich tet. Nach Ausführung einer Schleifenfahrt landete es glatt 9.12 Uhr, wobei die Feuer wehr Hilfe leistete. Bürgermeister Dr. Fromm hold begrüßte die Ehrengäste, unter denen sich auch Admiral von Moltke befand. Nach voll zogenem Passagierwechsel stieg das Luftschiff um 9.45 Uhr wieder auf und verschwand in südöstlicher Richtung. Die Fahrt soll eine größere Ausdehnung erfahren, als ursprüng lich beabsichtigt war, und bis Norderney gehen. Unter de» in Westerland neu aufge nommenen Passagieren befindet sich u. a. (ve° 11. öffentliche Stadtverordneten-Sitznug Dienstag, de« 0. adexd* 8 Uhr i« Sitz«ag»saal«j die» MaEhaLfeck Hoh-aftein-Wraftthal, am 6. Juli 1-12. I. B: O. Weigert. Me MWe-tßiW i« BaltWort. Der Besuch unseres Kaisers bei der Zaren - familie hat einen überaus herzlichen Verlauf genommen und hat alle die Erwartungen er- füllt, die von den beteiligten Persönlichkeiten auf ihn gesetzt worden sind. Die Zarenfami lie nahm nicht nur Kaiser Wilhelm und den Prinzen Adalbert mit großer Herzlichkeit auf, sondern zeichnete auch den Reichskanzler und die übrigen Herren des Gefolges unsers Kai sers in sichtlicher Weise aus. Von der Be friedigung der Souveräne über das Ergebnis des Besuchs zeugt dar reiche Ordenssegen, der über die deutschen Herren der Begleitung und die russischen Minister, hohen Offiziere uns sonstigen Würdenträger niederging. Während Kaiser Wilhelm eifrig mit dem Ministerpräsi denten Kokowzew und dem Kriegsminister Suchomlinow sprach — von letzterem hatten Pariser Blätter behauptet, er habe wegen des Spionagefalles Kostewitsch die Erlaubnis des Zaren erbeten und erhalten, der Entrevu« fernzubleiben — plauderte Kaiser Nikolaus in liebenswürdigster Weis« und in deutscher Sprach« mit den deutschen Herren, wobei er den Reichskanzler von Bethmann Hollweg be sonders aüszeichnete. Einen glänzenden Verlauf nahm die Pa rade;. die unser Kaiser und der Zar über das Wibörger Regiment qbhielten. Die Brücke in Baltischport, auf der di« Monarchen von ihren Dampfbarkafsen aus landeten, war mit L a g « r o U d n u « - : 1. Kenntnisnahme. 2. Eine Stiftung. Vorschriften für den Verkehr und das Jeilhaltcn in Gast- und Schankwirtschasten, sowie in, offenen Verkaufsstellen. 4. Vertrag über die Bereinigung verschiedener Flurstücke der Landgemeinde Oberlungwitz mit der Stadtgemeindc Hohenstein-Ernstthal. 5. Nachprüfung von drei Rechnungen. 6. Richtigsprechung einer Rechnung. - > - Hiera«fgeh^meGi-ung. (zu vergl. die Ratsbekanntmachung vom 10. Juni 1912, Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger und Tage blatt vom 16. Juni 1912) unter anderem folgendes bestimmt worden: Die in tz 13 des HauSarbestgesetzes oorgeschriebenen, von den Gewerbetreibenden, die außerhalb ihrer Arbeitsstätte in Werkstätten gewerbliche Arbeiten verrichten lassen, zu führenden Verzeichnisse müssen die Namen der Hausarbeiler, Zwischenmeister »nd Ausgeber unter Angabe der Betnebsstatte dieser Person enthalten. Die in Frage kommenden Gewerbetreibenden werden hiermit aufgefordert, von jedem Ver zeichnisse eine Abschrift bis zu» 18. Juli 1912 in der Polizeiregistratur, Zimmer 9 des Rathauses, einzureichen. Sonntag, dm 7. Juli 1912, Nr 155 Fernsprecher Nr. 1K1 MM—» » M Kransn.tr. II sesmsi? unö kl-biß, UoclmcdtavgiroU «. »E»««»»»» »»in»»». su»«»d»»d »>«»»»»§ vooolrltod»» M«»: »« srttb. UM». i Vootvot«» »»r »r»»I»»»t»»« «ol»iM»»> o« Der.Hohenstrtn.Ernstthaler Anzeiger- erscheint mit Ausnahche d«r Sonn« und Festtage täglich abend« mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Haus Md. 1.60, bei Abholung in den Geschäfts, stellen Md. 1.26, durch dir Post bezogen laußer Bestellgeld) Ulk. 1^0. Einzelne Nummern 10 Psg. Brstctlungrn nehmen die Geschäfts« und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstalten und die Landbriesträger entgegen. Al» Extrabeilage erhalten di» Abonnenten jeden Sonntag bas „Illustriert, Sonntagoblattt. — Anzrigrngebühr füi dir Kgrspaltrnr Korpuszeilr oder deren Raum t2 Psg., sürsauswärts 15Pfg.; im Redlameteil die Zeile MPsg. Die 2gespalten« Zeile i« amtlichen Teil 60 Psg. Anzeigen-Annähme für die am Abend erscheinende Nummer bis vormittags 10 Uhr, größere Anzeigen werden am Abend vorher erbrtrn. Bei Wtrdrrholungen wird entsprechender Rabatt gewährt, jedoch nur bei alsbaldiger Zahlung. Die Aufnahme von Anzeigen an vorgeschriebrnen Tagen und Plätzen wird möglichstibrrücksichttgt, eine Garantie jedoch nicht übernommen. — FürMüedgabe unverlangt eingesanbter Manuskripte macht sich <NGGS<VG<SGDDGGDDTDGDDDGD G <ND S^vG DDGS S SS D S D G V die Redaktion nicht verbindlich. GGDGGSGSDDTSG G DD DIS DDGDGDGGSGDGGDDDDGDDDt», Geschäftsstelle Bahnstraße 3. 39. JahlMNg 8p«-j»1itLt: örsut- uaä SGilftlaklsr. Honest« Kloster, uoliäente IHrbuax. > Grösste Sprtüneot«. Stets Neuheiten ! In» A>i»I1r. ilu-ter Lei gegen krei« Rüok«oäaog. SM-klI ß MM« »»ItesteUe Gr D d*-. «»ItestsUs t«e b«rm«d»ktl. »2^ kerrsedKtl. Xatns Vomügliod« Voll»- auä Kot»«», ücdoppso SO kkg .. Vie Lücke bietet ä« 8cdm»cki>Lktc«tc. .. .. 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