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Frankenberger Tageblatt ,»><h»int o« pd«« Werkt»,i t«t R>h»lun, I» den kludgnbestellen de« Sindt ».00 Mt., kn de« Au»,ade- ftele» de» Landde»Irte» »lO Mk., »el Autrngiin, tm «indlgedtet ».1» Ml., del gutragun, I« Landgedlet ».So M!. W«ch«»IarIeil0SP!g., AInttl»ummer10Pf,., vounnbendnummerSo Ps». PotttttzokUont»! Lewzl, Semeindegieotioirt»: graulender,. Sl. E,I,gramm»i Tageblatt grankcnber,sechsen. W^s-W^n^ee ^n,r>s»aprrt»l I Mtlltmele« Hdhe etnspalll, t— »I MIN drei!) 7», Plennis tm RedaktlondteU <— 7> mm dnlp SO Psennt,. «letne Sioelgen sind del Aus,ad« ,» dejahlcn. gllr Slachwel» und Bermltllun, SS VIennI, Sonder,ebühr. — gllr schwierige Sa»arten, dei «nUln» dl,unge» medrerer Anslraggcber ln einer Anzri,, und del g>la»oorschr!Ne« Ausschia,. Bei »rüderen Auslrigen und im Wiederholungreddruik Lr- mSilgun, nach stllstehender Stossel. ^M'l Var SlkÄMrs« LagMM ist ras M BeMeoMtzm- d« «n>iA« Äelamlm»-»-« «ttrMWlm»«ichüji MW, sss AiMS«M md des stadtlM za Srmleildeka »ad der MNelnde MduwlW behördlicherseits Seftimmts Matt -lttttlMÄMll m» Lerlaa: <k.k.«oW«a vi-.krnst«»!ch«rg IM In zrmlenberg. Suaniwortlich für dieNedaNiia: «arl LIegert la REnder» F? m Dienstag den S. Dezember MS nachmittags «8. Mrzang Die DenWrisi der M«We zur Finanz- und WirtWWsrefmm Berl irr, 2. 12. ?lus Ankas; der bevor- stelienden Mitgliederversammlung des Neichsver- bandes der Deutschen Industrie am 12. De zember hat, wie schon gemeldet, das Präsidium des Reichsverbandes soeben unter dem Titel „Auf stieg oder Niedergang" eine Denkschrift ver öffentlicht, die sich mit der Notwendigkeit so fortiger Vorlegung eines umfangreichen Finanz- und Wirtschaftsprogramms durch die Reichsre gierung beschäftigt. Um der Presse die Kedan- kengänge, die zu der Ausarbeitung der Denk schrift führten, im einzelnen darznlcgen, fand am Montagnachmittag ein Presseempfang desNeichs- verbandes statt, bei dem die einleitenden Worte der Vorsitzende des Präsidiums, Geheimrat Dr. h. c., Dr.-Ing. e. h., Dr, Dulsberg von der I. G. Falbenindustrie, den eigentlichen Vor trag das geschäftsführende Präsidialmitglicd Ge heimrat Dr. Kastl hielten. Aus ihren Aus führungen war als entscheidend zu entnehmen, das; der Neichsverband der Auffassung ist, das; man mit der Erörterung eines die augenblickliche, katastrophale Wirtschaftslage verbessernden Finanz- und Wirlschaftsplane, nicht bis nach der Annahme des Po»ng- planes warten dürfe, sondern das; es unbedingt notwendig sei, schon jetzt die Pläne der Neichsregierung kennen zu lernen, um auf Ker Unterlage der vom Reichs verband der Deutschen Industrie herausgegebe nen Denkschrift in die Aussprache über die Not wendigkeiten der nächsten Monate einzntreten. Insbesondere ist der Reichsverband der Anffas- iung, das; es nicht angehs, mit offenen Augen Ken neuen Schwierigkelten der Kassenlage und der enormen Blutabzapfung durch die sich täg-. ttch vergröbernde Summe der für die Arbeits-' In Moskau sind vor dem Abgang des Ausschuß, einen Snarkommi Kolonistenzuges noch auf dem Bahnhof zahl- den Rechten ein,zusetzen, im reiche Verhaftungen erfolgt. ge- sssgutz Treviranus entschieden Widerseben. Es ist den 21. Januar festgesetzt worden. Ä^«nP-siL LU« "Ä Bor der zweiten Saazer »onserenz setzten gemaßregelt worden. Paris, 3. 12. (Funkspruch.) Das „Echo de Paris" hält die Besprechungen, wie sie am Sonn abend und am Montag zwischen Tardieu und abend und am Montag zwischen liner Großbanken schon wieder in Unterhandlun gen stehen, um für ultimo Dezember einen Kredit Bekanntlich hat der Antrag des volkspartei lichen Abgeordneten Dr. Cremer im Haushalts- Ausschuß, einen Snarkommissar mit weitgehen- i Ausschuß bereits digen Arbeiten triumphiert? Der Leitragende einer solchen Entwicklung wäre die deutsche Wirt schaft und auch der deutsche Verbraucher. Denn schließlich ist die deutsche Finanzbürokratie nicht um ihrer selbst willen da, sondern die Finan zen können nur dann einigermaßen gesund erhal ten bleiben, wenn sie von einer gesunden und langsam wieder aufsteigenden Wirtschaft getra- gen weiden. Einstweilen aber steht das Reich vor der Verpflichtung, wieder eine Unsumme von Millionen in die Arbeitslosenversicherung hinein zustecken, nur weil man sich auch hier nicht zu einer gründlichen Reform entschließen kann. Eine Regierung und eine sie stützende Mehrheit, die den Ernst der Stunde so wenig begreifen, sind ihren Pflichten nicht gewachsen. Dies wird ihnen alsbald klar gemacht werden müssen. Am Sonnabend konnten die rheinischen Ab- geordneten ihre Koffer nicht schnell genug packen. Sie wollten zu den Befreiungsfeiern und wollten mit ihren Wählern an den wichtigen Tagen zu sammen sein. Heuk, fehlen sie noch, und die Folge davon ist, da viele Abgeordnete aus dem Rheinlands kommen, da außerdem am Sonntag viele Abgeordnete einrn kleinen Ausflug nach Hause machen unk erst im Laufe Ker Woche immer zurückkehren, Kaß der Sitzungssaal große Lücken aufweist, stunken»-ise überhaupt vor Leere gähnt. Hinzu kommt, daß sich der Reichs tag mit suristischen SpeMfragen beschäftigt. Zu nächst mit Kem Auslieferungsgesetz. Die Partel- „risten führen Kas Wort und haben keine oder doch nur sehr wenige Zuhörer. Die Interessen wenden sich mehr Kem nivrgigen Tage zu, der bekanntlich die Vorstandssitzung Ker Deutsch- nationalen Partei bringen soll. Man diskiltiert über Kas, was zu erwarten ist. In allen Par teien steckt man kie Köpfe zusammen. Auch bei Ken Deutschnationalen bilden sich Gruppen. Man hört aus ihren Reihen, daß Ker Ausschluß von Treviranus nicht möglich sein wirk. Nicht, weil sich drei Abgeordnete rundweg auf seine. Seite parteilichen Forderung beschäftigt. Wie wir sondern weil 15 weitere mündlich er- — ----- - .. - >- «I einem Aus- Der 8. Zonuor als Aonfttenztennln Paris, 3. 12. (Funkspruch.) Wie Ker „Ma- tin" mitteilt, erklärte Tardieu am Montag Im Anschluß an die interministeriellen Besprechungen über di« Vorbereitungen zur 2. Haager Kaufe- renz, kaß ?r immer noch hoffe, daß die Kon- ferenz am 3. Januar zusainmontreten könne. große Bestürzung hervorgerufen. Inzwischen ha ben sich die Koalitionsparteien mit dieser oolks- Der ra« der Mtselrateas (Von unserem parlamentarischen Vertreter. Berlin, 2. Dezember. erreicht sei, sei der Zusammentritt der 2. Haager Konferenz nicht möglich. wünscht kie Parteipolitik, daß es jeder anderen Partei schlecht gehen möge, während kie eigene geeint und groß dastehe. Die ChrWch.Wale RelAsoerMMNg billigt den Schritt von Hartwig, Hülser und Lambach In einer Sitzung der Christlich-sozialen Neichs- vereinigung wurde folgende Entschließung ein stimmig angenommen: Ra- ms die Anglist (Eigens Melkung.) Dis Berliner Ulkst einpresse, kie Kem derzeitigen Reichsfinanzminister Dr. Hilferding schon manche wenig koalitionsfreundliche Ungelegenheit bereitet Die Ford«uns: Finanzdlltator (Eigener Informationsdienst.) Berlin, 2. Dezember. Mzer Tagesspiegel s Rach einer amtlichen Mitteilung des fran- -öfifchen Oberkommissars für das Rheinland werde;, die englischen Truppen am 12. D^ember endgültig Kas Rheinland verlassen. Die unter Kem Titel „Aufstieg oder Nieder gang" veröffentlichte Denkschrift des Rekchsverbandes der Deutschen In dustrie finket in Ker Oeffentlichkeit allgemeine Zustimmung, die mit einer scharfen Kritik gegen das Neichsfinanzministerium verbunden wirk. Einer Korrespondenzmelkung zufolge ist die Entscheidung über den kentsch-polnischen Kandelsvertrag in Ken nächsten Tagen zu erwarten. Im Lohn st reit in Ker deutschen Schuhindustrie haben kie Nachverhandlun- ge» im Reichsarbeitsministerium am Montag zu einer Vereinbarung geführt, so kaß kie Gefahr eines Wirtschaftskampfes abgewenkct wurde. Der Sonkerzug mit Ken ersten deutschen Kolonisten aus Rußland ist am Montag in Hammerstein eingetroffen. hat, ist jetzt wieder in der Lage, mit einer neuen, Unerfreulichen Sensation aufzuwarten. Das Reichsfinanzministerium soll nämlich mit den Ber- „Die versammelten Christlichsozialen und ihre Freunde nahmen Kenntnis von dem Schritt der drei Abgeordneten Hartwig, Hülser und Lam bach. Sie begrüßen diese Haltung und stimmen ihr restlos zu. Es erscheint ihnen als Christen menschen unerträglich, die Unterwerfung unter parteiorganisatorische Anordnungen über das Einstehen für das Gewissen zu stellen. Sie er hoffen von diesem Schritt die langersehnte Klärung und Neuordnung der politischen Ver hältnisse in christlich-sozialem Geist." In Moskau und in Peking ist ein ge meinsamer Schritt Amerikas, Deutschlands, Eng« u —- — ,ieuien. ,onveln cvr» lands, Frankreichs und Iavans erfolgt. Tie hören, lehnen die Demokraten, das Zentrum und haben sollen, sie würden sich beiden Mächte wurden auf die Vervflichtungen auch die Sozialdemokraten Ken von Cremer ge- schloß Treviranus entschieden wioers hingewiesen, die sie im Kelloggpakt übernommen wünschten Spardiktator ab. Wahrscheinlich wird also begreiflich, wenn man Kiese Fragen der haben. ' bereit- in kn- nä^st-" N-^- Plenumsberatung vorletzt, denn selbstverständlich In London fand ein Festessen der britischen Haltsausschusses eine dahingehende Erklärung der ----- - -- - - - -- >- - — Ostafrikakämpfer statt,-bei Kem General L e t- , Parteien erfolgen. Sämtliche Parteien vertreten tow-Vorbeck gefeiert wurde. , den Standpunkt, daß der Reichstag seine Rechte Von amerikanischer Seite ist jetzt ein neuer nicht selbst zu beschneiden braucht unk selbst da- Vorschlag zur Kriegsverhindernng hin wirken werde, daß die Regierung sich der dahingehend erfolgt, daß sämtliche Industrielle größten Snarsamkeit befleißigt. Im übrigen wird der Welt sich verpflichten sollten, kriegführenden bei der Finanzreform die Frage, wie Sicherun- Nationen keine Materialien zu liefern. gen gegen Etatsüberschreitungen gefunden wer- Die Flotten konferenz ist endgültig auf, den können, noch eingehend geprüft werden. seinen Ministerkollegen unter Hinzuziehung von Sachverständigen ftattfandcn für unbedingt not wendig, um den französischen Standpunkt fest zulegen, bevor kie Verhandlungen mit den Ver tretern der übrigen Mächte beginnen. Auf diese Weise werde Tardieu die auf der 1. Haager Konferenz infolge der mangelnden Vorbereitung begangenen Fehler vermeiden können. Die Be sprechung, die Tardieu am Montag mit Briand, Cheron, Loucheur und Moreau hatte, hat nach -... , „— dem „Echo de Paris" keine nennenswerte Mei- zur Behebung der Schwierigkeiten in der Kassen- j nungsverschiedenheit ergeben. Das Blatt rechnet läge des Reiches flüssig zu machen. Ganz unerwar- damit, daß im Laufe des Dezembers höchst- tet kommt diese Nachricht nicht. Denn Dr. tzil- wahrscheinlich dis Regierungen der Länder Füh- ferding hatte offenbar gehofft, daß bis Ende des; lung nehmen werden. Das „Journal" schreibt Jahres der Poungplan perfekt und die erwarteten j zu dem Stand der Vorbereitungsarbciten für „Ersparnisse" eingetreten wären. Nun muß min-! die 2. Haager Konferenz, alle vorbereitenden Kestens mit einer Frist von noch ein bis zwei Mo- c Poungausschüsse hätten nun ihre Berichte über- paten gerechnet werden. Auch wird die Kreuger-1 geben, was aber bei weitem nicht bedeute, daß Anleihe bekanntlich erst fällig — immer dis Zu-! die Arbeiten beendet seien. Zunächst handele es stinimung des Reichstages vorausgesetzt —, nach-sich darum, die Zustiimnung der Negierung zu Kem der Poungplan in Kraft getreten ist. f den Vorschlägen der Ausschüsse zu erhalten. Dann Bedeutet es nicht eine unerhörte Einengung der handele es sich darum, die in den Arbeiten der Handlungsfreiheit Deutschlands auf den kommen- > Ausschüsse offen gelassenen Lücken zu füllen. Der den internationalen Konferenzen, wenn dasReichs-i Ausschuß zur Liquidation der Vergangenheit habe finanzministerium inzwischen auch nicht die kleinste ' leine Regelung der Frage erreichen können, da Maßnahme getroffen hat, um die Finanzlage zwischen England und Deutschland keine Einigung des Reiches und damit schließlich auch die Kassen- l bestehe. Man müsse also die Ergebnisse der läge zu bessern? Wäre es nicht erforderlich ge- ! zwischen London und Berlin eingeleiteten Ber- wesen, gleichgültig wie sich die Reparationsfrage> Handlungen abwarten. Auch der Bericht des regelt, schon jetzt einen Haushalt für 1930 mit i Ausschusses für Ostreparationen habe keinen Wert, den notwendigen finanzpolitischen Maßnahmen an ' solange der Widerstand Ungams unk Bulga- de» Reichstag gelangen zu lassen? Die Finanz-- riens nicht überwunken und die Zustimmung bürokratie des Reiches will offenbar einen ande- j Südslawiens erreicht sei. Dis Tätigkeit des am ren Weg wählen! Sie wählt die Taktik des 10. Dezember zusammentretenden juristischen Aus- Werschleppms, immer in Ker Hoffnung, daß der schusses werde durch dis obigen Schwierigkeiten Reichstag schließlich nicht mehr kie genügende Zeit behindert werden, deren Beseitigung kie ver- findet, um sich ausgiebig mit dem Problem zu schiedenen Konferenzen innerhalb des französi- befassen. Schon jetzt kann es als ausgeschlossen scheu Kabinetts gelten. Solange dieses Ziel nicht gelten, kaß bis zum 1. April etwas Großzügiges " ' nnd Durchgreifendes geschieht. Vielmehr wirk man sich bis dahin mit vorläufigen unk halben Maßnahmen begnügen müssen, nur um den Haus halt überhaupt züstandezubrlngen und um den Ländern und Gemeinden Kas Rechnen zu ermög lichen. Besteht aber dann nicht die Gefahr, daß nachher, wenn Kas Reich wieder einmal not- kürftig weiterleben kann, das Ferienbedürfnis der Reichstagsabgeorkneten über die sachlich »otwm- losenversicheruug zu zahlenden Gelder entgegen zusehen, sondern daß alsbald mit tatkräftiger Hand die Maßnahmen zur Verhinderung dieser Schwierigkeiten einsetzen müßten. In der anschließenden Aussprache wurde von den verschiedensten Seiten zum Ausdruck ge bracht, daß es notwendig sei, daß alle diejenigen Verbände, die in den letzten Wochen mit Finanz- und Wirtschaftsreformplänen an die Oeffentlich keit getreten seien, sich zu einer einheitlichen Form zusammenschließen müßten, damit die großen Schwierigkeiten, in die die deutsche Wirtschaft gerade in den letzten Wochen geraten sei, so schnell als möglich behoben würden. Der In halt der Denkschrift selbst ist in früheren Mel dungen behandelt worden. «egen den Polemertrag (Eigene Meldung.) Berlin, 2. 12. Das deutsch-polnische Li quidationsabkommen, dessen Wortlaut uns immer noch vorenthalten wird, hat in den Kreisen der Ostgeschäkigten eine scharfe Zurückweisung gefun den. In einer Protestoersammlung in Berlin betonte der Direktor des deutschen Ostbundes, Kirschel, mit Recht, daß Deutschland von dem Abkomnien, durch das es auf alle Entschädi gungsforderungen in Höhe von 2r/z Milliarden Mark verzichtet, überhaupt keinen Vorteil habe, während Polen für alle Gewalttaten der letzten zehn Jahre, die es gegen kie Deutschen verübt habe, nachträglich kie rechtliche Legitimation er halt«. Zweifellos würde dieses Abkommen, wenn der Reichstag Kazu seine Zustimmung geben sollte, eine katastrophale Wirkung auf Kas öst liche Deutschtum überhaupt ausüben. Denn wenn die in Polen ansässigen Deutschen bisher diesen Kampf unter äußersten Entbehrungen unk Schi kanen durchgeführt haben, dann geschah Kas lekig- lich in der Hoffnung, das; das Reich sie nicht im Stiche lassen würde. In der Entschließung des Ostbundes wird betont, das; die Geschädigten vom Reich nicht schlechter gestellt werden dürfen als dies durch die Bedingungen des Versailler Ver trages geschehen sei. Die Klagen der Geschä digten vor dem deutsch-polnischen gemischten Schiedsgericht hätten die besten Aussichten und deshalb fordern die Geschädigten vollen Schaden ersatz vom Reich. Das Abkommen dürfe vom Reichstag nur in einer Form genehmigt werken, durch die sichergestellt wird, daß die der deutschen Minderheit im abgetretenen Gebiet zugedachten Vorteile nicht wieder durch polnische Willkür zu nichte gemacht werden. Dl« ersten RMandslii-Mge In Sammerstein Hammerstein, 3. 12. Der Sonderzugaus Swincmünde mit den deutschen Kolonisten ist am Montag um 22,30 Uhr in Hammerstein ein getroffen. Sie wurden sofort in das Lager übergcführt, wo der Lagerdirektor, Major a.D. Fuchs, die Flüchtlinge mit einer kurzen An sprache im Namen der deutschen Regierung und Bevölkerung begrüßte. Er mies darauf hin, das; das Volk alles tun werde, um zu helfen. Davon zeugten die großen Mittel, die trotz der eigenen Not von Negierung und Volksvertretung zur Ver fügung gestellt worden seien. Nach der Ansprache wurden die Flüchtlinge in den mit Taunengrün und den deutschen Neichsfarben geschmückten Ueberlcitungsranm zur Empfangsstelle geleitet, wo ihnen das (rite Essen verabreicht wurde. Vielen Flüchtlingen standen vor Rührung die Tränen in den Äugen. Der zweite Transport trifft um -l,5>0 Uhr aus Eydtkuhnen im Lager Hammerstein ein. Der erste Transportzug um faßte ursprünglich 300 Kopse, darunter 100 Kin der. 15 Kinder blieben jedoch mit den Familien, im ganzen 54 Köpfe, in Swinemünde zurück, da die Kinder Masern hatten. Der Transport aus Eydtkuhnen umfaßt 214 Erwachsene, 6k) Kinder von 5—12 Jahren und 88 Kinder bis zu 5 Jahren. Die Transporte werden von Schwestern des Roten Kreuzes begleitet. Die deutschen Kolonisten, die in Hammerstein eingetroffen sind, verfügen über keinen einzigen Kopeken baren Geldes mehr. Sämtliches Geld wurde ihnen von den Russen, wenn auch nicht in Moskau, so doch in Leningrad abgeuommen. Manchs sink bereits seit Juni unterwegs. Es sink kleine Kinkcr unter den Flüchtlingen, die in der heutigen Nacht zum ersten Male seit einem halben Jahre wieder Milch bekommen. Von den vor Moskau lagernden Flüchtlingen sink 200