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im K. Wägungen zu suchen sind, läßt gehen. „Vive Gari selbst in Nizza dabei zu thun? Königliche» Amtsgericht, Abtheilung He. Garibaldi äußerte sich einem mein und meiner Familie monien aus dem Wege zu selben zu ihrem Feldgeschrei erhoben haben. Die Vorstellung, daß diese heißblütigen Herren sich in Masse zu der Enthüllungsfeier nach Nizza begeben und dort gegen die eigene Regierung de monstriren könnten, hatte für die italienischen Minister nichts An genehmes, und so konnte es nicht Wunder nehmen, wenn man auch von Rom aus das Garibaldidenkmal mit höchst verdrießlichen Blicken betrachtete, und daß sich das Ministerium nur durch den italienischen General-Konsul in Nizza vertreten ließ. Eine Be ruhigung für die italienische Regierung war es, daß schließlich auch den italienischen Radikalen, welche der Plan, Garibaldi in Nizza ein Standbild zu weihen, ursprünglich in Entzücken versetzt hatte, die Sache gar nicht mehr gefallen wollte. Dem Rausch, in welchen sie durch die etwas willkürliche Annahme versetzt worden waren, daß das Garibaldi-Monument den Anlaß zu einer zärt lichen Verbrüderung zwischen Italienern und Franzosen geben werde, ist ein katzenjämmcrliches Gefühl gefolgt, dessen Eintritt die fulminanten Artikel der monarchischen und klerikalen franzö- fischen Presse beschleunigt haben. In diesen Artikeln ward das ganze wohlbekannte Schimpflexikon der Ultramontanen gegen Garibaldi erschöpft. Dadurch etwas ernüchtert, begannen die ita lienischen Radikalen nachzudenken, ob sie denn nicht im Begriffe stünden, eine höchst unpatriotische Handlung zu begehen, wenn sie in Nizza die französische Republik anbeteten, dieselbe Republik, deren Vorgängerin ihre Streiter ausgesendet, um die römische Schwester-Republik zu erwürgen und die weltliche Herrschaft der Päpste wieder herzustellen. Sehr verschnupft waren die radikalen Franzosen-Freunde in Italien obendrein noch dadurch, daß die französische Regierung die Enthüllungsfeier vom 20. September, dem Tage des Einzuges der italienischen Truppen in Rom — aus Rücksicht auf den päpstlichen Stuhl! — auf den 4. Oktober verlegte. Die Verschiebung des Enthüllungstages gab schließlich einem römischen Blatte zu der satirischen Bemerkung Anlaß, man wolle in Nizza einen Garibaldi in U8um karwioruw, nach Pariser Geschmack und Verständniß, feiern, aber der echte italienische Garibaldi sei es nicht. Ob die Ursachen des Fernbleibens der am 18. November M Vormittags 11 Uhr, Nachlatzgute Nr. 20 zu GückelSberg öffentlich versteigert werden. denen es vom Herzen kommt, baldi!" schreien, was habe ich dabei zu thun? Ich bin zu be scheiden, um Dank und Ehren für meinen Vater einzustecken, und besser stünde cs um viele meiner Landsleute, wenn sie ebenso 44. Jahrgang. — Donnerstag, den 8. Oktober Grundsatz, dergleichen Zere- Sollen die Leute, beiden Söhne Garibaldis von der Feier in diesen und ähnlichen Er- - nicht Menotti Freunde gegenüber: „Es ist Politisch« Umschau. Freiberg, den 7. Oktober. Der deutsche Kaiser hat infolge des Ablebens S r. Majestät des Königs von Württemberg seinen Aufenthalt im JagdMoß Rominten abgekürzt, wird sich auch nicht, wie vorher beabsichtigt, nach Jagdschloß Hubertusstock begeben, sondern mittelst Sonder- zuges direkt von Rominten aus mit den Herren seiner Begleitung nach Berlin zurücklehren. . Nach langem Siechthum, welches ihn seit Jahren Winter auf Winter nach dem Süden führte, istKönigKarl von W u r t l e m- berg nunmehr in seiner Heimath von seinen Lewen befreit . worden : König Karl ist, wie schon telegraphisch gemeldet, gestern früh 7 Uhr verschieden. Am 6. März 1823 als einziger Soh" l des Königs Wilhelm I. von Württemberg geboren, war der Ver ewigte, als ihn der Tod von seinem Leiden erlöste, in die zweite Hälfte seines 69. Lebensjahres eingetreten. Aber nicht bloS die letzten Jahre dieses Zeitraumes waren ihm durch die selten ruhen den Schmerzen eines verwickelten Unterleibsleidens getrübt: er dürfte überhaupt nur während eines verhältnißmäßig kleinen Theils dieses Zeitraumes die Empfindung wirklichen Glückes genoffen haben. Von seinem Vater streng, ja mit Härte behandelt, durch den bestellten Erzieher verschüchtert, verlebte er keine sonnige Kind heit. Ob und welche Berechtigung die Gerüchte haben, daß er später von gewisser Seite nicht ohne eine gewisse Beflissenheit in eine Periode wilden Lebens hineingezogen worden sei, läßt sich hier natürlich nicht feststellen; nur der Vollständigkeit des zu ge benden Lebensabrisses halber muß ihrer gedacht werden. AuS der späteren Jugend König Karl's ist nichts besonders Erwäh- nenswerthes hervorzuheben. Seine am 13. Juli 1846 erfolgte Vermählung mit der am 11. September 1822 geborenen Tochter des Zaren Nikolaus, Großfürstin Olga, war ein Werk der väter lichen Politik, welche von der Verwandtschaft mit dem mächtigen Selbstherrscher eine Stütze in stürmischen Zeiten erwartete. Jeder, welcher der Kronprinzessin und nachherigen Königin Olga näher kam, stimmte allerdings in dem Urtheil überein, daß sie von einneh mender Liebenswürdigkeit und dabei eine Fürstin vom Scheitel bis zur Sohle sei; und in Württemberg hat sie sich durch ihre nimmer müde Wohlthätigkeit und mütterliche Fürsorge für Er ziehung der weiblichen Jugend und für Krankenpflege in den Das Garibaldi-Denkmals NaLach^ Idee, dem italienischen yeeinten Italien gehört, ein nicht mehr zu dem politisch nützliches Werk ru tkun Idee glaubten em ZZ-MMMZ -»sÄn c gäbe viel darum, wenn die Idee seiner ileit am Sonntag stattgefundencn Enthüllung sicher nicht ausbleiben wird, durfte auch nicht so bald verfliegen °usvle,ven Das Ganbaldi- Denkmal ist zu Stande gekommen aus Bei trägen, die ein KoniitS von Nizza gesammelt hat, und ein Aufruf von Parisern darunter viele Deputirte und Senatoren, hat es dabel unterstützt. Man wollte dem Manne ein Denkmal stiften der m schwieriger Stunde, trotz großer Hindernisse, den Franzosen und das Denkmal sollte an dem Orte stehen, wo Garibaldi das Licht der Welt erblickt hat. Nun aber erhoben Pch insbesondere zwei Schwierigkeiten. Die eine bestand darin, daß in Frankreich Stimmen laut wurden, die den Alten von Caprera eines Denkmals auf französischem Boden gar nicht für würdig halten. Sie machen geltend, daß Garibaldi stets ein Gegner Frankreichs gewesen ist, daß er ihm erst dann zu Hilse eilte, als es Republik geworden war, und daß sein Eingreifen auf militärischem Gebiete für Frankreich eher ein Nachtheil als ein Vortheil gewesen ist. Es versteht sich von selbst, daß diese Ein wände vornehmlich auf konservativer Seite laut werden. Aber auch republikanische Blätter sprachen sich gegen das Denkmal aus. Wenigstens, meinten etliche, wenn man ihm auch ein Denkmal setzen wolle, so solle sich doch die Negierung nicht daran bethei ligen. Um diese Theilnahme der Negierung entspann sich ein besonders hitziger Zank, und es scheint, daß unter den Ministern selbst keine Einigkeit darüber bestund, den» der Termin der Ent hüllung ist wiederholt hinausgeschoben worden, eben weil die Re gierung bezüglich ihrer Rolle gegenüber der Feier sich nicht schlüssig machen konnte. Erst zuletzt wurde beschlossen, daß der Minister Rouvier bei der Enthüllung anwesend sein solle; da aber Rouvier zugleich Abgeordneter des Departements ist, so ist man nicht im Klaren, ob seine Anwesenheit eine offizielle Theilnahme der fran zösischen Regierung bedeuten sollte oder nicht. Die zweite, noch größere Schwierigkeit lag darin, daß in Nizza eine starke anti- französische Partei existirt, von der man befürchtete, daß sie die Feier zu ihren Zwecken ausnützen werde. Nizza ist bekanntlich mit Savoyen nach dem italienischen Kriege von 1859, als Lohn sur die geleistete Hilfe, an Frankreich gegeben worden. Es wurde zwar eine Voltsabstimmung veranstaltet und die Mehrzahl der Bewohner stimmte für den Anschluß an Frankreich, aber man weiß ja, wie dergleichen Abstimmungen unter dem Kaiserreich ge. macht wurden. Thatsächlich giebt es seither in Mzza dasubr^ seinem Wesen nach italienisch geblieben ist, eine starke Partei, die aus ihren Wünschen kein Hehl macht und sie h^ klrnnn den penaiero", der offen predigt, Nizza, das Gevuris- land Garibaldi's, müsse ebenso wieder 'talie^ die Heimath der italienischen Könige se' es auf ^Uche Garibaldi dic^ bittere Aussprüche, die er gegen die Franzosen g y als der französischen, wenngleich ihre - Z fürchtet man die Grund hatte. In den amt.chcnKrc,eu^ Opposition Radikalen. /Man weist, m.t w^ sie die offizielle auvwärtige Poli , Sympathien der «ich und Leutjchland be ämpfen w «ehre^ französischen Republik gelten und wie pe Inserate werden bis Bormit agS 11 «he KAI angenommen. Preis für die Spattzei - 13 Psg- L Außerhalb deS Königliches Amtsgericht, Abtheilung II«. - Reinharv k und als ^'berg wurde heute die Firma """ H--- «»." Herzen des Volkes ein Denkmal errichtet; aber zwischen den beiden Gatten sollen doch immer mehr nur konventionelle Beziehungen geherrscht haben. König Karl gehörte zu denjenigen deutschen Fürsten, welche die Entwickelung der Einzelstämme zur nationalen Einheit und die Krönung des Reiches in dem Kaiserthum der Hohenzollern erst allmählich und zögernd in sichauszunehmen ver mochten. Er war erwachsen in Anschauungen, welche denen der ehemaligen Rheinbundsürsten nahe kamen. Am 6. März 1823 in Stuttgart geboren, hatte Karl 1. als Prinz zwar nicht nur die Universität zu Tübingen, sondern auch die Berliner Hochschule eine Zeit lang besucht. Wie sich sein Ahnherr Karl Eugen, dem der große Friedrich in herzlicher Freundschaft den .Fürsten spiegel" widmete, nicht abhalten ließ, Preußen mit besonderem Hasse zu bedenken, so hatte der Aufenthalt des Prinzen Karl an der Spree nicht den Erfolg, den König Karl von der Befehdung Preußens zurückzuhalten. Er berief zu dem Amte des Ministers des Auswärtigen den Freiherrn v. Varnbühler, unter dessen Ge schäftsführung im schwäbischen Lande die Parole landläufig wurde: .Lieber französisch, als preußisch!" Im Jahre 1866 stand Wärt- temberg Preußen gegenüber, und zwangen gleich die Ereignisse die Stuttgarter Regierung nach Känigzrätz zum Abschluß des Bündnisses mit dem Norde», so hegte man doch an fangs gegen keinen anderen Staat in dem großen Jahre der Erhebung solches Mißtrauen wie gegen Württemberg Indessen, nachdem einmal die Emscheidung gefallen war und der König seine Bundestrcue bewert hatte, da standen die würtlem.- bergischen Truppen anBeg^v.^ng und Tapferkeit keinen anderen nach, und König Karl konnte nach Sedan in der Antwor auk eine Adresse di- Hoffnung aussprechen, .daß ein baldiger Friede DeÄ- land eine dauernde Garantie nach anken »m«-« wächL L. - ' """ d'e berechtigte Selbständigkeit der ein^ m richtigem Verhältnisse zur Geltung brinae Seinige über die deutsche Gesinnung des Königs Karl nicht.ru iwesen, wenn auch seine Zurückhaltung von dem,,K«jMrPofe ....... AElgeruug. ^votb^k"^ in GückelSbera Esollen^ und Hausbesitzers ^Mthekenfr^n Grundstücke u »u dem Nachlasse desselben gehörigen «t^U»»^**^ch"^inventar, eine^Vart^«» i^gcn sofortige Baarzahlung das vorhandene Lteinbruchsutensilien, Getreides und Brette*, Pferdegeschirre, dächten. Statt dessen sind Viele so aufgeblasen wie Luftballons, Seelen ohne Charakter, traurige Kerle, welche nur ihren Namen in allen Zeitungen lesen wollen. Ich rühre mich nicht, und es ist lächerlich, zu glauben, daß ich mich beeinflussen lassen werde, weder von hier noch von dort." Wahrscheinlich waren jedoch die Erwägungen, die Menotti Garibaldi zum Fernbleiben veranlaßten, in höherem Maaße politischer Natur, als es hieraus den Anschein hat. Am Sonntag nun hat die Enthüllung des Garibaldi denkmals stattgefunden, und sie ist ohne jede Störung verlausen. Ueber die Einzelheiten der Feier haben wir bereits gestern auf Grund der eingegangenen Telegramme berichtet. Bemerkenswerth ist namentlich die Rede des Ministers Rouvier, welcher betonte, es sei die Pflicht der Presse, in beiden Ländern den Nebel gegen seitiger Verdächtigungen zu zerstreuen und klar zu stellen, daß die Interessen des französischen und italienischen Volkes einander nicht widerstreitende seien und daß ein Kampf zwischen beiden Nationen ein Verbrechen gegen die Zivilisation, die Freiheit und Unabhängigkeit Europas wäre. Die Rede war zwar geschickt für den Zweck und für die Zuhörerschaft berechnet, doch begeisterten Jubel wird sie sicher in Italien nicht erwecken. Dafür haben die jüngsten Vorgänge in Rom, die Beleidigung desAndenkens des Königs Viktor Emanuel durch die französischenPilgerSorgegetragen, auchdie Schimpfereien der französischen Presse gegen Italien haben da vor- gcbeugt. Die Franzosen hatten den Versuch gemacht, in Nizza etwas Aehnliches wie ein zweites — italienisches — Kronstadt zu ver anstalten. Doch cs wird sich ergeben, daß das politische Ver ständniß der Italiener auf diese Mache nicht hereinfällt. Und auch die gereizte Stimmung gegen Italien, die gegenwärtig in Frankreich herrscht, wird durch ein paar Redensarten eines französischen Ministers nicht gemildert werden. Nizza hat ein Denkmal mehr, im Uebrigcn aber wird alles beim Alten bleiben. — ""W- u. einmonatlich 7k A gerichts ss?heü^d?da^ für den ländl ch der Auflösung der betret«? eingetragene Firma Ul«» Bezirk des unterzeichneten Amts- Die Grundstücke bestehen aus: -- „« 1 ., der Gartennahrung Nr. 20 deS Brand-CatasterS, Nr ^»,»8», - ' 82 (Steinbruch), «7, 94, 9«, 77, 22ck, 79, 80, »4 (Ste.nbruch^ »», »», 86, 95, 99, 100 des Flurbuchs, Fol. 21, 39, 41, 46, »0 des Grundbuchs für Gückelsberg, mit einem Flächeninhalte von 80 Ack**N, 124 RUty , 468,31 Steuereinheiten belegt, ortsgerichtlich auf 36000 M». ^Ichtz- 2 ., dem Haufe mit Garten und Feld, Nr. 19 des Brand-CatasterS, Nr. 57 und 8» des Flurbuchs, Aal. 20 des Grundbuchs für GückelSberg mit 1^ 33 Ruthen Flächeninhalt und 50,24 Steuereinheiten belegt, ortSgerichtllch aus 5000 Mt. geschätzt. Die Versteigerungsbedlngungen sind aus den am GerichtSbrett und im Gasthofe zu Gucke befindlichen Anschlägen zu ersehen, auch gegen Erstattung der Schreibgebuhr abschriftlich vo unterzeichneten Gerichte zu beziehen. «öntglicheS Amtsgericht Augustusburg, den 30. September 1891. fl. 0.5659. IreibergerAnzeiaer und T-gMM die vniglichm und Müschen Behörde» zn Freiberg und Brand.